Archiv:Der Fall des falschen Greifen (BB 42)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 42, Seite 6
Aventurisches Datum: Praios 1039 BF



Der Fall des falschen Greifen
von Thersion Gedra


Der Schrecken sitzt in den Kernlanden noch tief: Der vielgereiste Tjoster und Liebling des Adels der Gerondrata, Adalrik von Schreyen, entpuppte sich als Verräter, ja, Frevler, wider Reich und Götter, indem er während des Königsturniers seinen Platz am Siegerpodest dazu nutzte, einen Anschlag auf das Leben des ehrenwerten Nepolemo ya Torese zu verüben! Unser Blatt hat die vergangenen Wochen damit verbracht, die Ermittlungen der Hoherichterin der Erzherrschaft, Ronna d'Auspizzi, zu begleiten. Nun endlich können wir ein erstes Gespräch mit der Hoherichterin veröffentlichen, in dem diese manchen spannenden Hintergrund mit uns teilt.

Thersion Gedra: Ehrwürden d'Auspizzi, wie laufen die Ermittlungen zum Tode Adalriks von Schreyen während der Namenlosen Tage?
Ronna d'Auspizzi: Die wachhabenden Ardariten seiner Kerkerzelle wurden inzwischen zweifelsfrei entlastet. Derjenige, der den Strick in das Gewölbe geschmuggelt hat, muss als Unbekannter gelten. Wir vermuten jedoch, dass es sich bei dem Mann um den gleichen gehandelt haben könnte, der sich wenig später in einem Waldstück ebenfalls erhängt hat. Der Mann wurde in der Nähe der Alten Burg gesehen, in der Nacht, in der Signore Adalrik sich selbst richtete.
TG: Ist es richtig, dass dieser Gehängte aus den Wäldern ein Medicus aus Almada war?
RA: Ja, wobei er in den letzten Jahren in der Coverna tätig war. Auf dem Königsturnier war er zuständig für die Erstversorgung der Tjoster, zum Beispiel bei der Begegnung zwischen Torreon de Torri und Oljana von Tomrath – und er hat auch den Condottiere Travian di Faffarallo behandelt.
TG: Den ja die Waffenmeisterin Niam von Weilenschein aus persönlichen Gründen töten wollte. War auch die verstärkte Lanze, die Sirlan di Matienna untergeschoben wurde, Werk des Medicus?
RA: Handfeste Beweise müssen noch gefunden werden, aber wir fragen uns natürlich, warum der Medicus den Signore di Faffarallo behandeln sollte, wenn er ihn eigentlich töten will.
TG: Das heißt, Ihr vermutet, dass die Waffenmeisterin allein gehandelt hat?
RA: So sieht es derzeit aus.
TG: Sie wäre nicht die erste Ardaritin, die dem Heiligenmörder nach dem Leben trachtet.
RA: Ich verbitte mir derlei Verallgemeinerungen.
TG: Bitte verzeiht, Ehrwürden. Habt Ihr denn Hinweise, dass der Medicus mit anderen Sabotageakten in Verbindung stand?
RA: In der Tat. Wir glauben, dass er der Auftraggeber des Schauermanns Kalman war, der für den Angriff auf Dareius Amarinto verantwortlich ist und mutmaßlich auch das Streitross des Grafen von Eskenderun vergiftet hat. Außerdem wurde er beim Zelt Oljanas von Tomrath gesehen, deren Tod – wie wir mittlerweile wissen – einem beschädigten Rüstungsteil zuzuschreiben ist.
TG: Ihr meint Kalman den Stier, der in Efferdas einst einen Matrosen zum Krüppel geschlagen hat. Der Mann, der sich als Ardarit verkleidet am Anschlag des von Schreyen beteiligte? Er hat sein Geld von diesem Medicus erhalten?
RA: Das trifft zu.
TG: Mit dem Tod des Medicus stirbt das letzte bekannte Mitglied der Verschwörergruppe um von Schreyen, denn Kalman wurde ja bereits auf dem Schwerterfeld getötet. Das wird die Arivorer zufriedener und ruhiger machen. Dennoch erschwert der Tod des Cavalliere Adalrik nun sicherlich die Suche, nach den Hintergründen seiner Tat?
RA: Einiges konnte dennoch bereits ermittelt werden. Adalrik war offenbar ein Waisenjunge, der sein Schicksal dem Erzherrscher und dem Reich vorgeworfen hat.
TG: Adalrik von Schreyen? Ein Waisenjunge?
RA: Hinweise von Attestaten, die gehört haben, was er vor seinem Anschlag sagte, haben dazu geführt, dass wir seine Vergangenheit in den Blick genommen haben. Er wurde wenige Monate nach einer Verschwörung gegen den einstigen Erzherrscher, Dapifer ter Bredero, in einem Waisenhaus geboren. Ein Waisenhaus, das Thisdan von Schreyen gegründet hat.
TG: Thisdan von Schreyen, Adalriks Vater?
RA: Ziehvater, wohl eher. Die Familie hat erklärt, dass Signore Thisdan den Jungen noch als Säugling adoptiert hat. Wir vermuten eine Verbindung zwischen der Verschwörung des Daicon von Nardolet von damals und Adalriks Eltern. Viele Verschwörer, auch aus dem Arivorer Adel, wurden damals hingerichtet.
TG: Das wirft neues Licht auf die Sache. Also ein Racheakt für lange verstorbene Frevler?
RA: Die Ermittlungen dauern an, aber davon gehen wir aus.
TG: Ich bedanke mich für Eure Zeit, Ehrwürden!

(ts)