Archiv:Dämon sucht Veliris heim (BB 14)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 14



Dämon sucht Veliris heim
Schwarzer Schrecken in Sewamund


Veliris/Bomed. Ungeheure Kunde erreicht uns aus Veliris in diesen Tagen. Von Borbarads Kreaturen und daimonischen Vernichtern ist die Rede. Kaum mag man's glauben, Noionas Segen will man wünschen, wären dort nicht diese seltsame Zeichnung der Lande. (Die beschriebenen Ereignisse sind Bestandteil des Abenteuers "Spur aus der Vergangenheit" von Michael Johann, sowie der Ergänzung "Treffen mit der Gegenwart" vom Spieler des Barons von Veliris. Wer Interesse an diesen Zusatzseiten hat, kann diese für 3,- DM bei Andree Hachmann, Prozessionsweg 24, 48432 Mesum beziehen.)

Nordöstlich von Veliris, in einem Waldbauernhof, früher Fuxenstein geheißen, beginnt die Spur, die Straße der Zerstörung als hätte jemand, oder besser vielleicht etwas, Sumus Lebenskraft entzogen: Ödnis und Verfall prägen die Spur. Schnell kommt einem Weiden in den Sinn, hörte man nicht von dort diese Schauergeschichten mit der Wüstenei, die sich von einem Tag auf den anderen - über Nacht - gebildet hatte? Doch hier in Veliris war es keine Fläche, es war eine Spur der Verwesung. Vom Santa-Ifirna-Forst aus, bis hin nach Sewamund, zieht sich beinahe schnurgeradeaus diese Straße der Verdammnis. So und nicht anders müssen die Wege in der Siebenten Sphäre aussehen!
Doch wenig nördlich von Veliris setzt die Spur aus. Grad noch stand man in schwarzem Brodem, mit einem Schritt steht man auf saftigster Wiese. Oder was das Feuer davon Übrig gelassen hat, denn hier muß ein Brand von ganz gewaltiger Kraft gewütet haben. In einem Kreis von gut vier Dutzend Schritt Durchmesser, ist alles verbrannt und verkohlt. Nein, verkohlt ist noch zu wenig, eingeäschert! Was auch immer hier gebrannt hat, Hylaîler Feuer ist harmlos dagegen. Wenige hundert Schritt entfernt ist die Spur der Vernichtung, die Straße der Ödnis, wieder präsent, als wäre nichts - oder wenig - geschehen. Doch was ist hier Überhaupt geschehen?

Nur schwer waren Antworten zu erhalten. Man hatte die Stadt Veliris geräumt, das war klar. Die über 800 Einwohner legten beredt Zeugnis darüber ab, wieviel Geschirr zu Bruch ging, wie oft die Kinder weinten, wo man zwei Hühner verloren hatte - nur warum man überhaupt loszog, konnte niemand beantworten. Nein, geredet wurde viel: Ein hausgroßer Dämon bedrohte die Stadt, eine Schar monströser Kreaturen, eine Horde Geister, ein Chors Untoter, diverse Schreckgespenster und sogar ein leibhaftiger Drache sollten die wuchtigen Mauern des wehrhaften Veliris so stark bedroht haben, dass allein die Flucht Heil brachte.
Von den Bürgern konnte man erfahren, dass zuvor mehrere Personen unter mysteriösen Umständen verschwunden seien und nur ein Bauernjunge vom nahe gelegenen Salzingerhof zurückgekehrt sei. Dieser sei aber mittlerweile in das Noionakloster Tikalens gebracht worden, wo er vor der Außenwelt behütet würde, wie es hieß.
Auch hörte man von einer Gesandtschaft aus Vinsalt, die ein Magier angeführt hätte. Dieser gilt seit den Ereignissen von Veliris jedoch auch als verschollen. Auch die Abenteurer, die Baron Ariano tatkräftig unterstützt hätten, seien mittlerweile weitergezogen. Man werde ihre Unterstützung jedoch immer in guter Erinnerung haben, so der Statthalter des Barons. Vom ansässigen Praiosorden konnte man bestenfalls einige vage Andeutungen erhalten, in denen von einem alten Ritual des Götterfürsten zur Dämonenbannung gesprochen wurde, welches aber gescheitert sei. Zudem wäre der Hochmeister des Ordens seit diesem Tage ans Bett gefesselt.
Ja, ein Ritual des PRAios vermag vielleicht die gewaltige Brandnarbe nordöstlich von Veliris erklären, aber was muß das für ein Wesen gewesen sein, dass dadurch nicht vernichtet wurde? Zumindest konnte die Stadt Veliris durch das Unternehmen gerettet werden, wie die noch immer gen Alveran aufragenden Mauern Zeugnis ablegen. Die Offizialen der Stadt hüllen sich ansonsten in Schweigen.

Sewamund/Grangor. Die Straße von Veliris bis hinunter an die Sewakmündung bietet ein Bild des Schreckens. Bis kurz vor die Stadtmauern zieht sich wieder diese Spur der Vernichtung, die auch schon in Veliris zu sehen ist. Nicht immer ganz gerade, aber immer stetig auf die Stadt zu. Auf einer Wiese vor den Mauern hatte sich dann die Schlacht mit dem Dämonenwesen zugetragen. Noch deutlich waren die Katapulteinschläge zu erkennen.
Doch auch der Baron von Sewamund suchte die sich abzeichnende Wahrheit zu beschönigen. So sprach er von einigen wenigen Soldaten und Magiern, die einer niederhöllischen Kreatur erfolgreich entgegengetreten waren. Besah man sich das Schlachtfeld und die Spur der Verwesung mochte man das kaum glauben.
In der ansässigen Staats-Advokatur war dann aber gegen alle Erwartungen mehr zu erfahren. Der dortige Commandant erklärte, dass sich das Wesen nach den Meldungen aus Veliris schon bald angekündigt habe. Das Wasser des Sewak sei zu schimmeln angefangen, grünlich gelb hätte sich der Fluß teilweise verfärbt, tote Fische, wo man hinsah. Glücklicherweise sei es durch diese untrüglichen Zeichen nicht zu Massenvergiftungen gekommen. Wer tränke schon grünes Wasser.
Bei dem Wesen hätte es sich zweifelsfrei um einen Dämon gehandelt, der aber selbst von den zahlreich anwesenden Magiern nicht klassifiziert werden konnte. Nur unter Aufbringung der vereinten Kräfte von Kampfmagiern aus Bethana, Herzöglichen Gardesoldaten und schwerem Gerät der Horaslegion sei das Wesen dann schließlich verpufft, als sei es nie existent gewesen, wäre da nicht diese Spur der Verwesung.
Ein Gutes hätte der Dämon aber gehabt: Da auf der Spur der Verwesung wohl in naher Zukunft wohl nicht einmal mehr Tsakraut wachsen würde, hätte man sich in Vinsalt und Grangor dazu entschieden, die längst überfällige Straße zwischen Veliris und Sewamund darüber zu errichten. Das Wesen hätte sich zwar leider nach dem Zwischenfall in Veliris nicht mehr ganz so geradlinig bewegt wie zuvor, aber die Trasse sei dennoch ideal für den Sewakweg, der jetzt allerdings wohl Dämonenstieg heißen werde, wie der Commandant mit einem zynischen Lächeln bemerkte.
So hat die sprichwörtliche Grangorer Nüchternheit selbst über dämonisches Wirken obsiegt, ein Zeichen das uns für die Zukunft Hoffnung geben sollte.

Andree Hachmann