Briefspiel:Kinder der Nacht (8)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: in einer Nacht zwischen 17.-20. Travia 1038 BF Schauplatz: Gasthaus Firdayoner und die Katakomben Urbasis Entstehungszeitraum: ab August 2014
Protagonisten: siehe Übersichtsseite Autoren/Beteiligte: Familie ya Malachis.png Cassian, Familie Flaviora.png Flaviora, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Familie di Bassalo.png Klimpermädchen,
Familie di Bassalo.png Neli, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy
Zyklus: Übersicht · Finnian & Sanjana · Shafiro & Ivica · Cavalliera Yandriga · Das Vorhaben mit den Tunneln · Der Zusammenstoß vor der Tür · Ein Lachanfall · Blanker Stahl · Katakom... · Aufbruch · Beim Bestiarium · Unter der Erde · In die Tiefe · Verfolgung I · Verfolgung II · Angriff · Flucht · Verhör · Tumult · Rettende Begegnung

Katakom...

Autor: Klimpermädchen

Ivica folgte der Szene, die sich vor ihren Augen abspielte, sprachlos und mit großen Augen.
Wie dämlich stellte Finnian sich nur an, sie in solchen Ärger zu verwickeln!
Da hörte sie Sanjanas Ausruf – ganz schön undamenhaft - und sah wie Yandriga ihr Schwert senkte und nach einem frechen Spruch wieder in die Scheide steckte. Da hatten Finnian aber Phex Segen und das vorlaute Mundwerk ihrer Freundin gerettet.
Dann entschuldigte Yandriga sich sogar bei dem Salsavûr! Dass ich so etwas jemals erlebe, hätte ich ja nicht gedacht.
Als der kräftige Salsavûr weitersprach, musste sie schmunzeln - „junge Damen verschreckt“ - also wirklich!
Und der Vorschlag mit dem Wirtshaus passte ihnen ja nun auch nicht in den Plan. Bevor sie weiter nachdachte, sagte sie in Richtung von Sanjana: „ Aber wir sollten doch keine Zeit verlieren, wenn wir noch runter in die Katakom... ähm ...“ Unsicher brach sie ab und sah betreten zu Boden – bei allen Göttern, dass hättest du wohl besser nicht erwähnen sollen.
Sie schaute entschuldigend zu Sanjana und dem jungen Flaviora hinüber und errötete bis zu den Haarwurzeln. Ivica, Ivica, du solltest nicht über Sanjanas Unbeherrschtheit spotten, wo du doch selbst auch nicht mehr denkst, bevor du redest!


Autor: Gonfaloniere

‚Na, die Enkel könnt ihr seinen Eltern ja selber schenken …‘, dachte Yandriga auf den Kommentar des Salsavûrs hin. So wenig sie sonst an den familiären Verwicklungen des urbasischen Patriziats interessiert war, wusste sie doch – oder meinte jedenfalls zu wissen – dass exakt dieser Salsavûr vor ihr der Gemahl der Bolzen-Signora war. Oder es werden sollte? Nunja, das waren wieder die Details, die sie nicht so wirklich interessierten. Als er ihr dann auch noch seine Hand auf die Schulter schlug, hielt sie aber wohl nur ihre Irritiertheit über diese seltsam vertraute Geste davon ab, ihm als Erwiderung gleich die Faust ins Gesicht zu schlagen. Am Ende schien er eine Benimmlektion genauso nötig zu haben wie der einstweilen sprachlose Schlaks neben ihm …
Dann meldete sich zu Yandrigas Erleichterung jedoch die Jüngste in der Runde zu Wort. „… in die Katakom… ähm“, brach diese ihren Einwand mitten im Satz ab. Das ließ auch Yandrigas Gedanken zur seltsamen Ausrüstung der anderen Dame zurückkehren, mit der sie ganz am Anfang zusammengestoßen war.
„In die Katakom…“, wiederholte die Cavalliera Ivicas Worte und brach genau an derselben Stelle ab. „Soso … dann dürfte das wohl auch der Grund dafür sein, dass ihr diesen sperrigen Rucksack mit euch führt.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Für eure Ausrüstung, wie ich annehme, denn wie Diebe und Plünderer seht ihr mir ja nicht aus …“ Ob dies mehr Feststellung als Frage war, war weniger sicher …


Autor: Toshy

Finnian schien erleichtert, dass einstweilen keine Schwertspitze mehr irgendwelche seiner Körperteile bedrohte. Langsam kehrte die Farbe zurück in sein Gesicht und die Starre löste sich. Die ganze Sache schien im plötzlich schrecklich unangenehm und gar peinlich zu sein. Alkohol löste seine eh schon nicht sonderlich fest sitzende Zunge manchmal mehr als es ihm lieb war. Wollte er sich eigentlich humorvoll als galanter Beschützer der anwesenden Schönheiten profilieren, so waren es eben jene Damen, die ihn nun davor bewahrten in Stücke geschnitten zu werden.
Über sich selbst erschrocken musste er sich eingestehen, wie sehr ihm die Ereignisse der Feuernacht noch in den Knochen steckten. Er hatte mehr als nur den Tod vor Augen gehabt. So sehr er sich seit dem auch anstrengte, er war bis heute nicht in der Lage, irgendwem erklären zu können, wie er sein Leben und das von seinem Vater und seiner Schwester in jener Nacht vor dem sicheren Ende hatte bewahren können.
Das Letzte, was er wusste, war wie er die Tür zu einem der Zimmer im Palazzo aufgetreten hatte. Er und sein Vater trugen die ohnmächtige und schwer verletzte Duridanya. Überall war Feuer, Blut und schwarzer Rauch. Und danach fehlte ihm jegliche Erinnerung. War er selbst ohnmächtig geworden wegen dem ganzen Qualm und Rauch? Aber wie waren sie drei dann mehr oder weniger unverletzt aus dem Feuerinferno entkommen? Seinem Vater Fulvio erging es genauso. Auch er hatte Gedächtnislücken. Ein für Finnian unbefriedigender Zustand. War er doch jemand, der gern alles kontrollierte und Herr über die Situation war.
Und nun waren die Pferde mit ihm durchgegangen. Mit dem Auftauchen Yandrigas waren die Erinnerungen über ihn eingebrochen und er hatte seinen ganzen aufgestauten Frust auf sie losgelassen, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Da stand er nun. Sämtlicher Autorität und Integrität beraubt, wie ein kleiner Junge, den man für sein freches Verhalten gescholten hatte. In Gedanken versunken nahm er die Worte des Salsavûr nur beiläufig war. Weiter trinken? Erschien Finnian im ersten Augenblick eine Prima-Idee. Jede Menge Alkohol könnte die Situation kitten. Doch dann meldete sich seine Vernunft. 'Wenn du noch mehr trinkst Finnian, dann kannst du deine anderen Vorhaben vergessen', sprach seine innere Stimme.
Ivica tuschelte etwas von Katakomben und zog unmittelbar alle Aufmerksamkeit auf sich. Augenblicklich fühlte sich Finnian wieder an seinen Beschützerinstinkt erinnert und ergriff erneut das Wort.
"Ich fürchte wir müssen passen, werter Herr Salsavur", hörte er sich selbst sagen. "Sturzbetrunken wären unsere weiteren Vorhaben nicht mehr durchführbar.
Finnian spürte wieder alle Augen auf sich ruhen.


Autor: Rondrastein

„Ihr sprecht gerne für andere, wie es erscheint?“ Timors Worte waren leise, aber mit einem Unterton gesprochen, der einem Haare zu Berge stehen lassen konnte. Auch hatten sich seine Augen verengt, während er den Zorgazo anschaute.
Dann wandte er den Blick ab und schaute zu Ivica. „Ihr wollt in Katako...?“ Die Tonlage des Salsavûr hatte sich schlagartig verändert und klang sichtlich neugierig und amüsiert. „Ihr wollt zu den ganzen Ratten, Molchen und dem sonstigen Getier, das sonst eher für Schauergeschichten gedacht ist?“ Timor klang immer amüsierter, während er sprach.


Autor: Cassian

Zunächst fühlte Sanjana sich in die Defensive gedrängt. Mussten sie sich jetzt für ihren kleinen abenteuerlichen Ausflug rechtfertigen? Beide, sowohl die Urbeterin, als auch der Salsavûr vermittelten das. Kurzfristig wollte sich Verlegenheit auf Sanjanas Zügen ausbreiten und sie öffnete schon den Mund, um mit einer höflichen Ausrede aufzuwarten, doch dann sah sie den breitschultrigen Cavalliere unverschämt grinsen und sofort erwachte ihr Widerspruchsgeist.
Die zierliche, junge Dame nahm die Schultern zurück, hob störrisch das Kinn und blitzte den Krieger herausfordernd an: „Und wenn es so wäre, mein Herr?“


Autor: Rondrastein

Das Grinsen des Salsavûr wurde noch breiter, als er die Erwiderung Sanjanas vernahm. Als er antwortete, hatte seine Stimme immer noch den amüsierten Unterton. „... werde ich euch nicht davon abhalten, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass die Katakomben der richtige Aufenthaltsort für gut aussehende Damen aus gutem Hause ist.“
Mit einem Zwinkern fügte er noch hinzu: „Mich würde nur interessieren, wie Ihr auf die Idee gekommen seid, unter anderem auch deshalb, da die ein oder andere Schauergeschichte vermutlich einen gewissen Wahrheitsgehalt hat.“


Autor: Gonfaloniere

Das fortwährende Grinsen des Salsavûrs neben ihr wirkte auf Yandriga schlicht und ergreifend selbstgefällig. Und es erinnerte sie in gewisser Hinsicht an einen verstorbenen Angehörigen, den sie beim besten Willen nicht vermisste: ihren Bruder Traviano, der ihr einst mit ebensolcher Amüsiertheit ihre Beteiligung an der Reconquista Südalmadas hatte ausreden wollen. Keine zwei Wochen danach kämpfte sie damals gegen die Novadis in Omlad. Die Abenteuerlust der jungen Damen wurde ihr deshalb auch von Augenblick zu Augenblick sympathischer.
„Nun, die jungen Damen … aus gutem Hause … scheinen weit weniger auf Ammenmärchen zu geben, als ihr dies tut“, gab sie dem Salsavûr schließlich scharf zurück. „Und dies wohl zurecht, denn dass es dort unten Dämonen oder ähnliches gibt, das glaubt ihr doch wohl selbst nicht.“
Ihr Blick wanderte vom Cavalliere zu den jungen Damen.
„Lichtscheues Gesindel mag es dort wohl geben, doch dürfte dieses ganz und gar natürlicher … will sagen menschlicher … Natur sein. Und wenn das mal jemand aufmischt, umso besser.“
Yandriga lächelte die beiden Damen bei diesen Worten geradezu aufmunternd an.
„Da einer eurer Begleiter sein ‚Duellierequipment‘ bereits vergessen hat, Signoras, erlaubt aber mir, meine Klinge bei eurem Vorhaben in euren Dienst zu stellen …“ Die Cavalliera deutete eine tiefe Verbeugung an. Und obwohl dieser Schritt von ihr auch dem Trotz gegenüber dem selbstgefälligen Grinsen des Salsavûrs zuzuschreiben war, lag in dieser Geste doch nichts höhnisches oder spöttisches.
„… damit der Cavalliere Salsavûr zumindest etwas ruhiger schlafen kann, wenn er heute Nacht an euch und die Schauergeschichten seiner Amme denkt.“
Nunja, fast nichts …


Autor: Rondrastein

Das Lächeln verschwand schlagartig aus Timors Gesicht. „Wie sehr ihr mich doch an euren Bruder erinnert“, gab er ebenso scharf zurück. Dann wandte er sich wieder den jungen Damen zu, um sich dann doch noch mal an Yandriga zu wenden. „Eigentlich erinnert ihr mich an alle eure Brüder – von allen ein bisschen.“
Danach drehte er sich vollends zu den Damen und sprach mit keinerlei Schärfe in der Stimme weiter. „Da ihr nun jemanden ohne 'Duellierequipment' dabei habt und jemanden, der es alleine nicht schafft jemanden in Schach zu halten ...“ Jetzt war es an dem Salsavûr auf die Feuernacht anzuspielen. „... und sich für eine Amme zu halten scheint, würde ich euch, Signore und Signoras, ebenfalls meine Unterstützung anbieten.“


Autor: Neli

Erleichtert von dem Stimmungsumschwung und darüber, dass es jetzt doch kein Blutvergießen geben würde, lächelte Ivica in die Runde: "Nun solch ein höfliches Angebot kann man eigentlich gar nicht ablehnen, und sollte es wirklich irgendwelches Gesindel in den Katakomben geben, wären wir tatsächlich etwas schlecht ausgestattet. Es wäre uns eine Freude, wenn ihr uns begleiten würdet."
Nachdem sie so forsch gesprochen hatte, blickte sie doch etwas unsicher in die Runde ihrer Gefährten und bemerkte zu spät die wenig begeisterten Gesichter von Sanjana und Finnian. 'Oh nein, jetzt habe ich schon wieder das Falsche gesagt ...' Nervös spielte Ivica mit ihren Haaren und wartete schon auf eine scharfe Antwort seitens ihrer Freundin, aber eigentlich war es zu spät für sie, die anderen Herren und Damen wieder auszuladen. 'Und wir könnten ihre Unterschtützung unter Umständen wirklich gut gebrauchen', dachte sie jetzt leicht trotzig. 'Außerdem scheint mir die Signora Yandriga eine durchaus freundliche Person zu sein.'
Sie hoffte nur es würde im Laufe des Abends nicht zu weiteren Auseinandersetzungen handgreiflicher Natur kommen. Gespannt wartete sie auf die Reaktion der anderen.


Autor: Cassian

'Hoppla, Ivica traut sich ja mal was!', ging es Sanjana durch den Kopf, als ihre eher stille Freundin unerwartet vorpreschte, während sie selbst noch dabei war Pro und Contra der Option, die beiden Kämpfer mitzunehmen, abzuwägen. 'Nun, ins Kreuz fallen werde ich ihr da sicher nicht.' Aber einen finsteren Seitenblick konnte sich die junge Malachis doch nicht ganz verkneifen.
Laut sagte sie allerdings: "Nun, wie Ivica schon sagt, abenteuerlustige Gefährten sind uns jederzeit gerne willkommen. Wir sind da sehr offen und haben erstmal gegen niemanden etwas einzuwenden. ABER wir sind Gleiche unter Gleichen, was wir nicht brauchen ist jemand, der sich zu unserem Kommandanten erklärt. Außerdem sind wir unterwegs der Entdeckerfreude wegen und nicht, um uns gegenseitig unsere Familienzugehörigkeiten oder unser Ego um die Ohren zu schlagen. Wenn ihr also einfach nur Spaß daran haben wollt, mit uns die urbasische Unterwelt zu erkunden, ohne euch ständig Duelle anzudrohen oder Beleidigungen an den Kopf zu werfen, dann seid uns in Aves' Namen herzlich willkommen und Teil unserer Gemeinschaft. Insbesondere, wenn einer von euch Feuerstein und Stahl dabei hat, das hab' ich nämlich tatsächlich vergessen."
Bei ihrem letzten Satz lächelte Sanjana entschuldigend und hob ein wenig hilflos Arme und Schultern, hoffte sie doch ihren eher harschen Worten davor die Schärfe zu nehmen, beleidigen wollte sie ja nicht, aber gewisse Dinge klarstellen.


Autor: Gonfaloniere

„Keine Angst, Signora, solange ihr keine Streitwagenwettfahrt unternehmen wollt, werdet ihr mich kaum um ein Kommando buhlen sehen“, kam es Yandriga leicht und mit einem Lächeln über die Lippen. Mit einem kurzen Augenzwinkern fuhr sie fort: „Wegen Feuerstein und Stahl fragt ihr aber besser den Salsavûr …“ Dabei kramte sie jedoch schon an ihren Gürteltaschen herum und zog kurz darauf doch selbst die gewünschten Utensilien hervor. „Ach, nein, hier. Also, wohin soll’s gehen?“


Autor: Cassian

Lächelnd nahm Sanjana die Utensilien entgegen und steckte sie in ihren Rucksack. „Danke. Nun zunächst, ich bin Sanjana, das ist Ivica, Finnian und Shafiro …“ Nacheinander stellte sie sich und ihre Freunde vor und verzichtete bewusst auf Titel und Familiennamen.
Haldan, schön, dass du auch da bist. Was ist mit dir? Interessiert, dich uns anzuschließen?“ Endlich nahm sie sich die Zeit dem jungen Drucker ein freundliches Lächeln zu schenken und seine Gegenwart zu registrieren.


Autor: Storai

Haldan hatte die ganze Zeit mit einer Mischung aus Sorge und Neugier das Geschehen betrachtet. Die Gräben zwischen den Familien saßen teilweise wirklich tief. Er seufzte und seine Gedanken wanderten etwas, als ihn plötzlich die Worte der schönen Marudreterin aus selbigen rissen.
"Hm, ja gerne. Natürlich. Das wird sicherlich interessant", erwiderte er freundlich lächelnd. "Natürlich hoffe ich, dass die Wehrhaftigkeit einiger Mitglieder dieser Expedition letztendlich unbegründet sein wird." Er lächelte in Richtung Timors und Yandrigas. Unauffällig prüfte er den Inhalt seiner Taschen. Nunja, drei abgenutzte Bleilettern und sein Geld waren ihm in den Katakomben wohl wenig hilfreich.
"Ich gebe allerdings zu, dass ich schlecht vorbereitet bin. Ich hoffe unsere 'Expeditionsleitung' sieht es mir nach. Kam ich doch durch göttliche Fügung nur zufällig vorbei."
Sein Lächeln galt Sanjana, aber sein Blick ruhte auf Ivica. Sein Herz beflügelte ihn dabei zu kühnen Taten, wie er zu spüren glaubte.