Briefspiel:Drachenfeuerturnier/Der Minnesänger: Unterschied zwischen den Versionen

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Erschöpft von den Forderungen des vergangenen Tages ließ sich [[Dareius Amarinto]] auf sein linkes Knie niedersinken. Mit einem sanften Nicken gab er dem Rahja-Geweihten [[Nepolemo von Ruthor]] das Zeichen und dieser begann die Melodie des beliebten alten phecadischen Liebesliedes "Ich bin dein, du bist mein" auf seiner Laute anzustimmen. Nach einem kurzen Räuspern begann der Constabler von Ruthor mit dem dazugehörigen Gesang. ''"Ich bin dein, du bist mein. Dessen sollst du gewiss sein..."'' Trotz der Anstrengungen des Tages war sein Gesang klar und rein, er hatte das Lied bereits so oft gesungen, dass es fast schon zur Routine geworden war. Es war ein einfaches Lied, klar und eindeutig in seiner Ausrichtung, aber dennoch vielschichtig und lieblich. Er hoffte, dass die Dame der sein Gesang heute gelten sollte die schlichte Schönheit dieses alten Liedgutes ebenso zu schätzen wissen würde.
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Erschöpft von den Forderungen des vergangenen Tages ließ sich [[Dareius Amarinto]] auf sein linkes Knie niedersinken. Mit einem sanften Nicken gab er dem [[Rahja]]-Geweihten [[Nepolemo von Ruthor]] das Zeichen und dieser begann die Melodie des beliebten alten [[Phecadien|phecadischen]] Liebesliedes "Ich bin dein, du bist mein" auf seiner Laute anzustimmen. Nach einem kurzen Räuspern begann der Constabler von Ruthor mit dem dazugehörigen Gesang. ''"Ich bin dein, du bist mein. Dessen sollst du gewiss sein..."'' Trotz der Anstrengungen des Tages war sein Gesang klar und rein, er hatte das Lied bereits so oft gesungen, dass es fast schon zur Routine geworden war. Es war ein einfaches Lied, klar und eindeutig in seiner Ausrichtung, aber dennoch vielschichtig und lieblich. Er hoffte, dass die Dame der sein Gesang heute gelten sollte die schlichte Schönheit dieses alten Liedgutes ebenso zu schätzen wissen würde.
 
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Der Medicus hatte vor einigen Minuten das Zelt verlassen, nachdem er konstatieren konnte, dass zumindest keine Knochen gebrochen waren. Dennoch waren die Schmerzen fast unerträglich welche der Hieb [[Nevinia ya Stellona]]s auf ihre Schulter verursacht hatte. Die gesamte Schulter war in tsagefällige Farben von Blau, über Rot bis Gelb gefärbt. [[Dela von Saladuk]] hoffte inständig, dass sie am zweiten Turniertag überhaupt antreten konnte. Das Turnier hatte durchaus vielversprechend begonnen. Zuerst der hart erkämpfte Sieg über diesen Phecadier, der ihr hinterher so höflich und wortreich gratuliert hatte und danach der Sieg gegen den schweigsamen Urbasier. Nur die unglückliche Niederlage gegen die große Favoritin bei der sie sich so unnötig verletzte trübte das Bild.  
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Der Medicus hatte vor einigen Minuten das Zelt verlassen, nachdem er konstatieren konnte, dass zumindest keine Knochen gebrochen waren. Dennoch waren die Schmerzen fast unerträglich welche der Hieb [[Nevinia ya Stellona]]s auf ihre Schulter verursacht hatte. Die gesamte Schulter war in tsagefällige Farben von Blau über Rot bis Gelb gefärbt. [[Dela von Saladuk]] hoffte inständig, dass sie am zweiten Turniertag überhaupt antreten konnte. Das Turnier hatte durchaus vielversprechend begonnen. Zuerst der hart erkämpfte Sieg über diesen Phecadier, der ihr hinterher so höflich und wortreich gratuliert hatte und danach der Sieg gegen [[Boromin di Aperzorga|den schweigsamen Urbasier]]. Nur die unglückliche Niederlage gegen die große Favoritin bei der sie sich so unnötig verletzte trübte das Bild.  
  
Plötzlich hörte sie Lautenspiel außerhalb ihres Zeltes und kurz danach begann eine klare Männerstimme zu singen. Das Lied hatte sie noch nie gehört und es klang alt. Um nicht zu sagen altmodisch. Aber ihr gefiel die Melodie auch wenn alles zusammen sehr ungewohnt für ihre Ohren klang. Unsicher was dies zu bedeuten hatte schickte sie ihre Dienerin nachzusehen, was diese unerwartete Gesangsdarbietung verursacht hatte. Ihre Dienerin öffnete die Zeltwand einen Spalt und blickte hinaus, machte ein ungläubiges Gesicht und wandte sich ihrer Herrin mit fragendem Blick zu. ''"Herrin, ich glaube das Lied gilt Euch. Dort kniet ein Ritter, ich glaube es ist der Cavalliere Amarinto und singt für Euch."'' Dela runzelte die Stirn. Sie war sich unsicher was sie davon halten sollte und was nun das richtige Verhalten war. Jedoch schien sie kaum eine Wahl zu haben, warf sich kurzentschlossen ein Seidenhemd über und trat vor ihr Zelt.
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Plötzlich hörte sie Lautenspiel außerhalb ihres Zeltes und kurz danach begann eine klare Männerstimme zu singen. Das Lied hatte sie noch nie gehört und es klang alt. Um nicht zu sagen altmodisch. Aber ihr gefiel die Melodie auch wenn alles zusammen sehr ungewohnt für ihre Ohren klang. Unsicher was dies zu bedeuten hatte schickte sie ihre Dienerin nachzusehen, was diese unerwartete Gesangsdarbietung verursacht hatte. Ihre Dienerin öffnete die Zeltwand einen Spalt und blickte hinaus, machte ein ungläubiges Gesicht und wandte sich ihrer Herrin mit fragendem Blick zu.<br>
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''"Herrin, ich glaube das Lied gilt Euch. Dort kniet ein Ritter, ich glaube es ist der Cavalliere Amarinto und singt für Euch."''<br>
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Dela runzelte die Stirn. Sie war sich unsicher was sie davon halten sollte und was nun das richtige Verhalten war. Jedoch schien sie kaum eine Wahl zu haben, warf sich kurzentschlossen ein Seidenhemd über und trat vor ihr Zelt.
  
Der sich ihr dort bietende Anblick war wirklich das Letzte was sie nach einem solchen Tag erwartet hätte. Der Cavalliere von Amarinto kniete vor ihrem Zelt, hinter ihm ein Rahjageweihter der beherzt auf seiner Laute spielte und ein Stück versetzt dahinter eine junge [[Skrayana brai Rahjalina|Knappin]] mit hünenhaftem Körperbau und enormer Körperlänge, welche die Szenerie mit aufrichtiger Freude beobachtete. Unschlüssig über ihre Rolle in dem Schauspiel blieb sie vor dem Zelt stehen und lauschte dem Lied bis zum Ende. Dies war eine Art der Aufwartung, die sie bislang noch nie erlebt hatte. Die Männer und Frauen ihrer Heimat in [[Chababien]] bevorzugten erheblich direktere Herangehensweisen. Einer ihrer früheren Verehrer hatte sogar einmal die Türe zu ihrem Teil des Familienanwesens eingetreten, war in ihr Schlafgemach gestürmt und hatte versucht sie zu entführen. Nur weil ihr Vater ihr den Umgang mit dem jungen Signor verwehrt hatte. Ein so hochdekorierter [[Turnierstreiter]] mit einer so überraschend angenehmen Gesangsstimme, auf seinen Knien vor ihrem Zelt, war doch einmal eine positive Abwechslung.
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Der sich ihr dort bietende Anblick war wirklich das Letzte was sie nach einem solchen Tag erwartet hätte. Der Cavalliere von Amarinto kniete vor ihrem Zelt, hinter ihm ein Rahja-Geweihter, der beherzt auf seiner Laute spielte, und ein Stück versetzt dahinter eine junge [[Skrayana brai Rahjalina|Knappin]] mit hünenhaftem Körperbau und enormer Körperlänge, welche die Szenerie mit aufrichtiger Freude beobachtete. Unschlüssig über ihre Rolle in dem Schauspiel blieb sie vor dem Zelt stehen und lauschte dem Lied bis zum Ende. Dies war eine Art der Aufwartung, die sie bislang noch nie erlebt hatte. Die Männer und Frauen ihrer Heimat in [[Chababien]] bevorzugten erheblich direktere Herangehensweisen. Einer ihrer früheren Verehrer hatte sogar einmal die Türe zu ihrem Teil des Familienanwesens eingetreten, war in ihr Schlafgemach gestürmt und hatte versucht sie zu entführen. Nur weil [[Naldo von Saladuk|ihr Vater]] ihr den Umgang mit dem jungen Signor verwehrt hatte. Ein so hochdekorierter [[Turnierstreiter]] mit einer so überraschend angenehmen Gesangsstimme, auf seinen Knien vor ihrem Zelt, war doch einmal eine positive Abwechslung.
 
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Nachdem Dareius das Lied beendet hatte wartete er mit einem Lächeln auf eine Reaktion der Dame aus dem Süden. Nachdem sie sein Lächeln, deutlich verunsichert, erwidert hatte stand er auf und verneigte sich. ''"Signora von Saladuk, das rondrianische Kräftemessen mit Euch heute war mir gleichsam eine Freunde und eine Lehrstunde. Mit diesem schlichten Lied aus dem reichen Liederschatz meiner Heimat möchte ich Euch für hierfür herzlich danken. Ich hoffe es konnte euch eine kleine Freude bereiten und einen anstrengenden Turniertag etwas versüßen."'' Dela von Saladuk nickte. ''"Ähm, habt Dank Signor! Das war wirklich sehr erbaulich und auch etwas überraschend muss ich zugeben."'' Dareius nickte erfreut. ''"Wunderbar. Dann wünsche ich euch noch eine erholsame Nacht und möge die Herrin Rondra auch morgen eure Klinge führen! Doch erlaubt mir euch noch um einen Gefallen zu bitten, würdet ihr mir die Freude machen und mir einen Beweis Eurer Gunst gewähren, auf dass er mich am morgigen Tag zu weiteren rondragefälligen Taten anspornen möge?"'' Dela war sichtlich überrumpelt von diesem Wunsch und war unschlüssig, was die Etikette nun von ihr erwartete. Sie wollte nun keinen Fehler machen, der phecadische Signor war ihr durchaus sympathisch und hatte sicherlich keine unüberlegte Ablehnung verdient. Selbst wenn sie aus reiner Unkenntnis entstand. Sie blickte fragend zu ihrer Dienerin, welche auf das rot-weiße Band deutete welches sie beim Turnier an ihrem Helm zu tragen pflegte und das nun an ihrem Gürtel hing. Sie öffnete den Knoten und überreichte es dem weiterhin freundlich lächelnden Phecadier, welcher es sorgsam entgegennahm. ''"Welche Ehre Signora, die Farben Eures Hauses! Ein kostbares Geschenk, ich werde es mit Freuden zu Euren Ehren während des Turniers an meinem Schwertarm tragen."'' Er verneigte sich nochmals und zog sich in Richtung seine Zeltes zurück, während die Cavalliera von Saladuk mit einem ungläubigen Kopfschütteln, aber zugleich auch einem Lächeln in ihr Zelt zurückging.
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Nachdem Dareius das Lied beendet hatte wartete er mit einem Lächeln auf eine Reaktion der Dame aus dem Süden. Nachdem sie sein Lächeln, deutlich verunsichert, erwidert hatte, stand er auf und verneigte sich.<br>
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''"Signora von Saladuk, das rondrianische Kräftemessen mit Euch heute war mir gleichsam eine Freunde und eine Lehrstunde. Mit diesem schlichten Lied aus dem reichen Liederschatz meiner Heimat möchte ich Euch hierfür herzlich danken. Ich hoffe, es konnte euch eine kleine Freude bereiten und einen anstrengenden Turniertag etwas versüßen."''<br>
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Dela von Saladuk nickte. ''"Ähm, habt Dank Signor! Das war wirklich sehr erbaulich und auch etwas überraschend muss ich zugeben."''<br>
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Dareius nickte erfreut. ''"Wunderbar. Dann wünsche ich euch noch eine erholsame Nacht und möge die Herrin [[Rondra]] auch morgen eure Klinge führen! Doch erlaubt mir euch noch um einen Gefallen zu bitten, würdet ihr mir die Freude machen und mir einen Beweis Eurer Gunst gewähren, auf dass er mich am morgigen Tag zu weiteren rondragefälligen Taten anspornen möge?"''<br>
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Dela war sichtlich überrumpelt von diesem Wunsch und war unschlüssig, was die Etikette nun von ihr erwartete. Sie wollte nun keinen Fehler machen, der phecadische Signor war ihr durchaus sympathisch und hatte sicherlich keine unüberlegte Ablehnung verdient. Selbst wenn sie aus reiner Unkenntnis entstand. Sie blickte fragend zu ihrer Dienerin, welche auf das rot-weiße Band deutete, welches sie beim Turnier an ihrem Helm zu tragen pflegte und das nun an ihrem Gürtel hing. Sie öffnete den Knoten und überreichte es dem weiterhin freundlich lächelnden Phecadier, welcher es sorgsam entgegennahm.<br>
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''"Welche Ehre Signora, die Farben Eures Hauses! Ein kostbares Geschenk, ich werde es mit Freuden zu Euren Ehren während des Turniers an meinem Schwertarm tragen."''<br>
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Er verneigte sich nochmals und zog sich in Richtung seine Zeltes zurück, während die Cavalliera von Saladuk mit einem ungläubigen Kopfschütteln, aber zugleich auch einem Lächeln in ihr Zelt zurückging.
  
 
[[Kategorie:Drachenfeuerturnier|Drachenfeuerturnier 17]]
 
[[Kategorie:Drachenfeuerturnier|Drachenfeuerturnier 17]]

Version vom 20. Mai 2023, 01:08 Uhr

Auge-grau.png

Drachenfeuer links.png Städteübergreifendes Briefspiel Mythraelsbund.png
Datiert auf: 20.-24. Rahja 1045 BF Schauplatz: Stadt Terubis Entstehungszeitraum: ab Dezember 2022
Protagonisten: viele Cavallieri aus dem Horasreich, dazu einer aus den Nordmarken und eine Handvoll Almadaner Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Haus di Malavista.png Cordovan, Familie Cordur.png Coturnix, Familie Cortesinio.png Cortesinio, Königreich-Almada-klein.png Der Sinnreiche Junker von Aranjuez, Familie Flaviora.png Flaviora, Wappen Hirschenau.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus Torrem.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Novacasa.png Novacasa, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Wankara.png Thera Uhdenberg, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Einhandwaffen · Zweihandwaffen · Schildstechen · Wagenrennen · Buhurt · Alte Rechnungen · Jacop vs. Ovarca / Edoran / Shafiro / Geronthe / Er­da­no 💬︎ / Travian · Zwei Brüder · Nicht nur ein Turnier · Ungeahnte Interessen · Der Minnesänger

Der Minnesänger

Autor: Amarinto

Terubis, 21. Rahja 1045 BF

Erschöpft von den Forderungen des vergangenen Tages ließ sich Dareius Amarinto auf sein linkes Knie niedersinken. Mit einem sanften Nicken gab er dem Rahja-Geweihten Nepolemo von Ruthor das Zeichen und dieser begann die Melodie des beliebten alten phecadischen Liebesliedes "Ich bin dein, du bist mein" auf seiner Laute anzustimmen. Nach einem kurzen Räuspern begann der Constabler von Ruthor mit dem dazugehörigen Gesang. "Ich bin dein, du bist mein. Dessen sollst du gewiss sein..." Trotz der Anstrengungen des Tages war sein Gesang klar und rein, er hatte das Lied bereits so oft gesungen, dass es fast schon zur Routine geworden war. Es war ein einfaches Lied, klar und eindeutig in seiner Ausrichtung, aber dennoch vielschichtig und lieblich. Er hoffte, dass die Dame der sein Gesang heute gelten sollte die schlichte Schönheit dieses alten Liedgutes ebenso zu schätzen wissen würde.


Der Medicus hatte vor einigen Minuten das Zelt verlassen, nachdem er konstatieren konnte, dass zumindest keine Knochen gebrochen waren. Dennoch waren die Schmerzen fast unerträglich welche der Hieb Nevinia ya Stellonas auf ihre Schulter verursacht hatte. Die gesamte Schulter war in tsagefällige Farben von Blau über Rot bis Gelb gefärbt. Dela von Saladuk hoffte inständig, dass sie am zweiten Turniertag überhaupt antreten konnte. Das Turnier hatte durchaus vielversprechend begonnen. Zuerst der hart erkämpfte Sieg über diesen Phecadier, der ihr hinterher so höflich und wortreich gratuliert hatte und danach der Sieg gegen den schweigsamen Urbasier. Nur die unglückliche Niederlage gegen die große Favoritin bei der sie sich so unnötig verletzte trübte das Bild.

Plötzlich hörte sie Lautenspiel außerhalb ihres Zeltes und kurz danach begann eine klare Männerstimme zu singen. Das Lied hatte sie noch nie gehört und es klang alt. Um nicht zu sagen altmodisch. Aber ihr gefiel die Melodie auch wenn alles zusammen sehr ungewohnt für ihre Ohren klang. Unsicher was dies zu bedeuten hatte schickte sie ihre Dienerin nachzusehen, was diese unerwartete Gesangsdarbietung verursacht hatte. Ihre Dienerin öffnete die Zeltwand einen Spalt und blickte hinaus, machte ein ungläubiges Gesicht und wandte sich ihrer Herrin mit fragendem Blick zu.
"Herrin, ich glaube das Lied gilt Euch. Dort kniet ein Ritter, ich glaube es ist der Cavalliere Amarinto und singt für Euch."
Dela runzelte die Stirn. Sie war sich unsicher was sie davon halten sollte und was nun das richtige Verhalten war. Jedoch schien sie kaum eine Wahl zu haben, warf sich kurzentschlossen ein Seidenhemd über und trat vor ihr Zelt.

Der sich ihr dort bietende Anblick war wirklich das Letzte was sie nach einem solchen Tag erwartet hätte. Der Cavalliere von Amarinto kniete vor ihrem Zelt, hinter ihm ein Rahja-Geweihter, der beherzt auf seiner Laute spielte, und ein Stück versetzt dahinter eine junge Knappin mit hünenhaftem Körperbau und enormer Körperlänge, welche die Szenerie mit aufrichtiger Freude beobachtete. Unschlüssig über ihre Rolle in dem Schauspiel blieb sie vor dem Zelt stehen und lauschte dem Lied bis zum Ende. Dies war eine Art der Aufwartung, die sie bislang noch nie erlebt hatte. Die Männer und Frauen ihrer Heimat in Chababien bevorzugten erheblich direktere Herangehensweisen. Einer ihrer früheren Verehrer hatte sogar einmal die Türe zu ihrem Teil des Familienanwesens eingetreten, war in ihr Schlafgemach gestürmt und hatte versucht sie zu entführen. Nur weil ihr Vater ihr den Umgang mit dem jungen Signor verwehrt hatte. Ein so hochdekorierter Turnierstreiter mit einer so überraschend angenehmen Gesangsstimme, auf seinen Knien vor ihrem Zelt, war doch einmal eine positive Abwechslung.


Nachdem Dareius das Lied beendet hatte wartete er mit einem Lächeln auf eine Reaktion der Dame aus dem Süden. Nachdem sie sein Lächeln, deutlich verunsichert, erwidert hatte, stand er auf und verneigte sich.
"Signora von Saladuk, das rondrianische Kräftemessen mit Euch heute war mir gleichsam eine Freunde und eine Lehrstunde. Mit diesem schlichten Lied aus dem reichen Liederschatz meiner Heimat möchte ich Euch hierfür herzlich danken. Ich hoffe, es konnte euch eine kleine Freude bereiten und einen anstrengenden Turniertag etwas versüßen."
Dela von Saladuk nickte. "Ähm, habt Dank Signor! Das war wirklich sehr erbaulich und auch etwas überraschend muss ich zugeben."
Dareius nickte erfreut. "Wunderbar. Dann wünsche ich euch noch eine erholsame Nacht und möge die Herrin Rondra auch morgen eure Klinge führen! Doch erlaubt mir euch noch um einen Gefallen zu bitten, würdet ihr mir die Freude machen und mir einen Beweis Eurer Gunst gewähren, auf dass er mich am morgigen Tag zu weiteren rondragefälligen Taten anspornen möge?"
Dela war sichtlich überrumpelt von diesem Wunsch und war unschlüssig, was die Etikette nun von ihr erwartete. Sie wollte nun keinen Fehler machen, der phecadische Signor war ihr durchaus sympathisch und hatte sicherlich keine unüberlegte Ablehnung verdient. Selbst wenn sie aus reiner Unkenntnis entstand. Sie blickte fragend zu ihrer Dienerin, welche auf das rot-weiße Band deutete, welches sie beim Turnier an ihrem Helm zu tragen pflegte und das nun an ihrem Gürtel hing. Sie öffnete den Knoten und überreichte es dem weiterhin freundlich lächelnden Phecadier, welcher es sorgsam entgegennahm.
"Welche Ehre Signora, die Farben Eures Hauses! Ein kostbares Geschenk, ich werde es mit Freuden zu Euren Ehren während des Turniers an meinem Schwertarm tragen."
Er verneigte sich nochmals und zog sich in Richtung seine Zeltes zurück, während die Cavalliera von Saladuk mit einem ungläubigen Kopfschütteln, aber zugleich auch einem Lächeln in ihr Zelt zurückging.