Archiv:Shumir rüstet sich (BB 4)

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Shumir rüstet sich

Yaquiria/Shumir. Obwohl die Baronie Shumir in der ruhigen Grafschaft Yaquiria und in direkter Nachbarschaft der Kaiserstadt Vinsalt wohl zu den friedlichsten Gegenden des Alten Reiches zählt, findet dort zur Zeit anscheinend ein umfassendes militärisches Aufbauprogramm statt.
Verkündete Baron Kemoc der Schwarze zur Verleihung des Lehens Shumir noch, ihm liege nichts am Kriegshandwerk, wurde schon im dritten Jahr seiner Herrschaft damit begonnen, das Shumirer Landheer stufenweise auf mittlerweile fast zwei Banner von Berufssoldaten aufzustocken und es heißt, zusätzlich lägen in den Shumirer Arsenalen genügend Waffen bereit, eine noch weit größere Zahl Soldaten kurzfristig auszurüsten.
Vor gut drei Jahren begannen dann die Renovierungsarbeiten an der Burg Khorkal zu Perainidal, direkt an der Reichsstraße zwischen Kuslik und Vinsalt am Yaquirufer. Die Wiederherstellung der alten, günstig gelegenen Wasserburg erregte nicht allzuviel Aufmerksamkeit, doch kaum waren die Arbeiten kürzlich beendet, verlegte Baron Kemoc seinen Wohnsitz nach Perainidal und der Bautrupp zog geschlossen nach Shumir, um sich an die Erweiterung der dortigen Burg Schwarzzack, dem bisherigen Heim des Landherren, zu begeben.
Der Schatzmeister der Baronie, der Edle Cyberio ya Zarol, ließ, nach diesen Vorgängen gefragt, verlauten, die lange Friedensszeit, die die Vinsalter Monarchen dem Reich beschert hätten, habe viele Leute zu der Annahme verleitet, Friede sei im Lieblichen Feld eine Selbstverständlichkeit, was zu einer eklatanten Vernachlässigung der Wehrfähigkeit geführt habe. Baron Kemoc der Schwarze, so ya Zarol, habe diese Mißstände erkannt und beseitigt, denn ein starkes Reich könne nur auf starken Provinzen gedeihen, die allen Herausforderungen zu trotzen in der Lage seien. Nach der Finanzierung der Projekte befragt meinte der Edle, Shumir gehöre durch den Segen der Götter, besonders der Peraine, zu den wohlhabendsten Baronien des Reiches und könne mit der Unterstützung der Bevölkerung solche Lasten durchaus tragen.
Ob denn auch eine Renovierung der verfallenen Burg Aarenstein am Sewaktal geplant sei, wußte ya Zarol nicht zu beantworten, dies läge im Ermessen des Landherren.
Die Einwohner Shumirs schienen kaum beunruhigt zu sein. Die Feldfrüchte gedeihen prächtig und die Vinsalter sind hungrig, so daß die Abgaben niemandem allzu weh tun. Recht verbreitet ist die Meinung, der Herr Kemoc sei schließlich ein Magier und wisse daher Bescheid über die Welt, so daß schon alles gut werde.
Nur wenige Shumirer sind besorgt über die Politik des Barons und von denen wagt kaum einer, seine Befürchtungen kundzutun, da Kemoc der Schwarze schon mehrmals gezeigt hat, daß er von Kritikern nicht sonderlich erbaut ist.
Zwar wandeln alle bisherigen Zweifler an des Landherren Befähigung noch unter den Lebenden, verfügen über ihren Besitz und alle Gliedmaßen, doch nach einer kurzen Vorladung beim Baron waren sie alle sehr überzeugt der Ansicht, sie seien im Unrecht gewesen.
Und so wird wohl die Zukunft zeigen müssen, was das Schicksal bereithält für das friedliche Land zwischen Sewak und Yaquir.

Ralph Edenhofer