Briefspiel:Schwertfest in Urbasi (9): Unterschied zwischen den Versionen

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(kein Unterschied)

Version vom 2. August 2014, 15:31 Uhr

Auge-grau.png

Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: 15. Rondra 1033 BF, im Zuge der Marudreter Fehde Schauplatz: Magistratspalast und Renascentia-Platz in Urbasi Entstehungszeitraum: Juli bis September 2011
Protagonisten: etliche Patrizier Urbasis, dazu auswärtige Gäste Autoren/Beteiligte: Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus dell'Arbiato.png Dellarbiato, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie van Kacheleen klein.png Van Kacheleen, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt


Teil 9: Auf dem Dach: Die Parade der Cavallieri


Autor: Gonfaloniere

Der Priore pecunis erreichte seinen Ehrenplatz neben den anderen sechs Mitgliedern des Consiglios keinen Augenblick zu früh. Noch einmal erklangen die Fanfaren, dann bog unter den Due Torri, zwischen Palazzo del Castello und Rahja-Tempel der erste Cavalliere auf den Renascentia-Platz ein. Das Los hatte das Haus d'Auspizzi in diesem Jahr für die erste Position in der Parade ausgewählt, wie man an den Farben des schwer gerüsteten Reiters (und seines Pferdes) unschwer erkennen konnte: Schwarz-weiße Streifen dominierten das Bild, wo nicht polierter Stahl glänzte. Jubel brandete in der Menge auf, ließ selbst das ansonsten furchtlose Schlachtross kurz scheuen. Doch Avesto, der weitgereiste Cavalliere und Herr von Aurelano, hielt es mühelos in Zaum – einhändig natürlich, mit dem Schildarm, während er mit dem anderen die schwere Lanze emporreckte.

Panthino, der die Matriarchin der d'Auspizzi gerade wenige Schritt neben sich entdeckte, sah ein stolzes, vielleicht auch erleichtertes Lächeln über Elfas Wangen ziehen …


Autor: Turani

Das Los hatte dem Haus della Turani den dritten Platz in der Reihenfolge der einreitenden Cavallieri zugeteilt. Schon von weitem war das leuchtende Gelb ihrer Wappenröcke zu sehen, das sich beim Näherkommen mit einem strahlenden Rot zum Emblem der Familie vermischte. Darunter glänzten die Rüstungen silbern in der Sonne, worum die Reiter bei diesen Temperaturen sicherlich niemand beneidete.

Barian della Turani ritt voran, selbstsicher in seiner Rolle als Krieger und Cavalliere. Selbst im Reiten war zu erkennen, dass er groß und kräftig gebaut war. Unter seinem offenen Visier war das Gesicht eines jungen Mannes zu erkennen, das ein spitzbübisches Lächeln zierte. Hätte er sich selbst gesehen, wäre ihm das sicher unangenehm gewesen, versuchte er doch eigentlich, für seine Vettern ein starkes Vorbild abzugeben, dem sie an diesem Tag nacheifern konnten. In der Tat wirkten die beiden anderen Cavallieri des Hauses weniger selbstsicher als er, was wenig verwunderlich war: Dies war ihr erster Tag im Dienste der Stadt. Stolz trieb er den Falben, den er ritt, vorwärts.

Ihm folgten zwei weitere Cavallieri, die nebeneinander ritten, aufrecht und von großem Stolz erfüllt, doch es gelang ihnen nicht immer, ihr ungestümes Wesen ganz zu verhehlen. Augenscheinlich ließ sich der junge Mann hin und wieder von schönen Damen aus der Menge ablenken, während das Mädchen mit den goldblonden Haaren, die ab und an unter ihrem Helm hervorblitzten, gewisse Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Pferd hatte. Es sprach sich bald in der Menge und auf dem Balkon herum, dass die beiden Geschwister waren, Alexandrian und Aurelia della Turani. Ihrer beider Schwertleite war noch nicht einen Götterlauf her, und doch vertraute ihnen die Familie diese wichtige Aufgabe an. Sie hatten wahrlich allen Grund, stolz zu sein, wenn ihnen diese Feuertaufe gelang.


Autor: Toshy

Abelmir und Duridanya Zorgazo betraten nach Panthino den Balkon und hatten Glück. Er war noch nicht sonderlich überfüllt und so konnten sie Beide einen guten Blick auf das Geschehen zu Füßen des Gebäudes werfen.

Keinen Wimpernschlag zu früh, denn soeben ritten zwei Gestalten unter die Balkone, welche Abelmir als seinen Bruder Debero und seinen Schwertgesellen ausmachen konnte. Beide wirkten unter den vielen Erfahrenen Recken eher deplatziert und unsicher. Kein Wunder dachte sich Abelmir, denn sie waren ja auch noch blutjung. Viel zu jung kam es ihm in den Sinn und seine Stirn zog sich in Falten. Wenigstens hatte er dafür gesorgt, dass seine sonst so geizige Cousine Duridanya keine Kosten gescheut hat, die beiden mit den bestmöglichen Ausrüstungsgegenständen zu versorgen. Die Rüstungen angepasst und von guter Qualität und die Pferde erfahren und eingeritten.

Abelmir vernahm ihre helle Stimme rechts neben sich, wie sie sich mit anderen Schaulustigen über "Ihre" Cavallieri unterhielt und es schien ihr sichtlich zu missfallen, dass man Beide nicht eindeutig als dem Hause Zorgazo zuordnen konnte. Abelmir, der für die Einkleidung der Beiden gesorgt hatte, hatte beiden Streitern lediglich eine grüne Schärpe umhängen, und eine grün gefärbte Feder an die Schalle befestigen lassen. Dazu noch die viel zu kleinen grünen Wimpel an den Lanzen. Das Wappen darauf war von hier oben nichtmal mit Hilfe von Hexenmagie sichtbar, dachte Abelmir und mußte schmunzeln als er Duridanyas Unmut darüber in ihren bösen Blicken auf seinem Körper spürte.

Dann mußte er einen Augenblick stutzen und spielte mit seinem Fuß an etwas das sich anfühlte wie ein längliches Steinchen. Er betrachtete es genauer und zerrieb das "längliche Steinchen" unter seinem Fuß. "Was macht ein kleines Stück Kreide hier oben auf dem Balkon?" fragte er sich, rieb sein Kinn und blickte suchend nach Oben.


Autor: Gonfaloniere

Der Anblick der beiden Zorgazo-Streiter ließ Panthino nicht schlecht staunen – aus Unverständnis. Auf der einen Seite waren sie bestens gerüstet, auf der anderen ließ die (doch viel preiswertere) Erkennbarkeit arg zu wünschen übrig. Ob die paar dabei gesparten Taler in die von Signora Duridanya so hervorgehobene Truppenversorgungsspende gesteckt wurden? ‚Nunja, jeder setzt seine Prioritäten anders‘, schloss er den Gedankengang ab und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.

Sein Gemüt hellte sich aber sogleich wieder auf: Nun war seine eigene Familie an der Reihe – und stellte die Kontraste zu den Vorigen deutlich heraus.

Rondralio, sein kaum 22 Lenze zählender Vetter, lenkte sein Pferd mit einer Selbstverständlichkeit auf den Platz, an der es selbst vielen älteren Cavallieri noch mangelte, geschweige denn den ihm vorausgerittenen Debüttanten. Wer in den größten Schlachten des Drachenkriegs seinen Mann gestanden hatte, den schreckte auch keine Parade mehr … Ihm folgte Panthinos eigener Cavalleristo Thion de Falcona, ein noch viel erfahrener Veteran. Yandriga, die dritte Cavalliera der Familie, fehlte – sie zu diesem offiziellen Anlass aus dem Kriegsgebiet am Mardilo zurückzubeordern, wo sie auf sich gestellt kundschaftete, wäre Panthino gar nicht in den Sinn gekommen. Dazu war sie viel zu eigensinnig und hätte sowieso nicht gehorcht.

So blieb es bei zwei anwesenden Paradeteilnehmern, die sich indes auch durch ihre – in Anlehnung ans eigene Emblem, den schwarzen Basilisken – geschwärzten Harnische von der Mehrheit der anderen Ritter absetzten. Darüber trugen sie quergeviert die dominierenden Farben des Wappens, grün und silber/weiß. Aufmerksame Beobachter konnten zudem an der Lanze Rondralios ein schneeweißes Spitzentuch ausmachen – offensichtlich in Ehren gehaltenes Zeichen der Zuneigung einer Dame, die Panthino prompt in der Menge zu suchen begann, jedoch auf Anhieb nicht entdeckte.

Stattdessen fiel sein Blick nach rechts, wo über der Volksmenge auf einem eigenen, ausladenden Balkon der Großteil seiner Familie dem Treiben folgte. Seine Gemahlin Areda Dossarando, Mutter seiner sechs Kinder, winkte ihm lächelnd, die jüngeren Kinder selbst jubelten lauthals den eigenen Cavallieri zu, seine Mutter Udora und die wie so oft in Schwarz gekleidete Fürstenwitwe Preciosa waren hingegen in ein Gespräch vertieft. Nur Auricanius, sein Vorgänger als Familienoberhaupt, fehlte augenscheinlich – wie seine Schwester Yandriga bei der Parade, wenn auch aus einem anderen Grund, wie Panthino wusste. Sein Auftritt sollte aber nicht mehr lange auf sich warten lassen …