Briefspiel:Feuernacht (2)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab 7. Rondra 1035 BF, abends Schauplatz: Stadt Urbasi, besonders Palazzo Casciano Entstehungszeitraum: Juni bis Dezember 2013
Protagonisten: Haus Urbet und viele zum Fest geladene Patrizier Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Doren.png Dorén, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Haus di Tamarasco.png Tamarasco, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


Empfang der Gäste

Autor: Gonfaloniere

„Und … Aufstellung!“
Das Kommando der Zeremonienmeisterin dieses Abends, Comtessa Udoras, galt zwar in erster Linie der sich zum Ehrenspalier aufstellenden Dienerschaft, hatte aber eigentlich, das war Auricanius nur zu bewusst, auch für die Mitglieder der Familie Gültigkeit. Seine Tante überwachte von der obersten Stufe der rechten ins Piano nobile führenden Prunktreppe akribisch, dass auch ja jede einstudierte oder im Vorfeld ausgehandelte Position innerhalb der hohen Kuppelhalle eingehalten wurde. Die runde Sala Alverana mit ihren umlaufenden Galerien war eines der Prunkstücke des Palazzos und sollte die sich nun ankündigenden Gäste mal wieder mit Bewunderung und Staunen erfüllen. Von den Arkaden der Loggia di Renascentia, direkt an der Seite des Magistratspalasts, führten sie nur noch wenige Stufen direkt in die mehr als ein Dutzend Schritt hohe Eingangshalle des Hauses Urbet.

Und das Haus Urbet stand da, um sie zu empfangen. Panthino als Patriarch mit seiner Gemahlin Areda und Istirde als Ehrenperson dieses Abends warteten in der Mitte der Halle als erste darauf, die Gäste zu begrüßen. Yandriga, die Cavalliera und Turniersiegerin, und Rondralio, der Comto und Seneschall, standen ihnen direkt zur Seite. Während Udora oberhalb der rechten Prunktreppe Aufstellung genommen hatte, blieb es ihm selbst, dem Subprior vorbehalten, die Gäste am oberen Ende der linken in Empfang zu nehmen. Die Fürstin, Preciosa, die auch über fünf Jahre nach dem Tod Travianos zu öffentlichen Anlässen noch immer mit schwarzem Schleier erschien, stand ihm gegenüber auf der Galerie direkt über dem Eingang und wachte über ihr (Paten-)Töchtertrio Rahjada, Aureliana und Selinde Traviana, das seine Hälse neugierig über die Balustrade streckte. Auricanius‘ Blick verharrte vor allem beim jüngsten der drei Mädchen, zu dem er eine besondere Beziehung hatte, aber auch bei der Mutter, deren versteckte, doch ihm wohl bekannte Schönheit sein Herz schneller schlagen ließ.

Die übrigen Kinder des Hauses, Tharinda und Nepolemo, Novarizio, Nandoro und Haldana, standen ebenfalls über die Galerie verteilt, doch unter der Aufsicht von Gouvernanten und Ammen, die Anweisung hatten, sie nicht zu lange der Feier beiwohnen zu lassen. Dafür waren sie alle noch zu jung – und wertvoll, denn nicht jedem Gast wollte man sie sehenden Auges ausgesetzt wissen. Wer unter all diesen (und weiteren) Familienmitgliedern indes fehlte, waren Auricanius‘ eigene Gemahlin Tsabella, bei der die Niederkunft dieser Tage jederzeit bevorstehen konnte, und seine Base Marbadane, die sich zum Ärgernis insbesondere Udoras zwar nicht abgemeldet hatte, die man jedoch auf dem Weg in die Nekropole wähnte.

Der helle Klang des Glockenspiels direkt unter der Kuppel kündigte nun aber endlich die Ankunft der Gäste an, die bereits jetzt zahlreich erscheinen sollten. Rahjalin Solivino, der Hochgeweihte Rahjas, schien dem Fest, begleitet von seiner Familie, als erster seinen Segen erteilen zu wollen. Auricanius musste dabei direkt an die freundschaftlichen Bande denken, die man durch die gemeinsame Unterstützung des Tempelbaus in Urbet geknüpft hatte. Doch auch die Familie Aspoldo kam kopfstark in die Halle geströmt, darunter die erst heute von Panthino zur Deceniarin ernannte Ingrime. Manch ein Patrizier brachte auch neue Gäste mit, so etwa seine ‘spezielle’, zuletzt massiv in Ungnade gefallene Garten-Bekanntschaft Duridanya, die sich wohl nur in Begleitung zwar unzweifelhaft ihrem Geschlecht angehörender, doch in Urbasi noch unbekannter Personen aufs Fest traute.

Ungeachtet der Vorgeschichte verbeugte sich Auricanius jedoch vor jedem, der seiner Seite der Prunktreppe ins Piano nobile folgte, wies ihnen den Weg in die weiteren Prunkräumlichkeiten oder parlierte über die mit buntem Glas ausgestatteten Fenster der Galerie zum Innenhof, die in seinem Rücken lagen und nur einen verschwommenen Blick auf den privaten Rückzugsbereich seines Hauses zuließen. Dass sich niemand in denselben verirrte, dafür hatten an verschiedenen Stellen weitere Bedienstete zu sorgen.
Als der erste Schwung Gäste eingetroffen war, folgte schließlich auch Auricanius den ersten Vorausgeschrittenen durch die um den Innenhof führende Galerie zur Sala Traviana, dem zweiten Prunkstück des Hauses, das heute mit seinem großen Balkon hoch über dem Theaterplatz zentraler Ort der Feierlichkeiten sein würde.


Autor: Rondrastein

Diese Prunk- und Großmannssucht, nichts hatte sich im Hause Urbet nach dem Tode des Tyrannen geändert, stellte Timor Sâl fest, als er an der Seite seiner entfernten Verwandten Larissa Eingangshalle und Prunktreppe des Palazzo Casciano betrat.
Und gerade zu diesem Haufen hatte sein Bruder ihn geschickt ... wunderbar, der Abend konnte was werden. Nett lächeln und gute Miene zum bösen Spiel machen.
Ein Lächeln huschte über das Gesicht des kampferprobten Adligen, als er daran dachte, dass er wahrscheinlich gut daran getan hatte, bewaffnet hier herzukommen. Seine geliebte Orknase hatte er nicht dabei, aber immerhin hing an seiner Seite sein Breitschwert. Er mustere seine Verwandte, die neben ihm ging. So wie er sie kannte, war auch sie nicht unbewaffnet, auch wenn man keine sichtbare Waffe ausmachen konnte.

Timor begrüßte den Baron von Cindano mit der gebührenden Höflichkeit. Bei Yandriga fiel der Gruß deutlich freundlicher aus. Larissa behielt, ebenso wie der Bruder des alten und neuen Gonfalonieres, eine gebührende Höflichkeit bei der Begrüßung bei. Allerdings konnte sie sich eine kleine Spitze ob des Prunkes der Veranstaltung, die an die Zeiten Travianos erinnerte, nicht verkneifen, als sie Panthino die Hand reichte.
Timors Blick wanderte nach oben, als er Kinderlachen hörte und entdeckte die Kinderschar, die sie von dort oben beobachtete. Ein Gedanke schoss ihm dabei durch den Kopf: 'Dies werden die Männer und Frauen sein, die gegen sein Haus stehen, und er, seine Verwandten oder deren Kinder werden mit diesen die Klingen sowohl auf dem politischen als auch kämpferischen Parkett kreuzen, wenn sie alt genug sind.'
Noch waren sie Kinder und hatten eine kindliche Naivität, die Freundlichkeit, die sie ausstrahlten, auch so zu meinen wie sie sie zeigten, aber dies würde sich schnell ändern – alleine schon, weil sie Mitglieder dieses Hauses waren, dass dafür bekannt war, mit allen Mitteln der Macht entgegen zu streben.
Wieder huschte ihm ein ungewolltes Lächeln ins Gesicht, denn bei dieser Wahl waren sie mit ihrem Streben gescheitert, gegen eben jenes Haus, dem er entstammte und das das Haus Urbet so verachtete. Timor erheiterte der Gedanke, der Abend würde wohl amüsant werden, schließlich waren seine Verwandte und er in der Höhle des Löw... nein, in der Höhle des Basilisken. Aber die Sagen und Geschichten, die er in seiner Kindheit und später gehört hatte, endeten immer damit, dass der Basilisk von einem Helden getötet wurde ...