Ludolfo di Piastinza d.J.

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Ludolfo di Piastinza
Kurzbeschreibung
Familie: Haus di Piastinza
Position: Designierter Nachfolger des Signors Amaldo, seines nur drei Jahre älteren Onkels
Gewöhnlicher Aufenthalt: Sewamund
Geburts-/Todesjahr: Z-tsa.png 1004 BF
Körpergröße: 1,82 Schritt
Statur: schlank
Haarfarbe/Augenfarbe: braun/graugrün
Eltern: Rondriga di Piastinza (Mutter), Tolman di Fostanova (Vater)
Travienstand: verheiratet mit Osljabja di Piastinza
Nachkommen: Haldana Raissa di Piastinza (*1031), Hesindio Askold di Piastinza d.J. (*1034)
Verwandte und Schwager: Aurelia di Piastinza (Schwester), Rimaldo di Piastinza d.J. (Bruder)
Charakter/Auftreten: selbstsicher, dominant, mal elegant, mal martialisch
Ruf: Umtriebiges Faktotum der Familie, vor dem man sich in Acht nehmen muss
Besonderheiten: Abgänger der Akademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt und designierter Nachfolger des alternden condottiere familiae Torvon di Piastinza


Ludolfo di Piastinza gehört zur Führungsgruppe des Hauses Piastinza, deren Mitglieder in ihren Entscheidungen weitgehende Ermessensfreiheit haben, sofern eine Abstimmung mit den anderen Angehörigen nicht möglich ist. Dieser Gruppe gehören im Übrigen Amaldo, Torvon und Aurelia an, wobei Torvon in den letzten Jahren seltener an den Beratungsprozessen teilnimmt.

Da das Oberhaupt des Hauses Piastinza, Signor Amaldo, den Ruf hat, eine "Kanzleiratte" zu sein – argumentativ und in Textkenntnis hoch kompetent, aber im sozialen Auftreten eher einem Kaufmann oder Kanzlisten ähnlich und damit geradezu "bürgerlich" – verkörpert Ludolfo die klassischen rondrianischen Tugenden in ihrer horasischen Variante im Kontrast zu Amaldo umso auffälliger. Dass die Familie trotz Amaldo auf der gesellschaftlichen Ebene mondän und den Tugenden des Adels gemäß auftreten kann, verdankt sie in erster Linie Ludolfo und seiner Gemahlin Osljabja, deren Name mittlerweile zum für horasische Ohren gefälligeren "Solàvia" verschliffen wurde. Während ersterer Cortesia und Prudenza durchaus verkörpert, findet sich ein Gleichgewicht jener Tugenden mit Sprezzatura und Grandezza vor allem bei letzteren beiden.

Auf Turnieren zieht Ludolfo alle Register der ritterlichen Kommunikation von Ehre, Fairness und Großmut und gibt sich auch als guter Verlierer, wenngleich er sich im privaten Rahmen über eine ärgerliche Niederlage mit kontrastreichen und drastischen Worten Luft macht. Die öffentliche Formvollendung seines Verhaltens verleiht ihm freilich gelegentlich auch etwas Unnahbares, und es gibt außerhalb des Familienzusammenhangs nur sehr wenige Menschen, die ihm in einer tiefempfundenen Freundschaft verbunden sind – scharfsinnigen Beobachtern ist bewusst, dass er den gesellschaftlichen Schild der Familie darstellt, an dem jede mögliche Schmutzkampagne abprallen soll.

Und während Ludolfo vor allem das rondrianische Waffenhandwerk und den ritterlichen Kampf verkörpert, vertritt Osljabja die literarische und künstlerische Bildung, wobei sie sich zugleich dadurch interessant zu machen weiß, dass sie ihr Auftreten immer wieder mit der Robustheit und Direktheit ihrer bornländischen Heimat anreichert. Anders als ihr Gatte, dessen ausgeprägtes Standesbewusstsein ihn auf das niedere Volk herabblicken lässt, ist sie auch zu volkstümlichem Auftreten ohne Herablassung oder Vulgarität in der Lage – wobei beim Thema "Vulgarität" die Ansichten über sie auseinandergehen, zumal wenn sie gelegentlich in ein "dreistöckiges" Fluchen verfällt, das an Ausdruckskraft nicht hinter der tulamidischen Variante zurückstehen muss, wenngleich es deutlich weniger blumig daherkommt. Eher als von ihrem Gatten ist von ihr daher Parrhesia, aufrichtige, ehrliche und diplomatisch unverstellte Rede zu erwarten.

Aufgrund dieser Eigenschaften sind Ludolfo und Osljabja/Solàvia die erste Wahl der Familie, wenn sie durch Angehörige auf einem Turnier oder einem wichtigen Ball oder zu anderen gesellschaftlichen Anlässen vertreten sein möchte, während Amaldo vor allem für im engeren Sinne politische oder juristische Verhandlungen antritt.