Archiv:Hochzeit im Lilienhaus (BB 15)

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Hochzeit im Lilienhaus
Tsadanja v. Treuffenau-Veliris zur Signora von Tarin erhoben


"Der listige PHEx vor, Herr d'Alentino-Firdayon.
Ihr batet mich, Euch eindringliche Kunde von der wichtigsten Heirat Grangorias im ganzen ZWOelferlauf zu geben und wie Ihr wißt, konnte ich mich Wünschen von Eurer Seite noch nie verwehren.
Verkündet von den Schlägen der großen Tempelglocke des Castell Sanct Aldigon rief die Hochzeit am Morgen des 27ten aFIRun, wo Signor Horasio della Pena v. Kullbach-Marvinko und Baronessa Tsadanja v. Tarin durch einen Kuß die Vermählung vollendeten, jene heiteren Gefühle von Freude hervor, die stets solcherart Ereignisse begleiten, deren Protagonisten mit ihrem Tun und ihrer Gegenwart den Göttern dienen und sie ehren.
Gerüchte gingen jedoch unter dem Volk umher: Der umtriebige Landgraf Croenar von Marvinko, selbst ein Gast der Feier, habe diese Hochzeit eingefädelt, um die Häuser Marvinko und Treuffenau-Veliris zu verbinden. Andere meinten, dies sei der Preis für die Hilfe Don Horasios in der sogenannten Shumir-Krise, wenige jedoch erklärten, Horasio habe Tsadanja während des Lustwandels im Velirial lieben gelernt und bald darauf Ariano um ihre Hand gebeten.
Wie dem sei, die Granden und Grandessas, die in der prächtigen Sanct Aldigon Cathedrale die Hochzeit feierten, interessierte das alles wenig. Zu der von Vice-Dominus Alricilian v. Treuffenau-Veliris geleiteten Hochzeitszeremonie waren Gäste aus dem ganzen Horasiat gekommen: Der schon genannte Landgraf Croenar kam gemeinsam mit Graf Mondino Torbenias, der häufig die traditionelle Einrichtung des Castells kritisierte, aus Kuslik war Baron Efferdan Baliiri v. Hussbek gekommen und der Marchese von Drôl, Praionor di Balligur, hatte seinen Neffen Dalecio di Balligur gesandt. Um hier nur einmal die wichtigsten Namen zu nennen, denn es waren noch unzählige Signori anwesend, deren Aufzählung mich zum Kauf eines neuen Tintenglases zwingen würde.
Und sie suchten den Weg nach Veliris nicht vergebens, die beiden Vermählten allein boten schon ein zauberhaftes Bild. Signor Horasio in ritterlicher Gewandung links, rechts Baronessa Tsadanja in einem Meisterstück des Vinsalter Schneiders Rondriguez. In sanften Meerblau gehalten, mit Perlen und kleinen Muscheln geziert, angeblich das Hochzeitsgeschenk eines almadanischen Magnaten. Wie stolz blickte der Brautführer, Seine Hochgeboren Ariano daselbst, auf seine Nichte herab. Hatten nicht manche gemeint, mit ihrer Aufnahme an den Veliriser Hof würde sie zu einer häßlichen Göre werden. Aber mit ihrem wundervollem Anblick bot sie all den Zweiflern Paroli. ...
Später, als man sich zum Festmahl zusammen an die lange Tafel gesetzt hatte, ließ Seine Hochgeboren Ariano es sich nicht nehmen eine Lobrede auf Braut und Bräutigam zu halten. Er lobte Signor Horasios beherzten Charakter, sein Engagement in Sachen der Gerechtigkeit und wähnte sich glücklich seine Nichte in die Hände eines solch göttergefälligen Mannes zu geben. Zu seiner Nichte fielen ihm unweigerlich mehr Worte ein und man merkte ihm deutlich an, daß ihn die Hochzeit seiner "Prinzessin", wie er sie oft genannt haben soll, einiges bedeutete. Er erzählte vom Tag, als sie nach dem Duelltod ihres Vaters und der Verwirrtheit der Mutter zum ersten Mal an seinen Hof nach Veliris gekommen sei und wie sehr er sie wie eine eigene Tochter ansah und auch in Zukunft ansehen wird. Schlußendlich endete er mit den Worten, daß sie endlich reif sei, ihr Erbe anzutreten und verlieh ihr die seit dem Tod ihres Onkels Rimaldo v. Tarin vakante Signorie Tarin als Lehensland.
Auch mein Herr, der Signor von Kullbach wandte sich vor dem Essen mit einigen Worten an die Gesellschaft. Er dankte dem Baron von Veliris in das für ihn gesetzte Vertrauen und bezeugte vor den Gästen, daß er versuchen wolle niemanden diesbezüglich zu enttäuschen. Nach einigen Komplimenten an die jetzige Signora von Tarin wendete er einige Worte an die Feinde Kullbachs, Tarins und Veliris', man solle es bloß nicht wagen jenes mächtige Bündnis zu attackieren, sonst werde man den ganzen Zorn einer zusammenstehenden familia zu spüren bekommen. ...
So neigte sich das Fest also dem Ende zu und abgesehen von einem Duell aufs erste Blut, daß der Esquirio Aldyro Casagrande gegen seinen Standesbruder Franesco Baldassare zu führen meinte, weil jener seine Gemahlin beleidigt hätte, geschah auch dann kaum noch bewegendes. Die Gäste gingen gen Abend, Signor Horasio und Signora Tsadanja aber feierten in privaterer Runde noch ein wenig und begaben sich dann auf ihr Zimmer.
Mögen wir alle hoffen, daß ihnen RAHja und TSA in jener hoffentlich wundervollen Hochzeitsnacht beistanden, denn wie Baron Ariano später mitteilte, wäre er froh schon bald einen Erben Kullbachs und Tarins auf seinem Schoß tragen zu dürfen.

Die Götter mit Euch,
Cindran Berîsac-Sirensteen
gegeben am 28ten FIRun