Briefspiel:Selinyas Rückkehr

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Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
Datiert auf: Rondra 1040 BF Schauplatz: Shenilo, auch: Arivor Entstehungszeitraum: Februar-April 2018
Protagonisten: Selinya Dorén, Sybaris Dorén, Thaslinil von Kuslik, Murak di Salsavûr und weitere Autoren/Beteiligte: Familie Menaris.png Athanasius, Familie Brahl.png Brahl, Calvenschwarz.png Calven, Haus di Salsavur.png Rondrastein


Das Briefspiel um Selinyas Rückkehr behandelt die Rückkehr Selinya Doréns nach Shenilo, ihr Ringen um das Matriarchat ihres Hauses

Vorgeschichte

1035 BF verschwindet Selinya Dorén in den Goldfelsen. Kurz zuvor hat sie einen Streit mit ihrem Vater Endor Dorén, bei dem ihr Mann Murak di Salsavûr eine Rolle spielte. Selinya war damals mit bewaffnetem Gefolge in den Bergen unterwegs und entfernte sich nur kurz vom Lager, als dieses von Novadis angegriffen wurde. Aus einem Versteck hört Selinya, dass die Räuber in Wahrheit Entführer zu sein scheinen – und nach ihr suchen. Deshalb nutzte sie einen schweren Regenfall und floh in die Goldfelsen, um sich vor den Angreifern zu verstecken. Tagelang irrte sie ohne Wasser und Nahrung umher. Zurück auf die Passstraßen traute sie sich wegen der Verfolger nicht. Einzig in der Betrachtung des Sternenhimmels, der sich fernab von Städten, Wäldern und Menschen über ihr entspannte, fand sie in diesen Tagen Ruhe. Endlich wurde sie, halb ausgetrocknet, von einem Geweihten des Observatoriums entdeckt.

Berufung im Observatorium

Es vergingen Wochen, bis die stark geschwächte Selinya wieder zu Kräften kam. Sie zögerte noch, die Dalidaburg oder ihren Vater zu kontaktieren. Zuerst, aus Furcht vor den Verfolgern – wer waren sie? Würden sie nicht auf Nachricht von ihr warten? Bald schon setzte der Schneefall ein und die Pässe waren ohnehin nicht mehr begehbar. Später änderten sich ihre Gründe, denn die Zeit des Wartens und der Genesung nutzte sie, um die Arbeit der Observatoren zu studieren. Selinya hatte schon immer eine Schwäche für die Künste der Hesinde gehabt, aber in der Beobachtung des Sternenhimmels sah sie eine ganz neue Faszination. „Den Webstuhl der Götter“ nannte es der Geweihte, der sie gefunden hatte und Selinya fand, dass er recht hatte. Als der Winter vorbei war, hatte Selinya keine Angst mehr vor den Verfolgern – aber was erwartete sie zu Hause in der Ponterra? Der Wille ihres Vaters? Ein Ehemann, den sie mehr aus Familienräson, denn aus Liebe geheiratet hatte?
In den nächsten Jahren ging Selinya ganz im Dienst und dem klosterähnlichen Leben des Observatoriums auf. Als sie 1038 BF Nachrichten vom Tode Endor Doréns vernahm, haderte sie wohl mit ihrer Entscheidung – aber letztlich war es zu spät für die Reue. Bald schon begann sie ein verspätetes Noviziat unter den Fittichen des Hesinde-Geweihten, der sie einst gefunden hatte. In diesen Tagen war sie sicher, den Rest ihres Lebens in den Goldfelsen, unter „dem Himmelsteppich der Götter“ zu verbringen. Doch dann fiel der Stern von Arivor. Und es war Selinya, die zuerst das Fehlen der Spitze des Schwertes am Himmel erkannte. Erst viel später, als sie von der Zerstörung Arivors erfuhr, kamen sie und wenige andere auf den Gedanken, dass ein Zusammenhang zwischen beidem bestehen könne. Doch nur wenige glaubten diese waghalsige Vermutung. Deshalb entschied Selinya, dass es an der Zeit war, das Observatorium zu verlassen. Sie wollte den Stern selbst finden, die Macht der Götter in ihren Händen spüren, um sie zu untersuchen und ihrer Göttin übergeben zu können.

Selinyas Rückkehr nach Shenilo

Einige Wochen später, im Rondra-Mond 1040 BF, erschien Selinya auf der Feste Millenis und konfrontierte ihren Bruder Sybaris Dorén mit ihrem Vorhaben: Eine Expedition nach Arivor, zum Krater des Sternenschlags, mit Grabungen, am besten von Spezialisten durchgeführt, Zwergen oder dergleichen. „Das Haus Dorén hat viele Bücher und sicher genug Dukaten, beides wird mir bei meinen Forschungen helfen!“ Der überraschte, aber kühl überlegende Sybaris war sich nicht sicher, ob er die Frau vor sich für verrückt oder für eine Hochstaplerin halten sollte – denn allzu seltsam erschien ihm ihr Vorhaben und allzu üble Erfahrungen hatte er mit der Rückkehr Totgesagter machen müssen: War es nicht in der Maske des angeblich von den Toten zurückgekehrten Kvalor Menaris gewesen, hinter der sich der Magokrat Drugon, der Mörder seines Vater Endor versteckt hatte?
Deshalb sandte Sybaris die entgeisterte Selinya kurzerhand davon. Ob dabei auch die Sorge um seine eigene Stellung als jetziger Patriarch der Dorén eine Rolle gespielt hat, ist nur ihm selbst bekannt. Inzwischen machte sich Sybaris daran, rechtliche Wege zu prüfen, seine Schwester, sollte sich deren Identität bestätigen, von der Hausführung fernzuhalten. Eine Ausbezahlung des Erbes würde die Dorén teuer zu stehen bekommen, was umso problematischer für Sybaris war, als die Hofhaltung seines Vaters Endor in gleich drei Orten – Shenilo, Sodanyo und zuletzt Millenis – samt der Aufstellung einer Haustruppe und der Anstellung eines Hofmagiers sowie Mitgiften für die freiherrliche Hochzeit seines Vetters Vascal Dorén in den vergangenen Jahren eine tiefe Lücke in das Vermögen der Dorén geschlagen hatte, das ohnehin noch von der Auseinandersetzung während der Landherrenhändel gebeutelt gewesen war.
Enttäuscht, aber nicht entmutigt, wandte sich Selinya zunächst an ihre Schwägerinnen Argelia und Lovisa, den Hesinde-Tempel in Shenilo und dann an ihren Gatten Murak, der sie ebenfalls für tot gehalten hatte, im Gegensatz zu Sybaris aber nicht abwies. Er überzeugte sie davon, dass sie ihre Rechte nicht so einfach aufgeben konnte. Von ihren Schwägerinnen mit reichen Patriziern aus Shenilo ins Gespräch gebracht boten diese ihr beträchtliche Geldsummen sowie die Unterstützung von Rechtsgelehrten, um den Rechtsstreit mit ihrem Bruder zu gewinnen sowie die Grabungen beginnen zu können. Im Gegenzug dazu sollte sie „lediglich“ der Stadt die Burg Yaquirstein verkaufen. Da Selinya weder auf ihre Position, noch ihren Erbteil besonderen Wert legte, war sie geneigt, diesem Vorschlag zuzustimmen. Mit Hilfe der Sheniloer Patrizier gewann sie den Rechtsstreit schließlich im Frühjahr 1040 BF, nachdem Geronya Madalina Menaris die Wahrhaftigkeit ihrer Aussagen bestätigt hatte. Zähneknirschend beugte sich Sybaris der Herrschaft seiner älteren Schwester, hatte allerdings einen letzten Einfall.

Die Burg und die Sternensuche

So schlugen im letzten Augenblick Anhänger der Hesinde dem Triumph der Sheniloer ein Schnippchen, denn kurz vor dem Verkauf intervenierten zwei einflussreiche Draconiter bei Selinya: Ihr Großvater Nestor Dorén und der Hohe Lehrmeister der Hesinde, Thaslinil von Kuslik. Sie boten die Expertise und Unterstützung der Hesinde-Kirche mit Wissen und Personal für die Grabungen Selinyas an, wenn sie die Burg nicht der Stadt verkaufte, sondern der Kirche der Hesinde stiftete. Dadurch brüskierte sie natürlich ihre Unterstützer im Sheniloer Patriziat, die sich um den Lohn ihrer Mühen gebracht sahen.
Mit der finanziellen Unterstützung der Dorén in der Hand – auch wenn diese die Hauskasse weiterhin belastete – machte sich Selinya schon bald in Richtung Gerondrata auf, Murak an ihrer Seite: Sie hatte die Kenntnisse und das Geld, er hatte die nötigen Kontakte vor Ort, um bei Aquiliano die Suche nach den Bruchstücken des „Sterns von Arivor“ zu beginnen. Dabei ist es ihr fester Wille, ja ihre fromme Mission, den gefallenen Stern so vollständig wie möglich der Hesindekirche zukommen zu lassen.
In Millenis führt nun ausgerechnet Sybaris die Geschäfte des Hauses Dorén weiter, denn immerhin hatte er dies bereits seit Jahren zuverlässig getan und Selinyas Willen erfüllt.