Briefspiel:Drachen unter sich/Teil IV

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Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
Beteiligte (irdisch)
Familie Menaris klein.png Athanasius
Familie Brahl klein.png Brahl
Haus Calven klein.png Calven
Familie Cordur klein.png Cordur
Haus di Matienna.png Di matienna
Familie Tuachall klein.png Lagoil
Haus Carson klein.png OrsinoCarson
Haus Aurandis klein.png Randulfio

Die Briefspielgeschichte Drachen unter sich spannt sich um die Magistratswahlen in Shenilo im Praios 1032 BF. Ihr Beginn ist hier, hier und hier nachzulesen. Nachdem nach längerem Verhandeln eine Kandidatenliste für das Amt des Constablers aufgestellt wurde, ringt man nun um den einflussreichen Posten des Cancellario, ihren Fortgang findet diese Diskussion hier.

Rehabilitation für die Galahanisten?

Ein Gabellano als Cancellario?

Nachdem einige Zeit vergangen war, in der die Consiliere Gelegenheit hatten, sich an einer überschaubaren Auswahl an Speisen und Getränken gütlich zu tun, stand der Consiliere Naclador auf, hob seinen Stab und wartete, bis er die Aufmerksamkeit der Drachenräte hatte. Er blickte nur einen Moment in die Richtung des Consiliere Fuldigor, ohnehin zeigte der Aurandis nur wenig Interesse. Er wusste sicher schon, dass Tankreds Angebot längst verfallen war, der Mann war selbst ein geschickter Politiker.
„Eure Aufmerksamkeit soll nicht mit langen Lobreden auf Tugenden oder harsche Zurechtweisungen der Schwächen strapaziert werden. Ich möchte Leomar Gabellano als Cancellario vorschlagen. Keine andere Familie des Sheniloer Bundes hat so große und weit verstreute Ländereien zu verwalten wie Haus Gabellano. Dennoch ist es Leomar gelungen, diese sogar durch die Wirren des Krieges der Drachen zu retten. Leomar hatte bereits einmal das Amt eines Cancellario inne; er war für einige Monde Cancellario von Ruthor, hat also auch Erfahrungen mit der Verwaltung eines Territoriums, zumal eines, das von Feinden bedrängt wird.
Seine Fähigkeiten als Verwalter liegen mithin auf der Hand, seine Erfahrungen werden den weit voneinander entfernten Herrschaften des Bundes wertvolle Dienste leisten. Doch Leomar hat auch unserer Stadt bereits einen Dienst erwiesen, noch bevor der Held Shenilos, Benedict di Matienna, die Götter seien ihm gewogen, wie wir es sind, uns von den pertakischen Oligarchen befreit hat.
Die Grundlage für diese unsere neu errungene Freiheit hat Signore Gabellano gelegt, als er den kriegstreibenden Herren Pertakis‘ ihre galahanistischen Unterstützer nahm. Seine vorausgegangenen Verfehlungen wurden ihm daraufhin von Ralman von Firdayon-Bethana persönlich, der bekanntlich auch ein Freund Shenilos ist, vergeben. Seine Loyalität zu Reich und Stadt ist damit erwiesen. Lasst uns seine Talente nutzen!“ Damit schloss Tankred Menaris seinen gewagten Vorstoß, nahm wieder Platz und wartete auf die Reaktionen der bereits erregt murmelnden Consilieri.

... oder Tuachall'sche Tüchtigkeit?

Leider musste Beleno ein interessantes Tischgespräch mit seinen Tischnachbarn missen - weder Prätor Boronir noch der Consiliere vom Lohenfels waren sonderlich gesprächig. Um so mehr Zeit für ein paar kräftige Speisen, die dem Rahja-Geweihten wieder neue Lebensgeister einhauchten. Außerdem halfen sie ihm auch, diesen vermaledeiten Schluckauf loszuwerden, der aller Peinlichkeit zum Trotz schwer zu unterdrücken war. Als der Menaris sich erhoben hatte, senkte Beleno seinen Pokal, um aufmerksam zu lauschen. Er selbst hatte sich in den vergangenen Wochen höchstselbst von einigen Kandidaten überzeugt. Unter all den fähigen Verwaltern war es nicht gerade leicht, einen unter ihnen auszumachen, der es verstand seinen Bürgern ein wonnevolles und erfülltes und nicht nur ein sicheres und bis auf den letzten Tag durchdachtes Leben zu ermöglichen. Seine Entscheidung war deshalb auch eine politische geworden.
Nachdem der Consiliere Naclador geendet hatte, war Beleno noch immer im Grübeln über dessen Vorschlag gefangen. Also nicht Guiliana? Nun ja, so nahe wie die Calvener stand er der Familie sicher nicht. Aber ob die Zeit reif für einen alten Galahanisten war? Sein Fähnchen nach dem Wind zu drehen, wenn der Sturm losbricht, mag keinesfalls so schlecht sein, wie die Rondrianer immer meinten - obwohl sie doch selbst nicht den Sturm bekriegen wollen... - bei diesem Scherz gluckste Beleno vergnügt. Dann fand er langsam zu seinem Gedanken zurück. Wie dem auch sei, das Opportune verlange dennoch keineswegs nach einer 'kurzen' Lobeshymne.

Goldene Zeiten nicht nur für die Tuachall?

Sein Entschluss stand fest. Er nickte gut sichtbar dem Consiliere Teclador zu, nachdem er sich erhoben hatte. Dann richtete er das Wort an den Hesinde-Geweihten und die übrigen Consilieri: "Wohl gesprochen, Monsignor. Das Haus Gabellano weiß seine Loyalitäten stets zu beweisen." Fast hätte sich Belenos versöhnliches Lächeln bei diesem Plural in ein Grinsen verwandelt, doch er hielt sich unter Kontrolle. "Auch stehen Signore Leomars verwalterischen Fähigkeiten außer Frage. Dennoch möchte ich den hier anwesenden Consilieri einen weiteren Vorschlag unterbreiten: Signora Yolanda Tuachall. Potros Schwester mag nicht jedem von Euch so gut bekannt zu sein wie Signore Leomar; ich habe sie jedoch in den vergangen Wochen mehrfach persönlich kennenlernen dürfen. Und unter all den Kandidaten, die ich mir vorschlagen ließ und mit denen ich das Gespräch suchte, hat mich ihre Weitsicht, besonnene Art und ihr wacher Geist am meisten beeindruckt. Die Verwaltung der städtischen Ländereien sollte der erfahrenen und bezaubernden Dame schon ob ihrer Ausbildung leicht fallen. Darüber hinaus gelang ihr die Gründung einer Faktorei für ihre Familie - in Pertakis!" Ein kurzes Raunen lief durch die Halle. Die ausladenden Gesten und der mitreißende Ton des Geweihten hatte es tatsächlich geschafft seine Zuhörer zu binden.

"Die Organisation des Frachtverkehr entlang des Yaquirs über Pertakis mag dank - bürokratischer - Hürden sicher aufwendig und schwer zu meistern gewesen sein. Dennoch hat Yolanda die Zeichen der Zeit erkannt und treibt nun wie keine Zweite den Ausbau UNSERES Hafens voran. Und wie hörte importiert Signora Yolanda über ihre neue Faktorei in Côntris bereits genug Pergament und Büttenpapier, um für das Amt der Cancellaria prädestiniert zu sein!"
Dem anschließenden, herzhaften Lachen Belenos konnte sich einige Consilieri nicht ganz entziehen, wenn es oft auch nicht für viel mehr als ein kopfschüttelndes Schmunzeln reichte. Der Consiliere Darador hob seinen Pokal und trank erst der Runde, dann Signore Scibor zu. Dann setzte er sich wieder, um einem weiteren Vorschlag lauschen zu können.

konziliante Cordur

Arana, eine Politikerin?

Tankred hatte auf ihre Finte mit Silem Madaro Menaris gut gekontert. Arana hatte trotzdem ihr Ziel erreicht, jetzt lagen dem Gransignore zwei sehr gut geeignete Kanidaten vor, die der Familie Cordur gewogen waren. Jetzt war die Zeit gekommen, dem Consiliere Naclador einen weiteren Grund zum Schwitzen zu geben, denn das dieser überrascht war über ihren Constablervorschlag hatte jeder gesehen.
So wartete sie den Vorschlag des Conseliere Brahl ab, bevor sie sich erhob um zu den anderen Consilieri zu sprechen: "Werte Consilieri, meine Vorredner haben aus ihrer Sicht potente Cancellariokandidaten vorgschlagen, aber dennoch hoffe ich das andere Consiliere bessere Vorschläge haben als die bereits vorgeschlagenen. Gleichzeitig will ich einen Fehler meinerseits bereinigen, deshalb nehme ich die Nominierung Silem Madaro Menaris' als Cancellario zurück."
Sie strich eine Haarlocke aus ihrem Gesicht bevor sie weiter sprach. "Ich werde deshalb meine Stimme erst vergeben, wenn ein geeigneter Vorschlag gemacht wurde." Nach diesen Worten setzte sie sich wieder auf ihren Platz und trank einen Schluck frisches Wasser aus ihrem Pokal, sie machte nicht den Fehler wie andere Conselieri hier im Saal, bei solcher Hitze Wein zu trinken.

Ohrfeige für die Brahl

überraschend nominiert - Travin di Asuriol

Scibor blickte sich um, die Augen der Consilieri lagen auf ihm. Immerhin wurde seine Tante nominiert. Fürchteten die Brahls die Konkurenz, und lobten ihren vermeintlichen Widersacher auf ein hohes Amt, von dem aus man dann keine Zeit mehr für den Handel hätte? Beleno dachte sicher nicht so verschlagen. Es stimmte ja, dass seine Tante häufig die Brahls besuchte, da ihr Enkel in deren Haus aufwuchs. Das Amt wäre sehr reizvoll, dann wären die Tuachalls wohl die einflussreichste Familie von Shenilo. Er musste sich entscheiden, die Consilieri warteten. Er hob zu sprechen an:
„Werte Consilieri, ich fühle micht geehrt, ob des von meiner Familie entgegengebrachten Vertrauens. Ich möchte mich dafür aufrichtig bedanken, und es soll keine Geringschätzung sein, wenn ich diesen Vorschlag nicht unterstütze. Ich erinnere an meinen Vater Potros, der, wie viele andere Sheniloer, für die Unabhängigkeit unserer Stadt kämpfte. Die Stadt soll von seinen Bürgern regiert werden und nicht von einigen wenigen. Würde ich den Vorschlag unterstützen, dass meine Tante zum Cancellario erhoben würde, würde ich das Ziel, für das mein Vater kämpfte, verraten.
Stattdessen möchte ich Travin di Asuriol vorschlagen. Er ist ein fähiger Mann, der seinem eigenen Haus zum Wohlstand verhalf. Aber er studierte in Methumis auch das Handelswesen. Seine theoretischen und praktischen Kenntnisse wären für unsere Stadt ein großer Gewinn." Mit diesen Worten setzte sich Scibor langsam hin. Er beobachtete die anderen. Sie dachten über seinen Vorschlag nach. Er war sicher, dass sich nicht alle sofort an Travin erinnern würden. Mit diesem Vorschlag hatte er zwei Gefallen gut, einen von Travin und einen von Tankred. Außerdem fiel Scibor einen wichtiger Satz von seinem Vater ein: „Eine starke Schulter kann zwei Säcke tragen. Viele schwache Schultern können ein ganzes Lager tragen." Ein anders passendes Zitat hatte er nicht von seinem Vater sondern während der Studien gelernt: "Wenn du für alles verantwortlich bist, bist du auch für die Fehler verantwortlich.