Briefspiel:Drachenfeuerturnier/Ungeahnte Interessen

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Auge-grau.png

Drachenfeuer links.png Städteübergreifendes Briefspiel Mythraelsbund.png
Datiert auf: 20.-24. Rahja 1045 BF Schauplatz: Stadt Terubis Entstehungszeitraum: ab Dezember 2022
Protagonisten: viele Cavallieri aus dem Horasreich, dazu einer aus den Nordmarken und eine Handvoll Almadaner Autoren/Beteiligte: Haus Amarinto.png Amarinto, Haus di Malavista.png Cordovan, Familie Cordur.png Coturnix, Familie Cortesinio.png Cortesinio, Königreich-Almada-klein.png Der Sinnreiche Junker von Aranjuez, Familie Flaviora.png Flaviora, Wappen Hirschenau.png Gishtan re Kust, Haus Urbet.png Gonfaloniere, Haus Torrem.png Horasio, Familie Luntfeld.png Luntfeld, Haus Novacasa.png Novacasa, Haus Carson.png OrsinoCarson, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Familie Wankara.png Thera Uhdenberg, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus ya Pirras.png VivionaYaPirras u.w.
Zyklus: Übersicht · Eröffnung · Regeln · Tjost · Einhandwaffen · Zweihandwaffen · Schildstechen · Wagenrennen · Buhurt · Alte Rechnungen · Jacop vs. Ovarca / Edoran / Shafiro / Geronthe / Er­da­no 💬︎ / Travian · Zwei Brüder · Nicht nur ein Turnier · Ungeahnte Interessen · Der Minnesänger

Ungeahnte Interessen

Autor: Gonfaloniere

Terubis, 23. Rahja 1045 BF

„Eure Sorgen in Ehren, Baron, aber ich wiederhole mich gerne: Eurer Gemahlin fehlt nichts. Dieses Unwohlsein ist in ihrer Phase der Schwangerschaft völlig normal.“
Baltramo, der Leibarzt Graf Aurentions II. von Harderin, hielt kurz inne und sah Auricanius, den Baron von Cindano, als dieser es ihm gleichtat, mit bestimmtem Blick an, als wollte er seinen Worten auch nicht-verbal Nachdruck verleihen. Sein Gegenüber entspannte sich ob der Versicherung des Mediziners spürbar.
„Wohlan, wenn ihr das sagt.“ Ein Lächeln vertrieb den eben noch umsorgten Gesichtsausdruck Auricanius‘, der seinen Spaziergang übers Turniergelände dann auch fortsetzte.
Der Arzt des Grafen und der praios-geweihte Baron erregten im Trubel zwischen den Turnierzelten, Schaubuden und umhereilenden Knappen weit weniger Aufsehen, als sie es etwa auf dem Marktplatz Terubis‘ zu anderer Zeit auf sich gezogen hätten. Und dies schien ihnen nur Recht zu sein, weil sie so einfach mal Zuschauer sein konnten, wo ihrem Verhalten sonst von Beobachtern zwangsläufig immer eine Bedeutung beigemessen wurde, derer sie sich bewusst sein mussten.
„Im Sangreal herrscht ein anderer Trubel“, wandte sich Auricanius – diesem Gedanken folgend – an Baltramo. „Seid ihr das wahre Leben überhaupt noch gewohnt?“
„Ich habe jedenfalls selten Gelegenheit es wie hier in vollen Zügen auf mich wirken zu lassen und zu genießen. Da stehen andere Verpflichtungen vor“, bestätigte der Medicus, was der Geweihte vermutet hatte.
„Bereut ihr das?“
„Nein. Aber klar, wenn man die Streiter hier hoch zu Pferd, in voller Rüstung in die Schranken … oder auch nur übers Gelände reiten sieht, fragt man sich schon, was die eine oder andere Entscheidung bezüglich der eigenen Vita hätte ändern können.“
„Stand für euch je eine kriegerische Ausbildung zur Debatte?“ Auricanius nahm die Worte Baltramos interessiert und auch ein wenig erstaunt zur Kenntnis.
„Es wäre denkbar gewesen, ja. Ich war in jüngeren Jahren einmal ein sehr guter Reiter, nur mit dem Schwert sicher nicht so geschickt …“
„… wie heute mit dem Skalpell?“
„Nunja, die Begabung ging am Ende in eine andere Richtung.“
„Reitet ihr denn noch regelmäßig?“
„Viel zu selten, auch wenn mir im kaiserlichen Marstall tatsächlich ein edler Schimmel mit starkem Galoppdrang für Ausritte zur Verfügung steht.“ Baltramo zwinkerte dem Baron verschwörerisch zu.
„Sagt an, seid ihr ein wahrer Pferdekenner? Ich bin entzückt.“
Der Arzt lacht: „Ihr habt mich bislang nur beim Brettspiel erlebt …“
„Dann müsst ihr mir aber noch einer anderen Angelegenheit beratend zur Seite stehen heute …“
Diesmal war es Baltramo, der sein Gegenüber erstaunt, aber auch interessiert ansah.


Arzt und Baron hielten kurz darauf zielstrebig auf eins der Turnierzelte zu, an dem ein Wappenschild in der im Horasreich unüblichen Rossstirnform einen goldenen Turm vor schwarz-rot-geteiltem Grund zeigte. Eine Gruppe junger Almadaner war gerade davor zum Stehen gekommen, nachdem sie wohl einen Ausritt unternommen hatte. Dieser Gruppe näherten sich Arzt und Baron bis auf einige Schritt Entfernung. Beider Aufmerksamkeit schien dabei vollständig auf eins der Pferde der Almadaner, einen jungen, leicht tänzelnden Hengst gerichtet zu sein.
„Und, euer Urteil, Baltramo?“, wandte sich der Praios-Geweihte an seinen Begleiter.
„Edel, schön, kraftvoll.“
„Habe ich es euch nicht gesagt …?“
„Ihr habt nicht zu viel versprochen.“
Der Geweihte nickte zufrieden, ehe er sich dann an die Gruppe junger Herren wandte: „Signores, Domnitos …“ Dabei machte er eine nur leicht angedeutete Verbeugung. „… wäre es möglich beim Führer eurer Reisegesellschaft in persönlicher Angelegenheit vorzusprechen?“