Briefspiel:Feuernacht (26)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab 7. Rondra 1035 BF, abends Schauplatz: Stadt Urbasi, besonders Palazzo Casciano Entstehungszeitraum: Juni bis Dezember 2013
Protagonisten: Haus Urbet und viele zum Fest geladene Patrizier Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Doren.png Dorén, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Haus di Tamarasco.png Tamarasco, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


Praiot und Schlange

Autor: Gonfaloniere

„Ins Kloster also, meinetwegen“, gab der verhärmte Baron von Cindano dem Drängen Rondralios, Istirdes und vor allem Auricanius‘ endlich nach. Der Geweihte hatte den Vorschlag, sich mit Hilfe der Geisel aus dem Haus di Salsavûr freies Geleit dorthin zu erkaufen gleich nach seinem Auftauchen im Tempel gemacht. Aber Panthino hatte diesen erst abgelehnt.
Auricanius merkte seinem Familienoberhaupt die Veränderung wohl an. Wo der Baron den Ratschlägen des Geweihten sonst gerne und geduldig lauschte, schien er ihnen nun rundheraus ausweichen zu wollen. Der Baron kam dem Praioten selbst fast tot vor. Der spät realisierte Tod von Gemahlin, Sohn und Mutter hatte ihm übel zugesetzt, das stand außer Frage. Aber in dieser Nacht war noch mehr gestorben, fürchtete Auricanius, nämlich das Vertrauen des Familienoberhaupts in sein eigenes Handeln. War er selbst zu egoistisch vorgegangen, fragte sich der Geweihte – und verdrängte jeden Gedanken an die eigenen Angehörigen, vor allem seine vermisste heimliche Tochter, die dabei aufzukommen drohten. Auch dass er eine neue Tochter hatte, wie ihm Istirde verraten hatte, interessierte ihn derzeit nicht. Jetzt war es an ihm, wieder im Sinne der Familie zu agieren.
Zuerst zögerlich, dann aber entschlossen klopfte er an die Tür zur Stube der Tempelvorsteherin dieses Hauses. Auf ein kräftiges „Herein“ betrat er den Raum.
„Monsignora, mir wurde zugetragen, dass ihr euch als Unterhändlerin angeboten hattet“, verzichtete er weitgehend auf höfliche Floskeln, ohne es dabei am Respekt mangeln lassen zu wollen. „Auf dieses Angebot würde ich nun gerne zurückkommen, so es noch besteht.“

****

Zur selben Zeit auf dem Renascentia-Platz:

Farfa, die Turaniterin, Anführerin des Inquisitionsgefolges des Subpriors Auricanius, fragte sich inmitten des Chaos nach ihrem Vorgesetzten durch.
„Der Praios-Geweihte aus dem Haus Urbet?“ Ihr Gegenüber vergewisserte sich mit einer Gegenfrage, dass es tatsächlich der war, von dem er glaubte, dass sie ihn meinte.
„Genau der. Also: Hast du ihn gesehen?“
„Er ist vorhin in den Tempel marschiert, mitten durch alle Eisenwölfe hindurch“, klang leise Bewunderung in der Antwort durch.
Ja, das konnte nur er sein, dachte sich Farfa und musste trotz des Chaos um sie herum schmunzeln. Gleichzeitig wurde ihr selbst ein wenig bange. Denn wenn ihr Inquisitor dieses tollkühnen Gang gewagt hatte, dann wurde von ihr nun unzweifelhaft erwartet, es ihm gleichzutun. Zweifelnd musterte sie die Berittenen des Hauses di Salsavûr, die ihr den Weg zum Tempelportal versperren würden. Es half nichts …
„Wir müssen zum Hesinde-Tempel“, gab sie ihren Untergebenen die Marschroute vor. „In einer Reihe, entschlossen voran, lasst euch nicht provozieren, aber provoziert auch selbst nicht!“
Den eigenen Wappenrock zog sie sich noch einmal glatt. Die goldene Waage auf dem weiß zu schwarz gespaltenem Grund war ihre einzige Hoffnung, mit ihrem verwegenen Plan durchzukommen.
Schon ertönte von einem der Eisenwölfe ein „Halt!“, doch Farfa hielt nur kurz inne.
„Wir, die Ordensgeschwister des Heiligen Ageriyano della Turani, sind von unserem Inquisitor gerufen worden. Lasst uns durch!“


Autor: Storai

"Die Zwölfe zum Gruße, Inquisitor. Ja, das Angebot besteht durchaus noch."
Ingalfa setzte die Tasse Tee ab.
"Was soll denn den Herrschaften dort draußen ausgerichtet werden?"
Sie umrundete den Tisch und stellte sich vor Auricanius auf. Es schien doch einmal gut zu sein ihn zu sehen. Vermutlich hatte er seinen Vetter zur Räson gebracht. Vielleicht ging ja doch noch alles glimpflich aus.


Autor: Gonfaloniere

„Die Wölfe gewähren uns freie Passage zum Kloster vor der Stadt … und erhalten im Gegenzug am Klostertor ihr verletztes Wölfchen zurück“, nannte Auricanius die Bedingungen des Hauses Urbet, hob dann aber noch hervor: „Wobei ihr das gerne anders formulieren dürft …“


Autor: Rondrastein

Auf dem Renascentia-Platz:
Der Baron von Montarena drehte sich im Sattel um, als er die Worte der Turaniterin hörte. Er verdrehte kurz die Augen. Wo auch immer diese Gruppe herkam, es gab eindeutig zu viele von den Praiospfaffen, die einer Person nachlief, deren Posten gekauft wurde. Kurz rief er Befehle und schnell sammelten sich vor den Turanitern eine Gruppe Eisenwölfe, die Knie an Knie auf ihren Rössern saßen. Die Botschaft war deutlich und an ein Durchkommen war nicht zu denken … nicht zu Fuß.
Hinter der Reiterwand tauchte ein weiterer Reiter auf. Unschwer war zu erkennen, dass er das Wappen des Hauses Salsavûr und das der Eisenwölfe trug.
„Gibt es hier ein Problem?“ Er ritt demonstrativ auf Farfa zu und ließ sein Ross erst kurz vor ihr halten. Bevor sie auf seine, sowieso nur rhetorisch gemeinte, Frage etwas erwidern konnte sprach Lorian weiter. „Eure Anwesenheit ist hier nicht nötig. Hier geht es ausschließlich um weltliche Belange. Der Inquisitor ist nicht in dieser Funktion hier ist. Also benötigt er sein Gefolge nicht.“
Der Baron von Montarena schaute die Anführerin des Gefolges ernst an. „Kehrt um und wieder zum Kloster zurück oder helft den Leuten beim Löschen des Brandes. In dem Tempel werdet ihr momentan keinen Einlass bekommen.“
Seine Haltung und die Tonlage seiner Stimme waren unmissverständlich, dass er diese Position nicht diskutieren würde. Die Reiterwand hinter ihm verstärkte diesen Eindruck noch.