Benutzer:Tribec/Drachenfehde

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Vorgeschichte

Frühjahr 1030: Yasmina von Streitebeck, die Witwe Benedict di Matiennas, reist trotz schwerer Erkrankung überhastet aus Arinken in Richtung Sewamund ab, weil sie meint, Guiliana di Matienna, Benedicts Schwester, die nunmehr die Regierungsgeschäfte führt, könne etwas gegen sie unternehmen wollen. In den folgenden Monaten tritt zwar eine langsame Besserung ihres Gesundheitszustandes ein. Die Ärzte empfehlen jedoch wiederholte Kuraufenthalte in den Thermen des Aurelat.
Anfang 1031 verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand auf der Rückreise von einem Kuraufenthalt vollkommen überraschend rapide. Noch in der gleichen Nacht verstirbt die Witwe Benedict di Matiennas – nach Angaben ihrer Ärzte an einem heftigen und unerklärlichen Fieber. Die Verstorbene wird nach Sewamund überführt und dort beigesetzt. Durch die Umstände ihres Todes und eingedenk des Unfalltodes ihres Gatten sowie eines vergangenen Anschlags auf ihr Leben kommen bald Gerüchte auf, die einen Giftanschlag vermuten. Als Drahtzieherin wird immer wieder der Name Giuliana di Matiennas genannt. Konkrete Beweise für diese Anwürfe werden jedoch nicht bekannt.
Anfang Hesinde 1032 stirbt Yasminas Hausdienerin Parissa einen Unfalltod. In ihrem Nachlass finden sich Schreiben, die darauf schließen lassen, dass sie in engen Kontakt mit dem Umfeld Giuliana di Matiennas stand und diese über den Verlauf der Krankheit Yasminas informierte. Daraufhin veranlasst Baron Irion von Streitebeck im Geheimen ausgiebigere Untersuchungen, in deren Verlauf der Kontaktmann der Dienerin ermittelt werden kann: Ein gewisser Barnaba Borbilda, ein Dienstmann der Giuliana di Matienna. Zwar reichen die Belege nicht aus, um eine Täterschaft der di Matienna zu beweisen (und ohne stichhaltige Beweise möchte Baron Irion keine öffentliche Beschuldigung aussprechen). Doch misstrauisch geworden, lässt der Baron die Untersuchungen über Yasminas Tod wieder aufnehmen und bestellt Vinsalter Anatomen nach Sewamund, um den Leichnam Yasminas einer erneuten Untersuchung zu unterziehen.
Nach Eintreffen der Anatomen und langer Beratung mit einem Geweihten Borons soll die Gruft Yasminas geöffnet werden. Als man jedoch vor Ort eintrifft, findet man das Grab aufgebrochen und die Leiche geraubt. Dieser Skandal ist in Sewamund nicht geheim zu halten (auch wenn die Bürger von den Parissa-Briefen keine Kenntnis erhalten). Wilde Gerüchte machen in der Stadt die Runde – es heißt, die als besonders tugendhaft und rechtschaffen bekannte Yasmina gehe als Geist oder wandelnder Leichnam um, um ihren Mord und den Mord an ihrem Gatten zu rächen. Andere vermuten, die Mörder Yasminas hätten mögliche Hinweise auf einen Gifttod beseitigen wollen. Nur wenige wollen leider der schönen Legende glauben, die Tote sei von den Göttern selbst entrückt und leibhaftig in Travias Paradies eingegangen – „Eine treuere Gattin gab es nicht unter Praios’ Gestirn. Sie ist nach dem Tod ihres Mannes an gebrochenem Herzen gestorben.“ Ohne weitere Anhaltspunkte verlaufen die Bemühungen des Barons zur Aufklärung des Todes seiner Nichte im Sande.

Die erste Leiche

Die Goldene Distel

18. Praios: Nachdem eine Frauenleiche in der Nähe von Horasia baumelnd an einem Ast gefunden wird, beschuldigt Gerodan Vistelli Ludovigo und Shenilo des Mordes an seiner Nichte Rahjane. Der Zorn des Vistelli ist nicht geheuchelt, denn der Söldner Gismondo hat offensichtlich eigenmächtig gehandelt, Rahjanes Grafentitel ist fern.
Die gegen Arinken gerichtete Stimmung in Serillio näherte sich ohnehin einmal mehr dem Siedepunkt. Angestachelt durch Serillier in den eigenen Reihen, aber vornehmlich in Reaktion auf den Tod der Vistelli, reitet eine Halbschwadron Berittener aus dem Umland Serillios auf Befehl der Verwalterin Reana della Carenio zu einer Strafmission nach Arinken. Reana will verhindern, dass die Beteiligung des abtrünnigen Cardolfo della Carenio, Condottiere der Goldenen Distel, auf sie zurückfällt, und Sewamund ihre Loyalität beweisen. Als ehemalige Vogtin des Nupercanti hat die della Carenio ohnehin etwas gutzumachen.

Die zweite Leiche

Entführt - und ermordet? Rahjane Vistelli

22. Praios: Bei der Akklamation Ludovigos von Calven-Imirandi zum Gransignore durch den Popolo von Shenilo sticht ein Stadtgardist den Hohen Lehrmeister und Unterstützer Ludovigos, Tankred Menaris, nieder. Die sich anschließenden Ermittlungen weisen auf eine Beteiligung der Vistelli hin.
24. Praios: Esindio, Tankreds Vater, der die Geschicke der Familie nach dessen Verwundung übernommen hat, regt Verhandlungen mit Endor und dessen Verbündeten in Sodanyo an.
Ende Praios 1033: In Sewamund wird die Entführung und Ermordung der Rahjane Vistelli (geb. Tribêc) auf dem Weg nach Horasia bekannt. Binnen kurzer Zeit kursieren die schaurigsten Gerüchte über die Tat, die sich mutmaßlich auf dem Banquirstieg zugetragen haben muss. Hinter der Tat sollen Dienstmannen des Grafen Horasio stehen – der mit Ludovigo von Calven-Imirandi verbündet ist (und zu dessen treuesten Gefolgsleuten Giuliana di Matienna gehört).

Die dritte Leiche

Das dritte Opfer - Silem Menaris

30. Praios: Sodanyer BluttatSilem Menaris, ausgesandt, um mit Endor Dorén zu verhandeln, wird zunächst höflich in Sodanyo empfangen. Anwesend ist auch der Sewamunder Garuelo Cortesinio, ein Vertrauter Yulions von Streitebeck, der für seinen Oheim eine kleine Sewamunder Delegation zur Beobachtung der Verhandlungen nach Sodanyo begleitet hat. Garuelo ersticht während der Beratungen den Menaris und flüchtet dann überhastet. Die Silem begleitenden Tempelgardisten finden in den Satteltaschen Garuelos Münzen aus Sewamund, von der Tatsache, dass Garuelo ein Schuldner der Geronsbank war, der Silem vorsteht, erfährt der kochende Popolo in Shenilo nichts.
1. Rondra: Die beiden jüngeren Manzanares-Brüder, Talfan und Isonzo, verlassen Shenilo und begeben sich auf die Suche nach dem aus Sodanyo geflüchteten Garuelo Cortesinio. Im Auftrag Esindios sollen die beiden den Mörder Silem Menaris’ aufspüren und zur Strecke bringen.

Von Flugblättern und Briefen

Baron Irion von Streitebeck

8. Rondra 1033 (Trauertag, Bosparans Fall): In Sewamund erscheint ein gegen Giuliana di Matienna ("Eine falsche Buhle wie einst Hela eine war!") gerichtetes Flugblatt. Darin wird ihr vorgeworfen, ihre "feisten Gespielen" Ludovigo von Calven-Imirandi und Graf Horasio zum Mord an Rahjane Vistelli, dieser "strahlenden Blüte Sewamunds", angestiftet zu haben. "Nach dem Heldentod Orban Vistellis vor Phrygaios sind ihre unschuldigen Kinder nach dieser Mordtat nunmehr ohne Vater und Mutter." "Neid, Missgunst und tiefste Herzensschwärze trieben sie dazu, dieses Licht Grangoriens auszulöschen. Es ist bezeugt, dass Dienstmannen des falschen Grafen von Bomed diese Tat begangen. Finstere Unholde dies, die im Unlicht der Sheniloer Forste die holde Rahjane misshandelten, schändeten und niederstachen. Mit der holden Baronessa ermordeten sie auch die Ehre Sewamunds!"
Und weiter heißt es: "Aber ach! War diese Ehre unserer stolzen Stadt denn schon nicht mehr eine Chimäre? Denn ist Rahjane Vistelli nicht bereits die zweite Tochter Sewamunds, die von der Hexe Giuliana vergiftet und ermordet wurde – ohne dass unsere Stadt sich ermannen würde, ihre Unschuld und Tugend zu rächen? Ist nicht auch Yasmina von Streitebeck, das schöne Kind aus stolzem Hause, uns allen von Herzen gut, eine liebende Tochter und Mutter, nicht eines elenden Gifttodes gestorben? Jeder kennt die finsterknöchige Hand hinter dieser Tat! Nicht einmal vor einer Schändung des Grabes der Holden schreckte die Hexe zurück, um jede Spur ihrer Missetat zu verdunkeln. So irrt die Seele der unglückseligen Yasmina nun heulend über das Nirgendmeer, in ewiger Agonie und ewiger Qual! Jeder weiß den Urheber dieser schrecklichen Taten, jeder kennt ihren Namen! – doch ganz Sewamund und selbst ihre eigene Familia, der Baron zuerst, schweigt dazu, wie die Hexe von Arinken nicht nur den Körper, sondern auch das Andenken der Toten schändete!"
Es folgen daraufhin verschiedene (nicht immer vollkommen korrekt wiedergegebene) Zitate aus den "Parissa-Briefen", die in der Flugschrift Giuliana di Matienna zugeschrieben werden, in denen sie sich höchst abfällig über Yasmina von Streitebeck äußert &‐ diese sei, so heißt es etwa an einer Stelle, eine "wahre Pestilenz, die kein noch so Kundiger zu heilen versteht". Das Flugblatt schließt mit den Worten: "Diese Briefe sind im Kabinett des Barons von Streitebeck wohl verschlossen. Warum verbirgt er diese Wahrheit vor der Sonne Praios? Warum scheuen er und die Großen dieser Stadt den Kampf mit der Hexe Giuliana? Warum stehen die Frauen und Männer dieser Stadt nicht ein für Tugend, Ehre und Leben ihrer unschuldigen Töchter? Ist es wirklich so, wie die Hexe Giuliana an ihre Mordhelferin schrieb: "Tu in der Sache was Dir gefällt, den Sewamundern ist alles gleich. Es sind feige Hunde!" So geht mit unseren Töchtern auch die Ehre und der Stolz unserer Stadt zugrunde!"
9. und 10. Rondra: Die Flugschrift vom 8. Rondra (auch: das "Hela-Pamphlet" genannt) erregt in der Bürgerschaft von Sewamund Empörung, die sich gleichermaßen gegen die "Hexe Giuliana" als auch gegen den "feigen Hund" Irion von Streitebeck richtet. Der Versuch des Barons, die öffentliche Kritik zu entkräften, indem er die "Parissa-Briefe" dem Praiostempel zur Wahrheitsprüfung übergibt, scheitert. Zwar stellt Seine Hochwürden öffentlich fest, dass weder die Urheberschaft Giuliana di Matiennas an diesen Briefen bewiesen ist, noch sie die Sewamunder "feige Hunde" geschimpft oder der Zofe in irgend erkennbarer Weise einen Mord befohlen habe. Doch die Bekanntmachung scheint in den Augen der breiten Öffentlichkeit die Vorwürfe des Pamphlets eher noch zu bekräftigen: "Es stimmt also: Der Baron kannte die Schreiben, wusste von dem Hass der Hexe auf die gute Yasmina! Und hat doch nichts getan! Der feige Hund! Und jetzt schaut er, schauen die ganzen hohen Familien ebenso tatenlos zu, wie die Hexe auch die schöne Rahjane meucheln lässt. Feige Hunde sind das! – so geht unser Stolz und unsere Stadt zugrunde!"

Der Rat tagt

10. Rondra: Die beiden Manzanares-Brüder erreichen Sewamund, wohin die Spur Garuelo Cortesinios führte. Sie machen den Cortesinio in einem Gasthaus ausfindig, verhalten sich aber zunächst ruhig und warten auf Order aus Shenilo.
11. Rondra: Aufgrund der nicht ablassenden öffentlichen Empörung bittet Baron Irion um eine Sitzung des Lilienrates. "Das Volk ist voll gerechter Empörung über zwei ungesühnte Bluttaten an Töchtern unserer stolzen Stadt. Der Mord an Rahjane Vistelli und der mysteriöse Tod der Yasmina von Streitebeck lassen blutige Hand eines böswilligen Feindes unserer Communitas erahnen. Diesem Feinde müssen wir gemeinsam wehren. Dazu erbitte ich den Rat der Großen Familien unserer Stadt." Zugleich entschließt der Baron sich, zur Rettung seines Ansehens entschiedenere Maßnahmen zu ergreifen und beauftragt Spezialisten mit der Entführung und anschließenden Befragung des Barnaba Borbilda (des Kontaktmanns Giuliana di Matiennas zur verstorbenen Dienerin der Yasmina von Streitebeck).
12. Rondra: In seiner Sitzung erörtert der Lilienrat die Lage. Die öffentliche Meinung ist allerdings natürlich das eine – der Lilienrat hat indes das Problem, dass keine gerichtsfesten Vorwürfe vorliegen, die direkt eine Fehdeerklärung begründen könnten. Nicht einmal der Herzog würde auf dieser Grundlage wahrscheinlich eine Fehde gutheißen. Irion von Streitebeck unterstützt eine entsprechende Forderung des Gerodan Vistelli, eine geharnischte Note zum Tod der Rahjane Vistelli an die Familia di Matienna sowie den Gransignore von Shenilo. Darin wird eine Untersuchung des Mordes an Rahjane Vistelli durch Sewamunder Offizielle und ein "Blutgeld" in Höhe von mehreren tausend Dukaten ("zur Sühnung der Mitschuld der Stadt Shenilo, die durch eigene Tat oder billigende Gleichgültigkeit die Ermordung der holden Rahjane beförderte") eingefordert.
13. Rondra: Die Familie Menaris bereitet eine Klage gegen Garuelo Cortesinio am Halsgericht von Vinsalt vor, die Anklage lautet Mord und Verschwörung zum Mord.
16. Rondra: Die aus Sewamund eintreffenden Berichte lassen das Zustandekommen eines Prozesses in Vinsalt immer unwahrscheinlicher werden. Der eigentlich vorsichtige Esindio Menaris wird vom Vater des getöteten Esindio, Valeran Menaris, zum Handeln gedrängt: Die Manzanares-Brüder erhalten per Eilboten den Befehl, Garuelo Cortesinio mit allen Mitteln gefangen zu setzen und nach Shenilo zu verbringen. Der Brief endet mit den Worten: „Und wenn sich Meuchlerhand gegen Euch erheben sollte, dann schlagt sie ab, bevor sie wieder Hand an Söhne unserer Civitas legen kann!“

Amaldo di Piastinza

Eskalation in Sewamund

18. Rondra: Saalschlacht von Sewamund – Die beiden Manzanares-Brüder stellen Garuelo Cortesinio in der Gastwirtschaft zur Goldenen Gans. „Kommt Kampflos mit uns, Meuchler oder erleidet Eure Strafe hier!“ raunt es in das Ohr des Gejagten. Als er den Dolch Isonzos aufblitzen sieht, ruft Garuelo jedoch um Hilfe: „Helft einem Sewamunder Bruder! Die Schergen Shenilos wollen mein Blut!“ Im Wirtshaus entbrennt eine wilde Prügelei und Messerstecherei, die ein halbes Dutzend Schwerverwundeter und Toter zurücklässt. Unter letzteren ist auch einer der Manzanares, der überlebende Bruder wird von der Stadtgarde in Gewahrsam genommen.
21. Rondra: Barnaba Borbilda wird aus Shenilo entführt und erfolgreich nach Sewamund verbracht. Nach eingehender, nicht gänzlich gewaltfreier Befragung räumt er ein, im Auftrag der Giuliana di Matienna Briefe, Zahlungen sowie bei einer Gelegenheit auch ein kleines Behältnis unbekannten Inhalts an die Dienerin Parissa übergeben zu haben.
22. Rondra: Zur Marktstunde tritt Baron Irion, von zwei Gardisten begleitet, mit dem in Ketten gehenden Borbilda vor den Palast des Justiziars von Sewamund, Amaldo di Piastinza, und fordert Gerechtigkeit. Ein Herold verkündet das Geständnis des Borbilda – und der Baron fordert vor der Öffentlichkeit eine erneute Untersuchung des Todes seiner Nichte und eine Befragung der Giuliana di Matienna (eine Mordanklage unterlässt er wohlweislich – nimmt aber eine entsprechende öffentliche Interpretation seines Auftretens in Kauf). Der Gefangene wird dem Justiziar (bzw. seinen anwesenden Vertretern) übergeben und später dem Hochgericht zu Farsid überstellt, das in der Sache zuständig ist.

Reaktionen in Shenilo

23. Rondra: In Shenilo entdeckt man die Verwicklung von Sewamundern in die Entführung Barnaba Borbildas. Am selben Tag erfahren die Menaris von der Katastrophe in der Sewamunder Gastwirtschaft. Ein eilig angefertigter Einblattdruck stellt den Mord an Silem Menaris – angetan in den Farben Shenilos, eine Schriftrolle und die Friedensfahne der Tsa in Händen haltend – am Verhandlungstisch dar. Der Mörder, ein Mann, dessen Dolch in Lilienform zuläuft, hält die Linke auf und offenbart Münzen mit der Nixe der Bellafoldi.
Der beigegebene „Commentar, wie dieselben Schandtaten zu begreifen seien“ schürt die Stimmung gegen Ruthor und die Stordiansstadt. Nach dem Attentat auf den Patriarchen der Menaris, dem Mord an Silem Menaris durch eine Verschwörung – offenbar beide von Sewamundern verübt – und nach der jüngsten Weigerung Sewamunds, den Mörder preiszugeben, sowie schließlich der gewaltsamen Vereitelung seiner „Verhaftung“ „leidet die Seele des Popolo mit einer der ältesten Familien der Stadt“. Der Druck summiert die jüngsten Ereignisse zu einem Angriff auf das Sheniloer Selbstverständnis und ruft zum Widerstand auf: „Nach den jahrelangen Schmähungen gegen das Herzstück unserer Civitas, den Gransignore und sein Haus, dem dreisten Überfall auf den starken Arm des Bundes, die Banquirstadt Arinken, folgt der neueste Versuch, uns Unehre zu bringen: Tradition und Weisheit sollen unserer Civitas mit blut’ger Klinge entrissen werden. Ascende et defende, Shenilo! Erhebe und Wehre Dich, Shenilo!“
Noch am Abend beginnen die Diurnisten, eine Fehdeerklärung gegen Sewamund bzw. die Ruthorer Barone vorzubereiten.

Fehdehandschuh Sheniloer Coleur

Drachenfehde

25. Rondra, Tag der Freiheit: Shenilo erklärt (noch in Unkenntnis der Entwicklungen um Borbilda in Sewamund) für den Angriff auf Arinken und den Mord an Silem Menaris der Baronin von Ruthor stellvertretend für ihre Lehensleute in Sewamund die Fehde. Nach Bekanntwerden der Fehdeerklärung löst dies auch in Sewamund eine Welle der Empörung aus, da diese als Reaktion auf die „Enttarnung“ Borbildas und die (vermeintliche) Mordanklage gegen Giuliana di Matienna gewertet wird. Daraufhin tritt in Sewamund der Lilienrat zu weiteren Beratungen zusammen.
In dieser Sitzung legt Baron Irion dem Hohen Rat folgenden Beschlussvorschlag zur Debatte vor:

Das Ruthor-Protokoll
ad primo: Der Hohe Rat verurteilt jede Drohung und jeden Übergriff gegen die Rechte der Familien Amarinto und di Piastinza jenseits des Sewak und verlangt die sofortige, umgehende und vollständige Bestätigung ihrer Rechte. Der Hohe Rat behält sich eine entsprechende Retaliation vor, wenn dieser Forderung nicht entsprochen wird.
ad secundo: Der Hohe Rat bekräftigt weiterhin seine Beschlüsse zu dem Mord an Rahjane Vistelli und verlangt umfassende Aufklärung und eine Entschädigung durch die Stadt Shenilo. In Kenntnis des umfassenden Geständnisses eines Dienstmannes der Familia di Matienna unterstützt der Hohe Rat eine eingehende Untersuchung des Falls und eine Befragung der Giuliana di Matienna zu der Causa vor dem Hohen Gericht zu Farsid.
ad tertio: Der Hohe Rat erklärt einvernehmlich und ewiglich die Unverletzlichkeit aller Bürger der Stadt Sewamund und ihrer Güter und Eigentümer in den Gemarken der Baronie Ruthor. In seiner Verpflichtung zum Schutz der Person, des Gutes und Eigentums seiner Bürger stellt der Hohe Rat die Communen Selzin, Oberselzin, Trarion und Gerimaldi sowie deren Umland unter seinen besonderen Schutz.
ad quarto: Um die Unversehrtheit der Sewamunder Bürger, ihres Eigentums und Gutes sowie ihrer Rechte und Ansprüche zu gewährleisten, beauftragt der Hohe Rat seinen Seneschall mit dem Schutz besagter Communen.

Protokoll-Zusatz
"Der Hohe Rat kommt überein, dass fürderhin die Aneignung von Titeln, Rechten und Privilegien, so diese über bestehende Titel, Rechte und Privilegien hinausgehen, jenseitig des Sewak [i. e. insbesondere in Ruthor und Veliris] dem Hohen Rat angezeigt werden muss. Titel, Rechte und Privilegien jenseitig des Sewak, die über bestehende Titel, Rechte und Privilegien hinausgehen, genießen fürderhin nur den Schutz des Hohen Rates, wenn dieser dem Erwerb besagter Titel, Rechte und Privilegien mit Mehrheit zugestimmt hat und diese in der Folge als Teil des foedum sevamundicienses [oder was immer eine schöne Entsprechung für "Sewamunder Gut/Rechtsgut" sein mag – Sewamund kann sich hier ja kein Lehensverhältnis anmaßen, aber eben (wie jetzt in der Causa Ruthor) faktisch ein gemeinsames Schutz- und Trutzbündnis der Familien der Stadt in ihren Außenbeziehungen begründen] zu betrachten sind." [Damit sollen abenteuerliche Alleingänge einzelner Familien unterbunden werden, die letztendlich ja auch auf die ganze Stadt zurückfallen können, und zumindest in Grundzügen so etwas wie eine gemeinsame Außenpolitik möglich werden]

Ende Rondra:
Die siebentägige Ankündigungsfrist der in manchen Mündern schon als „Drachenfehde“ geführten Auseinandersetzung zwischen Shenilo und Sewamund läuft ab. In beiden Städten warten diejenigen, die mit den Regularien des Fehderechts vertraut sind, auf einen Vermittlungsversuch des Comto Protectors. Zum Gefallen des erbosten Popolo beider Städte und zur Überraschung vieler Verantwortlicher bleibt dieser jedoch aus: Später werden Ralman die Worte in den Mund gelegt: „Wenn die Gefolgsleute meiner Base Hesindiane und Herzog Cusimo zu Felde ziehen, wer wäre ich, sie daran zu hindern?“ Tatsächlich kann Ralman mit einer Niederlage beider Seiten gut leben, verlören die beiden dem Fürstentum Vinsalt benachbarten Großterritorien doch damit entweder die wichtigen Handelshäfen Ruthor oder Sewamund bzw. den mächtigen Gefolgsmann Ludovigo von Calven. Wenn dadurch die Animositäten zwischen Herzog Cusimo und Gräfin Hesindiane am Leben gehalten würden, wäre ihm das nicht unrecht. Und im Zweifelsfall steht die Horaslegion einen Tagesmarsch entfernt zum Eingreifen bereit.

Das Ende der Fehde

Anfang Efferd: Die seit dem Ruthor-Protokoll mobilisierten Haustruppen der Piastinza werden nach Beratungen in Ruthor ausgesandt, um den Westen Westen der Baronie Ruthor zu sichern. In Deristura wird einstweilen ein Lager aufgebaut. Von vorausgeschickten Berittenen über Truppenbewegungen am südlichen Arinkelufer informiert, beginnt der Eilmarsch an den Grenzfluss zur Ponterra.

29. Efferd: Bei der Überfahrt bei Terrinda misslingt ein Übersetzen größerer Verbände der Calvenisten über den Arinkel.

5. Travia: Ablauf der Fehdefrist.

seit dem 19. Travia: Sewadâler Gespräche zwischen Veliris, Sewamund, Ruthor und Shenilo.

Phex: Die Drachenfehde wird formell für beendet erklärt. Nach verschiedenen Entschädigungszahlungen werden Serillio geräumt und Sewablick preisgegeben, die wichtigsten überlebenden Beteiligten von Anschuldigungen freigesprochen. Ausnahme sind die wegen Mordes vor die Hochgerichte zitierten Handlanger Cortesinio und Borbilda.

Quellen