Briefspiel:Eteria 1036 BF/Anstieg

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Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
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Beteiligte (irdisch)
Haus Doren klein.png Dorén
Familie Menaris klein.png Athanasius

Der vorliegende Text führt die erste Debatte der Eteria Shenilos nach den Gransignorewahlen am 15. Rondra 1036 BF ein, die sich zunächst mit der Besetzung des vakanten Amtes der Heroldin befasste.

15. Rondra Feuertag (Schwertfest)

Studiora

Tankred Menaris schloss die Tür, hinter der sich der Rat der Verdienten beriet. Die Blicke der Versammelten des Familienrates verfolgten ihn noch einige Schritte, dann straffte sich der Patriarch der Magierdynastie und machte sich auf zu den Stallungen des Palazzo Carolani. Vor dieser hatte man ein kleines Gespann angeschirrt, das den Hesindianer zur Dorén-Halle bringen sollte, wo heute die erste Sitzung der Eteria nach den Wahlen des Magistrates im vergangenen Praios stattfinden würden.
Während ein Kutscher, dessen Name dem abgelenkten Tankred erst auf den Stufen der Dorén-Halle wieder einfallen würde, den Menaris durch die Straßen Shenilos fuhr, empfand Tankred eine nüchterne Vorfreude auf die kleineren und größeren politischen Themen, die unzweifelhaft auf der Agenda der heutigen Sitzung liegen würden. Sie würden ihn zum einen von dem, was im Palazzo der Menaris besprochen wurde, ablenken, zum anderen aber brannte er vor allem auf Neuigkeiten aus dem Norden des Sheniloer Bundes. Verschiedene Kontakte hatten ihm bestätigt, dass es an der Ruthorer Bucht offenbar zu einem Vorfall gekommen war, der die Gemüter der sonst so ruhigen Septimaner immerhin ausreichend aufgebracht hatte, dass die genaue Natur der Vorkommnisse aufgrund widerstreitender Aussagen in der Ponterra unklar waren. Eine Seeschlange habe eine Werft vor den Toren Sewamunds verschlungen hieß es in Serillio, in Sodanyo berichtete man von Zusammenstößen von Anhängern des Barons von Ruthor und des Schirmers der Flut vor Calven und in Terrinda vermeldete man die Sichtung der Otta Hjalda vor der Küste Selsheds, dreizehn Jahre nachdem diese im Hafen von Grangor versenkt wurde...

Dorén-Halle

Auf der Treppe zur Dorén-Halle begegnete ihm, wie zuletzt häufig rondrianisch gewandet, der Patriarch der Dorén, Endor. "Signore Endor, Baronet. Erlaubt mir ein kurzes Wort, bevor wir uns in der Halle eurer Ahnen wieder begegnen." Tankred maß sein Gegenüber kurz mit ernster Miene. "Meine Nachforschungen haben ergeben, dass es offenbar in der Tat ein Gespräch zwischen meinem Vetter Canyzethius und dem Gesandten von Sodanyo vor den vergangenen Wahlen gegeben hat. Über die Einzelheiten wollen wir heute nicht erneut diskutieren. Ich versichere Euch noch einmal, dass diese Vorgänge ohne mein Wissen stattgefunden haben. Mein Vetter Canyzethius ist, wie ihr vielleicht schon vernommen habt, nach Vinsalt abgereist." Tankred schürzte die Lippen, gab Endor jedoch noch eine Bemerkung mit auf den Weg, bevor er sich anschickte, mit etwas müde wirkenden Schritten gen Dorén-Halle zu laufen. "Ich hoffe, dass er dort nicht nur seine Heilkünste unter Beweis stellen kann, sondern in unserer Hauptstadt auch noch das ein oder andere über Politik lernen kann." In Tankreds Blick lag dabei eine Strenge, die nicht dem ehemaligen Herren von Shenilo galt.
„Ach, nach Vinsalt habt Ihr ihn gesandt, Hochwürden?“, schmunzelte Endor als er langsam neben Tankred her Schritt. „Da hättet Ihr ihn auch auf die Burg schicken könnten, wir hätten ihm sicher einiges beigebracht, das will ich wohl meinen.“ Er schien an diesem Tag überraschend gut gelaunt. Die beiden Ritterbrüder, die Endor in den letzten Wochen stets begleiteten, flankierten nun die beiden Oberhäupter.
Etwas leiser begann Endor erneut zu sprechen. „Ich sagte Euch bereits im Tempel der Allweisen Herrin, nicht alles was sich in Shenilo zuträgt, ist auch für alle Ohren gleich gut geeignet, so stimme ich Euch zu, hier und heute andere Themen zu beratschlagen. Ich sehe Euch die Anstrengung der letzten Tage an und möchte Euch meine Wertschätzung über Eure Entscheidung als Oberhaupt der Familie Menaris aussprechen.“ Das Schmunzeln war nun aus dem Gesicht Endors, einer Ernsthaftigkeit wie man sie zuletzt auf einer kleinen Brücke bei Mesaverde sah, gewichen.
Am Hauptportal der Halle angekommen wandte er sich zu seinen beiden Begleitern um. „Viviona und Diamanteo! nehmt meine Klinge und wartet hier bis die Sitzung zu Ende ist. Haltet Euch aus allem heraus, Ihr seid nur zu meinem Schutz hier.“ So Schritt Endor in die Halle um seinen Platz an der Tafel einzunehmen.