Udora von Urbet-Marvinko

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Udora von Urbet-Marvinko (SC)
Familie: Haus Urbet.png Haus Urbet
Titel & Ämter: Comtessa auf Lebenszeit, Majordoma des Palazzo Casciano in Urbasi und Hauptverwalterin der Urbet-Marvinko-Güter; zuvor bereits: Kronsekretärin, Kronanwältin, Kronrichterin und Erb-Seneschallya der Grafschaft Sikram
Tsatag: 974 BF
Boronstag: 1035 BF
Haare: schwarz-graumeliert, stets zurückgesteckt
Augenfarbe: dunkelbraun
Kurzcharakteristik: brillante Juristin, strenge Verwalterin, versierte Ratgeberin
Wichtige Eigenschaften: KL, IN
Wichtige Talente: Etikette, Rechtskunde, Staatskunst
Beziehungen: sehr groß im eigenen Haus, ansehnlich sonst
Finanzkraft: ansehnlich
Eltern: Mythraela von Urbet-Marvinko (946-1009), Viburn von Schreyen (949-1035)
Geschwister: Yasmina (971-1026), Noiona (*979)
Travienstand: verwitwet durch Abelmir von Silas (970-1019)
Nachkommen: Jago (993-1028), Panthino (*997), Gonzalo (998-1028), Innocencia (*1011)
Feinde & Konkurrenten: Croenar von Marvinko, ein Stück weit auch Preciosa d'Auspizzi
Verwendung im Spiel: Der Drache im Hintergrund. Ihr begegnete man nur, wenn man im Umfeld des Palazzo Casciano etwas ausgefressen hatte oder z.B. als Hoflieferant zu dreiste Forderungen stellte; ganz selten auch in Vinsalt, wenn sie als Beobachterin im Haus der Fürsten auftrat.

Udora Usvina von Urbet-Marvinko war das zuletzt, noch vor ihrem Sohn Baron Panthino und der Fürstenwitwe Preciosa, höchstdekorierte Mitglied des Hauses Urbet. Als Comtessa auf Lebenszeit hatte sie sich ihren (nicht erblichen) Hochadelsrang durch eigene Verdienste erworben. In der Öffentlichkeit trat sie seit dem Thronfolgekrieg jedoch immer seltener auf, hatte eher die Rolle einer Grauen Eminenz ihrer Familie übernommen – und wurde dennoch ob ihrer alten Verbindungen und ihres politischen Sachverstands von Gegnern gefürchtet. Zu diesen zählte pikanterweise vor allem Graf Croenar von Marvinko. Sie verstarb 1035 BF beim Brand des Palazzo Casciano im selbigen unter ungeklärten Umständen.

Werdegang

Als zweitgeborener Tochter Mythraelas von Urbet war Udora von Geburt an eine Karriere als Geweihte oder Amtsträgerin beschieden, obwohl sie die ältere Schwester und Erbin Yasmina bald in vielerlei Hinsicht übertrumpfte. Ihren Fähigkeiten entsprechend absolvierte sie die Rechtsschule zu Vinsalt und machte durch herausragende Leistungen auch bei Hofe auf sich aufmerksam.

Unter der jungen Königin Amene III. stieg sie schnell in hohe Kronämter auf: Kronsekretärin, Kronanwältin, schließlich Kammerrichterin. Zwanzig Jahre diente sie der Krone, bis ihr 1014 BF ihre Familienzugehörigkeit die weitere Karriere verbaute: Die Beziehungen zum Mittelreich verschlechterten sich rapide, ihr entfernter Vetter Croenar wetterte mit am offensten dagegen, und Udoras Loyalität wurde plötzlich lautstark angezweifelt. Zudem gedachte sich Croenar selbst durch die Einsetzung anderer Mitglieder seiner Dynastie in Kronämter direkteren Einfluss zu sichern.

So wechselte Udora an die Spitze der gräflichen Stadtverwaltung Silas‘, lenkte über weitere etwa fünfzehn Jahre als Erb-Seneschallya die Geschicke der großen Silberstadt. Ihrem Dienstherrn war sie dabei eine unbequeme, doch in dieser Position wegen ihrer Fähigkeiten immer noch geschätzte Untergebene. Gleichzeitig war sie in Silas nur wenige Meilen von Urbet und damit dem Hauptsitz der eigenen Familie entfernt, auf die sie nun zunehmend Einfluss zu nehmen gedachte. Ihre Versuche, im persönlichen Streit zwischen ihrer Schwester und dem Grafen zu schlichten, ersterer dadurch endlich die Wahl zur Valvassorin zu ermöglichen, scheiterten jedoch an verhärteten Fronten.

Den frühen Tod Yasminas 1026 BF nahm sie daher fast mit Erleichterung auf, machte er doch den Weg für ihren jungen Neffen Traviano von Urbet frei, der noch im selben Winter zum Valvassor von Urbet gekürt wurde. Seine jüngeren, noch nicht volljährigen Geschwister überließ er bereitwillig ihrer Erziehung, die Verwaltung der eigenen Domäne weitgehend ihren drei Söhnen Jago (Gerichtsbarkeit), Panthino (Güterverwaltung) und Gonzalo (Militär).

Dann kam der Thronfolgekrieg und Traviano erwies sich als ehrgeiziger, als selbst Udora es sich ausmalen konnte: Erst eroberte er Urbasi, heiratete danach eine entfernte Verwandte des Kaiserhauses, führte Krieg bis zum Yaquir und beinahe vor die Tore Belhankas, kündigte Croenar die Gefolgschaft auf, ließ sich von zwei Königinnen zum Fürsten erheben – und endete schließlich als Tyrann im eigenen Blut. Udora ebnete diesem beispiellosen Aufstieg als Strippenzieherin im Hintergrund durch ihre alten Beziehungen manches Mal den Weg, verlor bisweilen aber selbst den Anschluss an die Großmannssucht des Neffen. Zudem verlor sie im Krieg zwei der eigenen Söhne: Jago bei einem Aufstand in Urbasi, Gonzalo nach dem unrühmlichen Rückzug Croenars in der Schlacht an der Kreuzung von Castarosa. Als Erb-Seneschallya folgte ihr kurzzeitig ihre Nichte Odina nach, während Udora von Traviano sogar selbst zur Gräfin vom Sikram proklamiert wurde. Mit seinem Fall wurde aber auch ihr Titel bedeutungslos.

Nachdem die Geschwister Travianos sich sogar noch über die Reste seiner Macht zerstritten, stellte sich Udora 1030 BF demonstrativ hinter den weitsichtigen Geweihten Auricanius und entschied so den innerfamiliären Zwist. In Urbasi übernahm sie dann die Verwaltung aller Familienbesitzungen und beschränkte sich auf die Einflussnahme aus dem Hintergrund heraus. Bei der Beförderung ihres letzten lebenden Sohnes Panthino zum Familienoberhaupt Ende 1032 BF fühlte sie schließlich eine sie selbst überraschende Genugtuung.

Charakter

Udora war vor allem eins: vollkommen humorlos. Das Lachen hatten ihr politische Intrigen und persönliche Schicksalsschläge wie der Tod der zwei Söhne ausgetrieben. Gleichzeitig stellte sie Familieninteressen zuletzt über alles andere, weil nur diese ihrer Erfahrung nach über alle Wirren hinaus Bestand hatten. Verständnis für den Wunsch Jüngerer nach Selbstverwirklichung durfte man von ihr nicht erwarten. Nur wer sich wie sie selbst beinahe bedingungslos in den Dienst der Familie stellte, konnte ihre Achtung erringen. Neben ihrem verbliebenen Sohn hatten sich auch ihre Schwiegertochter Marbis und der Neffe Auricanius diese verdient. Travianos jungen Töchtern und deren Erbansprüchen stand sie hingegen eher reserviert gegenüber, fürchtete insgeheim, dass sie zu sehr nach dem Vater schlagen und dann sogar den Fortbestand der Familie gefährden könnten.

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