Odrina Tribêc
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Odrina Tribêc entstammte dem Haus Tribêc und war die Tochter des Seefahrers Sewalf Tribêc und seiner Frau Romada. Sie fühlte sich in ihrer Kindheit zum Hafen von Sewamund hingezogen, wo sie früh den Glauben nicht an Efferd, sondern an Firun verinnerlichte. Viele sahen darin eine bewusste Abkehr vom Beruf und Glauben ihres Vaters.
Odrina zog sich, anders als viele ihrer Geschwister, früh von den Geschäften des Familienhauses zurück. Sie verbrachte ab ihren Jugendjahren viel Zeit in den Wäldern und auf Fahrten mit den Fischern am Sewak und den Kanalstakern des Umlandes. Ihre Frömmigkeit für Firun war bekannt. Sie lebte bescheiden und galt in der Familie als Sonderling.
Trotz ihrer Zurückgezogenheit hatte sie zwei Kinder, Mondino, der später einmal Stadtrichter in Farsid werden sollte, ein gewissenhafter, wenn auch farbloser Bürokrat, und Sâl Jel, der Efferdpriester wurde, und damit einen bewussten Gegenpol zum Glauben seiner Mutter darstellte. Zeitzeugen berichten, dass zwischen Mutter und Sohn oftmals hitzige, aber respektvolle Debatten über Pflicht und Barmherzigkeit geführt wurden.
Odrina war still, naturverbunden und streng. Sie erwartete Härte von sich und anderen, predigte jedoch stets die Demut vor den Göttern. Während andere im Hause Tribêc durch Intrigen und Geschäfte auffielen, lebte sie zurückgezogen, was ihre Kinder nicht daran hinderte, in Verwaltung und Rechtsprechung Karriere zu machen.
In Sewamund erinnert man sich an Odrina als an eine Frau, die die Kälte des Winters liebte und ihre Kinder zur Pflicht erzog. Ihr Sohn Mondino soll oft gesagt haben, seine Mutter habe ihm beigebracht, „Gerechtigkeit müsse so unerbittlich sein wie ein Schneesturm“. Fischer dagegen erinnern sich an Odrina als jene Frau, die manchmal mitten im Winter barfuß am Sewak stand und so Firun ein Opfer darbrachte.
Gerüchte
- Es heißt, Odrina sei nie offiziell verheiratet gewesen und habe ihre Kinder außerhalb klassischer Travienbünde bekommen.
- Manche behaupten, sie habe über eine Zeit lang mit einem Firun-Geweihten bei Garlischforst gelebt.
- Andere meinen, sie habe ein verborgenes Vermächtnis ihres Vaters Sewalf, alte Seekarten, gehütet, die seit ihrem Tod verschwunden sind.
- Ein Schmuckstück mit Quarz, das sie stets bei sich trug, wurde nach ihrem Tod nie gefunden. Einige glauben, es liege noch immer irgendwo in der Wildnis.