Briefspiel:Kinder der Nacht (11): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2024, 11:16 Uhr
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Unter der Erde
Autor: Cassian
Die Angesprochene leuchtete erst in die eine, dann in die andere Richtung. Probehalber ging sie auch ein, zwei Schritt.
„Das Gangende hier scheint blind zu enden.“ Sie deutete in Richtung Bestiarium. „Das ist also keine Option. Nun, dann in die andere Richtung.“ Sprach´s und marschierte auch los. Allerdings kam sie nach wenigen Schritt auch schon wieder zum Halten, weil der Gang in einer T-Kreuzung endete, es galt also erneut eine Entscheidung zu treffen.
„Mmmh wie wollen wir das nun handhaben? Werfen wir eine Münze für die Richtung? Halten wir uns immer links? Oder entscheiden wir reihum, wohin wir abbiegen?“, fragte Sanjana in die Runde. Leise kichernd fügte sie hinzu: „Wir können uns natürlich auch ein Schema ausdenken, zweimal links, einmal rechts und immer durch die Mitte … egal wie wir´s machen, wir sollten es uns merken.“
Dabei langte sie in ihr Gürteltäschchen, das ihren Zeichenblock und ihr Schreibzeug enthielt, und förderte ein Stück Kreide zu Tage.
Autor: Neli
Nachdem die anderen so behände hinabgeklettert waren, schämte sich Ivica fast, das Seil zu Hilfe zu nehmen, aber heile Gliedmaßen erschienen ihr doch erstrebenswerter als ein draufgängerischer Auftritt, schließlich lag ihre praktische Klettererfahrung auf den Bäumen Bassalos schon einige Jahre zurück. So mäßig geschickt, wie sie sich schon mit dem Seil anstellte, wäre es ohnehin peinlich geworden.
Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, eilte sie schnell Sanjana hinterher um nicht den Anschluss zu verlieren. Diese überlegte gerade laut wie sie vorgehen sollten.
„Ich würde immer in eine Richtung gehen, vielleicht links? Und mit der Kreide eine Markierung hinterlassen, die den Weg zurück kennzeichnet“, schlug Ivica vor. „Sehr gut, Sanjana, dass du an die Kreide gedacht hast, das hätte ich bestimmt vergessen, und man kann sich hier mit Sicherheit gut verlaufen …“
Sie schaute von einem zum anderen und wartete, was diese wohl von ihrem Vorschlag halten mochten. Ein kalter Luftzug kam aus dem Gang vor ihnen und ließ sie schaudern.
Autor: Gonfaloniere
Nachdem der Salsavûr Sanjana als erster in den Untergrund hinterher gesprungen war, blieb Yandriga – in ihren Augen – nichts anderes übrig als die Rückendeckung zu übernehmen. So seilte sie sich denn auch als letzte herab. Während sie noch durch das von ihr selbst aufgetane Loch nach oben in den dunklen Nachthimmel blickte, begann einige Schritt weiter bereits die Diskussion über die einzuschlagenden Richtungen unter der Erde.
„Ähm …“, räusperte sie sich, „Münzwurf halte ich für keine so gute Idee, auch wenn man mich jetzt für unpatriotisch halten mag …“
Ob es in der Münzprägerstadt Urbasi überhaupt besondere Münzrituale gab, bereitete ihr jedoch weniger Kopfzerbrechen als das sich noch immer über ihr auftuende Loch.
„Bevor wir uns weiter in die Katakomben stürzen, erlaubt mir aber eine Frage: Was machen wir hiermit?“ Sie deutete mit der Schwerthand nach oben. „Soll das Seil hängen bleiben? Und vor allem … soll das Loch offen bleiben? Ist zwar ‘ne abgelegene Ecke da oben, aber wer weiß schon, wer da noch drüber stolpert … oder reinfällt …“
Autor: Cassian
Sanjana hatte gerade Ivicas Vorschlag zustimmen wollen, als sie die Einwände der Urbeterin vom Einstieg her aus dem Konzept brachten. 'Stimmt, da war ja noch was', gab sie der Älteren gedanklich recht. 'An was man alles denken muß!'
„Ivica, deine Idee ist gut. Ich denke, so machen wir's“, Sanjana gab die Kreide und die Lampe erstmal an ihre Freundin weiter. „Hier mach du mal, ich helfe Yandriga mit dem Seil. Ist bestimmt kein Fehler es mitzunehmen.“
Aufmunternd stubste sie noch Timor in die Seite, da er am kräftigsten aussah: „Na, kommt, Signor Salsavûr, ihr könntet mir auch nochmal helfen.“ Mit ihm auf den Fersen ging Sanjana zurück und erläuterte ihren Plan. “Am besten wird es sein, wenn ihr beiden mir hochhelft, ich das Seil herunterwerfe und dann wieder runterklettere. Wenn ihr mir ein wenig helft, sollte das ja kein Problem sein. Das Loch würde ich einfach offen lassen, wir wollen ja auch wieder heraus.“
Autor: Gonfaloniere
„Dauerhaft einrichten will ich mich hier unten nicht“, pflichtete Yandriga Sanjana mit einem Augenzwinkern bei. „Aber ich würde auch nicht wollen, dass sich hier jemand aus Versehen das Genick bricht, wenn er in der Dunkelheit von oben runterfällt. Zieh zumindest eine Handvoll Bretter wieder über das Loch zurück, dann hinterlassen wir auch keine Todesfalle mitten in der Stadt.“
Dabei faltete sie beide Hände bereits zu einer Steighilfe zusammen, ging in die Knie und sah Sanjana erwartungsvoll an.
Autor: Rondrastein
„Du solltest wirklich ein paar Bretter über das Loch ziehen, ansonsten könnte das ziemlich unangenehm für einen Fußgänger werden“, wandte sich auch Timor Sâl an Sanjana.
Autor: Cassian
„Ist recht, wird gemacht“, gab diese den Älteren Recht und setzte sodann ihren Fuß in den dargebotenen Tritt. Mit den zwei Leuten als Hilfe war sie in null Komma nichts oben und erledigte, was getan werden musste.
Wieder zurück im Gang klopfte sie sich den Staub von der Bluse und stellte fest: „So, das hätten wir.“ Um dann in bombastischem Bühnenton fortzufahren: „ Nun aber endlich auf in die unergründlichen Tiefen der geheimen Gänge dieser Stadt, die noch keines Menschen Auge je zuvor schauen durfte. Folget mir nach, tapfere und unerschrockene Questadores, um die Geheimnisse der Unterwelt Urbasis zu lüften.“
Sprachs und schloss zu den anderen auf, die mittlerweile längst ein Zeichen an der Wand angebracht hatten.