Sewamunder Seewind: 5. Tsa 1031 BF

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Vor der Villa Novacasa
Sewamunder Seewind: Ein weiteres Kapitel des Zeitungs- und Kolportageromans "Meine Jahre in Sewamund" von unserem geschätzten und leider immer noch verkannten Schriftsteller Horasio y Bris:

Markttag der 5. Tsa des Jahres 1031 BF:
Eine kleine Karawane zieht durch Sewamund, wie sie die Stadt schon eine Weile nicht mehr gesehen hat: Vorn eine Kutsche mit einem aufgeputzten Paar der oberen Gesellschaft nebst kleiner Tochter, dahinter einige Fuhrwagen, beladen mit Koffern und Kisten.
Der Zug hält vor einem Gebäude, das bereits über zwei Jahre leer stand, aber in den letzten Wochen renoviert und bewohnbar gemacht wurde. Die Edelfamilie steigt aus und nähert sich dem Gartentor. "Felicitas, das Schild..." sagt die Dame, und das kleine Mädchen gibt eine emaillierte weiße Platte heraus, auf der ein Wappen und in roter Schrift die Worte "Villa Novacasa" zu sehen sind. Das Paar höchstselbst schraubt das Namensschild ans Tor, und dann entschwinden Mutter und Kind durch den Garten Richtung Vordereingang.
"Oro, du wirst das Ausladen überwachen. Das Personal darf jede Auskunft geben, und du wirst wie immer darauf achten, dass niemand auf die Idee kommt, uns um die Handsalbe zu betuppen. Die Angestellten sollen wissen, woran sie sind. Bis auf weiteres soll alles so laufen, wie die Leute es gewohnt sind. Das Volk wird leicht ängstlich, wenn es Veränderungen befürchtet."
"Ganz wie Euer Edelhochgeboren meinen. Ich habe da drüben bereits einen Lauscher entdeckt. Soll ich ihn verscheuchen?" Der ungemein große, glatzköpfige und prächtig in Rot und Gold livrierte Leibdiener scheint sich auf eine Probe seiner Autorität zu freuen, aber sein Herr lächelt und lehnt ab: "Gib den Einheimischen Gelegenheit, uns zu beschnuppern. Und nun, Oro, meinen Hut. Ich möchte ihn schwenken."
Ein nachtschwarzes, ausladendes Prachtstück wird gebracht, mit einer auch nach Jahren des Besitzes immer noch makellosen Avesfeder, nicht gerade die neueste Mode in den Salons. Der Edelmann tritt an die Straße heran, verbeugt sich leicht vor einem imaginären Publikum und schwenkt dabei die Kopfbedeckung in einer sein ganzes Gesichtsfeld umfassenden und Respekt ausdrückenden Bewegung. "Der Basar ist eröffnet", sagt der Mann leise und lächelt.

Stimmen des Publikums
  • "Nicht schlecht, aber es hätten ruhig noch ein paar Kampfszenen drin sein können." - Ein Söldner, der nicht will, dass seine Einheit genannt wird
  • "Ich hätte mir gewünscht, dass den modischen Aspekten der Szene mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre." - Jacop Rahjamor Novacasa