Briefspiel:Argentum in Corde (4)

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: ab Phex 1037 BF Schauplatz: Urbasi und Bassalo Entstehungszeitraum: ab August 2014
Protagonisten: Pamina und Norinia di Bassalo, einige weitere Autoren/Beteiligte: Haus Urbet.png Gonfaloniere, Familie di Bassalo.png Klimpermädchen, Familie di Bassalo.png Neli, Haus Doren.png Dorén
Zyklus: Übersicht · Der Unfall · Das Erwachen · Die Ankündigung · Der Freundschaftsbesuch · Eine unverhoffte Visite · Erstes Kennenlernen

Der Freundschaftsbesuch

Autor: Gonfaloniere

‘Warum muss sie ausgerechnet das Reiten so sehr lieben?’
Istirdes Verständnis für diese eine Vorliebe ihrer Freundin schwand mit jedem Schritt, den ihr eigenes Ross sie dem Weiler Bassalo im Umland Urbasis näher brachte. Sie war das Reiten nicht mehr gewohnt, wie es schien. Und sie hätte vielleicht nicht gerade galoppierend aufbrechen sollen. Ihr Gesäß erinnerte sie schmerzhaft an diesen Fehler.
Aber als Norinia ihr erzählt hatte, welche Neuigkeiten Paminas plötzliche Abreise aus der Silberstadt ausgelöst hatten, da wusste sie, dass sie ihr einfach folgen musste. Die junge Bassalo-Erbin war in Methumis ihre Freundin geworden, während des gemeinsamen Studiums an der Universalschule. Ihre urbasische Freundin, die ihr so viele Geschichten aus der Silberstadt erzählt hatte, die sie selbst, die Urbeterin, nicht kannte. Und sie beide vereinte die eine Hoffnung, dass sie ihre Zukunft dank ihrer Ausbildung selbst würden bestimmen können. Für eine von ihnen schien diese Hoffnung trügerisch gewesen zu sein.
‘Endlich’, dachte Istirde, als sie die ersten Dächer Bassalos vor sich ausmachte, und sprach sich selbst zu: ‘Reiß dich zusammen, das schaffst du jetzt auch noch …’

Als Istirde dem Rappen Paminas über den Hals strich, schien er immer noch vor Anstrengung zu schnaufen. Obwohl das Gesinde ihn bereits abgetrocknet und gesäubert hatte, roch er nach Schweiß und Staub.
„Sie hat ihn fast zu Schanden geritten“, bemerkte der Stallbursche neben ihr, ehe er sich erinnerte, dass ihm dieses Urteil über seine künftige Herrin besser nicht zustand.
„Wo ist sie?“, überging Istirde die Bemerkung einfach.
„Im Salon, bei ihrer Großmutter“, antwortete der Bursche eilig, und wies mit der Hand in Richtung des großen Gutshauses.
„Nun, denn“, ließ Istirde ihn hinter sich.

„Mein Kind, du musst dich stärken“, forderte die alte Nerede di Bassalo ihre Enkelin auf die in aller Eile aufgetischten Speisen zu würdigen, ehe sie fortfuhr. „Widersprich mir nicht … wer nicht richtig isst, der schwächt sich selbst. Also lang kräftig zu, bitte. Dann erzählst du mir alles.“
Pamina gehorchte – des Respekts vor dem Alter wegen – und nahm sich zumindest einen Bissen.
„Noch einen, noch einen“, war ihre Großmutter noch nicht zufrieden, „die Köchin hat sich viel Mühe damit gemacht. Es schmeckt dir doch, oder nicht?“
Worauf ein ‘Nein’ hier hinauslaufen würde, wusste Pamina genau. Und nach dieser Diskussion war ihr gerade nicht. So nahm sie sich noch einen Bissen.
„Verzeiht, Signora“, trat eine Magd in den Salon, „eine Signora von Urbet wünscht mit euch zu sprechen. Sollen wir sie vorlassen?“


Autor: Klimpermädchen

„Von Urbet?“ Nerede sah sich als Hausherrin angesprochen – und antwortete als Erste, da Pamina der letzte Bissen noch im Hals steckte. „Ich kenne keine von Urbet“, fuhr die alte Dame rätselnd fort, „was will die denn?“
Die Magd verbesserte sich: „Verzeiht, sie will mit Signora Pamina sprechen …“
„Pamina?“ Fragend sah Nerede ihre Enkelin an.
„Das kann nur Istirde sein“, antwortete die nach einem letzten hastigen Schlucken endlich, und wirkte doch nicht weniger erstaunt. „Istirde, hier … aber wie…? Ja, bittet sie sofort herein.“ Und sie erhob sich von dem Tisch, an dem die Unmengen an Köstlichkeiten aufgehäuft waren, die sie ohnehin nicht würdigen konnte. ‘Zumindest ein Grund, mit dem Essen aufzuhören.’
Als ihre Freundin den Raum betrat, lief Pamina ihr entgegen und umarmte sie. So lange hatte sie sich jetzt beherrscht, erst durch den Ritt und dann durch die Freundlichkeit ihrer Großmutter abgelenkt. Aber beim Anblick ihrer langjährigen Freundin konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen ihr leise über das Gesicht, obwohl sie sich zu beherrschen versuchte.
„Wie kommst du denn hier her?“, fragte sie zur Begrüßung.
„Mit dem Pferd wohl, wie du“, stellte Nerede trocken fest. “Ihr müsst erschöpft sein, Signora. Eine Freundin meiner Pamina ist immer willkommen. Setzt euch erst einmal!“
Tadelnd sah sie ihre Enkelin an, die erst jetzt bemerkte, wie erschöpft Istirde aussah. Sie musste wohl ebenfalls sehr schnell geritten sein, und im Gegensatz zu ihr selbst war ihre Freundin keine begeisterte Reiterin. Entschuldigend blickte Pamina sie an und deutete auf einen der Sessel. Sie ließ sich auf den daneben stehenden fallen und wartete auf eine Erklärung.
„Ich wollte dich doch heute besuchen … in Urbasi … Norinia hat es mir erzählt“, fing Istirde bruchstückhaft an, nachdem sie vor der alten Dame des Hauses noch einen Knicks gemacht hatte, und sah ihre Freundin mitfühlend an.
Pamina ließ den Kopf hängen und sagte leise: „Wie konnten sie nur! Auch Norinia wusste schon länger davon. Was mache ich denn jetzt?“
Nerede sah von einer jungen Dame zur anderen. „Wie konnten sie was? Kinder, nun klärt eine alte Frau mal auf! Wer hat was getan? Und warum genau beehrt ihr beide mich deswegen so unangekündigt mit einem Besuch?“
Pamina begann zu sprechen: „Sie, also Vater und Norinia, wollen mich verheiraten.“ Unglücklich sah sie von ihrer Großmutter zu Istirde und wieder zurück. Mehr konnte sie nicht sagen.


Autor: Gonfaloniere

„Viel mehr hat mir Norinia auch nicht verraten“, sah Istirde zunächst fast entschuldigend zu Nerede, wandte sich dann aber Pamina zu. „Mit einem Kerl, den du nicht einmal richtig kennst, soweit ich das verstanden habe … Und das dir! Deine Schwester kann dich doch nicht schlechter kennen als ich … Nein, das ist grausam!“
Neredes missbilligender Blick entging Istirde nicht. ‘Auch Norinia ist ihre Enkelin’, mahnte sie sich stumm selbst zu etwas mehr Zurückhaltung.
„Das Versprechen meines Vetters, von Auricanius, von dem ich dir so oft erzählt habe … du weißt wie wichtig mir das war, Pamina. Und dass du aus demselben Grund so fleißig warst, das wusste nicht nur ich. Das wusste eigentlich jeder in Methumis …“ Istirde schüttelte mit dem Kopf, so als wollte sie sich noch immer nicht mit dem abfinden, was für Paminas Vater und Schwester offensichtlich unumstößlich war.
„Du bist eine Esquiria, Pamina, aus eigenem Recht … Dein Name hatte damit wenig zu tun. Dein Fleiß hat dich soweit gebracht. Und jetzt soll alles das nichts mehr wert sein?“
Istirde blickte ihre Freundin halb aufmunternd, halb selbst niedergeschmettert an.


Autor: Neli

Zu etwa der gleichen Zeit wanderte Norinia durch den Alveransgarten nahe ihrem Palazzo in Urbasi und zerbrach sich ihren Kopf über Pamina. ‘Sie hätte doch wissen müssen, dass es früher oder später dazu kommt! Vater hat das häufig genug klargemacht. Wieso muss sie immer so stur sein?’
Sie ließ sich unter einer der Statuen der Götterdiener auf einer Bank nieder. Die Reaktion Paminas auf die Eröffnung ihrer baldigen Verlobung machte Norinia schwer zu schaffen. Natürlich hatte sie mit Protest und Ablehnung gerechnet, aber ein solcher Ausbruch und vor allem die überstürzte Flucht nach Bassalo, darauf war sie nicht vorbereitet gewesen.
‘Nun, Großmutter wird ihr auch nichts anderes sagen, als dass es ihre Pflicht ist. Ob Istirde sie zur Vernunft bringen kann?’
Die Urbeterin war kurz nach Pamina nach Bassalo aufgebrochen. Norinia kannte sie nicht sehr gut, aber sie wusste, das Pamina und Istirde in Methumis gute Freundinnen geworden waren.
‘Und wenn sie genauso denkt wie Pamina? Hoffentlich bringt sie sie nicht auf dumme Gedanken … Ich bin mir sicher, dass Pamina eigentlich mit Naziro glücklich werden könnte. Ihr liegt doch fast genauso viel am Bestehen der Familie wir mir. Gerade jetzt wo es Vater so schlecht geht.’ Norinia schüttelte den Kopf und lächelte leicht. ‘Sie kann froh sein, dass ich die anderen möglichen Kandidaten aus dem Rennen genommen habe, ein alter Mann, ein Schürzenjäger und ein gieriger Widerling …’
Sie hoffte inständig, dass Pamina, wenn sie Naziro erst einmal kennengelernt hatte, anders über die Verlobung denken würde. ‘Er könnte ihr möglicherweise einiges von der Geschäftsarbeit, die sie so gar nicht schätzt, abnehmen. Das müsste ihr doch eigentlich zusagen?’ Außerdem war er ein durchaus gutaussehender Mann, nicht so kämpferisch veranlagt wie Pamina natürlich, aber klug und in der Lage ein interessantes Gespräch zu führen. Sie sollten, sobald sich Paminas Gemüt abgekühlt hatte, ein Treffen arrangieren.


Autor: Klimpermädchen

Nerede mischte sich wieder in das Gespräch ein: „Wen haben sie denn im Sinn, meine Liebe?“
Pamina seufzte und sagte dann: „Ein Naziro Cestor, einziger Sohn von Ingrima Cestor, auch ein Mitglied der Silberzunft. Ich erinnere mich nicht genau an ihn. Letztes Jahr auf irgendeinem Fest soll ich ihm wohl begegnet sein … Aber da waren sehr viele junge Leute, die ich seit Methumis zum ersten Mal wiedergesehen habe.“ Sie sah Istirde zweifelnd an. „Was tue ich denn, wenn ich ihn nicht leiden kann? Ich kann ihn ja kaum auf der Verlobungsfeier zum Duell fordern … oder vielleicht doch?“
Sie fing an unruhig im Raum auf- und abzulaufen.
„ Kindchen, jetzt beruhige dich wieder“, kam Nerede Istirde zuvor. „Denk einmal in Ruhe über die ganze Angelegenheit nach, ich bitte dich. Hältst du es wirklich für wahrscheinlich, dass deine Zwillingsschwester“, mit einem Seitenblick auf Istirde, „die dich wirklich liebt, dir jemanden vor die Nase setzen würde, der in deinen Augen nicht akzeptabel wäre? Ich verstehe ja, dass du aufgewühlt bist, aber so unerwartet kann das für dich nun auch nicht kommen. Du kennst deinen Vater und weißt, dass er dir schon sehr viele Freiheiten gewährt hat, wenn auch nicht immer ohne Widerstand.“ Mit einer ermahnenden Geste unterdrückte sie den Versuch Paminas zu widersprechen. „Esquiria hin oder her, du bist die Erbin unseres Hauses, und als solche hast du Pflichten! Du hast es geschafft um die meisten geschäftlichen Angelegenheiten rum zu kommen. Auch nur weil deine liebe Schwester dir klaglos diese Aufgaben abnimmt, will ich meinen.“
Nach diesen harschen Worten ergriff sie sanft Paminas Hand und hinderte sie so daran, weiter durch den Raum zu marschieren. Pamina sah auf die alte Frau hinab, die ihr mit ihren bedachten Worten den Wind aus den Segeln nahm.
„Aber“, sie sah zu Istirde, „ heißt dass, ich soll es einfach hinnehmen? Mich damit abfinden, weil es meine Pflicht ist?“
Doch ihre Großmutter antwortete wieder als erste: „ Zumindest solltest du mit deinem Vater und deiner Schwester darüber reden, in Ruhe meine ich. Schau dir diesen Cestor doch erst einmal an. Wenn er dir zuwider ist, dann lassen sie bestimmt mit sich reden. Auch wenn ich vermute, dass Norinia sich darüber schon im Vorfeld ihre Gedanken gemacht haben wird!“ Sie drückte Paminas Hand.


Autor: Gonfaloniere

Istirde, die schon zweimal auf die Fragen Paminas hatte antworten wollen, jedoch beide Male von der Großmutter daran gehindert wurde, nahm sich diesmal Zeit das Gespräch fortzusetzen. Paminas Unruhe schien von Nerede auch erstmal gezähmt worden zu sein.
„Deine Großmutter“, fing sie nach einer kurzen Pause doch noch einmal an, „hat bestimmt nicht unrecht.“ Sie wandte sich an Nerede: „Da ihr Paminas Schwester und euren Sohn besser kennt, liegt mir nichts ferner, als euch in dieser Hinsicht zu widersprechen.“ Ein schwaches Lächeln unterstrich diese Worte, ehe sie sich wieder der Freundin zuwandte.
„Pamina, jede Medaille hat zwei Seiten. Du weißt, dass das eine meiner Lieblingsweisheiten ist, gerade seitdem ich dich kenne … und weiß, wofür deine Familie bekannt ist. Und bei dir und Norinia stimmt das vielleicht noch mehr als bei allem anderen. Wer nur seine eigene Sichtweise im Blick hat, der bleibt für vieles blind.“
Sie hielt kurz inne. Paminas zweifelnder Blick ließ sie dann aber fortfahren: „Angenommen, deine Schwester hat dir mit diesem Naziro tatsächlich einen gefälligen Mann ausgesucht, Pamina, bleibt natürlich dennoch eine Frage: Warum hat sie dich nicht früher mit einbezogen? Oder besser: Wie kommst du damit zurecht, dass es … hinter deinem Rücken geschah? Vertraust du ihr … noch? Ob du dich mit Naziro … oder Norinia … duellieren solltest, hängt ganz entscheidend von deiner eigenen Antwort auf diese Frage ab.“
Neredes Blick wurde bei Istirdes letzten Worten wieder deutlich misstrauischer, was die junge Dame aber in Kauf nahm, da sie sich in erster Linie ihrer Freundin verpflichtet sah und deshalb keinen ehrlichen Rat zurückhalten wollte. Wahrscheinlich verstand Paminas Großmutter die im Grunde konstruktiven Absichten und die leichte Ironie hinter Istirdes Worten auch nicht.


Autor: Klimpermädchen

‘Mich mit Norinia duellieren??’ Das war so ein absurder Gedanke, dass Pamina regelrecht loslachen musste. Ihre Großmutter sah sie nun völlig verblüfft an. So starke Stimmungsschwankungen war sie von Pamina nicht gewohnt.
Prustend entgegnete sie: „Also wirklich, das kannst du nicht ernst meinen! Arme Norinia.“ Sie sah Istirde an und bemerkte ein Blitzen in den Augen ihrer Freundin. Natürlich hatte sie es nicht ernst gemeint, aber sie verstand jetzt, worauf sie hinausgewollt hatte. Wieder ernster sagte sie: „Wenn ich irgendjemandem zwischen Aventurien und Alveran vertraue, dann ist das Norinia. Sie ist ein Teil von mir, mein Fleisch, mein Blut!“
Sie atmete tief ein und seufzte.
„Wenn ich auch enttäuscht bin, dass sie das hinter meinem Rücken getan hat, sie wird ihre Gründe gehabt haben. Ich war wohl zu aufgewühlt um – wie du sagst – ihre Seite der Medaille zu betrachten. Es war ein Fehler, einfach davon zu stürmen.“
Pamina lächelte schuldbewusst. „Rondra weiß, mein Temperament geht manchmal mit mir durch. Ich muss ihr die Chance geben, es mir selbst zu erklären. Und sie wird einsehen müssen, dass auch sie einen Fehler gemacht hat. Sie hätte von Anfang an offen mit mir darüber reden sollen.“
Bei diesen Worten musste Nerede lächeln. „Wie oft habe ich euch streiten sehen, als ihr noch kleine Mädchen ward. Und doch ging jeder Sturm so schnell vorüber, ohne ernsthaften Schaden zu hinterlassen. Du solltest nach Urbasi zurück reiten und dann könnt ihr euch aussprechen. Aber heute solltet ihr beide euch ausruhen.“ Sie sah zu Istirde. „Ihr seid eine sehr kluge junge Dame, fast schon weise, will ich meinen. Bitte erweist uns die Ehre und bleibt. Dann könnt ihr morgen gemeinsam reisen.“
Pamina ging nun auch zu ihrer Freundin und fasste sie an beiden Händen. „Danke, dass du gekommen bist, Istirde. Den Zwölfen sei Dank, dass ich auf eine solche Freundin zählen kann!“ Sie sagte es fast entschuldigend, hatte sie doch vor gut zwei Jahren ihrer Freundin in deren schlimmster Zeit nicht beistehen können. Zum Zeitpunkt der Katastrophe, die nur noch als Feuernacht bezeichnet wird, war Pamina noch mit den anderen Absolventen der Rondra-Schule in Methumis um traditionell den Abschluss ihrer Ausbildung zu feiern.


Autor: Gonfaloniere

„Ach was, das ist doch selbstverständlich. Ebenso, dass ich Norinia fordern werde, sollte sie dir – Rahja bewahre! – doch einen Widerling ausgesucht haben.“
Istirde zwinkerte Pamina verschwörerisch zu.
„Bei mir hat sie dann auch eine gute Chance zu gewinnen …“
Dann wandte sie sich etwas ernster Nerede zu: „Eure Einladung nehme ich gerne an. Mein Gesäß …“ Sie rieb sich zur Bekräftigung über selbiges. „… würde heute wohl auch keinen so wilden Ritt mehr vertragen. Und irgendwer muss ja auch noch diese ganzen köstlich aussehenden, wohlriechenden Speisen verzehren, die so kaum angetastet auf der Tafel warten.“ Ihr Blick ging zum gedeckten Tisch, den alle Anwesenden längst vergessen hatten.
Sie lächelte Pamina herausfordernd an: „Hast du keinen Hunger?“


Autor: Klimpermädchen

„Hm, ja … jetzt wo du es sagst.“ Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, verspürte sie tatsächlich so etwas wie Hunger, ein gutes Zeichen. Vor allem, als sie die gebratenen Äpfel mit Schafskäse entdeckte, eine ihrer Lieblingsspeisen, wie ihre Großmutter sehr wohl wusste. Also ließ sie sich ebenfalls an dem Tisch nieder und bediente sich. Plötzlich lachte sie. „Wenn ich mir ein Duell zwischen dir und Norinia vorstelle, also wirklich ich wüsste nicht, wer bessere Chancen hätte. Ihr würdet euch gegenseitig mit euren Schreibfedern zu Tode kitzeln, denke ich.“
'Also hoffentlich kommt es gar nicht erst zu so drastischen Maßnahmen', dachte sie halb schmunzelnd, halb besorgt.