Daria Tribêc

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Daria Tribêc (SC)
Daria Tribec.jpg
Daria Norala Tribêc

Familie: Haus Tribec.png Haus Tribêc
Titel & Ämter: Cavalliera, Matriarchin des Hauses Tribêc
Tsatag: 29. Praios 969 BF
Boronstag: Rahja 1044 BF für tot erklärt
Größe: 1,72 Schritt
Statur: zierlich, aber von fester Haltung
Haare: dunkelbraun, später silbrig
Augenfarbe: braun
Kurzcharakteristik: geliebte und gehasste Mutter der Tsaida Tribêc, immer wieder für Überraschungen gut
Wichtige Talente: Diplomatie, Menschenkenntnis, Etikette
Vor- und Nachteile: Stolz, Geheimniskrämerei, misstrauisch gegenüber Nähe
Beziehungen: einst ansehnlich, nun schwindend
Finanzkraft: mittel, gut verwaltet
Eltern: Gomer Tribêc, Eliza della Camerano
Geschwister: Saya (*959 BF), Theodor (*976 BF), Halbgeschwister: Cecita (*968 BF), Bifurco (*974 BF), Lipoma (*970 BF), Pulpio (*968 BF)
Travienstand: verheiratet mit Travio Kaarstett (988 BF)
Nachkommen: Hesindiego und Tsaida (Zwillinge, *989 BF), Hesindia (*991 BF), Leonora (*993 BF), Korelia (*994 BF), Horatin (*1000 BF)
Freunde & Verbündete: Zofe Noionita Summrob, Magier Salquirio Seebogner, Tiro Tristano von Nupercanti
Feinde & Konkurrenten: Tsaida Tribêc, Haus Amarinto
Seelentier: Katze
Besonderheiten: tsagläubig
Zitate: "Manche Spiele gewinnt, wer sie unvollendet lässt."

Cavalliera Daria Tribêc, vormals Signora von Tribêc, hielt sich für sehr lange Zeit dort auf Burg Trebesco auf, wo sie den Lebensabend verbrachte. Zuletzt brauchte Daria die Zuwendung einer eigenen Leibzofe Noionita und ihren Zerstreuungsmagier Salquirio.

Geboren als zweite Tochter des Patriarchen Gomer Tribêc und seiner Frau Eliza della Camerano, zeigte Daria bereits früh ein ungewöhnliches Verständnis für gesellschaftliche Dynamik. Während ihre zehn Jahre ältere Schwester Saya Tribêc als Sinnbild der Zucht und Frömmigkeit galt, war Daria stets die charmante, eigensinnige und strategisch denkende Garadanspielerin, eine Frau, die auf dem Spielbrett wie im Leben selten einen Zug ohne Hintergedanken machte.

Mit ihrem früh verstorbenen Mann Travio Kaarstett zeugte die tsagläubige Schwester der Saya Tribêc sechs Kinder: Tsaida, Hesindiego, Hesindia, Leonara, Korelia und Horatin. Noch im Jahr von Horatins Geburt starb Travio.

999 BF wurde Daria zur Matriarchin des Hauses Tribêc. In ihrer Zeit als Familienoberhaupt gelang es ihr, die schwächer werdende Stellung der Familie im Umfeld von Sewamund zu stabilisieren. Sie verstand es meisterhaft, Schulden in Investitionen und Gerüchte in politische Währung zu verwandeln. Noch in die Zeit, in der sie Signora war, fällt der Startschuss der Fehde des Hauses Tribêc mit dem Haus Amarinto, die ab 1021 BF eskalierte.

Ihr politisches Geschick bewies Daria im Jahr 1028 BF, als sie ihre langjährigen Verbündeten durch ein Bündnis mit Tiro Tristano von Nupercanti überraschte und eine bedeutende Verschiebung der politischen Macht in Sewamund herbeiführte. Ihr taktisches Kalkül gipfelte in der Gefangennahme Edelmunde von Streitebecks, die sie als Druckmittel benutzte, um die Familie Streitebeck zur Kooperation zu zwingen. Diese Aktion brachte ihr sowohl Bewunderung für ihren scharfen Verstand als auch Ablehnung und Feindschaft ehemaliger Verbündeter ein, die sich von dem radikalen Kurswechsel betrogen fühlten, unter ihnen ihre eigene Tochter Tsaida, die mehr oder weniger offen gegen den Kurs ihrer Mutter opponierte.

Nach dem Praios 1038 BF zog sich Daria zunehmend auf Burg Trebesco zurück. Sie beschäftigte sich mit astrologischen und esoterischen Studien, ließ den Magier Salquirio Seebogner zu ihrem engsten Vertrauten werden und gab vor, „den Wandel der Linien“ zu erforschen, ein tsagläubiges Konzept, das Schicksal und Zufall als göttliches Muster deutete. In diesen Jahren entstanden ihre Notizen zur „Spirale der Erneuerung“, in denen sie die These vertritt, dass jede Herrschaft, die nicht vergeht, in sich selbst ertrinkt. Einige der Texte kursieren bis heute im Umfeld von Tsa-Gläubigen in Phecadien, etwa bei Alissa Vistelli.

Seit dem 1. Rahja 1039 BF wurde Daria Tribêc nicht mehr gesehen, als die Piratin Miranda Kaarstett das Dorf Tribêc überfiel. Ihr Leichnam wurde nie gefunden, doch an einem Bootssteg nahe des Hafens fand man drei Gegenstände: einen Glasring, eine Karte des Sewaks und eine einzelne Katzenpfote, aus Wachs gegossen.

Im Rahja 1044 BF wurde Daria Tribêc für tot erklärt. Ihre Tochter Tsaida Tribêc folgte ihr als Matriarchin des Hauses nach.

Schriften

Auszug aus Darias Tagebuch, Rahja 1039 BF
„Ich schreibe in einer Nacht, die stiller ist als die Erinnerung.
Der Wind kommt vom Meer, aber er trägt keinen Salzgeruch mehr, sondern den von Asche. Vielleicht vom Dorf, vielleicht von meiner eigenen Burg.
Ich habe vieles getan, was man mir nicht verzeiht, und vieles, was man mir nie danken wird. So ist Ordnung, man kann sie nie schaffen, nur erhalten, bis sie sich selbst zerfrisst.
Tsa lehrt Veränderung. Aber sie schweigt, wenn man fragt, wer den Schmerz bezahlen soll. Ich glaube, sie lächelt, während sie zusieht, wie wir uns mühen, Muster in den Sturm zu zeichnen.
Ich sehe, wie meine Kinder erwachsen wurden wie fremde Länder. Hesindiego, so rechtgläubig, dass er den Zweifel für eine Krankheit hält. Leonora, die die Sonne anbetet, weil sie nie gelernt hat, im Schatten zu sehen. Korelia, sie hat die Hände ihres Vaters, aber nicht seinen Mut. Und Tsaida… ach, Tsaida. In ihr tobt der Wind, der einst in mir war. Sie wird alles zerstören, was ich gebaut habe, und damit recht behalten.
Ich habe heute Salquirio Seebogner entlassen. Er hat es nicht verstanden, aber er hat geahnt. Seine Magie ist mir zu viel geworden; sie riecht nach kaltem Eisen. Es gibt andere Wege, stillere, gefährlichere.
Noionita Summrob wollte mir den Segen der Ruhe erteilen. Ich sagte ihr, Ruhe sei nur ein anderes Wort für Stillstand. Draußen miaut die Katze. Ich habe sie hereingelassen, sie legt sich auf die Karte des Sewaktals, direkt dort, wo der Fluss ins Meer mündet. Ein gutes Zeichen, sagt mein Herz. Ein schlechtes, sagt mein Verstand.
Ich habe meine Ringe abgenommen. Den von Travio zuerst, dann den des Hauses, dann den aus Glas, den mir ein Seemann einst schenkte, dessen Namen ich nie behalten habe.
Ich werde sie nicht brauchen, wo ich hingehe. Vielleicht aufs Meer, vielleicht zu Mutter, vielleicht dorthin, wo eine Zeit neu beginnt.
Wenn dies jemand liest, sag Tsaida, sie soll nicht versuchen, mich zu finden. Ich bin nicht fort. Ich bin nur… im Wandel.
Und wenn sie den Himmel betrachtet, soll sie wissen: Auch die Sterne sind nur Ordnung im Chaos. Tsa lacht über beide.“


Gemälde von Daria in jüngeren Jahren

Brief der Tsaida Tribêc an ihre Mutter Daria, Sewamund, 18. Hesinde 1043 BF)
„Mutter,
man sagt, der Wind, der über die Deiche zieht, trage Stimmen mit sich. Ich habe mich gestern Abend auf den Wehrgang von Burg Trebesco gestellt und versucht, ihn zu verstehen. Ich glaube, ich hörte deinen. Oder nur den meiner eigenen Schuld.
Man wird dich zur Verschwundenen erklären, zur Märtyrerin der Ordnung und zur Verräterin am Blut. Ich weiß nicht, was du wirklich warst, aber ich weiß, was du in mir hinterlassen hast: eine Unruhe, die kein Gebet stillt.
Als Kind dachte ich, du seiest unfehlbar. Du hattest für alles einen Plan, selbst für den Zufall. Du konntest im Chaos lächeln, aber du hast vergessen, dass Menschen keine Figuren sind.
Ich erinnere mich an den Abend, als du mir sagtest: „Tsa segnet jene, die verändern, nicht jene, die verstehen.“ Ich wollte glauben, dass du mich segnest, als du mich fortschicktest. Aber ich sehe jetzt, du segnetest dich selbst.
Ich hasse dich dafür, dass du fortgingst, bevor ich dich entthronen konnte. Ich hasse dich noch mehr dafür, dass ich dich vermisse.
Salquirio Seebogner spricht manchmal noch von dir. Er sagte, du hättest ein Muster gefunden. Ich glaube, du hast dich im Muster verloren.
Die Familie nennt mich jetzt die Matriarchin, aber der Titel sitzt mir wie ein Kleid, das nach dir riecht. Ich trage ihn nur, weil niemand anderes es kann. Ich habe dein Amt übernommen, nicht deine Ruhe.
Wenn du wirklich tot bist, dann verzeih mir, dass ich dich verfluche. Wenn du lebst, dann verzeih mir, dass ich hoffe, du liest dies nicht.
Deine Katze ist noch hier, sie schläft auf deinem Stuhl, als wüsste sie, dass du eines Tages wiederkommst. Und wenn du es tust, Mutter, komm nicht bei Tag. Ich könnte dich sehen und glauben, du seist ein Geist.
Komm bei Nacht. Dann kann ich dir verzeihen, ohne dich zu sehen.
Deine Tochter,
Tsaida“


Auszug aus der Spirale der Erneuerung
„Grundsätze der Spirale

  1. Wandel ist Gnade. Alles, was vergeht, macht Platz für Neues. Stillstand ist eine Form des Todes.
  2. Erneuerung verlangt Erkenntnis. Nur wer den eigenen Platz im Muster erkennt, kann ihn loslassen.
  3. Zufall ist göttliche Ordnung in Bewegung. Was wir als Laune sehen, ist Teil eines größeren Gleichgewichts.
  4. Kein Wesen ist vollendet. Selbst die Götter tanzen in der Spirale, wenn auch unmerklich.
  5. Liebe und Zerstörung sind Zwillinge. Jede Geburt trägt das Ende in sich, jede Zerstörung die Saat des Beginns.

Man bedenke: Der Kreis bleibt im Rahmen. Die Spirale verlässt ihn und bleibt dennoch in Form. Die Spirale symbolisiert die endlose Bewegung des Lebens, aber anders als das einfache Kreis-Symbol der Tsa-Kirche besitzt sie Richtung, sie windet sich nach außen.“

Aus den Notizen Darias zu ihrem Werk:
„Tsa lächelt über das Werk, das sich zu früh vollendet. Der Künstler, der sein Bild vernichtet, gehorcht ihr mehr als der, der es rahmt.“

Gerüchte

  • Manche glauben, Daria habe ihr Verschwinden selbst inszeniert, um einer Prophezeiung zu entgehen.
  • Andere sagen, sie habe in ihren letzten Jahren mit Salquirio Seebogner Rituale vollzogen, die weniger mit Magie als mit Psychologie zu tun hatten.
  • Ihre Zofe schwor, Daria habe am Abend vor ihrem Verschwinden befohlen: „Lasst die Katze herein. Sie weiß, wann das Schiff geht.“
  • Auf Tîphonia kursiert das Gerücht, Daria sei dort gesehen worden, in einer Pension am Meer, beim Füttern von Möwen.
  • In Tribêc berichtet man, an windstillen Nächten miaue eine Katze auf den Zinnen von Burg Trebesco und das Madamal scheine nur auf eine einzige offene Tür.
  • Ingrimich Tribêc meint, Daria habe die Spirale der Erneuerung nicht selbst erfunden, sondern aus alten stordianischen Ingerimm-Überlieferungen übernommen und „verweiblicht“.

Quellen

Vorgänger
Gomer Tribêc
Haus Tribec.png Familienoberhaupt des Hauses Tribêc Haus Tribec.png
999-1019 BF
Nachfolgerin
Tsaida Tribêc