Piazza della Mercanzia (Toricum)

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Piazza della Mercanzia
Toricum-mercanzia.PNG

(1) Fondaco Heilig Silem (mit Postendienst Pertakis), (2) Botenstation, Herberge und Bordell der Blauen Pfeile, (3) vakant, (4) Wagenstellerei Cocchiere sowie (5) Kontorhaus Vinarii und (6) Efferdisches Depot

Boronsanger Pfeil-Nordost-Grau.png
Pfeil-West-Grau.png - Porticus Heilig Silem
Pfeil-Südwest-Grau.png - Alter Anleger
vorüber am Efferd von Toricum Pfeil-Südost-Grau.png

Die Piazza della Mercanzia ist der zentrale Ort für die Toricum passierende Händlerschaft.


Aventurische Berichte

Der Toricumer Kloakenstreich im 1027ten Jahre

Efferdien im 1027ten Jahre: In einen fulminanten Aufruhr mündete zu Toricum die Maßnahme des dortigen Signore, das Stapelprivileg der Baronin von Efferdas für sich zu beanspruchen. Nachdem Signor Reon Torrem an seine Soldknechte die Anweisung hatte ergehen lassen, mit einem Handstreich die Arbeitsstube des barönlichen Zollmeisters zu besetzen, kam es zu schweren Übergriffen, die unter demütigenden Begleitumständen zur Vertreibung des Amtmannes führten.
Das umstrittene Stapelprivileg führt der Phalaxan auf die Verdienste seiner Familie im Unabhängigkeitskrieg zurück, als König Khadan – folgt man der angeführten Urkunde – dem Hause Torrem ohne Einschränkungen dieses Privileg zugesichert habe. Ebenso soll ein Dokument aus der Feder des großen Therengar existieren.
Nachdem der Signore von Toricum der Baronin von Efferdas die Inanspruchnahme des Privileges mit einer kleinen Depesche avisiert hatte, folgten auf die Besetzung der genannten Amtstube leider gewisse Exzesse seitens der beauftragten Soldknechte. Nachdem man die Amtstracht des Zollmeisters unter weithin vernehmbarem Gegröle in den Sikram geworfen hatte, versenkte man den amtlichen Siegelring in einer Kloake und trieb den barönlichen Amtmann unter Stockschlägen bis auf die Piazza della Mercanzia von Toricum. Inmitten einer herbeigeströmten, neugierigen Volksmasse wurde Pech aufbereitet, das man zusammen mit eilends herbeigeschafften Flaumfedern auf den Leib des Mannes auftragen wollte. Auch stellte ein übereifriger Bürger, der sicherlich nicht in vollster Kenntnis des Sachverhaltes handelte, seinen Ochsenkarren zur Verfügung, um den seltsam zugerichteten Stapelmeister sogleich zur landesherrschaftlichen Residenz nach Efferdas transportieren zu können. Bevor solches vollendet sein würde, sprengte jedoch eine kleine Abordnung von Reitern in die aufgewühlte Volksmasse hinein und entzog den barönlichen Amtmann dem sich anbahnenden Unheil. Stattdessen wurde er mit einer kleinen Reitereskorte, die von Capitan Praiopius von Trequerce angeführt wurde, bis nach Efferdas begleitet. Zum ausdrücklichen Bedauern des Signore von Toricum war es später leider nicht möglich, Amtstracht und Siegelring zu bergen.
Sicherlich jedoch durfte es sofort Verwunderung hervorrufen, dass nur wenige Tage nach diesem Ereignis bereits fremde Soldknechte in Toricum gesehen wurden, die der stehenden Haustruppe des Signore Reon Torrem möglicherweise von sympathisierenden Personen oder Mächtegruppen zugeführt wurden.

Eine Szene auf dem Stapelplatz

Ein Schwärmer macht Worte ...

"Fahlhelle Mada wird da scheinen," rief der Sonderling in jene Menge auf der Piazza della Mercanzia hinein, "fahlhelle Mada wird jene Nacht durchleuchten, wann der Götter Gunst von Euch sich wandt!" Er brauste auf: "Scharet Euch zu den Gerechten, bevor dass der Herr Boron und Ferden ..." - Die Menge kicherte etwas, als Azzo der Mahner erneut das Wort zu erheben versuchte. Nur die kleinen Kinder guckten den Wanderprediger mit ängstlichen Augen an, dass es ein Staunen und Fürchten war. Und da rief ein Erwachsener dem Sonderling zu: "Sanct Noiona an jenem Tage Eurer sich wird barmen?" Azzo kam in aller Verwirrung zum Schweigen, fasste jedoch also den Spötter in einen finsteren Blick und hub abermals an. "Scharet Euch zu den Gerechten!" fuhr er fort, indem er stier und erbost auf den Zwischenrufer geblickt hatte. "Bis an der Welt Ende wollen den Göttern wir Treue zollen, allwelche sie meritieren und nimmermehr unwert!" Die Menge bildete einen Kreis des Erstaunens und blickte den Prediger skeptisch an. Jener aber - offenbar war er anfänglichen oder auch einigen Misserfolg gewohnt - streckte nur seinen Arm aus, in der Hand den Wanderstab, und schrie: "Fahlhelle Mada wird da scheinen, - fahlhelle Mada wird jene Nacht durchleuchten, wann der Götter Gunst von Euch sich wandt! Scharet zu den Gerechten Euch, und breche der Tag an, als Satinav Euch keusche Gunst noch weist. Und also," rief er, "bei Praiens Lob und der guten Götter Schickung, also uns gespendet, da sage ich: Derens Tand nit wohlgelobt, wann Golgari wartet Deiner Seelen, Menschenwurm!" - Azzo hatte sich in eine Erschöpfung hineingeredet, und mochte auch manch gesitteter Bürger ein Ohr gerichtet haben. Die meisten der Umstehenden aber, an der Erscheinung des frommen Schwärmers mehr belustigt als zu götterfürchtigem Schaudern aufgelegt, wandten eher noch die Gesichter ihrer Kinder ab, als dass sie dem 'tumben Boronsgeseich', wie Azzos Reden gemein genannt wurden, Gehör geschenkt hätten. Vor allem aber ging durch die Händler auf dem Platz ein Zug von Ungeduld, denn der Wanderprediger lenkte die Toricumer von phexgefälligem Treiben ab. Ob mancher da, schwach geworden, dennoch seine Taler der Sache Zwölfe würde gespendet haben, anstatt dass er der örtlichen Merkanterei mit seinem Gelde wollte nutzbar werden?


... und wird von zwei Außenseitern beäugt

Yallan strich am Rande der Piazza della Mercanzia vorüber und hüllte sich in seine kleine Kutte. Bald beobachtete er mit einem Blicke die Szene um den Wanderprediger, bald linste er zu seinem Gefährten herauf, zu Folnor Carnefice. Und jener sprach: "Ich hoffe für den armen Menschen und für mich, dass ich ihm nicht das Haupt wegschlagen muss." sagte jener, denn er war der Scharfrichter des Städtchens. Yallan antwortete mit einem goblinesken Grinsen, das ein inneres Wehleiden zu erkennen gab.

Mit dem Rattenfang befasst, betraten die beiden Gestalten also das Gässchen zwischen den Lagerhäusern und ließen die Szene hinter sich. "Ich wünschte bald," sagte Yallan, "dass an den Ködern noch ein Hund der hohen Herrschaften verrecke." Aber Folnor schwieg nur und pflanzte Schritt um Schritt seinen Holzstab auf den lehmigen Grund. Endlich aber sprach er: "Ich möchte wissen, wo in der Welt der Urgrund des Übels liegt. Ich habe nämlich etwas nachgedacht. Meiner Auffassung nach dürfte es auf Deren kein Leid geben, wenn nur ein Satz befolgt würde. Und der müsste sein: Neminem laede." - Yallan blickte hocherstaunt und fragte: "Neminem laede?" - "Ja," ergänzte Folnor, "das hat der Wanderprediger vor etwa einem Götterlauf an selbigem Platze gesprochen. Seither habe ich nachsinnen müssen. Der Satz heißt 'Tue niemandem Leides.'" Und dann wandten die beiden Gestalten sich ihrem Handwerk zu, dem Rattenfang.



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