Briefspiel:Feuernacht (23)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab 7. Rondra 1035 BF, abends Schauplatz: Stadt Urbasi, besonders Palazzo Casciano Entstehungszeitraum: Juni bis Dezember 2013
Protagonisten: Haus Urbet und viele zum Fest geladene Patrizier Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Doren.png Dorén, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Haus di Tamarasco.png Tamarasco, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


In Hesindes Namen II: Das Gespräch im Tempel

Autor: Storai

Die Tempelvorsteherin schien sich kurz zu sammeln um dann mit entschlossenen Schritten durch den Altarraum zu schreiten. "Magister Laurenzo! Bitte seid so gut und schaut vor der Hintertür nach, dass die Reiter dort keinen Unfug anstellen. Danke!", rief sie dem Angesprochenen zu. Dabei hielt sie Ausschau nach Panthino von Urbet. Als sie ihn fand, sah sie wie einer seiner Diener recht unbeholfen einen Verband um seine an den Handflächen verbrannten Hände machen wollte.
"Fabiola, bring mir die Brandsalbe", rief sie einer der Novizinnen zu.
Zu Panthino gewandt fuhr sie fort: "Ehrenwerter Priore pecunis, wenn ihr euch einen Augenblick geduldet, können wir einen lindernden Verband für eure Hände machen. Könntet Ihr mich in der Zwischenzeit wohl kurz darüber ins Bild setzen, wie eure Situation ist? Vor der Tür steht ein sehr aufgebrachter Baron von Montarena. Er verlangt die Herausgabe einer Geisel und, ich glaube, eine Entschuldigung." Ingalfa begann mit einem etwas hilflos wirkenden Lächeln das Gespräch.


Autor: Gonfaloniere

„Eine Entschuldigung?“ Panthino schüttelte unwirsch den Diener ab, der sich an seinen Händen zu schaffen machte. Einen rechten Schmerz schien der Baron ob seiner Brandverletzung ohnehin nicht zu spüren. Jedenfalls keinen physischen.
„Der Mordbube kann froh sein, dass es mir gerade an ausgeglichenen Kräften mangelt, sonst läge er längst in seinem Blut draußen auf dem Platz!“ Panthino sog tief Luft ein. „Und wie meine Situation ist, wollt ihr wissen? Nun vielleicht ist es euch bislang entgangen, aber der brennende Palast auf der anderen Seite des Renascentia-Platzes, das ist meiner! Meine Frau, mein Sohn, meine Mutter, mein Großvater haben darin wohl alle einen qualvollen Feuertod gefunden, denn keiner von ihnen ist nun an meiner Seite! Meine Situation … vielleicht ruft ihr erstmal eure Herrin an, dass sie euch mit ein wenig mehr Verstand segnet, dann könnt ihr euch das selbst ausmalen …“
Der Baron schüttelte ungläubig den Kopf und drehte sich von der Geweihten weg. „Thion, wie sieht’s draußen aus?“, wandte er sich an den eigenen Gardechef.
„Die verfluchten Wölfe sind ausgeschwärmt und haben uns umstellt … aber sie halten Abstand.“
„Wenn sie näher kommen, schießt sie alle nieder!“


Autor: Storai

„Ihr redet von Mordbuben und wollt sie alle niederschießen, wenn sie sich dem Tempel nähern? Vielleicht solltet ihr euch bei einer Tasse Tee erst einmal beruhigen und selbst wieder zu klarem Verstand kommen, bevor ihr dergleichen Ratschläge unbedacht selbst erteilt“, sagte Ingalfa mit einer Todesruhe, aber laut genug, dass auch dieser Thion es hören musste.
„Solltet ihr auch nur einen Bolzen aus diesem geweihten Haus der Herrin abfeuern, dann wird eine kleine Privatfehde euer geringstes Problem sein, das versichere ich euch. Aber vermutlich ist euch das in eurem Blutrausch, in den ihr euch gerade steigert, gerade herzlich egal. Und ich dachte diese ungehobelten Reiter dort draußen seien schlimm.“
Ingalfa holte tief Luft. „Wenn ihr also so nett sein würdet wieder zu euch zu kommen.“
Als Ingalfa geendet hatte, stand eine junge Novizin sichtlich eingeschüchtert neben ihr. „Ho... Hochwürden. Die Brandsalbe.“
„Danke mein Kind.“ Und an Panthino gewandt: „Nun wollt ihr die Schmerzen noch etwas genießen oder euch helfen lassen?“


Autor: Gonfaloniere

„Behandelt damit meinen Neffen“, verwies Panthino auf den ebenfalls von einer Brandverletzung gezeichneten jungen Novarizio, „… oder wen immer ihr wollt. Und wenn euch eure Herrin nicht dabei hilft, mir meine Gemahlin wiederzugeben, die ich eben noch in den Flammen sterben sah, dann verschont mich einstweilen besser vor euren Predigten …“ Der Baron funkelte die Hochgeweihte durch seine verengten Augenlider böse an, drehte sich dann gänzlich von ihr weg.
Rondralio“, brüllte er durch die Tempelhalle.
„Hier“, schallte es zurück, „hinten ist auch kein Ausweg mehr.“ Der Lutisaner-Seneschall kam dem Familienoberhaupt mit langen Schritten entgegen.
„Vorschläge?“ Panthinos Frage schien an den näher kommenden ebenso wie an Thion gerichtet zu sein.
„Uns bleibt der Salsavûr …“, machte Thion eine Andeutung.
„Sollen wir ihn stückchenweise vor die Tür setzen, bis die Wölfe abziehen? Die Schwerthand zuerst?“ Es ließ sich schwer ausmachen, ob dies eine rhetorische Frage des Barons war.
„Ich weiß nicht“, wandte Rondralio ein, „womöglich provoziert sie das erst recht und lässt sie selbst diese Tempelmauern vergessen …“


Autor: Storai

Ingalfa beschloss ihren Zorn über die Impertinenz des Priore ... nein Barons ... herunterzuschlucken. Panthino hatte soeben eine Feindin fürs Leben gewonnen. Zumindest vorerst ...
„Im Gegensatz zu euch hat der Salsavûr keine Göttervergessenheit an den Tag gelegt und wird den Tempel unangetastet lassen. Er gab mir sein Ehrenwort auf die Leuin und darauf baue ich“, schaltete sich Ingalfa ungefragt in das Gespräch ein. Ihr Ton war betont informativ.
„Allerdings geht er glaube ich auch davon aus, dass ihr die Geisel zumindest nicht tötet und ihr keinen erheblichen Schaden zufügt. Ich habe ihm gegenüber im übrigen erklärt, dass ich euch allen Tempelschutz gewähre. Er respektiert auch dies mit seinem Ehrenwort. Am Vorder- und Hinterausgang steht jeweils ein Magister um die Salsavûr im Auge zu behalten. Im Übrigen gilt der Schutz auch für die Stufen des Tempels, falls ihr eine eigene Wache daneben stellen wollt.“
Ingalfa wendete sich halb ab und ihrer Novizin zu: „Dann kümmere dich doch bitte um den Neffen des Barons.“
Zu Panthino gewandt sagte sie noch in mildem Ton: „Bitte überlegt euch noch einmal, den gewährten Schutz vorläufig anzunehmen und zu respektieren. Ihr findet mich in meiner Stube falls ihr den ... Anderen eine Nachricht zukommen lassen wollt.“
Danach ging Ingalfa zu den anderen Geweihten um zu sehen wie den einfachen Leuten geholfen wurde und um Anweisungen zu geben.