Unterfelser Kortempel
Der Kortempel von Unterfels ist der bedeutendste Tempel des Kriegsgottes im Königreich Yaquiria. Jahr für Jahr pilgern zahlreiche Söldlinge aus dem ganzen Reich hierher, um die Gunst ihres göttlichen Schutzpatrons zu gewinnen. In Anbetracht der Tatsache, dass auch stets einige Banner Mercenarios vor den Toren der Stadt lagern, verwundert es kaum, dass der Hochgeweihte des Tempels zu den mächtigsten Personen der Stadt gehört und manch adliger Signor vor seiner Wut zittert.
Vier breite Treppen, an deren Absätzen in je zwei ehernen Feuerbecken nächtens Flammen über die Tempelanlage flackern, führen bis zur Spitze des Hügel des Blutes hinauf, wo sich der eigentliche Tempel befindet. Weithin sichtbar ist die lodernde neunte Flamme auf der Kuppel des imposanten Bauwerks. Will man das mächtige neuneckige Gebäude aus schwarzem Stein betreten, führt der Weg durch ein großes zweiflügeliges Tor. Die Torflügel schimmern blutrot und erhalten ihre Farbe jedes Jahr aufs neue am Fest des Schwertes, wenn die Geweihten und die tapfersten Söldner dem Bruder des Blutes eben dieses darbringen. Ist man eingetreten, blickt man in eine große, von Fackeln erhellte Halle. An den Seiten bildet eine Galerie ein zweites Stockwerk, in der Mitte reicht die Tempelhalle bis in die Kuppel hinauf. Eine Nachbildung des Wandelsterns Kor schaut wie ein rot und grün glühendes Auge von dort oben auf den Besucher herab. Die Kuppel selbst wird von neun Säulen aus matt glänzendem Obsidian getragen. Diese Säulen umgrenzen einen Kreis, in dessen Mitte eine kunstvoll gefertigte eiserne Statue des Herrn der Schlachten aufragt.
Vom Hügel des Blutes bis zum Schwarzen Tor verläuft die Straße des Kampfes. Auf diesem breiten Weg erheben sich auf jeder Seite jeweils neun basaltene Säulen. Auf diesen Säulen werden die Feldzeichen der großen Söldnerbanner der Region eingemeißelt. Hinter dem schwarzen Tor befindet sich der Pilgeranleger, an dem mehrmals täglich eine Fähre anlegt und die Besucher des Tempelbezirks über den Yaquir setzt.
Den Bau mussten die Söldlinge 1029 BF unter Androhung einer Erstürmung und Plünderung der Stadt erst erzwingen, ehe die Signoria zähneknirschend ihr Einverständnis zur Errichtung des Tempels gab. Es ist unbekannt, wieso Ohan Basso, der damalige Prälat des Tempels, den geflammten Stier als Emblem führte. Allerdings heißt es, in uralten Ruinen unterhalb des jetzigen Tempels habe man Standarten aus bosparanischen Zeiten gefunden, welche die Korjünger damaliger Tage ihren Heeren voran trugen und die eindeutig Stiere zeigten.