Briefspiel:Kinder der Nacht (15)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: in einer Nacht zwischen 17.-20. Travia 1038 BF Schauplatz: Gasthaus Firdayoner und die Katakomben Urbasis Entstehungszeitraum: ab August 2014
Protagonisten: siehe Übersichtsseite Autoren/Beteiligte: Familie ya Malachis.png Cassian, Familie Flaviora.png Flaviora, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Familie di Bassalo.png Klimpermädchen,
Familie di Bassalo.png Neli, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy
Zyklus: Übersicht · Finnian & Sanjana · Shafiro & Ivica · Cavalliera Yandriga · Das Vorhaben mit den Tunneln · Der Zusammenstoß vor der Tür · Ein Lachanfall · Blanker Stahl · Katakom... · Aufbruch · Beim Bestiarium · Unter der Erde · In die Tiefe · Verfolgung I · Verfolgung II · Angriff · Flucht · Verhör · Tumult · Rettende Begegnung

Angriff

Autor: Rondrastein

Während Haldan sprach, verschwand der Wolf schnell in der Dunkelheit. Im Schein der noch leuchtenden Fackeln und Laternen der Gruppe konnte man in seinen beiden Händen eine glitzernde Form, die für Kämpfer unverkennbar war, erkennen. Kurz darauf war in einiger Entfernung Kampflärm zu hören. Klingen, die auf Stein trafen, dumpfe Schläge, auf die ein Stöhnen zu hören war, gefolgt von einem letzten dumpfen Ton, so als ob ein Körper auf dem Boden auftraf.
Danach herrschte erst einmal gespenstische Ruhe, bevor diese durch einen kurzen Pfiff durchdrungen wurde. „Kommt her!“, zischte es aus der Dunkelheit. Die Stimme klang unverkennbar nach einem schwer atmenden Timor.
Als die Gruppe langsam und vorsichtig näher kam, konnte man im Schein der Fackeln Timor sehen, und neben ihm lag ein zusammengesunkener Körper. An der Wange schien es, als ob der Salsavûr einen längeren Schnitt davon getragen hatte, zumindest ließ das Blut, das an seinem Gesicht herunterlief, darauf schließen. Ohne darauf zu achten fuhr er fort, als sie bei ihm waren. „Einen habe ich erwischt“, er deutete auf den am Boden liegenden, der flach atmete. „Den anderen habe ich, vermutlich mit meinem Dolch erwischt, dennoch ist er entkommen. Keine Ahnung, ob da noch mehr sind, aber wir sollten uns hier besser nicht zu lange aufhalten und vor allem leiser weitergehen.“
Timor hatte sich an die Wand gelehnt und schnaufte noch ein wenig von der Auseinandersetzung. Wäre er ewig bei ihnen geblieben und hätte nichts gemacht, dann würde vermutlich einer von ihnen hier liegen oder weit schlimmeres wäre passiert. Angriff ist einfach immer noch die beste Verteidigung. Bei dem Gedanken zuckte ein Lächeln über sein Gesicht, gefolgt von einem leicht schmerzverzerrten Ausdruck, als dadurch die Wunde gespannt wurde.


Autor: Cassian

Da hatte man es wieder … Undank ist der Welten Lohn. Sie hatte doch nur versuchen wollen Ivica aufzumuntern und die gesamte Situation wieder etwas zu entkrampfen, und nun hackten Haldan und Timor auf ihr rum. Sanjana zog sich in den Hintergrund zurück, an die Seite von dem einzigen, der sie verstand, ihrem Cousin und Freund Shafiro. Dieser legte ihr auch prompt den Arm um die Schulter und drückte sie kurz. Bevor er allerdings etwas sagen konnte, stürmte Timor auch schon los, den Gang hinunter wie ein wilder Stier. Shafiro stöhnte, Sanjana seufzte: „Na, das war ja jetzt mal ein trefflich ausgefeilter Plan …“ Kopfschüttelnd folgte sie der Gruppe, als sie auf den Ruf des Salsavûrs hin nachrückten.


Autor: Gonfaloniere

Yandriga war vermutlich ebenso verblüfft wie die anderen über die völlig unangemessene Eile, die der Salsavûr bei der Überwältigung des ihnen noch nicht einmal bekannten Fremden im Tunnel vor ihnen an den Tag gelegt hatte. Als sie mit dem Rest der Gruppe aufgeschlossen hatte, lauschte sie noch ein, zwei Augenblicke in die Dunkelheit, die Möglichkeit weiterer Begegnungen nicht außer Acht lassend, ehe sie sich schließlich etwas entspannte.
„Ich fürchte, ich habe mich in euch getäuscht, Salsavûr. Ein Thorwaler seid ihr wohl“, wandte sie sich an Timor, „aber ein dämokratischer Thorwaler, nun, das ganz sicher nicht …“
Ihr Kopfschütteln machte deutlich, dass das jetzt nicht wirklich als Kompliment gemeint war.
„Aus reiner Neugierde: Besteht euer Plan häufiger daraus, planlos vorzustürmen und auf euer Glück zu vertrauen? Nicht, dass man mir derlei nicht auch hin und wieder vorwerfen würde, aber ich pflege das eigentlich nur dann zu tun, wenn ich sowieso allein unterwegs bin und niemanden sonst durch mein Tun gefährde.“
Sie sah zu dem überwältigten Fremden vor ihren Füßen.
„Gemeinsam hätten wir seinen Kumpanen vielleicht auch erwischen können … Meint ihr nicht?“


Autor: Klimpermädchen

In Ivicas Kopf drehte sich noch alles, als sie bei Timor ankamen. Erst hatte Yandriga sich bereit erklärt Finnian für sie zu schlagen und dann hatte Haldan ihm sehr deutlich gemacht, was er von seiner Ohrfeige gehalten hatte. Sie konnte nicht leugnen, dass diese Aufmerksamkeit ihr schmeichelte, auch wenn sie sich lieber nicht Finnian in einer Druckerpresse vorstellen sollte, dann würde das Geschrei nur von vorn beginnen.
Nachdem ihr Beschützer sie an die „Waffen“ erinnert hatte, fingerte sie in ihrer Tasche nach den Lettern um eine wurfbereit in der Hand zu halten. Nur für alle Fälle. Sie hielt sich dicht an Haldan und betrachtete interessiert und ein wenig ängstlich die Gestalt, die vor dem Salsavûr auf der Erde lag.


Autor: Gonfaloniere

Der Fremde zu Füßen des Salsavûr konnte mit der ihm geschenkten Aufmerksamkeit gerade wenig anfangen – weil er noch bewusstlos war. Es handelte sich bei ihm um einen Mann, der höchstens zwei Dutzend Götterläufe alt und in ein zwar schlicht wirkendes, doch durchaus hochwertiges Wams gekleidet war. Sein Bart war akkurat gestutzt, die wallende blonde Haarpracht dafür leider durch das Blut aus einer Platzwunde an der Schläfe verunstaltet. Neben ihm lag eine Blendlaterne mit verschlossener Klappe – wohl das verräterische Utensil, das vorhin noch den Lichtschein warf – und ein prächtiger Langdolch, wie ihn sicherlich nur wenige Meister des Schmiedehandwerks zu schaffen imstande waren. Den Knauf zierte gar ein fein gravierter Ziegenkopf.


Autor: Rondrastein

„Thorwaler haben Ehre, was deutlich mehr ist, als Geschwister von gewissen Personen“, während er sprach erwiderte Timor Yandrigas Blick, und es war nur unschwer zu erkennen, wen er meinte. „Wenn ihr Dämonkratie wollt, geht nach Belhanka, vielleicht findet ihr dort den Abschaum von Dämonkraten. Abgesehen davon, planlos war es mit Sicherheit nicht und gefährdet habe ich auch niemanden, ihr wart doch bei ihnen.“ Dass Timor diese Aussage ebenfalls nicht sonderlich freundlich meinte, war deutlich am Ton seiner Stimme zu erkennen. „Aber gut, sei es wie es sei, erwischt wurde einer und ich habe so meine Zweifel, dass wir beide überhaupt erwischt hätten in der Dunkelheit. Oder habt ihr Erfahrung im Kampf bei vollkommener Dunkelheit?“
Er schaute noch kurz die Urbet an, bevor er sich wieder dem am Boden liegenden Mann zuwandte und sich hinhockte um diesen genauer in Augenschein zu nehmen. Wo hatte er nur einen solchen Ziegenkopf schon mal gesehen und viel wichtiger gab es eine Familie, die einen solchen im Wappen trug? Ersichtlich war auf jeden Fall, dass der Mann vermutlich aus dem gehobenen Popolo, dem Nobilitat oder gar der Aristokratie stammte, was aber umso mehr die Frage aufwarf, was er hier unten zu suchen hatte.