Details der Familie Menaris

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Familie Menaris   Familiendetails   Stammtafel   Politik und Domänen   Oberhäupter   Draconiter-Institut   St. Brigon    

Auf dieser Seite sind die lebenden Mitglieder der traditionell eher kleinen Magierdynastie Menaris ebenso zu finden, wie Hinweise zur Familienhierarchie, -struktur und -geschichte.

Familienmitglieder

Die Matriarchin und die Gesichter der Familie

Die Maga Geronya Madalina Menaris (*1009 BF) hat seit dem Jahr 1038 BF die Geschicke der Familie übernommen. Sie soll - und will - die Familie nach den Wirren der vergangenen Jahre wieder in ruhigeres Fahrwasser führen. Sie hat es sich dabei zum Anliegen gemacht, alte Zwistigkeiten in der Familie beizulegen und alte Wunden in der Beziehung zu anderen Familien möglichst zu heilen - ganz nach ihren arkanen Spezialgebieten der Hellsicht und der Heilung.
Unterstützung findet sie dabei in jüngerer Zeit von dem bisher der Familienführung kritisch gegenüberstehenden Medicus Canyzethius Menaris (*979 BF), der gleichzeitig Lehrer an der Volks- und Handwerksschule Shenilo ist. Er verbringt jedoch fast jede freie Stunde im Therbunitenspital, wo er seine Dienste ohne Gegenleistung anbietet - was ihm und auch seiner Familie ein steigendes Ansehen erbringt.
Die politische rechte Hand der Matriarchin ist ihr Vetter Asteratus Menaris (*995 BF), ein Nandus-Geweihter, der in der Vergangenheit bereits Erfahrung als Gesandter der Menaris in der Eteria und Verwalter sammeln konnte und dessen familiäre Verbindungen ihm zudem zum idealen Bindeglied mit den bildungsbeflissenen Familien des Patriziates macht.

Zurückgezogene

Einige Mitglieder der Familie genießen zwar Ansehen und sind in ihren jeweiligen Gebieten als Koryphäen bekannt, haben sich aber weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und treten in Shenilo selten auf. Zu nennen ist hier zum einen der ehemalige Leibmagier diverser Gransignores von Shenilo, Valeran Menaris (*970 BF), erworben. Nominell ist der einstige Schüler Carolan Schlangenstabs zwar noch Lehrmeister am Draconiter-Institut Shenilo, bildet aber nur mehr selten eigene Scholaren aus. Valeran gibt sich vielmehr ganz seinen Forschungen über die Abwehr magischer Beherrschungen hin.
Das prominenteste Gesicht in dieser Reihe ist sicher der Magister der Hesinde Tankred Menaris (*989 BF), der ehemals Patriarch seines Hauses und Hoher Lehrmeister des örtlichen Hesinde-Tempels war. Nach seiner Absetzung durch interne Querelen und seiner Verwundung durch Drugon Menaris hat Tankred allerdings in beiden Positionen anderen den Vortritt gelassen. Meistens befasst sich Tankred mit der Vergangenheit seiner Familie und seiner Heimat, wobei er allerdings mehr als lediglich historische Interessen verfolgt. Eine besondere Schwäche scheint er überdies für (arkane bzw. übernatürliche) Verschwörungen aller Art zu haben - was manche für Paraonia halten. Dabei stützt er sich naturgemäß vornehmlich auf historische Schriften, da wahrhaft gelungene Verschwörungen eher selten unmittelbar aufgedeckt werden. Er gilt vielen als graue Eminenz der Familie, hat er doch die größte politische Erfahrung in der ganzen Familie.
Die Gerüchte, dass Gyldarion Menaris im Arinkelwald überlebt habe, wollen in letzter Zeit nicht abreißen. Der Sohn Geronyas würde nicht nur seiner Mutter dereinst als Oberhaupt nachfolgen, sondern erbte von ihr auch deren magische Begabung und galt somit bis zu seinem Verschwinden als ihr idealer Nachfolger.

In der Fremde

In den vergangenen Jahren nur selten in Shenilo weilen schließlich die Adepta minor Argelia Menaris (*1010 BF), die nach dem Rückzug ihres Adoptivvaters Valeran und dem Wegzug ihres Mannes fast nur noch auf der Feste Millenis weilt.
Im ganzen Lieblichen Feld reist dagegen Angrond Timshal Menaris (*1003 BF) umher, ein Schwertgeselle an der Schwelle zum Schwertmeister, der Diejenigen jagt, die er des Verrates an seinem Vater bezichtigt.
In noch größere Ferne hat es schließlich Fiaga Menaris, die Mutter der Matriarchin verschlagen. Sie hat sich auf ins Mittelreich gemacht, um ihren seit mehr als einer Dekade verschollenen Mann Kvalor Nacladus Menaris zu finden.

Kinder der Familie

Auf den schmalen Schultern der Kinder ruhen die Hoffnungen der Familie auf die Zukunft. Zu nennen ist zunächst Brigona (*1039 BF), jüngster Spross der Familie, eine Tochter Asteratus', die noch mit Sprache und Motorik ringt, aber der man schon großes nachsagt.
Inzwischen ebenfalls in der Ferne weilend befindet sich Asmodean Menaris (*1033 BF), ein Halbwaise.

Allgemeines

Seit den Magierkriegen in Shenilo ansässig, sind die Menaris eine der wenigen "echten" Magierdynastien des Lieblichen Feldes. In nahezu jeder Generation war mindestens ein Mitglied der Familie magisch begabt, meist sind es sogar gleich mehrere Magier, die der Familie entstammen. Diese Affinität hat von Anfang an auch eine starken Verbundenheit zur Kirche der Hesinde bewirkt, in deren Geweihtenschaft die Menaris traditionell vertreten sind. Immer wieder haben Menaris die Tempelvorsteher von Shenilo gestellt und sind sogar zu höheren Weihen aufgestiegen. Die Magier der Familie fühlen sich traditionell der weißen Gilde verbunden - schon Asmodena Menaris gehörte zu den Gründerinnen des Bundes des Weißen Pentagramms; dennoch gab es zu allen Zeiten einen kleinen Teil der Magier, die einer anderen Denkschule anhingen, und Akademien der Grauen Gilde besuchten. Dieser Konflikt zwischen Asmodeanern und Canities, der zur Zeit Carolan Schlangenstabs aufgelöst schien, ist nach dessen Tod wieder aufgebrochen und hat sich durch die jüngsten Veränderungen wieder verstärkt.

Familienhierarchie

In einer Zeit, in der sich die Familie in Shenilo einen sicheren Hafen errichten musste, entstand eine strikte Hierarchie der Menaris, die sich ganz der Matriarchin oder dem Patriarchen unterordnen. Durch die arkane Tradition wurde dies weiter verstärkt, die unumstrittensten Oberhäupter waren fast stets Magier. Allerdings hat sich, vergleichbar dem Magisterkollegium einer Akademie, ein Rat der Verdienten gebildet, der das Oberhaupt in den wichtigen Entscheidungen berät. Sofern die Erbfolge innerhalb der Familie unklar ist, ist es zudem jener Rat, der die Entscheidung trifft. Derzeit sitzen im Rat der Verdienten, der stets nur die gebildetsten Mitglieder der Familie umfasst, Valeran (ruhend), Asteratus, Tankred und Menacora.

Magisches

Die Familienoberhäupter haben bereits nach Ende der Magierkriege eine generelle Bestimmung erlassen, die das Kopieren von Spruchthesen durch Menarismagier betraf. Jede Abschrift durch ein Mitglied der Familie musste - sofern möglich - doppelt angefertigt werden und die zweite Kopie zum Familienbestand der Menaris hinzugefügt werden. Dadurch hat sich im Palazzo Carolani eine erklekliche Anzahl von Sprüchen angesammelt, die jüngst der Bibliothek des Draconiter-Institut Shenilo und deren Lehrmeistern überlassen wurde. Gegen einen nicht geringen Obolus dürfen auch interessierte Magi die unbedenklichen Exemplare der Menaris-Manuskripte einsehen.
Neben dieser Praxis halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach es den großen Magiern der Familie wie Niobarn oder jüngst Carolan Schlangenstab, gelungen ist, ganz neue Formeln zu entwerfen, die nur an Familienmitglieder weitergegeben und deren schiere Existenz selbst vor profanen Menaris eifersüchtig verborgen werden. Ein möglicher Hinweis auf den Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte bietet zum einen die besondere Natur der Heiligen Familie der Menaris.
Daneben wird immer wieder darauf hingewiesen, wie lange mancher Menaris dem Drängen Borons getrotzt hat. Viele Mitglieder der Familie, wie zuerst Nandurian Menaris oder Nacladin Menaris und jetzt Esindio Menaris, leben bis zu 90 Götterläufen oder gar noch länger...
Eine etwas eigenartig anmutende Besonderheit ist der Magus magorum, der Hofmagier der Menaris, ein Amt, das in einer Magierdynastie unangebracht scheint. So ist es denn auch eher ein Ehrenamt, das angeheirateten Magiern zugestanden wurde, um sie zu ehren. Manche Amtsträger schafften es jedoch auch einen signifikanten Einfluss auf die Familie zu üben, besonders prominent war dies bei Darinor Gilindor der Fall, der als Magus magorum sogar zum Regenten der Familie aufstieg. Als Insignie weiblicher Hofmagier gilt das Asmodenengewand, das noch Asmodena Menaris getragen hat. Seitdem die einstige Maga magorum, Geronya Madalina Menaris, 1038 BF zur Matriarchin und Consiliere Menacor aufstieg, wird das Amt häufig synonym verwendet.
Das Bannschwert Nacladin Menaris', ein weiteres Artefakt mit Familientradition, wird häufig vom Cavalleristo der Menaris, eher als Prunk- denn als Kriegswaffe, getragen. Seine archaiche Form mag auch ein Grund dafür gewesen sein, dass Erzmagier Carolan Schlangenstab das Magierflorett so entschieden bekämpfte.

Ahnenverehrung

Die Menaris haben eine starke Tradition der Ahnenverehrung, die sich bis in die Zeit Nandurian Menaris' zurückverfolgen lässt, der seiner Mutter einen Schrein errichten ließ. Alle Menaris pflegen das Nasuleum der Familie südlich Shenilos, wo seit zwei Jahrhunderten die Körper der Verstorbenen aufgebahrt werden. Davor wurden die Patriarchen der Familie im St-Brigon-Tempel beigesetzt - Ausdruck der engen Verbindung des Hauses zur Göttin der schönen Künste und der Magie.
Eine Besonderheit sind die Figuren der Heiligen Familie, die den Gräbern beigelegt werden: Durch Magie sind ihre Gesichter den Verstorbenen nachempfunden und trotzen Satinav. Dabei zeigt die jeweils andere Figur der heiligen Familie eine Darstellung Hesindens, handelt es sich bei der Person um einen Mann, während ein stilisierter Naclador den Frauen zur Seite gestellt wird.

Eine weitere, sichtbarere Form der Ahnenverehrung findet sich im Palazzo Menaris: Der Hauptkorridor des Erdgeschosses wird von Porträts der Oberhäupter gesäumt. Dort blicken den Besucher von Asmodena bis Madalina Menaris alle bisherigen Oberhäupter der Familie an. Das während des Krieges der Drachen bereits begonnene Gemälde, das den greisen Esindio Menaris zeigt, ist bis auf Weiteres in einen Lagerraum gewandert, wo es gemeinsam mit dem Bildnis des Magokraten Drugon Staub ansetzt...
Daneben hat sich die Tradition herausgebildet, zur besonderen Betonung des Magiererbes, auch die Stäbe der magiebegabten Oberhäupter in diese Galerie zu hängen.
Die nichtmagiebegabten Menaris-Oberhäupter tragen traditionell das baculum nandurium, den Stab des Wissens, den schon Nandurian Menaris getragen haben soll. Dabei handelt es sich um einen armlangen Ebenholzstab mit weißem Einhornkopf.

Geschichte

Die Kusliker Herzöge

Vater...
gegen Sohn

Die erste Frau, die sich "Menaris" nannte, die heute noch bekannt ist, war Asmodena Menaris, vor und während der Magierkriege stellvertretende Leiterin der Halle der Metamorphosen zu Kuslik. Als nach Rohals Verschwinden auch der Leiter der Akademie, Cordovan Schlangenstab, begann zunehmend gewaltsam seine Vorstellungen der Magierzunft durchzusetzen, wandte sich Asmodena von ihm ab und half, ihn zu beseitigen. Dann führte sie ihre Familie in Sicherheit nach Shenilo. Durch die umsichtige Herrschaft ihres hesinde-geweihten Sohnes Nandurian Menaris (593-687 BF) blieben die Menaris vor Übergriffen im Zuge der Magierkriege verschont und wurden zu Ministerialen des Hauses Dorén, deren Hofmagier und -geweihte sie Generationenlang stellten.
Direkt nach dem Unabhängigkeitskrieg verursachte die sogenannte Gilindor-Regentschaft die bis heute andauernde Rivalität der beiden bedeutendsten Magierdynastien des Lieblichen Feldes.

Das Königreich am Yaquir

Drugon der Magokrat

Schon Nandurian Menaris hatte den Aufstieg der Familie in das Patriziat Shenilos im Wesentlichen durch eine Anlehnung an Haus Galahan bewerkstelligt. Die traditionelle Unterstützung der Fürsten von Kuslik für die Hesinde-Kirche, machte die Menaris naturgemäß zu deren Parteigängern. Die Hohe Lehrmeisterin Shenilos, Gylduria Menaris (775-824 BF), heiratete einen Galahanisten und wurde zur vielleicht einflussreichsten Menaris in geistlichen Dingen. Durch ihren Sohn Drugon, der als Hofmagier des Gransignor von Pertakis gar zum wetlichen Herrscher über Shenilo und weite Teile der westlichen Domäne Pertakis wurde, übte sie auch Einfluss auf diese Gebiete aus. Nach dem Tod Kusmara Galahans stand die Familie vor einem Scherbenhaufen, denn Gyldurias Politik - die Geweihte hatte Kusmara nichteinmal ein Jahr überlebt - hatte der Familie viele Feinde gemacht. Es bedurfte kluger Entscheidungen und vieler Jahre, bis sich die Menaris wieder von Gyldurias Erbe erholt hatten und bis heute ist eine tiefgehende Skepsis gegenüber den Galahanisten geblieben.
Seit den Magierkriegen war die Familie Menaris von Magiern der Weißen Gilde dominiert gewesen; dennoch hatte sich stets ein Teil der Familie andere Lehren aus den Taten Cordovan Schlangenstabs geschlossen und sich der Grauen Gilde zugewandt. Ein fragiles Gleichgewicht zwischen den weißmagischen Asmodeanern einerseits und den Canities (von bosp.: graue Farbe, graues Haar) geheißenen Graumagiern andererseits war die Folge, das zwar nie aufbrach, aber verhinderte, dass die Familie dauerhaft die Geschicke der liebfeldischen Magierkreise prägen konnte.
Dies sollte sich mit Carolan Menaris (940-1020 BF), der später Träger des Schlangenstabes werden sollte, radikal ändern. Der kometenhafte Aufstieg des überaus strengen, charismatischen und rohalsgläubigen Weißmagiers führte zu einer starken Polarisierung innerhalb der Familie, die auch die Nicht-Magier mit einbezog: Der größere Teil der Familie um Carolans Bruder Esindio Menaris, das amtierende Oberhaupt, versammelte sich um Schlangenstab und übte starken Druck auf die Graumagier der Familie und deren Sympathisanten aus. Wann immer nun eine Akademie zu wählen war, intervenierte Carolan persönlich und warf sein gesamtes Gewicht in die Waagschale, um eine Entscheidung zugunsten der Weißen Gilde herbeizuführen.

Drakhard, der letzte der Canities

Der Streit eskalierte schließlich, als sich die graumagische Denkschule um Drakhard Menaris organisierte und vor dem Cronconvent und den Convocati Primi der Grauen und Weißen Gilde Einspruch einlegte. Unglücklicherweise für Drakhard und seine Anhänger war Carolans Bruder Esindio als Oberhaupt der Familie zu umfassenden Eingriffen in Leben und Beruf sämtlicher Familienmitglieder berechtigt und so entschieden die Brüder die Auseinandersetzung zu ihren Gunsten. Bis auf Drakhard Menaris, der den Schutz der Draconiter genoss, mussten sich schließlich alle Menaris, die an graumagischen Akademien lehrten, studierten oder arbeiteten von diesen abwenden und zum Bund des Weißen Pentagramms wechseln.

Das Horasreich

Nach dem Tod Carolan Schlangenstabs und dem Aufstieg des pragmatischen Tankred Menaris zum Oberhaupt der Familie, ist die strikte Ablehnung der Grauen Gilde durch die Menaris nach und nach abgeschwächt worden. Dies wurde durch den Übertritt Kvalor Nacladus Menaris' von der Halle der Metamorphosen zur Halle der Antimagie zu Kuslik und den Wechsel der Halle des Vollendeten Kampfes zu Bethana zur Grauen Gilde begünstigt, die zum Beispiel Brigona Menaris betraf.
Politisch bedeutsam für die Menaris war die allmähliche Emanzipation Shenilos von den Stadtherren, die schließlich im Zuge des Thronfolgekrieges endgültig manifest wurde. Als eine der ältesten Patrizierfamilien der Stadt nahmen die Menaris - viel weniger aus machtpolitischen, als aus traditionell-elitärer Überzeugung - eine Führungsrolle in der Stadt ein. Zwei wichtige Säulen stützen seither den politischen Einfluss der Menaris in der Stadt der Drachen. Zum einen die dominante Position innerhalb der Magierschaft von Stadt und Umland, die sich symbolhaft in der Schirmherrschaft der Menaris über das nur noch dem Namen nach dem Hesinde-Orden assoziierte Lehrinstitut. Zum anderen die nunmehr ebenfalls als dominant zu bezeichnende Rolle, die die Menaris in der Hesinde-Kirche der Stadt spielen, die spätestens durch den Aufstieg des Patriarchen zum Hohen Lehrmeister von Shenilo unverkennbar ist. Augenscheinlich der gleichen Entwicklung geschuldet ist der Aufbau des kleinen Gutes Helas Ruh zu einer lokalen Verehrungsstätte der Schlangenleibigen Göttin, den die Menaris durch Schreinsstiftungen und politische Einflussnahme verstärkt betreiben. Es sollte indes nicht verschwiegen werden, dass einige hinter dieser Protektion auch handfeste grundherrschaftliche Interessen des in dynastischen Bahnen denkenden Familienoberhaupts vermutet haben.
Gleichsam als dunkles Spiegelbild der beschriebenen Entwicklung der letzten Dekade gingen mit der steigenden Bedeutung der Menaris im städtischen Kräftespiel auch stärker werdende Rivaltitäten oder gar Feindschaften einher. So war spätestens seit der offenen Unterstützung der Menaris für den Calvener Ludovigo von Calven-Imirandi das alte Vertrauensverhältnis zu den Dorén getrübt worden. Weit prekärer stellte sich indes die Beziehung zu den ebenfalls einfluss- aber keineswegs so traditionsreichen Brahl dar, die sich nach Meinung Mancher mittlerweile zu einer veritablen Fehde ausgewachsen hat.
Während der Landherrenhändel 1033 BF kulmunierten viele der letztgenannten Entwicklungen zu einem - vorläufigen - Höhepunkt: Die Unterstützung der Menaris für Ludovigo während dessen autokratischer Herrschaft sorgte zunächst für eine kurzfristige, weil erzwungene Beruhigung des Zwistes mit den Brahl, die ebenfalls auf der Seite des Calven-Imirandi standen. Indes standen sich Dorén und Menaris erstmals als Feinde auf dem Schlachtfeld gegenüber. Bezeichnenderweise kam es aber nicht zu direktem Blutvergießen zwischen den einstigen Leibmagiern und ihren damaligen Herren, während andererseits gegen Ende der Händel Menaris Brahlblut und Brahl Menarisblut vergossen. Sobald sich nämlich die Menaris von Ludovigo abgewandt hatten, hatte man sich zum einen den Dorén fast umgehend wieder angenähert, während die Rivalität mit den Brahl in blutigen Zwist überging. Allerdings konnten nach dem Ende der Kämpfe, die für das Gros der Patrizierschaft mit einer merklichen Kriegsmüdigkeit einherging, die Patriarchen beider Familien zu einem modus vivendi finden, der die Fehde hat einschlummern lassen. Die Menaris bemühen sich nunmehr um eine Neuverortung auf dem politischen Spielfeld Shenilos.