Briefspiel:Ein Praiostag im Rondramond (6)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: 9. Rondra 1033 BF, im Zuge der Marudreter Fehde Schauplatz: Magistratspalast in Urbasi Entstehungszeitraum: Winter 2010 bis Frühjahr 2011
Protagonisten: etliche Mitglieder der Signoria Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus dell'Arbiato.png Dellarbiato, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai
Zyklus: Übersicht · Im Vorfeld · Eröffnung · Der Mund der Wahrheit · Machtwort und Valpoza-Problematik · "Der Löwe brüllt" · Militärische Gesamtüberlegungen · Nach der Pause · Abstimmung

Teil 6: Militärische Gesamtüberlegungen


Autor: Rondrastein

Romualdo schwieg lange, selbst als ihm viele Signori einen Blick zuwarfen. Nach einem Schluck Wein, bei dem er Leomar einen kurzen, dankbaren Blick zuwarf, erhob er das Wort.

„Es ist schön, Signori“, dabei schaute er zu Panthino, „dass ihr wie es scheint Abmachungen, im Namen der Stadt, trefft und das mit einer Person, die Urbasi großen Schaden zufügte.“

Danach schaute er wieder in die Runde.

„Aber genug dieser Sache, darüber kann man später debattieren. Solange ich Gonfaloniere bin, werden weder Valpoza noch einer seiner Leute einen Fuß in unsere Stadt setzen, die sie einst unterdrückten und tyrannisierten.“

Ungeachtet des Gemurres, das aufkam, sprach Romualdo etwas lauter fort.

„Allerdings können sie sich gerne an einem möglichen Kriegszug gegen den Grafen beteiligen, um sich wenigstens ein wenig von der Schande reinzuwaschen, die sie auf sich luden. Es wird sich schon ein Weg finden lassen, sie über den Sikram zu bringen und das ohne, dass sie in die Stadt müssen.“

Wieder schaute der Gonfaloniere in die Runde, die wieder ruhiger geworden war.

„Was Brasimento angeht, so überlasse ich euch, Hochgeboren della Pena, und den Silbernen Löwen die Angelegenheit. Sollten die Schildraben, egal wer sie angeheuert hat, nicht unverzüglich die Männer der Armillaneri, die im Sold der Stadt stehen, freilassen, werde ich es mir persönlich zum Ziel machen, diese Söldnereinheit auszulöschen! Selbiges gilt für die Bandiera der Brüder des Blutes“, er spuckte den Namen förmlich aus, „sollten sie nicht aus der Urbasiglia verschwinden.“

Der Blick in den Augen des Priore militaris ließ keinen Zweifel daran, dass er diese Warnung ernst meinte und sie auch in die blutige Tat umsetzen würde. Der Blick ruhte allerdings auf niemanden, auch wenn Romualdo wusste, wer sie angeheuert hatte. Dennoch schien es so, als ob Romualdo schon Vorkehrungen getroffen hatte, sollte dieser Fall eintreten. Hatte er womöglich wirklich schon Söldner in Condotta?

„Was die Miliz und die Cavallieri angeht, so stimme ich euch zu euer Hochgeboren, allerdings bin ich auch der Meinung, dass wir sie erst einmal in der Nähe der Stadt halten um noch eine Reserve zu haben, falls diese gebraucht werden sollte. Ganz davon ab, tut es er Miliz ganz gut, wenn sie mal wieder Wehrübungen machen würde, das könnte man ja gleich damit verbinden.“

Ein schwaches Lächeln umspielte die Lippen des Gonfalonieres, der von der Miliz auch nicht sonderlich viel hielt, es sei denn es ging um die Verteidigung der Stadt selbst.

„Was die Gardeeinheit angeht, so stimme ich meinen drei Vorrednern zu. Sie sollte beritten sein und mit mittelschweren Handwaffen ausgerüstet sein. Auch unterstütze ich den Antrag des Signore della Pena, die Kettenhunde in Condotta zu nehmen und sie in Marudret selbst einzusetzen.“

Nachdem Romualdo geendet hatte, nahm er einen weiteren Schluck des Weins und ließ sich gleich darauf nachschenken, während er auf die Worte der anderen Signori wartete. Viele, wie der Flaviora, der Silbertaler, aber auch die anderen hatten ja bis jetzt geschwiegen.


Autor: Gonfaloniere

Auf die Rede des Gonfaloniere hin schien sich zunächst niemand zu Wort melden zu wollen. Auch die beiden Signori aus dem Geschlecht der Urbet-Marvinko warfen sich nur gegenseitig Blicke zu, als verständigten sie sich schweigend über ihr weiteres Vorgehen.

Romualdo hatte ihnen gleich zu Beginn seiner Rede eine unredliche Eigenmächtigkeit unterstellt und sich anschließend gegen die Passage der Collaribianci durch Urbasi gewehrt. Doch würde ein erneuter Widerspruch sie weiter bringen? Es galt darauf zu achten, nicht zu negativ aufzutreten. Zumal es ja kein Geheimnis war, dass in der Fürstlichen Gemeinde noch immer die Mehrheit der Priori – und nicht der Gonfaloniere allein – regierte.

„Vielleicht“, räusperte sich Panthino schließlich, „wäre eine kurze Unterbrechung der Sitzung an dieser Stelle angebracht, um die bislang gemachten Vorschläge und Anträge durch die Protocollaria zusammenfassen zu lassen – und anschließend darüber zu bescheiden oder sie auf dieser Grundlage weiter auszuarbeiten?“

Der fragende Blick des Priore pecunis ging in die Runde.