Briefspiel:Im Auge des Chaos/Shihayazad: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2025, 23:27 Uhr

Auge-grau.png

Stadt Efferdas.png Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: Rahja 1044 BF Schauplatz: Efferdas Entstehungszeitraum: ab Sommer 2023
Protagonisten: siehe Übersicht und Zeitleiste Autoren/Beteiligte: Haus di Camaro.png Di Camaro, Haus Efferdas.png Elanor, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Ventargento.png Silberwind, Familie A Temelon.png Temelon, Haus ya Pirras.png Ya Pirras, Familie Trenti.png Trenti, Haus Legari.png Legari, Familie Lysandros.png Lysandros, Haus di Malavista.png Malavista, Familie Solivino.png Solivino, Familie Gerber.png Gerberstädter
Zyklus: Übersicht · Ein Zug über Letrans Felder · Widerstand ist zwecklos · Isyahadin · Im Rahjatempel · Kein Feuer der Leidenschaft · Aphestadil · Treffen wider die Usurpatoren · Rahastes · Madaraestra · Shihayazad · Senatswahl 1045 BF


5. Namenloser - Shihayazad

Ein Licht an dunklen Tagen

In der Ruine war es kalt und muffig riechender Wind pfiff durch die Überreste. Sie hatten lange gewartet und mit der Zeit fielen allen die Augen zu. Einzig die beiden Bewaffneten hielten ihre Stellung und beobachteten die Umgebung. So fiel ihnen auf, dass, nachdem ein weiterer Söldner erschien, in den Reihen der Rondrikan-Löwen eine gewisse Unruhe entstand. Ein Zwiegespräch schien zu beginnen. Letzten Endes verließen die Wachen ihren Posten und ließen die Ruinen unbewacht zurück. Die Bewaffneten nickten sich zu. Einer ging auf die Frauen zu und berührte Avedane saba Festina sanft an der Schulter. “Gelehrte Dame, die Wachen……die Wachen sind fort. Wir sollten diese Gelegenheit nutzen und gehen, wo auch immer euer nächstes Ziel ist.” Die Maga nickte und schickte den Mann mit der Weisung weiterhin wachsam zu sein zurück auf seinen Posten, dann wandte sie sich den anderen beiden Signoras zu, die durch das Gespräch Avedanes mit dem Bediensteten nun ebenfalls wieder völlig wach waren: “Irgendetwas muss geschehen sein, die Wachen wurden abgezogen. Wir sind jetzt die Einzigen, die sich in und um die Ruine aufhalten.” Ihr Blick wanderte von der Maga zur Geweihten und zurück. “Was ist unser Plan, wenn diese Kreatur, von der wir annehmen, sie sei ein Dämon zurückkehrt? Ich kann ein paar Ratten, die es hier ja zu genüge gibt und dem Charakter dieser Kerle entsprechen, als Rondrikan-Löwen erscheinen lassen. Dadurch stehen die Chancen ganz gut, dass das Wesen die Trugbilder nicht gleich als solche erkennt und sich für einige Augenblicke ablenken lässt, aber dann sollten wir einen handfesten Plan haben. Ich habe die Befürchtung, dass ein paar Blitze und Feuerbälle ebenfalls maximal zur Ablenkung taugen und dieses Ding nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen werden.” Fragend blickte sie ihre Gefährtinnen an.
“Ich glaube gelesen zu haben das Zauber aus der Magica Phantasmagorica sind gegen solche Wesenheiten wirkungslos, wogegen Blitze und Feuerbälle Wirkung erzielen können. Auf der anderen Seite, war dieses Ding im Tempel der Rahja gebannt und vielleicht können uns ihre Geweihten helfen. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.” Tharinda della Pena wandte sich an die Bewaffneten. “Bringt uns zum Palazzo ya Pirras. Wir müssen den Bruder meines Dienstherrn über die Lage Bericht erstatten.” Aber ihre Begleiter schauten an ihnen vorbei. Nackte Füße erklangen auf dem Marmor. Hinkende Schritte, die sich ihnen näherten. Sie wandten sich um und sahen eine Gestalt auf sich zukommen. Eine Frau, nackt, schwarze, verbrannte Stellen wie eingeschnittene Furchen, auf der Haut verteilt, auf einem Auge blind. Trotz der Entstellungen, strahlte dieses Wesen eine kalte Faszination aus. Sie verzog ihr Gesicht zu einem schiefen Lächeln. Die Haut am rechten Wundwinkel riss und entblößte weiße Zähne.
In dem Beutel der Praios-Geweihten fing etwas an zu pulsieren. Nevinia ergriff hin und ja, da war es das Ding, das sie unter dem Rahjatempel hervorgeholt hatte. Es pochte regelrecht und hatte sich erwärmt. Eine kratzende Stimme dröhnte in den Köpfen der Frauen. “Ihr…..ihr habt etwas……von mir…..gebt es her…” Es schritt weiter auf sie zu und in Höhe des Bauchnabels öffnete sich ein Maul. Ebenso hörte man ein Rascheln und oberhalb der Schultern zeigten sich die Spitzen von Flügeln. “Gebt es mir….” “Ich schlage vor ihr wirkt euren Zauber, Maga und wenn ihr eure Blitze und Feuerbälle werft, wäre es vielleicht sinnvoll, sie auf das letzte Auge zu konzentrieren.” Nevinia trat für jeden Schritt, den das Ding tat, einen zurück.
Zugegeben Feuerbälle und Blitze waren nicht unbedingt Avedanes Spezialgebiet, aber den ein oder anderen wirksamen Feuerball hatte sie in ihrem Leben bereits gewirkt. So konzentrierte sich die Tulamidin und schickte einen um den anderen Feuerball. Der Erste aus ihrem Stab traf das Maul in Höhe des Bauchnabels, der nächste traf den Kopf. Bei einem Menschen wäre eines dieser magischen Geschosse bereits tödlich gewesen, aber bei diesem Wesen? Dieses heulte auf. Ein Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Ruine. Die Haare fingen Feuer, das Maul zog sich wieder zurück und hinterließ eine rötlich schwarz verbrannte Stelle. Ein Schrei löste sich aus dem Mund der Kreatur, und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit stürmte sie auf die Gruppe zu. Tharinda klopfte mit ihrem Stab auf den Boden und das Wesen prallte gegen eine unsichtbare Wand, nein, eine Kuppel. Das Wesen schlug mit seinen Fäusten dagegen, Tentakel fuhren aus dem Körper und klatschen darauf ein. Aber sie waren geschützt. Noch. “Ich kann nicht sagen, wie lange sie halten wird. Wir sollten beten.”
Die Schläge wurden immer schneller und unkontrollierter. Blanker Hass war in dem verbliebenen Auge zu sehen und Lust. Lust auf den Schmerz, den dieses Wesen erfuhr, wenn eine Faust oder ein Tentakel die Kuppel traf. Kleine Risse, wie auf Glas, entstanden. “Es wird nicht mehr lange halten.”, schrie Tharinda. “Macht etwas.” Mit einem triumphalen Brüllen, hob das Wesen die Faust und verharrte. Ein Ast aus Holz begann sich in rasender Geschwindigkeit um das Handgelenk zu wickeln, ein weiterer um den Hals und wieder einer um den Oberkörper. Erschrecken zeigte sich auf dem entstellten Gesicht und die Äste begannen, das Wesen von der Kuppel wegzuzerren. Es begann zu heulen, zu zetern, aber es half nicht. Der Strauch des Tempels wickelte mehr und mehr Äste um die Gestalt, bis sie nicht mehr zu sehen war.
Dann war es ruhig. Eine gespenstische Stille. Die Kuppel hatte sich aufgelöst und die beiden Magas schritten zusammen mit der Geweihten auf das Astgebilde zu. Keine Bewegung, keine Geräusche, nichts. Vorsichtig streckte Avedane ihren Stab aus und berührte mit der Spitze einen der Äste. Dieser begann sich zu verfärben. Er wurde grau und zerfiel zusehens. Dies zog sich durch die anderen Äste fort. Nach und nach zerfiel alles und zurück blieb nur ein großer Haufen Asche.

"War das eine von euch?” fagte die Praiotin. “Nein. Nein. Dies lag nicht an mir.”, antwortete Tharinda. Gehetzt schaute sie sich um. Inzwischen war das Leben in die bewaffneten Begleiter der drei ungleichen Dämonenbezwingerinnen zurückgekehrt und sie traten neben Tharinda. “Signora, wollt ihr noch zum Palazzo ya Pirras?” Der Blick des Sprechers war allerdings noch immer starr auf das Aschehäufchen gerichtet. Von einem Mann dahinter kam ein fassungsloses: “Was war das?” “Nein, ihr Narren, wir gehen nicht zum Palazzo, denn diese Wesenheit wird hier noch irgendwo sein.”, keifte die Magierin beide Begleiter an, um dann direkt zu dem Loch im Boden zu laufen.
Avedane blickte zur Praiotin: “Ich wünschte, ich könnte behaupten etwas…” Sie deutete auf die Asche. ”.... damit zu tun zu haben!” Tharinda kniete sich vor die Öffnung und lauschte. Ihre Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Sie murmelte etwas und schaute dann zu Avedane. “Kreide, wir brauchen Kreide. Dieses Ding ist dort unten. Wir müssen es bannen. Mit einem Bannkreis, wie gelesen. Und holt die Geweihten dieses ehemaligen Tempels. Wir müssen alles versuchen. Arkane Kraft und tiefen Glauben.”
Die Praiotin reichte ihr ein Stück gelbe Kreide. “Das ihr mir damit aber nur Bannkreise malt, das ist gesegnete Kreide, die ich bei meinem letzten Besuch in Gareth, von einem Akoluthen des 3. Ranges des Ordens der sonnenhellen Tränen Praios über das dahinscheiden Dexter Nemrods, persönlich überreicht bekommen habe und gebt mir die Reste wieder.