Briefspiel:Im Auge des Chaos/Aphestadil: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Juli 2025, 22:09 Uhr
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2. Namenloser – Aphestadil
Aphestadil
Das Feuer schwelte vor sich hin, doch die großen Flammen waren vom Regenschauer der Nacht auf den zweiten Namenlosen schnell besiegt worden. An dem Ort, an dem einst der Rahjatempel stand, war nur noch eine Ruine. Folman und Ralnor aus der Truppe der Rondrikan-Löwen hatten sich als erster zu diesem Ort getraut und hofften auf ein erträgliches Plündern. Vorsichtig zogen sie sich durch ein Labyrinth aus verkohlten Brettern und angesengten, gesprengten Mauerwerk.
„Was für eine Sauerei.“ gab Folman kopfschüttelnd von sich, während sich Ralnor nach etwas bückte, was erst wie eine Münze aussah, sich aber als wertloser Tand entpuppte. „Ja. Das werden wir alles neu aufbauen müssen. Ne Stadt bei Belhanka ohne Rahjatempel, wo gibt’s denn sowas…. He! DA!“ Der Söldner griff nach einem Gegenstand auf dem Boden und brachte so einen Messingkelch ans Tageslicht. „Der wird sicher was wert sein. Damit bekommen wir zwei Mahlzeiten, minimum!“ Folman lächelte zufrieden, dann bemerkte er etwas anderes am Boden und ging auf die Stelle zu. „Was ist das denn?“ Ralnor blickte verwundert in Folmans Richtung. Der Fußboden schien sich zu bewegen. „Sind das Schlangen?“ „Seit wann blinken Schlangen?“ gab Folman lakonisch zurück. Tatsächlich, die Pflastersteine schienen ihre Position zu ändern, wirkten wie sich umherschlängelnde Schlangen oder Aale und pulsierten dabei in einer weißlichen Lichtsequenz. Schnell beschleunigte sich das Pulsieren, der Boden wurde immer heller und die Bewegungen der schlangenartigen Pflastersteine immer schneller. Sie begannen dabei, sich nun ständig um Folman zu drehen. „Was passiert hier?“ wunderte sich der Plünderer nur, während Ralnor langsam rückwärts ging. „Das ist nicht geheuer. Es sind die Namenlosen Tage, ey, das kann nix gutes sein…“
Schnell begannen die weißen Lichter geradezu um Folman zu tanzen und ließen es so aussehen, als würden sie einen Strudel bilden. Aus ihrer Mitte fuhr letztendlich ein Lichtkegel hinauf und tauchte Folman gänzlich in grelles, weißes Licht.
„Was zum Geier….. AAAAAAAAAAAAAH!“ Dort, wo das Licht den Plünderer erfasste, begann dieser nun zu schmelzen, sodass bald nicht mehr viel mehr als ein Häufchen Asche und Knochen übrig blieb. Aus dem Lichtkegel trat eine schemenhafte, geistförmige Gestalt heraus, grob humanoid, doch schwebend. Ralnor war starr vor Schreck, seine Hose begann feucht zu werden und unten tropfte eine gelbliche Flüssigkeit auf seine Schuhe. Die geistförmige Gestalt schien sich umzuschauen. Als sie Ralnor gewahr wurde, nahm sie sofort auf ihn Kurs. Mit einem Angstschrei versuchte er nun, reißaus zu nehmen, doch das wabernde Lichtgebilde war schneller, holte ihn ein und ummantelte ihn. Sekunden später war von Ralnor nur noch eine bleiche Hülle übrig. Er war tot. Und der Geist zog weiter, während aus dem Lichtkegel zwei weitere dieser Gestalten fuhren. Und noch eine vierte… und noch eine. Es sollten bald noch mehr werden, denn die Geisterhaften Gestalten, die im Umland der Stadt ab dem ersten Namenlosen Kurs auf die Stadt genommen hatten, erhöhten urplötzlich ihr Tempo. Alle mit dem gleichen Ziel…