Sikramzwist

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Auge-grau.png Der Sikramzwist war eine innerfamiliäre Fehde der Häuser Marvinko und Urbet-Marvinko, die von 926 bis 951 BF zwischen dem Grafen Arracio von Marvinko und dem Valvassor Fusco II. von Urbet entbrannte. Im erbitterten Machtkampf beider Linien um die Vorherrschaft in der eigenen Familie konnte sich lange Zeit keine der Seiten entscheidend durchsetzen, so dass erst der Tod Fuscos den Zwist beendete.

Vorgeschichte

Zum ersten Zerwürfnis beider Linien kam es bei der Wahl zum Valvassor Urbets 911 BF. Nach der kurzen Regentschaft Rahjadas II. sollte ihr ihr Sohn Fusco direkt nachfolgen - vor allem um in den machtpolitischen Winkelzügen der ehrgeizigen Gräfin Mazarina von Marvinko eine wichtige Rolle spielen zu können. Er selbst wählte mit seiner Stimme jedoch überraschend den eher pro forma angetretenen Kandidaten Arivors, seinen eigenen Schwiegervater Kalman ya Torese (dessen Knappe er auch war) zum Landherrn. Dies wurde gemeinhin als Weigerung Fuscos gedeutet, seine ihm zugedachte Rolle in den Plänen der Gräfin anzunehmen - und schwächte deren Position im Reich beträchtlich.

Selbst als er sich bei der nächsten Wahl 923 BF doch zum Valvassor wählen ließ, war das Verhältnis beider Linien noch äußerst unterkühlt. Die Hinwendung Fuscos zur Rondra-Kirche und der Erzherrschaft Arivor verhinderte nach Auffassung des Grafenhauses etwa, einen inneryaquirischen Nutzen aus der Einmischung Königin Amenes II. in die Erbfolgekriege des Mittelreichs zu ziehen.

Noch im selben Jahr brach der Landherr gar zu einer Pilgerfahrt nach Perricum auf, wo er bald darauf an den sich von Zorgan aus verbreitenden Namenlosen Pocken erkrankte - und sie im Gegensatz zu vielen anderen überlebte. 925 BF hatte die Seuche auch das Liebliche Feld erreicht und forderte vor allem im Sikramer Grafenhaus zahlreiche Opfer. Gräfin Mazarina, ihr ältester Sohn Refardeon sowie dessen gesamte Familie starben. Der jüngere Arracio gab daraufhin Fusco die Schuld am Unglück seiner Verwandten, während dieser sich nach den Ereignissen und dem Herrschaftsantritt seines wenig geachteten Vetters berufen sah, selbst die Führung des Hauses an sich zu reißen.

Chronologie des Zwists

Offenkundig wurde der innermarvinkische Zwist erstmals auf dem Arivorer Kronkonvent im Hesinde 926 BF, als Graf und Valvassor sich vor dem versammelten Adel des Reiches einen an Gehässigkeit kaum zu übertreffenden Disput lieferten. Der Sikram wurde in den folgenden Jahren zunehmend als "tiefster Graben" Yaquiriens bezeichnet.

928-934 BF ließ Gransignore Fusco oberhalb von Silas den urbetischen Flusshafen Porto Rahjadios errichten, ein Prestigeobjekt, das nicht zuletzt die Unabhängigkeit vom Silaser Hafen dokumentieren sollte. Der ab 933 BF in Urbasi etablierten Regentschaft der Berater schenkten die beiden aufeinander fixierten Widersacher keine Beachtung.

Gegenüber der Grafenstadt selbst begann 939 BF der Bau des Castello Urbetino, einer die wichtige Sikrambrücke auf urbetischer Seite überwachenden Befestigung. Es wurde allerdings erst 970 BF, 19 Jahre nach dem Ende des Zwists, fertiggestellt - als zum Prachtschloss umgebauter Palazzo Urbetino. Der Tod Fuscos 951 BF ließ Arracio seine Position als Oberhaupt des Hauses schlussendlich doch behaupten.

Folgen

Nach dem Tod Fuscos II. konnte Graf Arracio 951 BF mit Sarena della Tegalliani seine Kandidatin zur Wahl der Landherrin Urbets durchsetzen und die Macht der Nebenlinie in der Domäne einschränken. Doch erst mit dem Tod des Grafen 957 BF sollten sich die Fronten innerhalb des Hauses Marvinko langsam wieder auflösen, was nicht zuletzt ein Verdienst des Valvassors Fusco III. von Urbet war.