Archiv:»Traviagefällige Tombola zum Theater von Arivor« (BB 26)

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Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 26, Seiten 26-27 Schildwacht.png Datiert auf: Rahja 1027 BF


»Traviagefällige Tombola zum Theater von Arivor«

Am Rande des Cron-Convents: Yaquiriens Hilfe in Garetiens schwerster Stunde

von Alverano ya Paredo


Preise und Gewinner

Keineswegs alle, aber zumindest die bemerkenswertesten Preise und Gewinner der Tombola seien hier genannt:

  • Ländereien in der Domäne Urbet (100 horasische Hufen), gestiftet von Gransignore Traviano von Marvinko, gehen an Alarion ya Ranfaran. – Dem aus Urbasi stammenden, einfachen Stadtadligen gelang der größte Gewinn des Abends. Als zukünftiger Besitzer weitreichender Landgüter stand er den restlichen Abend im Mittelpunkt so mancher Interessen – zumal nachdem sich herausstellte, dass er noch ledig sei ...
  • Portrait des Hl. Espathario von Miolag Korden, gestiftet von Herzog Eolan IV. Berlînghan, geht an Graf Croenar von Marvinko. – Als in diesem Fall der Name des Grafen fiel, waren sowohl dem Herzog wie auch seinem Rivalen ein kurzes Erbleichen anzusehen. Welchen 'Ehrenplatz' das Portrait des Heiligen aus der Familie Berlînghan bei seinem neuen Besitzer bekommen soll, war nicht zu erfahren.
  • Gutschein Maßgefertigte Corsettagen des Jahres 2520 Horas, gestiftet von Prinz Timor Firdayon, geht an Baronessa Savinya Romeroza von Arreth. – Die liebreizende Baronessa, die “es ja gar nicht nötig hat Corsettagen zu tragen” (Zitat Gransignore Traviano), wusste sich sowohl beim Stifter der Tombola wie auch beim Stifter ihres Preises leidenschaftlich zu bedanken. Wer hätte da nicht mit ihnen tauschen wollen?
  • Weiße Rose Balligura aus den Hängenden Gärten, gestiftet vom Senat der Stadt Drôl, geht an Curthan Menderath. – Wie das Los mit dem Namen des kürzlich verstorbenen ksl. Gartenbewahrers (AB 110) in die Lostrommel gelangte, konnte nicht herausgefunden werden. Die zur Wiederaussaat geeignete Pflanze geht nun an die Erben des Verstorbenen.

Arivor. Seit Anfang des Ingerimmmonds haben täglich neue Schreckensmeldungen über den Einfall der sogenannten Heptarchien in das zentrale Mittelreich die Gestade des unteren Yaquir erreicht und vielerorts Bestürzung und Entsetzen hervorgerufen. Schien die Gefahr, die durch den Dämonenmeister und sein Gefolge ausging, doch mit dem Tod des Verdammten in der Trollpfortenschlacht vor sechs Jahren, an der auch horasische Regimenter maßgeblich beteiligt waren, längst gebannt zu sein. Dass diese Ansicht angesichts der fortwährenden Schwäche des Mittelreichs verfrüht gewesen sein könnte, ist nun jedoch mit jeder weiteren Nachricht aus dem verheerten Garetien deutlicher geworden.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der jüngste Cron-Convent im Rahjamond – entgegen den üblichen Verhältnissen zu dieser Jahreszeit – einer der wohlbesuchtesten seit Jahren gewesen ist. Das Bedürfnis sich zu beraten war enorm. Doch ebenso enorm waren die Vorwürfe, die der Politik Gareths gemacht wurden – insbesondere hinsichtlich der meuternden Harbener Matrosen und ihrer Piraterie im Siebenwindigen Meer. Je deutlicher dabei wurde, dass man dem verbündeten Nachbarn keinesfalls etwa Waffenhilfe leisten könnte, desto größer wurde der Zuspruch zu einer anderen Initiative.

Seine Hochgeboren Traviano von Marvinko, Landherr der Domäne Urbet, stiftete bereits wenige Tage nach seiner Ankunft aus Elenvina (wo Anfang Ingerimm der Reichskongress des Mittelreichs getagt hatte) eine Tombola zur Unterstützung des Traviakultes und seines Kampfes gegen die Not der Garether Untertanen. Die Erlöse der Verlosung sollten der mildtätigen Kirche helfen, das Leid der Opfer des Heptarchenfeldzugs zu lindern. Tatsächlich schlossen sich bereits der Stiftung der Losgewinne etliche andere Adlige und Patrizier an. Von den Herzögen Methumis’ und Chababiens sowie dem königlichen Senat von Drôl (die vor einigen Jahren im Zuge der Roten Keuche selbst von einer Tombola der damaligen aranischen Fürstin Sybia profitierten) kamen ebenso Schenkungen hinzu wie selbst von almadanischen Baronen.

Größer noch als die Beteiligung an den gestifteten Preisen war jedoch die Teilnahme an der Verlosung selbst – was vielleicht auch am ausgelobten Hauptgewinn lag, der immerhin umfangreiche Ländereien in der Domäne Urbet und damit wohlmöglich den unmittelbaren Aufstieg zum Großgrundbesitzer umfasste. So fanden sich denn am Abend des 20. Rahja neben etlichen Vertretern des liebfeldischen Adels und Patriziats auch Gesandte des Königreichs Drôl und Gäste aus dem Almadanischen – mutmaßlich Mitglieder der 'Loge des Goldenen Yaquir' – im Palazzo Marvinko di Arivorza ein. Neben der eigentlichen Verlosung wartete die Residenz der Marvinko am Goldenhelm zudem mit einem 'Ball der Besinnlichkeit' auf.

Nach einem rauschenden Festabend bestätigte Gransignore Traviano persönlich, dass durch den Verkauf der Lose ein "deutlich dreistelliger" Horasdôrbetrag eingenommen werden konnte, der nun baldmöglichst über die Traviakirche den notleidenden Bewohnern des zentralen Mittelreichs zu Gute kommen soll. In dem Moment, in dem Sie, verehrter Leser, diese Zeilen überfliegen, mag die mildtätige Gabe schon viele treugläubige Garetier und Darpatier vor dem Hungertod bewahrt haben.

Armin Bundt