Urbasi im Krieg der Drachen: Nach dem Tod des Fürsten

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Nach dem Tod des Fürsten: Nach der Mordverschwörung und dem Tod Traviano von Urbet-Marvinkos in den letzten Tagen des Tyrannen (bis Anfang Rahja 1029 BF) brechen in Urbasi und der Urbasiglia offene Machtkämpfe um die Verteilung seines Erbes aus, die erst nach fast zwei Monaten enden - rechtzeitig zur neuen Ordnung des Reiches (ab Rondra 1030 BF).

Rahja 1029 bis Rondra 1030 BF: Urbasi nach dem Tod des Fürsten

Zeittafel: Geschehnisse im Reich
  • 10. Rahja: Ralman steht mittlerweile wieder vor Methumis, reagiert ob der Nachrichten über Aldares Zugeständnisse in Kuslik aber enttäuscht und schließt sich wieder Timor an.
  • 12. Rahja: Timor verlegt seinen Hof nach Vinsalt.
  • Irgendwann im Rahja: Perlen, Gift und Maskenspiel
  • Mitte Rahja: Entsetzt reagieren die Aldarener auf die Nachricht vom erneuten Seitenwechsel Ralmans und beginnen sofort ein neues Heer auszuheben. Das Eingreifen Herzog Cusimos auf Seiten Aldares gleicht das Kräfteverhältnis wieder aus.
  • Ende Rahja: Ralman sammelt sein Heer bei Pertakis und wartet auf Timors Befehle. Das Land erlebt eine Ruhepause vor dem kommenden Sturm.
  • Namenlose Tage: Die Zwillinge Tizzo und Tilfur von Eskenderun locken ihre Stiefmutter Lutisana ay Oikaldiki auf eine Burg in Chababien und bringen sie auf bestialische Weise um.
  • 12. Praios 1030 BF: Rückkehr der Harika-Expedition nach Pailos.
  • Mitte bis Ende Praios: Das Cosseïra-Complott
  • 27. Praios: Von Kuslik aus zieht ein Heer der Aldarener auf Horasia.
  • Anfang bis Mitte Rondra: Die Theaterfestspiele sind abgesagt – alles harrt der großen Entscheidung.
  • 1. Rondra: Aldarenische Einheiten bedrohen Horasia, woraufhin die Timoristen ihnen entgegenkommen. Der Großteil der Aldarener unter Grifone und Aldare marschiert jedoch südlich des Yaquir von Kuslik nach Clameth. In Sewamund bricht Zandor gen Süden auf.
  • 3. Rondra: In der stockfinsteren Nacht auf den 4. Rondra erstürmt die Vorhut Aldares Pertakis.
  • 4. Rondra: Die Timoristen bezwingen die Aldarener bei Horasia und entdecken die Täuschung. Ralman lässt eiligst umkehren.
  • 5. Rondra: Ein Vorauskommando Ralmans zerstört um Mitternacht (zum 6. Rondra) die Brücke von Pertakis und die Schiffe der Aldarener, um ihnen das Übersetzen zu erschweren.
  • 6. Rondra: Die Hauptmacht der Timoristen erreicht Côntris, während Grifone und Zandor die Heerscharen der Aldarener bei Pertakis vereinen.
  • 7. Rondra: Beide Heere nehmen bei Pertakis Aufstellung.
  • 8. bis 10. Rondra: Die ‘Zweite Schlacht von Pertakis’ endet mit dem Eingreifen Shafirs.
  • 11. Rondra: Aldare und Timor treffen sich im Schloss Myrendië vor den Toren Pertakis’ zu Verhandlungen.

Die Stunde der Verschwörer

Leomar della Pena, einer der Verschwörer

Die Nachricht vom Tod des Tyrannen Traviano erreicht Urbasi noch am Abend des 7. Rahja während der letzten Feierlichkeiten zum Fest der Freuden. Anfängliche Ungläubigkeit weicht dabei schnell aufbrandendem Jubel unter seinen zahlreichen Gegnern, die sich vor allem die Verschwörer des Attentats zu Nutze machen. Im Fackelschein der hereinbrechenden Nacht berennen aufgepeitschte Bürger den Palazzo del Castello und das Castello Quadrigon. Kurz darauf dringen auch die im Umland versteckten Söldner der Verschwörer in die ungeordnete Stadt ein, darunter die Paritor Praetoria mit als Erste. Leomar Romualdo della Pena lässt mit seinen Bewaffneten zunächst die unter Hausarrest gestellten Mitglieder seiner Familie im Palazzo Lacrimosa befreien und zieht wieder in seine Residenz ein.

Am Morgen des 8. Rahja zieht sich Tarquinio della Pena nach mehrstündigen Kämpfen im Castello mit den Resten des Fürstenhofs schließlich durch unterirdische Gänge in den halbfertigen Palazzo Casciano zurück (verfolgt von Söldnern unter Amando Barabeo von Streitebeck). Als dieser daraufhin von einigen Eiferern in Brand gesetzt werden soll, kommt es fast zum erneuten Bürgeraufstand, denn Rahja-Tempel und Magistrat stehen unmittelbar daneben. Das Eingreifen der Garde Leomars verhindert Schlimmeres, offenbart aber auch erste Unstimmigkeiten zwischen den unterschiedlichen Gegnern des verstorbenen Fürsten. Der Angriff auf das nach wie vor von dessen Getreuen gehaltene Castello Ferrantesco formiert sich daher nur schleppend.

Nach Plünderungen am Santa-Lutisana-Schrein marschieren in den Abendstunden “zum Schutz” Bewaffnete Alessandero dell'Arbiatos vor allen Tempeln und Schreinen der Stadt auf, nur um kurz darauf von solchen Lorian di Salsavûrs Gesellschaft zu erhalten – er misstraut den Absichten seines Mitverschwörers, der bereits das Nandeion in Sibur plündern ließ. Währenddessen wird auf dem Renascentia-Platz zur Versammlung aller Bürger gerufen, um vor den Augen des belagerten Fürstenhofs im Palazzo Casciano bekannte Gefolgsleute, derer man habhaft wurde, zu richten. Eine Kapitulationsaufforderung von Streitebecks und der di Salsavûr an den Fürstenhof wird mit Hinweis auf ihre ‘Barbarei’ zurückgewiesen. Als auch ein Tribunal für Leomar gefordert wird, schreitet dessen Garde jedoch ein, der ‘Held von Urbasi’ ereifert sich öffentlich über die absurden Anschuldigungen.

Nach einer weiteren unruhigen Nacht, in der manche Urbasier alte Fehden mit Nachbarn wiederaufleben lassen oder unliebsame Rivalen kurzerhand umbringen, werden Forderungen nach einer neuen Ordnung laut. Die alteingesessenen Bürger pochen dabei besonders vehement auf ihr Recht und verlangen die Wiedereinsetzung des Bürgermeisters Amaldo Balestriano, der aber noch im Castello Ferrantesco gefangengehalten wird. Dieser müsse zuallererst befreit werden, bevor man überhaupt weiter verhandeln kann.

Bereits während der ersten Unruhen stellt Leomar Romualdo einen Teil seiner Garde dazu ab, Besitzungen befreundeter Familien, wie der Solivino zu bewachen und vor den Plünderern zu schützen. Schon bald bitten andere Patrizierfamilien, wie die Silbertaler, ebenfalls um Schutz, den Leomar gerne gewährt und sich damit das Wohlwollen einiger der wohlhabenderen Patrizier sichert.

Wollfärber, Censori und Marodeure

Die Erstürmung der magisch gesicherten Kerkerfeste gelingt am Vormittag des 10. Rahja, wird aber sogleich durch den ausbrechenden Wollfärberaufstand in Agreppara überrascht: Die sich traditionell zurückgesetzt sehenden Klienten der Familie Flaviora stürmen den Angreifern hinterher und besetzen das Castello sowie die gesamte Vorstadt. Den alten Bürgermeister nehmen sie als Geisel, um weitere Forderungen gegen die ‘Alteingesessenen’ durchsetzen zu können. Auf dem Ponte Phecchio kommt es zu einigen Plünderungen, bevor die Brücke zur aufständischen Vorstadt komplett gesperrt wird. Söldner der di Salsavûr sollen auf Befehl Romualdos hart gegen die Plünderer vorgehen, können ihrer aber kaum habhaft werden.

Miguel Flaviora, mutmaßlicher Drahtzieher des Wollfärberaufstands

Unterdessen beginnen vor allem die Landadligen unter den Verschwörern bereits in den ersten Tagen nach dem Tod des Fürsten dessen Güter im Umland unter sich aufzuteilen: Alessandero versucht seiner Familie vor allem im Argennatal möglichst einträgliche Ländereien zu sichern, Leomar bekräftigt gestützt auf eine Besitzstandsgarantie des Sikramtaler Ritterbunds seinen Anspruch auf die Baronswürde Siburs und Romualdo di Salsavûr strebt die Herrschaft über weitere Güter in Richtung Urbet an. Alarmiert ob dieser Entwicklung, deklarieren die führenden Patrizierfamilien der Stadt, als Eigentümer der Banca d'Urbasi Gläubiger gewaltiger Kredite des verstorbenen Fürsten, unter Federführung von Sofia Silbertaler am 11. Rahja die Verpfändung weitreichender Ländereien des Fürstentums und bestallen dazu einige ‘Censori’, die ihre Ansprüche notfalls auch gegen jene der Adligen durchsetzen sollen. Die aufgrund des Wollfärberaufstands außen vor gelassenen Flaviora schließen sich diesem Vorgehen südlich des Sikram an. Die in Cindano ansässigen Familienmitglieder sind indes bestrebt ihren Einfluss über die Flachsfelder an der Torre und die Lotusgärten zu sichern. [Vgl. unten: Der Kampf um das Erbe in der Urbasiglia]

Der zwischen Adligen und Patriziern ausbrechende Streit über die Kompetenzen der Censori hält die Stadt in Atem, bevor am 14. Rahja erste Zusammenstöße mit Marodeuren aus dem ehemaligen Söldnerheer Travianos bei Ayrn ins Hauptaugenmerk rücken und die Aufstellung einer gemeinsamen (allerdings von keiner der Parteien wirklich mehr als nötig unterstützten) Miliz erfordern. Deren Zug gegen das am 16. Rahja besetzte Sikramara endet beinahe in einem Fiasko, als die mangelnde Disziplin des zusammengewürfelten Haufens trotz zahlenmäßig unterlegenem Feind zu einem überstürzten Rückzug zwingt. Erst als der dabei zurückbleibende Carroccio in die Hände der Söldner (die unter dem Kommando des Traviano-Günstlings Jacomo di Salsavûr stehen, wie sich herausstellt) zu fallen droht, erringen die Urbasier in der Schlacht am Fahnenwagen (17. Rahja) noch einen trotzigen Sieg. Herausragend ist dabei die Tapferkeit des städtischen Capitans Korrago da Brasi, doch auch die hinzustoßenden Berittenen der della Pena und di Salsavûr tragen einen entscheidenden Teil zum Sieg bei. Letztere besetzen kurz nach der Schlacht den Ort Padragûr, während die Kettenhunde der della Pena Sikramara sichern.

Der Palio-Frieden

Der Triumph währt allerdings nicht lange, denn die Macht der Söldnerherrschaft in Urbet ist nicht gebrochen (und wird es zum Leidwesen der Urbasier auch durch den bald wieder nach Norden ziehenden Ralman nicht) und die eigenen Konflikte brechen schnell wieder hervor: Dem Wollfärberaufstand schließen sich nun auch Tsa-Jünger aus Sikramargino und Tagelöhner aus dem gerade erst entstehenden Camponuovo an. Während der Aufstände dringen Plünderer in das Kontor Changbari ein und wüten im Verkaufsraum. Der Versuch das Kontor anzuzünden wird durch das schnelle Auftreten der Garde vereitelt, die Plünderer fliehen. Kontorleiter Domenico Changbari kommt mit dem Schrecken davon, seine geliebte Ehefrau Sanya trifft es schlimmer. Sie wird daraufhin zur Genesung nach Ruthor gebracht. Einige Tage später lobt Domenico die Garde und drückt Bedauern über die hiesigen Umstände aus. Er fordert bei der Stadtführung mehr Sicherheit für die ordentlichen Bürger und deren Hab und Gut. Miguel Flaviora spricht vom gerechten Zorn armer Wollspinner gegenüber auswärtiger Konkurrenz, die mit zweierlei Ellen misst - andere vom Mitwissen des Zunftpatrons.

Die Zerstrittenheit der Signoria aus Adligen und Patriziern machen sich weitere Zünfte zu Nutze um mehr Macht für sich selbst zu fordern. Erst der Beginn des Palio-Friedens am 23. Rahja – unter maßgeblicher Beteiligung der ‘Alteingesessenen’ vermittelt – setzt dem Streit abermals ein vorläufiges Ende. Selbst dem aufständischen Agreppara, das Amaldo Balestriano noch immer gefangen hält, wird die Teilnahme zugesichert – jeglicher Zwist soll bis ins nächste Jahr verschoben sein. Den nach wie vor eingeschlossenen Fürstenhof dürfen Frauen, Kinder und eine kleine Eskorte verlassen.

Eigenmächtige Ordnungsmacht: die Wollzunft

Tatsächlich laufen die Vorbereitungen für den Wettkampf der Stadtteile und Nachbarschaften (nicht zuletzt dank der besonnenen Haltung der meisten Familien und ihrer Bewaffneten) relativ friedlich ab, auch wenn die Bedeutung des Sieges diesmal noch ungleich höher eingeschätzt wird, als sonst ohnehin schon. Während die Garden der di Salsavûr dienstfertig in den Straßen patrouillieren und frühzeitig Konflikte beenden, bewachen die ‘Silbernen Löwen’, wie die Garde Leomars im Volksmund genannt wird, weiterhin in erster Linie die Anwesen und Besitztümer der vermögenden Patrizier sowie öffentliche Einrichtungen. Ein Teil der Garde reist jedoch zur Unterstützung der Timoristen in den Norden des Lieblichen Feldes, um unter Thalionmel della Pena an der bevorstehenden Entscheidungsschlacht teilzunehmen. In Agreppara versuchen improvisierte Patrouillen der Woll- und der Lederzunft die Ordnung zu sichern, um die Garden draußen und die Konflikte im Maß zu halten.

Der eigentliche Wettbewerb am 29. Rahja endet zum Missfallen Vieler mit dem Triumph der Nachbarschaft der Schnecke – im Grunde also der Wollfärber. Deren Siegesfeier wird in der Nacht dann allerdings von der Befreiung des Bürgermeisters Amaldo überschattet – ein klarer Bruch des ausgehandelten Palio-Friedens.

Die Spekulationen über die Urheber reichen am nächsten Tag von den am Offensichtlichsten erscheinenden Alteingesessenen über Rivalen aus der anderen Nachbarschaft Agrepparas (der des Schafes) bis hin zu jedem, der ein bekanntermaßen gespanntes Verhältnis zu irgendeinem Bewohner der siegreichen ‘Schnecke’ hat. Der anstehende Jahreswechsel mit den Tagen des Namenlosen schreckt aber viele ab, nun noch einmal handgreiflich zu werden.

Geweihtenmord und Inquisition

Die Tage des Namenlosen beginnen angesichts des allseits schwelenden Streits relativ ruhig. Gegenseitige Anfeindungen werden – wenn überhaupt – nur geflüstert, viel häufiger sieht man die Vertreter der verschiedensten Parteien aber beim Beratschlagen und Planen für das neue Jahr. Diese Ruhe vor dem Sturm endet allerdings bereits am Morgen des 4. der Namenlose Tage, als in der Nähe des Kaskadengartens die schwer entstellte Leiche der Praios-Geweihten Arvedua della Turani gefunden wird – gefolgt von erneuten Schuldzuweisungen, aber auch abergläubischer Furcht ob des Unheils, das aller Streit über die Stadt gebracht habe. Die Abriegelung des Gartens und verstärkte Patrouillen der Söldner Amandos sowie Romualdos beruhigen kaum – zumal sich vermehrt Kompetenzstreitigkeiten mit den Silbernen Löwen der della Pena ergeben.

Belagerer durch alle Wirren: Amando von Streitebeck

Der Schock des Geweihtenmords hält Urbasi die nächsten Tage fest umklammert, bis am 3. Praios 1030 BF eine zwölfköpfige Delegation des Turaniterordens eintrifft, um das Verbrechen an einem der Ordensmitglieder aufzuklären. Ihr Auftreten wirkt indes auch wie eine Machtdemonstration, so dass sie sich binnen kürzester Zeit vor allem unter den radikalsten Parteien erbitterte Feinde machen und mit ihrer “Diplomatie eines orkischen Kriegshäuptlings” (so gehört in Sikramargino) manch andere vor den Kopf stoßen. Dies beeinflusst wiederum ihre Inquisitionstätigkeit, lässt sie rücksichtsloser vorgehen und dabei auf mehr und mehr Widerstand treffen …

Die Dämokratenunruhen

Tarquinio della Pena, Verteidiger durch alle Wirren

Den traurigen Höhepunkt aller innerurbasischen Zwistigkeiten markieren die sogenannten Dämokratenunruhen vom 5. bis 11. Praios, in denen sich die Ärmsten gegen alle Anderen erheben. Bei Untersuchungen der Turaniter in den Barracken der Vorstadt Agreppara entzürnen sich die Gerber und Färber, vor allem aber viele unzünftische Tagelöhner zunächst am Auftreten der Geweihten, die sie sodann gefangen nehmen (und sich damit dem eigenen Selbstverständnis nach die Geiseln zurückholen, die ihnen seit der Befreiung des Bürgermeisters zustehen). Zweifler unter den eigenen Standesgenossen, die die sofortige Freilassung der Praioten verlangen, setzten sie ebenfalls fest. Teile der Zunftpatrouillen ziehen sich zurück und werden mit der Familie Flaviora in ihrem Palazzo eingeschlossen. Auf der Piazza Phraiora wird die ‘Pöbel-Republik’ Agreppara ausgerufen. Leomar erinnert in einer öffentlichen Ansprache an die Entgleisungen in der Nandus-Republik Sibur und fordert drastische Maßnahmen um den Praios-lästerlichen Zustand schnellstmöglich zu beenden.

Die ‘Dämokraten’, wie sie bald von allen ihren Gegnern genannt werden, versuchen auch in der übrigen Stadt die Macht zu übernehmen, können sich gegen die einander nach und nach annähernden anderen Parteien aber nicht durchsetzen. Attentate auf einflussreiche Familienoberhäupter, regelrechte Straßenschlachten und Hinrichtungen des Pöbelregiments in Agreppara stellen die bisherigen Streitigkeiten noch weit in den Schatten. Jacomo di Salsavûr, nutzt das Chaos um diesmal mit eigens angeworbenen Schlägern gegen Aufständische in Sikramargino vorzugehen und die “Ordnung in der Hauptstadt des Fürstentums” wiederherzustellen – für die Herrschaft der fürstlichen Erbin Rahjada. Der anschließenden Verfolgung durch seine Verwandten kann er sich entziehen, muss aber fliehen.

Adlige, Patrizier, Geweihtenschaft und Zünfte entsenden schließlich eine Gruppe ‘Anständiger’ (darunter Korrago da Brasi, … [trage sich ein, wer will ;)]), um die Anführer des Aufstands festzusetzen und die gefangenen Geweihten zu befreien. Unterstützt werden sie dabei auch von den Gefolgsleuten der Flaviora aus der Woll- und Lederzunft. Die Turaniter willigen ein, die weiteren Untersuchungen im Fall der toten Arvedua rücksichtsvoller und mit weniger kopfstarker Delegation fortzuführen.

Fürstenwitwe Preciosa d'Auspizzi

Constitutionara und 'echte' Wahlen

Unter dem Eindruck der jüngsten Gewaltspirale finden die Wortführer aller verbliebenen Parteien nun zusammen, um sich auf einen Waffenstillstand zu verständigen und Verhandlungen über die neue Ordnung Urbasis anzustreben. In der Constitutionara vom 12. bis 21. Praios setzen Vertreter aller Gruppierungen den politischen Rahmen für die Zukunft fest. Leomars Tochter, die studierte Juristin Lutisana, vertritt das Haus della Pena in diesen Vorbesprechungen. Magister Danilo Silbertaler tritt erstmals aktiv als Vertreter der Familie Silbertaler in Erscheinung, wird aber wegen seiner eher liberalen und sogar leicht demokratischen Haltung vor allem von adligen Anwesenden eher misstrauisch begutachtet. Die Signoria wird dabei auf 36 Stimmberechtigte ausgeweitet, die Wahl der Priori (bislang jeweils einzeln durch die Signoria) wird zusammengelegt und mit der des Gonfaloniere gekoppelt, bei der Besetzung der Affiliari-Ämter bekommen einige Parteien Sonderrechte, während die Censori nicht mehr vom Patriziat bestimmt, sondern von den Stadtteilen gewählt werden. (Vgl. auch: Politik Urbasis)

Die Wahlen zum Consiglio und neugeschaffenen Collegio werden für den letzten Praios-Tag des Monats festgesetzt, während bei der Auswahl der Case Nobili (ruris) noch Platz gelassen wird, um mit dem mittlerweile feststehenden Nachfolger des Fürsten Traviano Verhandlungen über das Schicksal seiner Familie in der Urbasiglia führen zu können …


1030 BF

  • ab dem 22. Praios: Verhandlungen zwischen einer Delegation Urbasis und dem Haus Urbet über das Ende der (seit Wochen vor allem durch die Söldner Amando von Streitebecks aufrechterhaltenen) Belagerung des Palazzo Casciano und das Recht auf Rückkehr in die Stadt.
  • 27. Praios: Symbolischer Bußgang Auricanius‘ durch die Straßen der Stadt, gewandet in eine einfache Kutte, an seiner Seite ein weißer Esel.
  • 28. Praios: Wahlen zum Consiglio della Priori und Collegio della Censori in Urbasi. Neuer Gonfaloniere ist Miguel Flaviora.
  • Anfang Rondra: Trotz offiziell angesetzter Feiern zur Begründung der neuen urbasischen Ordnung verharrt die Stadt in Erwartung der Entscheidungsschlacht im Norden. Urbasiern ist es freigestellt sich jeder mit dem eigenen Gewissen vereinbaren Seite anzuschließen, nicht jedoch in der Schlacht die Waffe gegeneinander zu führen. Die Stadt selbst und die meisten Machthaber bleiben aber neutral. Die urbasischen Familien della Pena, di Salsavûr und dell’Arbiato stehen jedoch ausnahmslos auf der Seite Timors. Vom Baron von Marudret munkelt man, dass er heimlich die Aldarener unterstütze.
  • Ferner: Brautschau in Sewamund (YaquirienCon 2007). Travianos Witwe, ‘Fürstin’ Preciosa d'Auspizzi, weilt zu dieser Zeit im Palazzo Calvena in Ruthor. Hier entlässt sie Orban Vistelli aus dem Versprechen, nur sie heiraten zu wollen.

Der Kampf um das Erbe des Fürsten in der Urbezza

Odina von Urbet-Marvinko, Fürstenanwärterin

Mit dem Tod Travianos kommen auch die Vorbereitungen für den Angriff auf die Republik Belhanka zum Erliegen. Nach dem Eintreffen der ersten Nachrichten aus Silvaniesco beansprucht seine älteste Schwester Odina von Urbet-Marvinko die Führung des Hauses am 8. Rahja 1030 selbstverständlich für sich – seine eigentliche Erbin Rahjada Amene ist schließlich erst ein Säugling und eine starke Hand im andauernden Thronfolgekrieg bitter von Nöten. Ihr Bruder Rondralio Bassanio gewinnt allerdings die Unterstützung der in Cindano versammelten Lutisaner und widersetzt sich der Schwester. Eisige Briefwechsel zwischen Torrini (Odina) und Cindano (Rondralio) in den nächsten Tagen sind die Folge. Unter den an der Torre stehenden Condottieri Travianos herrscht indes Uneinigkeit, wem und ob überhaupt jemandem gefolgt werden sollte.

Im Glauben einen jeweils schnellen und verlustarmen Sieg über den Anderen erringen zu können, rüsten Odina und Rondralio Mitte Rahja zum Waffengang gegeneinander, während der Großteil der Söldner marodiert. Viele versammeln sich in der Stadt Urbet, um dort eine ‘Herrschaft der Condottieri’ zu begründen, darunter auch Uolbo Valpoza und seine Collaribianci. Dem Zug des zu den Timoristen gewechselten Ralman gen Norden schließen sich einige an, die meisten wollen ihre eigene Herrschaft in Urbet aber fortsetzen.

In der Schlacht von Cindano setzt sich Odina am 16. Rahja gegen Rondralio und die Lutisaner durch, zumal dieser durch Angriffe aus dem im Rücken gelegenen Salsavûr geschwächt wurde. Rondralio muss aus Cindano abziehen, kann sich aber nach Thirindar retten. Dort erfährt er Unterstützung durch die efferdischen Machthaber, die teils jedoch nur auf eine weitere Schwächung der Urbet-Marvinko durch die Verlängerung ihres Familienzwists aus sind.

Condottiere ohne Gnade: Uolbo Valpoza

Am 27. Rahja tagt dann der Familienrat der Urbet-Marvinko auf Burg Geronsblut in Cindano. Odina, Auricanius und der nur gegen höchste Versprechen ins Lager der ‘Feindin’ gereiste Rondralio verhandeln über die Zukunft des Hauses. Odina und Rondralio wollen von ihren Ansprüchen nicht abrücken, Auricanius sich aber keinem der Geschwister gegen das jeweils andere anschließen, so dass es zu keiner Einigung kommt.

Während der Streit der Geschwister die Kräfte des Hauses weiter lähmt, beginnt Auricanius in Verhandlungen mit wichtigen Verbündeten seine eigene Herrschaft vorzubereiten: Er gewinnt die Unterstützung seiner einflussreichen Tante Udora und kann Condottiere Valpoza durch die (heimliche) Heirat mit dessen Tochter Tsabella im Castello della Torres zu Urbet am 14. Praios 1030 auf seine Seite ziehen.

Am 17. Praios, dem Jahrestag seiner ersten ‘Eroberung’ Urbets, lässt Valpoza seine Collaribianci daher unter den anderen Kontingenten der Stadt ein Massaker anrichten. Hunderte Söldner liegen kurz darauf im eigenen Blut, alle übrigen fliehen entsetzt aus der Stadt, über die nun wieder allein Valpoza und die Urbet-Marvinko gebieten. Als Auricanius zwei Tage später zum erneuten Familienrat in die Stadt lädt, sind die Spuren des Gemetzels noch nicht vollständig beseitigt – und beeindrucken seine Geschwister so sehr, dass sie in sein Vorhaben, selbst im Namen der legitimen Erbin Travianos die Führung des Hauses zu übernehmen, schließlich einwilligen. Die drei Geschwister und sieben anwesende Zeugen siegeln schließlich die Einigung von Cindano. Am 24. Praios wird Panthino von Urbet von der neugeformten Signoria Urbets unter Duldung Valpozas zum Valvassor von Urbet gewählt.

Familieninterna

Haus dell’Arbiato

  • 10. Rahja 1029: Längst aller Illusionen beraubt, schließt sich Alessandero dem erneuten Seitenwechsel Ralmans an. “Es ist eine schlechte Herrschaft, wenn die Masse die Herrscherin lenkt.” In einer Botschaft an seine Frau Aliena schreibt er, dass “nunmehr die wichtigste Pflicht die Familie sei”, wer Horas werde, sei ihm mittlerweile gleichgültig.
  • 5. Rondra 1030: Ein gelungener Ignisphaero Alessanderos setzt beim Kommandounternehmen der Timoristen in Pertakis ein halbes Dutzend dicht beieinanderliegender Fähren in Brand, so dass die Nacht von brennenden Schiffen erleuchtet wird.

Haus della Pena

  • 10. Rahja 1029: Thalionmel, die nun mit den freigelassenen Timoristen aus Seiten Ralmans steht, erbittet weitere Truppen von ihrem Vater um das Heer der Timoristen zu verstärken.
  • Ende Rahja: Ein Banner Infanteristen aus der Hausgarde der della Pena trifft bei Ralmans Heer in Pertakis ein.
  • ab 7. Rondra 1030: Thalionmel steht während der Schlacht von Pertakis abermals im Gefolge Furros. Die planmäßig vorangetriebene Annäherung an die chababischen Oikaldiki beruht auf einem langfristigen Plan ihrer Schwester Lutisana, die die della Pena aus der einseitigen Abhängigkeit von den Marvinko lösen will und andere mächtige Verbündete sucht.

Haus di Salsavûr

Croenar von Marvinko, der Rachsüchtige
  • 11. Rahja 1029: Mundo Geremoni wird nach der Nachricht vom Seitenwechsel Ralmans von Lorian di Salsavûr frei gelassen, damit er zu Ralmans Heer zurückkehren kann. Lorian vermählt sich mit der schon hochschwangeren Ardare von Westfar.

Haus Urbet-Marvinko

  • 12. Rahja 1029: Graf Croenar lässt den Palazzo Principale (auch: Palazzo Urbetino), das Prunkschloss der Urbet-Marvinko nahe Silas niederbrennen – und rächt sich dadurch für seine Demütigung durch den Vetter Traviano.

Haus vom Rauhen Berg

  • 14. Rahja 1029: Augenzeugen berichten, dass sich ein halbes Duzend Ackerwagen mit Holzkisten beladen auf den Weg Richtung Norden gemacht hätten, vermutlich mit dem Ziel Kuslik, wo die Aldarener ein neues Heer ausheben. Schon in jungen Jahren war Baron Macrin vom Rauhen Berg ein Verehrer von Aldare, von ihr hatte er damals den Baronstitel in Empfang genommmen, daher vermutlich immer noch seine Zuneigung zu ihr. Da der alte Herr aber zurückgezogen in seinem Jagdschloss in Marudret lebt, ist von Hofseite nichts zu erfahren.
  • Ende Rahja: Bei den Feierlichkeiten im Vorfeld und nach dem Palio wird auch überraschend Baron Macrin vom Rauhen Berg in Urbasi gesichtet. Alte Bekannte von ihm trauten ihren Augen nicht, als sie den alten Herrn mitten in den feiernden Menschenmassen, umgeben von jungen brünetten Frauen und dem Wein gut zusprechend, entdecken. „Die Zeit der Trauer ist vorüber – nun beginnt das Leben“, soll er gegröhlt haben, als man ihn auf sein plötzliches Erscheinen in Urbasi ansprach.


Urbasi im Krieg der Drachen
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