Briefspiel:Feuernacht (25)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab 7. Rondra 1035 BF, abends Schauplatz: Stadt Urbasi, besonders Palazzo Casciano Entstehungszeitraum: Juni bis Dezember 2013
Protagonisten: Haus Urbet und viele zum Fest geladene Patrizier Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Doren.png Dorén, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Haus di Tamarasco.png Tamarasco, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


Praiot und Wolf

Autor: Rondrastein

Der Baron von Montarena bekam mit, wie sich schräg hinter ihm der Praiot des Hauses Urbet aufspielte und Gift und Galle spuckte um in den Tempel zu gelangen.
Lorian wendete sein Ross und ritt in die Richtung des Praiosdieners. Er stieg von seinem Pferd und warf die Zügel dem Eisenwolf zu, der das Schwert auf Auricanius richtete.
Der schlachterprobte Anführer der Eisenwölfe nahm seinen Helm ab und trat auf den Mann in Ornat zu – so dass er direkt vor ihm stand und auch nur dieser in hören konnte. Leise erhob Lorian die Stimme. „Signore“, Lorian wählte bewusst nicht die Geweihtenanrede, „wagt es noch einmal mich, eines meiner Familienmitglieder oder meiner Männer als Brandstifter zu bezeichnen und ihr werdet euch einem Duell stellen müssen, hier und jetzt!“ Er sprach ruhig, so als würde er etwas Beiläufiges sagen, was die Sache für Auricanius nicht angenehmer machen durfte. Weiter fügte der Baron hinzu. „Wie ihr in eure Position gekommen sein, dürfte vielen bekannt sein, also tut nicht so, als ob ihr euch immer praiosfürchtig verhaltet. Aus gut unterrichteter Quelle weiß ich, dass dem nicht so ist.“
Nun erhob Lorian die Stimme, so dass ihn auch die Umstehenden hören konnten. „Ihr dürft passieren, Ehrwürden, aber ihr solltet eure Zunge im Zaum halten und nicht weiter Lügen verbreiten, dass einer der Meinen ein Brandstifter sei! Ihr als Praiot solltet wissen, dass Lügen nicht praiosgefällig ist und euren Geboten widerspricht und jetzt geht hinein!“
Auricanius vermeinte kurz ein amüsiertes Aufflackern in den Augen seines Gegenübers zu erkennen oder war es nur eine Einbildung? Der Herr von Quellstein trat, mit einem ernsten Gesicht, einen Schritt zur Seite, so dass Auricanius passieren konnte.
Als der Praiot seinen Weg zum Hesindetempel fortsetzte, setze Lorian seinen Helm wieder auf, nahm die Zügel seines Rosses entgegen und bestieg es sogleich, um Auricanius langsam zu folgen und seine alte Position einzunehmen.

****

Yandriga verspürte einen schmerzenden Biss in der Wade und ihr Pferd wieherte schmerzerfüllt auf. Ein kurzer Blick nach unten verriet der kampferporbten Urbeterin, dass sie ein Bolzen getroffen hatte, ihren Oberschenkel durchschlagen hatte und diesen nun mit dem Pferd, auf dem sie saß, verband.
Die Reiterin, die Yandriga übersehen hatte war keine andere als Larissa di Salsavûr, die mit ihren Balestrinas auf sie angelegt hatte. Die Schwester des Barons von Montarena verfolgte sie weiter in Richtung Theaterplatz, um, als die beiden in die Gasse abbogen, ihr Ross abrupt abzubremsen.
Nicht weit von dem Punkt, an dem sie zum Halten kam, stand ihr die gerüstete Hausgarde der della Pena ä.H. gegenüber, an der Spitze scheinbar niemand geringeres als das Oberhaupt ebenjenen Hauses. Sie wendete ihr Pferd und setze sich schnell wieder in Bewegung. Diese Information musste ihr Bruder bekommen, da es die Lage auf dem Platz noch einmal veränderte.
Etwas weiter hinter den beiden Frauen wurde der gestürzte und schwer verletzte Eisenwolf von zweien seiner Kameraden auf sein Streitross gehoben, bevor sie sich mit ihm schnell entfernten.


Autor: Gonfaloniere

‚Ein Duell? Wenn ihr das mal nicht verliert …‘, dachte sich Auricanius bei den ihn wohl einschüchtern sollenden Worten des Barons von Montarena. Doch für eine Herausforderung war er nicht hier, nicht diesmal. Und so schluckte er seine Erwiderung herunter.
Als er beinahe beim Portal des Hesinde-Tempels angelangt war, drehte er sich noch einmal um und rief der Volksmenge zu: „Diese Lehre ist meinem Herrn und der Herrin dieses Hauses gemein: Am Ende siegt die Wahrheit, nicht die Gewalt!“

****

Der jähe Schmerz durchfuhr Yandriga. Ein Empfinden, wie sie es zuletzt in der Schlacht von Portecorvo bei der Verteidigung des Fahnenwagens gespürt hatte. Doch sie wusste: Sich jetzt von ihm überwältigen zu lassen, hieß aufzugeben, sich den Mördern ihrer Familie zu ergeben. Und so trieb sie ihr Ross weiter voran – nur um es nach wenigen Schritten wieder herumzureißen … Vor ihr tauchte plötzlich eine weitere Reitergruppe auf. Bewaffnete in den Farben des … älteren Hauses della Pena …
Diesmal aber glitt ihr geschundenes Pferd endgültig aus, krachte seitwärts auf nasse Pflaster vor dem Palazzo Lacrimosa. Im letzten Augenblick konnte Yandriga dabei das angeschossene Bein zurückziehen, bevor es zwischen dem Rumpf ihres gestürzten Reittiers und dem harten Gestein eingequetscht wurde. Es wunderte sie selbst, dass sie auf beiden Beinen zum Stehen kam, nur um danach mit dem vom Bolzen durchschlagenen sofort einzuknicken. Welch ein jämmerlicher Anblick das sein musste, schoss es ihr durch den Kopf.
Signore Leomar, verzeiht meinen Auftritt“, sprudelte es mit deutlich sarkastischem Tonfall aus ihr heraus, „aber ich befinde mich gerade etwas in Eile, um den Salsavûr-Mördern zu entkommen. Wenn ihr mich also entschuldigt …“
Dass ihre Verfolger sich vor der Entourage des Barons bereits zurückzogen, bekam sie in diesem Moment gar nicht mit. Sie wollte einfach nur weiter, zur Not zu Fuß, allem Schmerz im Bein zum Trotz. Wenige Schritte machte sie, dann wurde ihr inmitten der Berittenen des Hauses della Pena schwarz vor Augen …


Autor: Rondrastein

„Und sein Herr straft die Lügner und bringt Gerechtigkeit.“
Lorian lächelte, als ihm die Worte durch den Kopf schossen. Zu dem arroganten Praioten sagte er nichts mehr.