Archiv:Signor von Streitebeck protestiert (BB 26)

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Auge-grau.png Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 26



Signor von Streitebeck protestiert gegen Bruch des Landfriedens und „Feigheit der Flotte“


Die jüngsten Ereignisse in Sewamund sind unter den Adeligen Phecadiens auf bisweilen scharfe Kritik gestoßen. In vorderster Reihe dabei der Signor von Streitebeck, Amando Barabeo. Der junge Mann, der bisher vor allem durch seinen heldenhaften Kampf gegen die heidnischen Wüstenreiter von sich reden machte, warf dem Signor von Nupercanti einen Bruch der guten Sitten und des Landfriedens vor. „Die Ansprüche Signor Tristanos mögen gerechtfertigt sein oder nicht – ich will hier nicht präjudizieren,“ so lautete die Erklärung Amando von Streitebecks. „Doch mit seinen blutigen Verstößen gegen die Setzungen des Landtages stellt der Signor sich außerhalb des Gesetzes und verwirkt damit allen Anspruch!“
Vor allem aber zeigte Wohlgeboren sich empört darüber, dass der Nupercanti es gewagt habe, sich bei dem Kampf um Sewamund der Hilfe von – soweit dies bekannt geworden ist – Piraten zu bedienen, womöglich gar aus dem Windhag. „Sollte sich dies bewahrheiten, kann ich nicht umhin, meinen tiefen Abscheu zu erklären,“ so die Worte Signor Streitebecks. „Wenn tatsächlich Windhager Piraten auf Geheiß Tiro Tristanos das Blut horasischer Bürger vergossen haben, dann muss ihm sofort und schärfstens Einhalt geboten werden! Es geht nicht an, dass der Herzog und Ihre Horaskaiserliche Majestät sich bemühen, diesem praioslästerlichen Treiben auf unseren Meeren ein Ende zu machen und dieser... Signor diesem Gesindel und Mörderpack Zugang zu unseren Häfen verschafft. Ein Skandal, dass ein horaskaiserlicher Hafenmeister sich dem nicht mit Gewalt widersetzt hat! Dies verlangt dringend die Ablösung des Commandanten und eine Untersuchung der Vorfälle.“
Nach dem Dafürhalten Signor Amandos sei es das Mindeste, dass Signor Tiro die Kapitäne und Hauptleute der Seeräuber sofort der Gerechtigkeit – und dies heißt: dem kaiserlichen Adlerorden – überantworte, auf dass dieser über die Wahrhaftigkeit der Anschuldigungen befinden und ein Urteil fällen möge. Nach Klärung dieses Sachverhaltes sei weiter über das fürdere Schicksal des Signor von Nupercanti zu befinden.
Sollte der Nupercanti sich verweigern und nicht der Gerechtigkeit die Tore öffnen, fälle er über sich selbst das Urteil: „Dies würde,“ so ließ uns der zornglühende Signor von Streitebeck wissen, „einem Schuldeingeständnis gleichkommen. Und ich denke nicht, dass der Adel Phecadiens einen Mann in seinen Reihen dulden wird, der so offen mit Piraten und Seeräubern gemeinsame Sache macht.“ Einstweilen freilich bleibt die Sache unentschieden – die Klageschrift des Streitebeckers gegen das „Piratenvolk“ in Sewamund ist dem Vernehmen nach dem grangorischen Haus des Adlerordens zugegangen, eine weitere Beschwerde an die Admiralität wegen des „skandalösen“ Verhaltens des horaskaiserlichen Commandanten gleichfalls anhängig. Truppen indes hat der Signor von Streitebeck in diesen Stunden noch nicht nach dem Süden beordert – die Contingente seines Hauses blicken derzeit alle nach dem Norden, auf die dunklen Berge des Windhag.

DS