Archiv:Der Ritt nach Brindâl (BB 12)

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Der Ritt nach Brindâl
Fehde zwischen Baron Chabun ben Nafiref und Signore Vascal ya Berîsac beigelegt!

SIGNORIE MANTRASH/ALMADA. Nachdem schon Anfang des PHExmondes Gerüchte um einen Zwist zwischen dem almadanischen Baron Chabun ben Nafiref von Brindâl und dem horasischen Signore Vascal ya Berîsac de Mantrash aufgeflammt waren, verdichteten sie sich bis Ende des Götternamens zu einer wahren Feuersbrunst: Unzählige Schmähschreiben, Worte des Widerwillens und rondrianisch donnernde Drohungen erreichten den unbescholtenen Signore aus dem Yaquirbruch, der gar nicht wußte, wie ihm geschah. Von der Allianz der Baronien Brindâl, Inostal, Pildek und Phexhilf zur "persona non grata" erklärt und ausdrücklich gewarnt, die Grenzen zu überschreiten, zog der Edle schließlich im PERaine die Konsequenzen und griff zu einer ungewöhnlichen Methode, diesen sinnlosen Streit beizulegen, auf das die Verhandlungen in Oberfels nicht zum Erliegen kämen. Alleine er den Ritt nach Brindâl wagte. Tatsächlich gelang es ihm, unbedrängt bis in die Baronie vorzudringen, bevor der friedfertige Edle von entsprechend instruierten Ordnungshütern arretiert und zur Burg Phexenstein gebracht wurde, wo die Barone der Mark Südpforte schon Kriegsrat hielten. Als der adlige Novadi seines vermeintlichen Contrahenten ansichtig wurde, der hoch aufgerichtet und stolz erhobenen Hauptes in der Halle stand, geriet er ob dessen Dreistigkeit derart in Rage, daß er vermutlich mit seinem gewaltigen Khunchomer auf den Unbewaffneten losgegangen wäre, hätten ihn nicht die übrigen Barone zurückgehalten. Doch auch diese waren nicht gerade erfreut, den Signore unter sich zu haben, bis sie gewahr wurden, daß dieser allein und ohne jegliche Eskorte den Ritt nach Brindâl gewagt hatte. So gewährten sie ihm Rederecht, damit er Gelegenheit bekäme sich zu entschuldigen, bevor man ihn der Reichsgerichtsbarkeit überantworte. Sich mühsam zusammenreißend, preßte der Signore ya Berîsac nur zwei Sätze über die Lippen: "Was, in der ZWÖlfe Namen, was, frage ich Euch, Hochwohlgeboren, was veranlaßt Euch, mir die Fehde anzutragen? Wie, in der ZWÖlfe Namen, wie kommt Ihr dazu, mir übel nachzureden, während ich noch nie mit Euch zu schaffen hatte?" Tumult brach unter den Almadanern aus, was sollten diese Worte bedeuten, wollte dieser freche Signore gar behaupten, er hätte Baron Chabun nie gefordert? Wutentbrannt griff jener nach einer Schriftrolle und schleuderte sie dem Horasier vor die Füße: "Lest doch selbst, was Ihr geschrieben habt, wenn Ihr Euch jetzt schon nicht mehr daran erinnert!" Scheinbar gelassen hob der angebliche Unruhestifter das Dokument auf und las es mit größer werdenden Augen aufmerksam durch. "Das ist infam!" entfuhr es ihm schließlich entsetzt. Sichtlich erschüttert hielt er den Hochadligen den Brief entgegen und deutete auf das Siegel: "Dieses Schreiben trägt weder meine Hand- noch Unterschrift und ist zudem nicht mit dem korrekten Wappen unseres Hauses gesiegelt. Hier, im Siegelstempel fehlt die HESinde-Schlange vor der PRAiosscheibe - eine veraltete Variante des Schildes der Berîsac. ... Eventuell handelt es sich um einen alten Stempel, dem müßte ich nachgehen..." Nachdenklich grübelnd stand der Signore da, eine Hand am Kinn und sich mit der Schriftolle bedächtig gegen den Oberschenkel klopfend, schien er die anderen gar nicht mehr wahrzunehmen. "Was wollt Ihr damit sagen, Signore de Mantrash?" schreckte ihn der Baron von Inostal auf. „Nun", die Stimme des Horasiers klang wieder etwas fester, „augenscheinlich handelt es sich bei diesem Dokument um eine ordinäre Fälschung." Erneut brach Aufruhr unter den Baronen aus und ein wildes Wortduell zwischen ihnen und dem Signore spielte sich im Saal der Burg Phexenstein ab. Insbesondere der Besonnenheit des Barons von Phexhilf ist es zu verdanken, daß es zumeist im Rahmen der Etikette verlief, so daß schlußendlich alle übereinstimmend zu der Einsicht gelangen konnten, daß es sich de facto um eine gemeine Fälschung und damit Intrige gegen den Signore ya Berîsac handele. Von selbst versteht sich, daß die Barone daraufhin dem Edlen des Horasreiches freies Geleit gewährten und sogar eine Eskorte zur Verfügung stellten, auf daß dieser unbeschadet die Grenze überschreiten könne. Beide Seiten der Betroffenen fahnden nun mit gerechtem Zorn nach dem niederträchtigen (murakidischen?) Intriganten, der leichtfertig die Verbesserung der Beziehungen zwischen Neuem und Altem Reich gefährdet hat.

Mark-Rainer Paffrath