Briefspiel:Besuch auf dem Banquirfels

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Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
Beteiligte (irdisch)
Familie Menaris klein.png Athanasius
Haus di Matienna.png Di matienna

Zum Besuch auf dem Banquirfels kam es im Travia 1031 BF im Anschluss an Erbstreitigkeiten des Hauses di Matienna nach dem Tode Benedict di Matiennas.

Unerwartete Gäste

Abreise vom dem Palazzo Carolani

Shenilo, Travia 1031 BF
„Ich bin sicher, dass du verstehst, wie wichtig diese Mission ist, Angrond. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die Kluft zwischen den Menaris und den Herren Arinkens vertieft.“ Tankred Menaris legte die Stirn in Falten, als er versuchte, seinem schnell ausschreitenden Neffen auf den Fersen zu bleiben. Mit zynischem Lächeln erwiderte Angrond: „Und ich dachte, ich sollte Yasminas Eltern unser Mitgefühl ausdrücken. Die beiden haben in kurzer Zeit die Hoffnung auf ein Enkelkind und dann ihre Tochter verloren!“ „Mach dich nicht lächerlich, Neffe!“ sagte Tankred streng. „Das natürlich auch.“
Die beiden Menaris hatten die Pforte des Palazzo Carolani erreicht und ein Diener öffnete die Tür. Vor dem Eingang stand ein bärtiger Mann im Gewande eines Medicus und hielt zwei Pferde am Zügel. Angrond zog fragend die Augenbrauen hoch, als er seinen Verwandten Canyzethius Menaris erkannte. „Schau nicht so verwirrt drein, Angrond.“ grinste der Medicus. „Das Gute daran, wenn man auch in Seelenheilkunde ausgebildet wurde ist, dass man seine Dienste auch noch anbieten kann, wenn es für jeden Wundarzt längst zu spät ist.“ Tankred Menaris erreichte die beiden und begleitete sie zu ihren Pferden. Als Angrond aufstieg raunte er dem älteren Menaris zu. „Und sieh' zu, ob du nicht auch klären kannst, ob diese für die Signora von Arinken so passend ausgebrochene Krankheit Yasminas wirklich so zufällig war, wie man uns glauben machen will.“ Das zynische Grinsen des Medicus war verschwunden, als er mit einiger Mühe sein Pferd bestieg und dem wütend und grußlos davongallopierenden Angrond hinterher ritt.

Arinkener Gastfreundschaft

gastfreundschaft wird hier groß geschrieben - Burg Banquirfels

Körbe, Fässer und Kisten standen im Licht der Herbstsonne die sich anschickte, hinter der Burgmauer unterzugehen. Bal und Utharia gingen dazwischen umher, sie eher gelangweilt, er in vollem Arbeitseifer, zählend, notierend und vor sich hinmurmelnd: „Wein aus Cinanzie, wo ist der vom Steilhang, ah hier. Ein Korb Aprikosen... eins zwei drei, sechsundsiebzig“ - „Schnell zählen kannst du, Bal.“
Utharia nahm sich eine der Aprikosen aus dem Korb. Nachdem sie die Frucht gegessen hatte schleuderte sie den Kern in Richtung einiger Schweinchen, die aufgeregt zu quietschen anfingen. Bal erschrak und ließ die Feder fallen. „Huch, meine Konzentration!“ Reflexartig korrigierte er sich, „Ich meinte, ich entschuldige mich vielmals, meine Konzentration verloren zu haben. Also, mache 76 zu 75 Aprikosen...“ Bal ging zum Schreibpult und korrigierte hastig ein Dokument. Utharia merkte etwas ungläubig an: "Du bist ja ein richtiger Erbsenzähler!" Ohne vom Papier aufzuschauen murmelte Bal „Aprikosen, nicht Erbsen. Die muss ich später noch zählen, ich danke euch vielmals, mich daran erinnert zu haben, obwohl es nicht von Nöten gewesen wäre.“
Utharia fand es schade, dass der Sekretär selbst in Abwesenheit seines Herrn keinen Skrupel umgänglicher wurde. Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn je lachen gehört zu haben, und beim Weinfest in den Tagen zuvor hatte Bal keinen Tropfen angerührt. Sie beschloss, nachzufragen. „Bal, kommt es wirklich auf jede einzelne Erbse an?" Der angesprochene wirkte bei dieser Frage fast schon beleidigt. „Signora, ich stehe nicht in Diensten des ehrenwerten Signors Amaldo, um schlampige Arbeit zu machen. Und da er mir auftrug, euch mit der hohen Kunst der Gutsverwaltung vertraut zu machen...“
Utharia hörte dem restlichen Vortrag des Sekretärs nicht mehr zu, da ein in Richtung Quartier schlendernder Gardist ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie unterbrach Bal mit der Frage „Bal, der Torschluss ist heute früh dran. Waren da nicht noch zwei Reiter auf dem Weg hierher? Sie müssten mittlerweile hier sein.“ Der Sekretär antwortete diensteifrig „In der Tat. Die beiden sind aus Shenilo, von den Menaris. Die Götter wissen, was sie hier wollen. Wenn euch an meiner selbstverständlich völlig unbedeutenden persönlichen Meinung gelegen ist dann kommen sie, um sich zu vergewissern, dass niemand sie für den Tod der Signora Streitebeck - möge Boron ihr gnädig sein - verantwortlich macht. Dabei ist dies gar nicht so unwahrscheinlich, aber ich schweife ab. Gemäß der Liste des Burgherrn gehören sie zu denen, denen, ich zitiere 'ein wenig zu warten gut tut mit der Hoffnung, dass sie uns daraufhin weniger oft belästigen', äh, ich meine, mit ihrer Anwesenheit segnen. Daher habe ich veranlasst, das Torhaus ein Weilchen - etwa eine Stunde - unbesetzt zu...“ Utharia fuhr dazwischen. „Bal! Es reicht. Amaldo ist nicht hier. Ich gehe jetzt zum Tor und mache ihnen auf! Und du sagst allen, vor allem Tante Ingrimalda, dass Besuch da ist.“ sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu Bal um „Es passiert ja selten genug, aber können wir nicht ein Mal nett sein, wenn Besuch aus Shenilo kommt?“

Kondolenzpräsente

Medicus in ungewohnter Mission - Canyzethius Menaris

Als die beiden ungleichen Reisegefährten Burg Banquirfels erreichten, war das Licht der Praiosscheibe gerade hinter dem finsteren Arinkelwald versunken. Während der vorausreitende Angrond sein Pferd noch einmal zur Eile anspornte, blieb sein Vetter Canyzethius hinter ihm zurück und hüllte sich mit grimmiger Miene in einen Pelzmantel, den er vorsichtshalber mitgenommen hatte. „Heda, Vetter!“ rief der Ältere, „meinst du, ich sollte den Pelz ablegen, bevor noch ein Matienna befürchtet, er hätte einst einem Biber gehört?“ Der junge Krieger blickte über die Schulter und bekundete sein Unverständnis. Canyzethius' Lächeln verschwand wieder und er bedeutete Angrond grummelnd, weiterzureiten.
Schließlich waren beide am Burgtor angekommen und stiegen von ihren Pferden, als das Tor langsam und laut knarrend geöffnet wurde. Eine bewaffnete Frau, deren Kleidung nicht einmal besonders dreckig war, wie der Medicus verwundert feststellte, erschien in der Öffnung. Zu seiner weiteren Überraschung neigte sein Vetter das Haupt und begrüßte die junge Frau als „Signora Utharia“. Canyzethius konnte ein Lachen kaum unterdrücken, unterbrach sich allerdings schnell „Schließlich bist du in hoher Mission für die Familie unterwegs“, dachte er.
„Signora Utharia“, er neigte ebenfalls den Kopf, unsicher, wie bedeutend die ihm bisher unbekannte Frau innerhalb des Landadelsgeschlechts war, „es ist mir eine Ehre Euch endlich selbst kennenzulernen. Mein Vetter Angrond hat mir nur das Beste über Euch berichtet!“ Er lächelte etwas schief und war verwirrt, als ihm Angrond einen wütenden Seitenblick zuwarf. Dann räusperte sich der Schwertgeselle und ignorierte den fragenden Blick der jungen Frau aus dem Hause di Matienna.
Im Burghof angekommen huschte eine Katze an den beiden Menaris vorbei, für einen Moment hielt Canyzethius diese für die einzige Begrüßung bis ein junger Mann erschien, der den Medicus mit Gesichtsausdruck und Körperhaltung jedoch an seinen viele Jahrzehnte älteren Bruder Valeran erinnerte. Er verkündete mit fast vorwurfsvollem Unterton, dass die Signora Ingrimalda nunmehr zu sprechen sei. Neben ihm schien sich Angrond zu straffen und griff in seine Satteltasche, die er über der Schulter mitgeführt hatte. „Ich habe bei einem Holzschnitzer einen kleines Boronrad anfertigen lassen“, der junge war mit dem Schwert wirklich besser als mit der Zunge. „Aus feinstem Ebenholz!“ fügte der Medicus darob hinzu. „Für die Signora ya Satara, die Sohn und Schwiegertochter binnen so kurzer Zeit verloren hat. So ihr meint, Signora Utharia, dass wir sie damit belästigen sollten.“ Canyzethius versuchte mitfühlend dreinzublicken . Es war nicht so, dass ihn das Schicksal des armen Dings nicht dauerte, immerhin hatte sie womöglich gar ein Kind im Leibe getragen. Andererseits fiel es ihm immer schwer, angesichts der vielen Toten jeden Alters, Geschlechts und Standes, die er während seiner Ausbildung und seiner Arbeit gesehen hatte, einem einzelnen Todesfall - noch dazu einer ihm unbekannten Frau - mit überschwänglicher Trauer zu begegnen.
„Wenn die Frage gestattet ist, Signora“, wechselte er das Thema, als sie der steife Mann über den Burghof geleitete, „wie hält sich Eure arme Verwandte denn? Ihr müsst wissen, in Vinsalt lernt man nicht nur die Kunst Schwächen des Leibes, sondern auch solche des Geistes zu heilen. Manchmal, werte Signora, braucht eine gebeutelte Seele einfach jemanden, den der eigene Schmerz nicht so stark belastet...“ Angronds wütenden griff zum Zopf übersah der ältere Menaris geflissentlich.

Utharia allein zu Haus'

Utharia hielt ob dieser unerwarteten Frage kurz inne. Deswegen war dieser seltsame Mann hier? Um nachzusehen, ob Tante Ingrimalda noch bei Verstand war? Sie war erleichtert, dass der Burgherr nicht anwesend war, der sicher wütend geworden wäre. Überhaupt hätte eher dieser einen Geistheiler nötig, dachte sie, doch schwieg vorerst. Während Bal der kleinen Gruppe eine Tür öffnete, antwortete sie „Jetzt, wo ihr fragt, wir hatten tatsächlich Angst, sie käme nicht mehr zurück”. Fragende Blicke trafen Utharia, die erklärte „Signora Ingrimalda zog sich nach der schlimmen Nachricht auf Rahjensgart zurück. Es schien, sie wollte dort bleiben, doch nun ist sie wieder hier. Dort wissen sie offenbar, Schmerz vergessen zu machen. Sie wird sich sicher bald zu uns gesellen. Signor Amaldo ist leider nicht anwesend. Banquirabwärts wurde ein Hof überschwemmt, er sieht sich die Schäden an.“
Nachdem sie einige Gänge durchquerrt hatten, ohne einer Menschenseele zu begegnen, hatten die vier ein mit alten Polstersesseln ausstaffiertes Zimmer erreicht. Auf einem kleinen, aber massiven Tisch stand ein Krug mit Bechern, ein Teller mit Gebäck und etwas beiseite ein Riva-Brett, dessen Figurenaufstellung auf eine noch nicht beendete Partie hindeutete. „Bal, weiß der Koch, dass Gäste da sind?” fragte Utharia den Sekretär, der nickte. Auf die Frage, ob denn sonst niemand anwesend sei, antwortete Utharia „leider nicht. Euer Kommen war nicht angekündigt. Signora Daria kommt nur noch selten auf die Burg und sitzt außerdem in einer Ratssitzung. Auch muss ich euch enttäuschen. Signora Guiliana hat den Koch mit nach Shenilo genommen, und passender Ersatz ist rar.”
Utharia fühlte sich unwohl in der Gegenwart des Medicus, sie fürchtete, Dinge zu verraten, die niemand Auswärtigen etwas angingen. Nachdem sich die drei gesetzt hatten und Bal sich zum gehen wandte, hielt sie ihn auf „Bal, warum leistest du uns nicht Gesellschaft?” - „Aber die Erbsen!” stotterte dieser überrascht. „Weißt du, wohin du...” Utharia riss sich im letzten Moment zusammen, erleichtert stellte sie fest, wie sich die Tür öffnete und Ingimalda den Raum betrat, gewandet in rot und von einem angenehmen Duft umweht. Utharia bemerkte, dass sie selbst im Gegenzug nach einer Mischung aus Weinkeller, Kornspeicher und Pferdestall roch und nahm sich vor, sich bei der erstbesten Gelegenheit zurückzuziehen um dies zu ändern. Der junge Menaris war liebenswürdig genug, um ihm nicht so unter die Augen – und die Nase – zu treten. Ingrimalda wirkte freudig überrascht und begrüßte die Besucher mit den Worten „Welch unerwarteter Besuch beehrt diese Mauern. Was führt euch hierher?”

Beunruhigende Erkenntnisse

Das Studiolo Tankred Menaris'

Shenilo, einige Tage später
Es hatte gerade zu regnen begonnen, als ein sachtes Klopfen an der Tür des Studiolos von Tankred Menaris diesen aus seinen Überlegungen riss. Er hatte ein Unterkapitel der Sheniloer Annalen mit den Bemerkungen seines Mitverfassers Ascanio von Calven-Imirandi vor sich und grübelte über einer Erwiderung an diesen. „Herein, bitte, herein!“ Er legte die Schreibfeder beiseite und trocknete die Tinte, faltete die Hände und blickte erwartungsvoll zur Tür. Der Diener Yelsevan öffnete die Tür und kündigte Tankreds Vetter Canyzethius an. Sofort war der Patriarch der Menaris deutlich weniger gelassen, als noch zuvor, hastig bedeutete er dem Diener, den Medicus vorzulassen. Canyzethius Menaris trat ein, er sah etwas blass aus und rieb sich die kräftigen Unterarme. Ein einzelner Wassertropfen rann von seinem Haaransatz die Stirn hinunter. „Canyzethius, mein lieber Vetter, tritt ein!“ Er warf einen raschen Blick in Richtung des noch wartenden Dieners. „Yelsevan, wärme eine Kanne Wein auf und bringe rasch eine Decke für meinen Vetter. Es hat begonnen ungewohnt kalt zu werden, nicht wahr?“ Der Medicus reagierte zunächst nicht auf Tankreds Frage und saß eine Weile nur schweigsam aus dem Fenster blickend auf dem ungepolsterten, aber verzierten Holzstuhl vor dem Sekretär Tankreds.
Nachdem Tankred seine Aufmerksamkeit errungen hatte, versuche er es mit einer anderen Frage. „Wo ist mein Neffe, Canyzethius? Sollte er nicht mit dir die Heimreise antreten?“ Der zehn Jahre ältere Mann runzelte zunächst nur die Stirn, schien sich dann aber endlich zu konzentrieren und antwortete, nach kurzem Räuspern: „Der junge Angrond hat die Signora Utharia di Matienna gebeten, dass sie ihm das Kloster Rondrisfels zeigt. Offenbar war der Junge ganz erpicht darauf, den rondrianischen Eremiten dort einen Besuch abzustatten, nachdem die Ursprünglichkeit Arinkens erst einmal die richtige Stimmung geliefert hatte.“ Canyzethius lächelte schmal. Nachdem sich die beiden Männer noch einige Zeit über Angrond und dessen gemeinsamen Klosterbesuch mit Utharia unterhalten hatten – Tankred schien sehr interessiert an dem Verhältnis zwischen seinem Neffen und der di Matienna – kam der Erzpriester schließlich auf den eigentlichen Anlass des Besuches auf dem Banquirfels zu sprechen: „Es freut mich zu hören, dass Angrond ein eigenes Interesse an der jungen Utharia zu entwickeln beginnt. Doch lass mich dich nicht länger mit solchen Einzelheiten langweilen. Was konntest du in Arinken herausfinden?“ Er faltete die Hände erneut und blickte seinen Vetter konzentriert an.
„In Arinken selbst wenig Konkretes: Man verdächtigt vollkommen überraschend die Serillier, hinter dem Tod Yasminas von Streitebeck zu stecken. Ich habe mich nach dem Besuch auf dem Banquirfels noch ein wenig genauer in Arinken umgehört. Bei der alten Bosparanie bin ich mit einer jungen Frau namens Odina Kelpie über Kräuterheilung und andere Dinge, die dich nicht interessieren werden, ins Gespräch gekommen.“ Canyzethius achtete nicht auf den missbilligenden Blick seines Familienoberhauptes, sondern fuhr fort. „Jedenfalls hat mir diese Signora Kelpie erzählt, sie fürchte, dass es zu Übergriffen gegen Serillio kommen könnte. Ich versuchte, von ihr Antworten auf meine Fragen zu erhalten, aber sie ist schon eine typische Arinkenerin: Zurückhaltend gegenüber Außenstehenden. Ich konnte lediglich Bestätigung für das erhalten, was mir schon auf der Burg zu Ohren gekommen war: Es sind nach dem Tod Yasminas Diener der Burg verschwunden oder gar verstorben, dass der Burgherr damit aber etwas zu tun habe, konnte sich Odina nicht vorstellen.“
Mittlerweile hatte der Diener den erwarteten Wein gebracht und Canyzethius nahm einen tiefen Schluck. „Danach bin ich noch in eine Kneipe namens Doppelaxt eingekehrt. Dort habe ich nach einigen Bränden gehört, dass der Hauptmann der Wache, Harodio von Heldenrain, mit einem Mitglied des Hauses di Matienna ein Duell gefochten habe. Es wollte mir aber niemand sagen, mit wem oder wer gewonnen hat.“ „Ein Duell? Was sagen die di Matienna dazu?“ Tankred hatte sich neugierig vorgebeugt. „Von den Burgherren, Amaldo selbst war gar nicht anwesend, habe ich nichts dergleichen gehört. Überhaupt wollte mir Benedicts Mutter Ingrimalda, die die Gastgeberin spielen durfte, kaum etwas über die Ereignisse auf der Burg und in Arinken erzählen, nachdem Yasmina gestorben war.“
Er rieb sich wieder die Unterarme und nahm einen weiteren kräftigen Schluck, dabei schaute er leeren Blicks hinaus in den Regen. „Woran gestorben, Canyzethius?“ Tankreds Stimme war geduldig aber bestimmt. „Das wird sich nicht mehr mit Sicherheit herausfinden lassen, Yasmina liegt in Sewamund auf dem Boronanger. Aber ich glaube nicht an eine Krankheit, und auf dem Banquirfels auch niemand.“ Canyzethius fuhr mit dem Finger am Rande seines Weinkelchs entlang. „Wen hat man im Verdacht?“ Zum ersten Mal seit einer Meile blickte der Medicus seinen Vetter wieder direkt an. „Auch hierzu sagt man mir nichts Eindeutiges, aber einige Andeutungen und Überlegungen lassen mich recht sicher sein, dass eigentlich nur zwei Männer in Betracht kommen.“ Tankred presste die Lippen zusammen. „Welche zwei Männer, Vetter?“