Briefspiel: Die Raloffkrise/Akt 2/19ter Efferd

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Briefspielgeschichte aus: Briefspiel in Efferdas
Zyklus: Übersicht - Akt 1 - Akt 2 - Akt 3
Datum (aventurisch / irdisch): 14. Efferd 1033 BF bis Travia 1033 BF / 2012
Beteiligte (aventurisch / irdisch): Patriziat und Nobilitat Efferdas, Bürger und Einwohner der Republik / Familie Slin.png Count, Familie Kanbassa.png Kanbassa; Haus di Camaro.png Dajin, Haus Efferdas.png Elanor, Haus di Onerdi.png di Onerdi, Familie Varducchio.png Varducchio, Familie Vinarii.png Vinarii, Haus di Piastinza.png/Haus Thirindar.png di Piastinza
Schauplatz: Senat von Efferdas, Stadt Efferdas und Umland


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Der Tag nach den Plünderungen und der ersten Senatssitzung ...

19ter Efferd

Palazzo Onerdi, Residencia

Es war der frühe Morgen des 19. Efferd, am Tage nach der Senatssitzung und den Übergriffen auf das Kontor der Familie Raloff. Der Baron von Parsek stand, angetan mit einem Kürass und gegürtet mit dem Schwert, auf dem Hof vor dem efferdischen Palazzo. Sein Blick ruhte kalt und abschätzend auf dem jungen Stallburschen, der vor ihm kniete, seine Hand hielt einen stoffumwickelten, hölzernen Stab. Umringt wurden Herr und Knecht von anderen Hausbediensteten, einigen Bürgern und Dienerschaft der benachbarten Camaro, die neugierige oder bedrückte Blicke austauschten.

Der Baron sprach: "Es ist mir zu Gehör gebracht worden, dass dieser Mann, der seine Treue meinem Haus geschworen hat, sich beteiligt hat an der Plünderung des raloff'schen Kontors. Eine Tat, die mich zutiefst beschämt hat, umso mehr, wenn mein eigenes Dienstvolk sich daran beteiligt. So sprich, Bursche, ist es so gewesen?"
Der Knecht, vielleicht 18-20 Sommer alt, bejahte dies zögerlich und leise, ohne seinem Patron in die Augen zu sehen. Umso lauter war das Krachen, als Nicolo di Onerdi darauf den Holzknüppel mit Wucht auf die linke Schulter des Bediensteten schlug, was die Umstehenden zusammenzucken ließ.
"Derlei Taten dulde ich nicht unter meiner Gefolgschaft, und jeder soll sehen, dass das ehrenwerte Haus Onerdi denen, die solches tun, ernste und harte Strafen angedeihen lässt." Ein weiterer, weit ausgeholter Schlag traf den rechten Oberarm, und der Bursche krümmte sich schmerzerfüllt auf dem Boden.
Ohne eine Regung zu zeigen, blickte der Baron auf ihn herab. Endlich sagte er: "Ich habe erfahren, dass du uns allen noch etwas mitzuteilen gedenkst. Sprich!"
"Ja-ja, mein Herr," kam die Antwort schließlich nach einem langen Augenblick, halb zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Ich möchte Euch um die Gnade bitten, mich-mich den Köhlern von Parsek anschließen zu dürfen."

Später am Tag erfuhr man, dass der Baron aus der Stadt abgereist war, mitsamt Frau, Kindern und dem besagten Knecht, den er am Morgen gezüchtigt hatte. Bei Vitello Slin hatte er sich entschuldigen lassen, dringende Besprechungen in Yardêk würden seine Anwesenheit im Senat an diesem Tage verhindern. Stattdessen möge die Kapitana Tariya für ihn in der Sitzung das Wort führen.

Autor: Di onerdi

Parvenusgrund

"Jacopo, seit ihr da?", drang eine Stimme durch die einfache Holztür. Giulia Radenza war gerade dabei Federico, ihrem Zweitjüngsten, den Mund abzuwischen - Wer mochte dass sein? Sie kannte die Stimme nicht, also war es bestimmt keiner von Jacopos Freunden. "Jacopo ist auf der Werft, wie jeden Tag, was wollt ihr?", gab sie zurück während sie den Jungen absetzte und zur Tür trat um diese zu öffnen. Vor ihr stand ein hochgewachsener Mann mit kurzen braunen Haaren und ebenso braunen Augen. Er war überwiegend in zweckmäßiges, jedoch gut geschnittenes Leder gekleidet und hatte ein Schwert an seine Seite gegürtet, offenbar war er von Stand. "Oh, verzeiht Signor", Giula bemühte sich eiligst zu einem Knicks. "Ich bin Gaspard,", antwortete der Fremde, "darf ich eintreten?". Giulia fragte sich ob sie es ihm verwehren sollte. Gestern war Jacopo mit einem Haufen neuer Dinge nach Hause gekommen und sie vermutete, das es ein Teil jener Waren waren, welche gestern aus dem Hauptkontor der Raloffs geplündert worden waren. War der Fremde deswegen hier? Doch ihn abzuweisen, würde erst recht Verdacht erwecken. "Ihr überlegt recht lang.", stellte der Fremde fest. Sie glaubte ihn schonmal gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher wo. "Verzeiht Signor, natürlich dürft ihr eintreten, ich bin nur etwas durcheinander, ich bin grad vor zwei Wochen erst niedergekommen, und meine Jüngste schläft nicht viel. Darf ich euch fragen, zu welcher Familie ihr gehört?" Der Fremde trat ein, schaute sich um und fing dann an zu sprechen:"Das ist es ja. Bis vor kurzem gehörten wir zu derselben, wenn man so will. Sind das neue Teller? Jedenfalls sieht mein Oheim nicht gerne Leute die stehlen. Zum Glück reist er ja nicht sehr weit. Ich schon etwas weiter, aber selten über Torre und Sikram hinaus. Wie geht es denn der Großmutter des Kleinen?", er machte eine Pause,"Sagt Jacopo, er solle doch beim Palazzo Onerdi nach Arbeit in Parsek fragen." Giula schaute den Signor entgeistert an während dieser schon wieder durch die Tür trat. Auf der Schwelle blieb er stehen und drehte sich noch einmal um: "Bis zum nächsten Mal!"

Autor: Count