Archiv:Patriarchendämmerung bei den Menaris (BB 39)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 39
Aventurisches Datum: Rondra 1036 BF



Patriarchendämmerung bei den Menaris - Kvalor Nacladus heimgekehrt!
von Farlon Terschlin

Shenilo, Rondra 1036 BF
Erst drei Jahre ist es her, dass Esindio Menaris, der jüngere Bruder Carolan Schlangenstabs, der die Familie durch die Wirren des Thronfolgekrieges geführt hatte, auf dem Boronanger Shenilos zur letzten Ruhe gebettet wurde. Bereits nach dem Krieg der Drachen hatte Esindio indes seinen jüngeren Sohn Tankred, damals noch einfacher Hesinde-Priester, zum Patriarchen der Menaris bestellt. Während der Herrschaft des Despoten Ludovigo hatte er die Zügel der Familie noch einmal in die Hand genommen, nachdem sein inzwischen zum Hohen Lehrmeister Shenilos ernannter Sohn Tankred durch ein bis heute nicht aufgeklärtes Attentat verwundet worden war. Nach dem Tode Esindios in den Wirren der ludovigianischen Monde führte der Kirchenmann Tankred die Magierfamilie in die Zeit nach Krieg und Händeln. Nichts sprach bis vor Kurzem gegen eine lange Familienherrschaft des Geweihten, der seine fünfte Lebensdekade noch nicht erfüllt hat und seinen Körper zudem durch strenge Zurückhaltung schont und seinen Geist durch Studien schult.

Der Zurückgekehrte

Doch in diesen Tagen sickerte ein Gerücht in die Redaktionsräume des Hesindeblattes das in Stadt und Studiora, für eine Unruhe sorgen dürfte, die man im Inneren des Turris Magi schon vermuten darf: Kvalor Nacladus Menaris, der als tot geltende ältere Bruder Tankreds, ist in seine Geburtsstadt zurückgekehrt! Der Magus hatte Shenilo und das Liebliche Feld bereits vor 15 Jahren im Gefolge des Zugs der Edlen gen Osten verlassen, um gegen die Horden des Sphärenschänders zu streiten, war aber wie so viele nie wieder heimgekehrt. Der Kampf gegen die siebenfache Nachfolgetyrannen des Dämonenmeisters verschlang Kvalor schließlich. Nach seinem Verschwinden in der Warunkei konnten die Menaris nach Jahren des Wartens nicht mehr umhin und erklärten Kvalor für tot.
Doch dieser traurige Akt war offenbar verfrüht, denn nun ist der Magus heimgekehrt. Wie dem Hesindeblatt zugetragen wurde war es offenbar die Darpatengarde unter ihrem neuen Condottiere Ilsandor von Hauerndes, die gerade erst selbst in die Ponterra zurückgekehrt waren (das BB 38 berichtete), die Kvalors Eskorte vor den Gefahren des Ostens darstellten.
Diesem freudigen Ereignis für die Familie Menaris wird ihr Patriarch wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge begnegnen. Denn schon hören wir vereinzelte Stimmen, die von einem Ende des Patriarchats Tankreds sprechen. Dafür, dass der Hohe Lehrmeister verdrängt – oder besser zum Rückzug bewegt – werden könnte, sprächen in der Tat mehrere familiäre, aber auch politische Gründe:
Zum einen ist Kvalor nicht nur der ältere Bruder, sondern auch mit Madas Gaben gesegnet – eine Fähigkeit die in der Magierfamilie traditionell von Bedeutung für die Besetzung des Patriarchates gewesen ist. Zum anderen haben manche von Tankreds Handlungen in den vergangenen Jahren ihm in Stadt und Familie heftige Kritik eingebracht. Zwar halten ihm nur Wenige die Unterschätzung der Machtbesessenheit Ludovigos vor, dem er einst zum Amt des Gransignores verhalf. Umso mehr aber hat sich Tankred, wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, durch sein Verhalten gegenüber ehemaligen Gegnern und neuen Verbündeten manchen Ärger zugezogen. Dazu gerechnet werden offenbar die Versöhnung mit den Brahl, die erneute Annäherung an die einstigen Lehnsherren aus dem Hause Dorén und nicht zuletzt die Unterstützung Orsino Carsons als neuem Gransignore – dessen erste politische Akte nicht unbedingt dafür sprechen, dass er Freunde in den Reihen ausgerechnet der Hesinde-Kirche und der Magierschaft von sich zu überzeugen wüsste!
Freund und Feind der Menaris dürfen gespannt sein wie sich die Lage – über die das Hesindeblatt seine Leser naturgemäß auf schnellstem Wege informieren wird – in der Patriarchenfrage der Familie Menaris entwickeln wird.