Colombino di Bellafoldi
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Baronet Colombino Ascanio Sirlan di Bellafoldi ist der Canzellario von Stadt und Baronie Ruthor.
Der jüngere Bruder des verstorbenen Barons Alwîn di Bellafoldi wurde von diesem zum wichtigsten Würdenträger der reichen Baronie Ruthor berufen. In dieser Stellung war er der wahre Verwalter des Hausgutes der Bellafoldi und verfügte über weitgehend freie Hand; insbesondere deswegen, weil der Baron als Comto Seneschall oft in Reichsangelegenheiten abwesend war.
Obwohl Ruthor in dieser Zeit nicht mit der städtischen Entwicklung des restlichen Lieblichen Feldes mithalten konnte, blühte und gedieh vor allem der Ackerbau und machte den Landstrich zu einem der reichsten des Landes. Mit dem Beginn des Thronfolgekrieges wurde diese gedeihliche Entwicklung in Frage gestellt. Baron Alwîn war in der Schlacht an der Kreuzung von Castarosa gefallen. Die Galahanisten der Familien Selzin und Gabellano griffen nach der Macht und versuchten das fragile Gleichgewicht in der Baronie, das Colombino bis dahin meisterlich zu wahren verstand, zu kippen. Dem beleibten Colombino gelang nur knapp und im bloßen Nachthemd die Flucht aus Ruthor zu seinen Verwandten nach Sewamund.
Von dort aus organisierte er für seine unbedarfte Nichte Oleana di Bellafoldi den Widerstand, führte auch Truppen des Hauses und sicherte Oleana schlussendlich den Thron. Dennoch hat der kluge Politiker das Haus Bellafoldi nicht wieder vollends in seine alte Position einsetzen können: Insbesondere die unterlegenen, ehemaligen Verbündeten aus dem Haus Calven-Imirandi (dessen Zerschlagung ihm misslang, aber einige Götterläufe später aus internen Streitigkeiten dennoch folgte) haben mit Colombino gebrochen und versuchen die Baronsmacht zu unterminieren, wo sie können. Auch wurden die westlichen Gebiete der Baronie dem Baron von Selzerino zugeschlagen.
Dennoch vertraut Oleana ihrem Onkel vollends. Er lehrte sie seit ihrer Baronserhebung die Kniffe der Staatskunst. Die Abhängigkeit der Bellafoldi von Sewamund sieht er mit steigendem Missfallen, obwohl er doch weiß, dass ein direktes Vorgehen gegen den Nachbarn kaum möglich ist, hat er doch selbst sewamunder Adlige in Ruthor zu einer einflussreichen Machtgruppe gemacht.