Karavelle

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Auge-grau.pngWABuch.png Der Name ist abgeleitet von der Beplankung des Rumpfes: Kraweel, das heißt die Planken stoßen aneinander und überlappen sich nicht (geklinkert). Dies bietet insb. einen geringeren Wasserwiderstand aber auch einen wesentlich geringeren Bewuchs (z. B. Muscheln). Was wiederum längere Reisen bei geringerem Geschwindigkeitsverlust ermöglicht - ideal für Entdeckerfahrten.

Rumpfform

Zwar auf Kiel gebaut, aber eher auf den Wellen reitend als sie schneidend. Dementsprechend auch mit wenig Tiefgang. Auch dies prädestiniert die Karavelle für Fahrten in unbekannten Gestaden.

Weitere Merkmale

Achtern eine sogenannte Hütte, sowie das Back, der heruntergezogene vordere Schiffsteil.

Untertypen

Bauskizze einer Karavelle

Karavellen werden zu allen möglichen Zwecken eingesetzt, als - wie schon erwähnt - Entdecker-, Kriegs- und Kauffahrerschiffe. Auch ist der Einsatzort (es macht einen Unterschied, ob Perlenmeer oder Meer der Sieben Winde) von Bedeutung. Die Entwicklung der Karavelle geht mit der Entdeckung des Havenasegels einher. Dieses Havenasegel bietet zwar den Vorteil der Beweglichkeit, ist dafür aber schlecht zu reffen. Die Definition für dieses Segel lautet: Segel, das an einer langen gebogenen Spiere gefahren wird, die in einem Winkel von circa 45 Grad vom Bug nach achtern reicht und auf etwa einem Drittel ihrer Länge am relativ kurzen Mast gesetzt ist.
Die reine Havenatakelage ist jedenfalls älter als eine gemischte Ebenso ist der Dreimaster, der insbesondere für längere Fahrten geeigneter ist, moderner als der Zweimaster.
Rein havenisch getakelte Schiffstypen sind

  • die Hylailer Karavelle (Zweimaster)
  • der Grangorer Hai (Zweimaster)
  • die Neetha-Zweimaster
  • die Pailische Karavelle (Dreimaster)
  • die Perlenmeer-Karavelle (Dreimaster)
  • der Belhanka-Schnellsegler (Dreimaster)
  • die Drôler Karavelle (Viermaster)

Die Mischbetakelung wird bei der Karavelle erst seit knapp einem Jahrhundert eingesetzt. Am modernsten ist die Drôler Karavelle mit einem Rah- und Marssegel am Fockmast. Der Großmast und die beiden Besanmasten sind mit havenischen Segeln getakelt.

Übrigens: Im vielbeachteten Werk "Die Seefahrt des Schwarzen Auges" ist auf S. 50 in der linke Spalte ein Fehler bei diesem Schiffstyp, während die „Colga na Naohm“ diesen Typ vortrefflich charakterisiert.

Der Typ eignet sich hervorragend für ein Segeln vor dem Wind, während sich Havenasegel am Wind besser verhalten.
Geteilte Havenasegel wie bei einer Schivone finden sich bei einer Karavelle übrigens nicht. Zur sonstigen Takelage (laufendes Gut, Wanten usw.) ist nicht viel zu sagen, außer dass Wanten i. A. selten sind. Insbesondere Entdeckerschiffe sollten aber doch wohl ein Krähennest (den Ausguck) haben.

Karavellen messen ca. 100-320 Quader Schiffsraum.

Bewaffnung

Die durchschnittliche Anzahl von Geschützen dürfte sechs sein. Kauffahrer besitzen eher weniger, Kriegsschiffe eher mehr.

Quellen

  • Die Seefahrt des Schwarzen Auges, Seiten 49-51.
  • Efferds Wogen, Seiten 107-108 und 127.