Elea von Urbet
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Elea Puruscor Esindia von Urbet, ehedem von Urbet-Marvinko, ist die seit 1048 BF amtierende Rondra-Hochgeweihte des Grabtempels der Heiligen Lutisana in der Tafelbergfestung von Urbet. 1036 BF wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung ins Zweite Massaker von Urbet nach Perricum und Vallusa 'strafversetzt', kämpfte sie als Ardaritin zwölf Jahre lang im Osten des Kontinents gegen Paktierer und Dämonengezücht.
Werdegang
Nachdem ihrer Base Yandriga und ihren Vettern Auricanius und Rondralio das Noviziat im Rondra-Kult noch aus persönlichen Motiven von der Matriarchin Yasmina verwehrt wurde, setzten sich bei der aus einer wenig bedeutenden Nebenlinie stammenden Elea ihr Vater und vor allem ihr Onkel Bassanio durch um ihr eben dieses Noviziat zu ermöglichen. Elea galt für eine Weile – bis Haldana von Urbet fast zwanzig Jahre später wieder Novizin wurde – als einzige 'Erbin' einer jahrhundertealten Familientradition, die stets Mitglieder ihres Hauses in die Dienste der Kirche der göttlichen Leuin treten sah.
Die Thronfolgekriegsjahre verbrachte die schon zuvor – ihr Vater fiel 1027 BF unglücklich in einem Duell mit Romualdo di Salsavûr – zur Vollwaisen gewordene Novizin in Arivor. Salkya Firdayons Königskrönung 1029 BF war einer ihrer persönlichen Höhepunkte dieser Zeit; deren Schlachttod in Westfar hingegen ein großer Schock. Als ihr Onkel Bassanio nur wenige Wochen später in der Schlacht um Urbet ebenfalls fiel, stand das Haus Urbet erstmals seit über einem Jahrhundert ohne ein geweihtes Mitglied im Rondra-Kult dar – und fand in Elea die einzige Hoffnung, dies auf absehbare Zeit wieder zu ändern. Die Last der Erwartung wog bisweilen schwer auf ihren schmalen Schultern, doch Elea wurde ihr schließlich gerecht. Mit ihrer Weihe erhielt sie 1031 BF den Rondrakamm Puruscor.
Dass sie danach aus familiären Erwägungen durch den Erzherrscher in den heimatlichen Tempel nach Urbet versetzt wurde, missfiel der jungen Geweihten, die sich gerne auch in Neetha oder sogar Vallusa bewiesen hätte. Über die Jahre fand sie sich aber damit ab, gerade keine 'normale' Geweihte zu sein, sondern eine, von der zuvorderst erwartet wurde, Bindeglied zwischen ihrer Kirche und Familie zu sein. Und auch wenn sie das Tjosten verhältnismäßig spät zu ihren Leidenschaften erkor, stürzte sie sich bald zu jeder der sich ihr viel zu selten ergebenden Gelegenheiten ins Turnier.
Nach der Feuernacht von Urbasi 1035 BF und der Rückkehr des verbleibenden Großteils ihrer Familie nach Urbet zählte sie formell zum engsten Familienkreis und hatte in allen familiären Angelegenheiten eine Stimme, die sie aber nicht so recht zu Gehör zu bringen vermochte. Als geeignetste Kandidatin ihres Hauses stieg sie zudem als 'Hohe Treppenwächterin' der großen Pilgertreppe zum Tafelberg von Urbet in die städtische Curia auf. Das Zweite Massaker von Urbet 1036 BF brachte sie innerhalb des eigenen Kults jedoch in Verruf; sie wurde verdächtigt, die übrigen Geweihten eingeschlossen zu haben, um sie von einem Eingreifen abzuhalten. Tatsächlich wurde sie sehr zu ihrem persönlichen Glück kurz darauf nach Perricum und Vallusa 'strafversetzt.'
Ihre Jahre in Tobrien haben Elea erst richtig zum Glauben finden lassen. Abseits der Familie konnte (und musste) sie sich auf sich selbst besinnen, wuchs gleichwohl mit den Herausforderungen. Als ihr Vetter Auricanius von Urbet sie Ende 1046 BF nach über zehn Jahren an der Trollpforte erstmals wiedersah, war sie eine Veteranin zahlloser Scharmützel mit den Feinden der Schöpfung. Sie wusste um ihre Fähigkeiten und hatte die Unsicherheit ihrer Jugendtage abgelegt. Im Herbst 1048 BF erreichte sie die Order ihrer Kirchenoberen, fortan dem wichtigen Tempel in Urbet vorzustehen – eine Aufgabe, die ihr einst schon mit ihrer Weihe vorherbestimmt gewesen zu sein schien, vor der es ihr erst im Wissen um den Göttinnendienst, den sie inzwischen geleistet hatte, aber nicht mehr grauste.