Haus di Camaro/Politik: Unterschied zwischen den Versionen

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=== die ersten Jahre in Efferdas ===  
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Schon seit geraumer Zeit kann man dem Haus di Camaro zwei Sachen nachsagen. Zum einen: Sie haben Visionen. Zum anderen: Sie wissen wie man diese Visionen zu Geld macht. Schon vor vielen Generationen war es die junge Larissa Camaro, die das Glück ihrer Familie auf dem Meer vermutete. Damals waren die Gewässer vor dem drôlschen Tenesh noch wesentlich piratenverseuchter und um einen Begleitschutz zur See, wie Larissa ihn anbot, konnte man froh sein. Tatsächlich bewies sie sich als tüchtig und schon bald erhob ein dankbarer Adeliger die Familie Larissa Camaros in den Adelsstand. Seitdem kamen und gingen viele der Camaros, genau wie viele ihrer Visionen kamen und gingen. Der damalige Begleitschutz existiert längst nichtmehr, aber das Rad der Zeit blieb nicht stehen. So war es das Jahr 2222 Horas, als Gustavo di Camaro den Blick erneut gegen das Meer warf und beschloss, eine Vision in die Tat umzusetzen. Er vernahm von Geschichten einiger Seefahrer über neue Ländereien im Süden, Inseln aus purem Gold, die noch niemandem gehörten. Gustavos Neugierde war geweckt und so entschloss er sich auch gen Süden zu segeln und die neuen Welten zu entdecken. Nicht viele waren wirklich begeistert von seiner Idee und als Gustavo dann noch die alteingesessenen Ländereien zu Thenesh verkaufte, um in eine Stadt umzuziehen von wo aus die Beschiffung gen Süden besser möglich wäre, kam es doch zu einigem Streit und nicht alle Camaros folgten ihrem Soberan. Doch Gustavo ließ sich durch nichts beirren und so zog man in ein kleines Nest nahe Belhanka. Nach Efferdas.
 
Schon seit geraumer Zeit kann man dem Haus di Camaro zwei Sachen nachsagen. Zum einen: Sie haben Visionen. Zum anderen: Sie wissen wie man diese Visionen zu Geld macht. Schon vor vielen Generationen war es die junge Larissa Camaro, die das Glück ihrer Familie auf dem Meer vermutete. Damals waren die Gewässer vor dem drôlschen Tenesh noch wesentlich piratenverseuchter und um einen Begleitschutz zur See, wie Larissa ihn anbot, konnte man froh sein. Tatsächlich bewies sie sich als tüchtig und schon bald erhob ein dankbarer Adeliger die Familie Larissa Camaros in den Adelsstand. Seitdem kamen und gingen viele der Camaros, genau wie viele ihrer Visionen kamen und gingen. Der damalige Begleitschutz existiert längst nichtmehr, aber das Rad der Zeit blieb nicht stehen. So war es das Jahr 2222 Horas, als Gustavo di Camaro den Blick erneut gegen das Meer warf und beschloss, eine Vision in die Tat umzusetzen. Er vernahm von Geschichten einiger Seefahrer über neue Ländereien im Süden, Inseln aus purem Gold, die noch niemandem gehörten. Gustavos Neugierde war geweckt und so entschloss er sich auch gen Süden zu segeln und die neuen Welten zu entdecken. Nicht viele waren wirklich begeistert von seiner Idee und als Gustavo dann noch die alteingesessenen Ländereien zu Thenesh verkaufte, um in eine Stadt umzuziehen von wo aus die Beschiffung gen Süden besser möglich wäre, kam es doch zu einigem Streit und nicht alle Camaros folgten ihrem Soberan. Doch Gustavo ließ sich durch nichts beirren und so zog man in ein kleines Nest nahe Belhanka. Nach Efferdas.
  
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Doch so erfolgreich der Weg für die di Camaros auch in Efferdas lies, ihr Oberhaupt Esteban blieb bodenständig und stellte das Glück der Familie über ihr Wohl. Politisch war es nicht immer von Vorteil, mit [[Isaura di Camaro]] eine Frau aus Mengbilla zu haben, vor allem bei der Seeschlacht von Phrygaios litten die di Camaros unter großem politischen Druck. Doch da stellte er das Ansehen der Familie für seine geliebte Frau zurück. So liebte er auch seine Kinder innig und versuchte stets, ihre Wünsche zu respektieren. Gerade in der Heiratspolitik macht sich das bemerkbar. Er selbst hatte eine Liebesheirat, sein ältester Sohn [[Croënar di Camaro]] fand seine Frau [[Cassiopeia Trenti]] über eine aufwendige Brautschau, bei der die Liebe letztendlich der ausschlaggebende Faktor war, auch Tochter [[Simona di Camaro]] wurde schweren Herzens für die Liebe zu irem [[Veciano della Turani]] sogar ins Urbasische ziehen gelassen. Tochter [[Phelippa di Camaro]] überließ man es selbst, wann sie heiratete, wodurch die Lebefrau noch heute unverheiratet ist. Auf der anderen Seite erwiesen sich arrangierte Hochzeiten immer als Katastrophe. Die versuchte Hochzeit von [[Dartan di Camaro]] mit [[Terantina ya Pirras]] musste auf Initiative gleich beider Betroffenen diverse male verschoben werden und endete letztendlich damit, dass Terantina einem Tag vor der Hochzeit aus der Stadt flüchtete und der Rahjakirche beitrat. Dass sich die beiden über diese Episoden bekämpfter Heiratsversprechen sogar ein wenig ineinander verliebten, zeigte sich dabei noch als Treppenwitz der Geschichte und es ist denkbar, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Richtig Pech hatte [[Amaryll di Camaro]], die gleich dreimal als Heiratskandidatin vermittelt und noch vor Eheschließung fallen gelassen wurde. Sie wurde dann bei der Brautschau ihres Bruders Croënar auch noch von der Piratin [[Kusminela Nestefan]] entführt. So ist sie inzwischen mitte zwanzig und wenngleich scheinbar in Freiheit, genießt sie nun eben jenige irgendwo auf den Zyklopeninseln. Gerüchten nach soll sie eine freiheitsliebende Magierin geworden sein, welche dort mit Westwinddrachen um die Wette fliegt. Aber wer glaubt schon solchen Seemannsgarn.   
 
Doch so erfolgreich der Weg für die di Camaros auch in Efferdas lies, ihr Oberhaupt Esteban blieb bodenständig und stellte das Glück der Familie über ihr Wohl. Politisch war es nicht immer von Vorteil, mit [[Isaura di Camaro]] eine Frau aus Mengbilla zu haben, vor allem bei der Seeschlacht von Phrygaios litten die di Camaros unter großem politischen Druck. Doch da stellte er das Ansehen der Familie für seine geliebte Frau zurück. So liebte er auch seine Kinder innig und versuchte stets, ihre Wünsche zu respektieren. Gerade in der Heiratspolitik macht sich das bemerkbar. Er selbst hatte eine Liebesheirat, sein ältester Sohn [[Croënar di Camaro]] fand seine Frau [[Cassiopeia Trenti]] über eine aufwendige Brautschau, bei der die Liebe letztendlich der ausschlaggebende Faktor war, auch Tochter [[Simona di Camaro]] wurde schweren Herzens für die Liebe zu irem [[Veciano della Turani]] sogar ins Urbasische ziehen gelassen. Tochter [[Phelippa di Camaro]] überließ man es selbst, wann sie heiratete, wodurch die Lebefrau noch heute unverheiratet ist. Auf der anderen Seite erwiesen sich arrangierte Hochzeiten immer als Katastrophe. Die versuchte Hochzeit von [[Dartan di Camaro]] mit [[Terantina ya Pirras]] musste auf Initiative gleich beider Betroffenen diverse male verschoben werden und endete letztendlich damit, dass Terantina einem Tag vor der Hochzeit aus der Stadt flüchtete und der Rahjakirche beitrat. Dass sich die beiden über diese Episoden bekämpfter Heiratsversprechen sogar ein wenig ineinander verliebten, zeigte sich dabei noch als Treppenwitz der Geschichte und es ist denkbar, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Richtig Pech hatte [[Amaryll di Camaro]], die gleich dreimal als Heiratskandidatin vermittelt und noch vor Eheschließung fallen gelassen wurde. Sie wurde dann bei der Brautschau ihres Bruders Croënar auch noch von der Piratin [[Kusminela Nestefan]] entführt. So ist sie inzwischen mitte zwanzig und wenngleich scheinbar in Freiheit, genießt sie nun eben jenige irgendwo auf den Zyklopeninseln. Gerüchten nach soll sie eine freiheitsliebende Magierin geworden sein, welche dort mit Westwinddrachen um die Wette fliegt. Aber wer glaubt schon solchen Seemannsgarn.   
  
Nichtsdestotrotz sagt man den Camaros seitdem nach, verflucht zu sein, es wäre offensichtlich, dass eine Ehe bei den di Camaros nur dann funktioniert, wenn sie aus Liebe geschlossen würde. Auch das ist sicher Seemannsgarn, aber insgeheim schmeichelt Esteban diese Aussage. Für das einfache Volk und deren Wohl hatte er eh immer viel übrig. Ob Kulturfeste oder Delphinocco, das Oberhaupt der Familie versuchte den Leuten, denen er seine Heimat verdankte immer dafür etwas zurück zu geben. Für Abenteurer und Entdecker hat er ebenso immer ein offenes Ohr. Eben solchen Glücksrittern verdankt die Familie noch ein ganz anderes Standbein in der Region. Diese fanden auf ihrem Gut in Saliceria ein uraltes Grabmal aus den dunklen Zeiten [[Fran Horas]]. Neben dem historischen Wissensschatz scheinen dort auch unzählige Kriegerstatuen aus Bronze gefunden worden zu sein. Die Ausgrabungen leitet seit vielen Jahren [[Evelia di Camaro]]. Doch die Besichtigung des Grabmals wurde bisher nur sehr ausgewählten Personen gestattet. Und wenn, dann will scheinbar kaum jemand darüber berichten. Zuletzt war wohl der Schreiberling [[Thalio Trenti]] dort zu Besuch, doch seine Berichte darüber scheinen meist erstaunlich kurz und unpräzise gehalten. Vermutlich wird eine Begegnung mit [[Isaura di Camaro]] Grund dafür sein, die im Volksmund als gefährlich angesehene Frau scheint dieses Areal sehr protektiv zu behandeln. Und niemand will, dass Isaura zum Fischessen einlädt. Das überleben nur die wenigsten.  
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Nichtsdestotrotz sagt man den Camaros seitdem nach, verflucht zu sein, es wäre offensichtlich, dass eine Ehe bei den di Camaros nur dann funktioniert, wenn sie aus Liebe geschlossen würde. Auch das ist sicher Seemannsgarn, aber insgeheim schmeichelt Esteban diese Aussage. Für das einfache Volk und deren Wohl hatte er eh immer viel übrig. Ob Kulturfeste oder Delphinocco, das Oberhaupt der Familie versuchte den Leuten, denen er seine Heimat verdankte immer dafür etwas zurück zu geben. Für Abenteurer und Entdecker hat er ebenso immer ein offenes Ohr. Eben solchen Glücksrittern verdankt die Familie noch ein ganz anderes Standbein in der Region. Diese fanden auf ihrem Gut in Saliceria ein uraltes Grabmal aus den dunklen Zeiten [[Fran-Horas]]. Neben dem historischen Wissensschatz scheinen dort auch unzählige Kriegerstatuen aus Bronze gefunden worden zu sein. Die Ausgrabungen leitet seit vielen Jahren [[Evelia di Camaro]]. Doch die Besichtigung des Grabmals wurde bisher nur sehr ausgewählten Personen gestattet. Und wenn, dann will scheinbar kaum jemand darüber berichten. Zuletzt war wohl der Schreiberling [[Thalio Trenti]] dort zu Besuch, doch seine Berichte darüber scheinen meist erstaunlich kurz und unpräzise gehalten. Vermutlich wird eine Begegnung mit [[Isaura di Camaro]] Grund dafür sein, die im Volksmund als gefährlich angesehene Frau scheint dieses Areal sehr protektiv zu behandeln. Und niemand will, dass Isaura zum Fischessen einlädt. Das überleben nur die wenigsten.  
  
 
== Nach 1042 BF ==
 
== Nach 1042 BF ==

Version vom 20. April 2023, 09:30 Uhr

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Haus di Camaro   Stammtafel   Besitzungen   Politik   Mysteria   Bräuche   Kleinodien    

Die ersten Jahre in Efferdas

Schon seit geraumer Zeit kann man dem Haus di Camaro zwei Sachen nachsagen. Zum einen: Sie haben Visionen. Zum anderen: Sie wissen wie man diese Visionen zu Geld macht. Schon vor vielen Generationen war es die junge Larissa Camaro, die das Glück ihrer Familie auf dem Meer vermutete. Damals waren die Gewässer vor dem drôlschen Tenesh noch wesentlich piratenverseuchter und um einen Begleitschutz zur See, wie Larissa ihn anbot, konnte man froh sein. Tatsächlich bewies sie sich als tüchtig und schon bald erhob ein dankbarer Adeliger die Familie Larissa Camaros in den Adelsstand. Seitdem kamen und gingen viele der Camaros, genau wie viele ihrer Visionen kamen und gingen. Der damalige Begleitschutz existiert längst nichtmehr, aber das Rad der Zeit blieb nicht stehen. So war es das Jahr 2222 Horas, als Gustavo di Camaro den Blick erneut gegen das Meer warf und beschloss, eine Vision in die Tat umzusetzen. Er vernahm von Geschichten einiger Seefahrer über neue Ländereien im Süden, Inseln aus purem Gold, die noch niemandem gehörten. Gustavos Neugierde war geweckt und so entschloss er sich auch gen Süden zu segeln und die neuen Welten zu entdecken. Nicht viele waren wirklich begeistert von seiner Idee und als Gustavo dann noch die alteingesessenen Ländereien zu Thenesh verkaufte, um in eine Stadt umzuziehen von wo aus die Beschiffung gen Süden besser möglich wäre, kam es doch zu einigem Streit und nicht alle Camaros folgten ihrem Soberan. Doch Gustavo ließ sich durch nichts beirren und so zog man in ein kleines Nest nahe Belhanka. Nach Efferdas.

Von dort aus war sein Unterfangen tatsächlich wesentlich besser in die Tat umzusetzen, er schloss viele Verbindungen zu Unterhändlern und Zubringern und hätte er nicht all seine Ersparnisse in seine dreimastige Schivone gesetzt, so hätte aus ihm ein reicher Mann werden können. Aber niemand konnte ihn von seinem Plan abhalten. Und so war es der 17. Ingerimm 2222 Horas, dass Gustavo di Camaro auf sein Schiff „Exadaktÿlos“ stieg und sich antat Kap Brabak zu umrunden, um dann gen Phex zu segeln, auf zu neuen Reichtümern.

Es wurde still um Gustavo di Camaro und viele lachten bereits, der Narr wäre sicher gesunken und suchte nun seine Schätze auf dem Grund des Meeres der sieben Winde. Jahrelang hörte man nichts und hielt ihn für tot, sogar die Camaros selber glaubten schon nicht mehr an eine Rückkehr und überlegten sich die Rückkehr nach Thenesh. Doch am 26. Firun 2228 Horas, fast 6 Jahre nach seiner Abfahrt, sah man in Belhanka am Horizont große grün-weiße Segel und darüber die Farben der Camaros an einem Wimpel, rot und grün. Gustavo kehrte zurück und mit ihm viele Schätze aus dem Süden. Gold und Jade, nobles Holz, Perlen und seltene Früchte, vielerlei Waren, die nie zuvor ein horasisches Auge erblickt hatte, führte er mit sich. Nun traute sich keiner mehr, über die Visionen eines di Camaro zu lachen und tatsächlich sollte sich die lange Fahrt für den Entdecker auszuzahlen. War Gustavo di Camaro zuvor einfach nur ein „von Thenesh“, so ward mit ihm ein neuer Familienarm geboren, di Camaro zu Efferdas.

So ist auch heute noch das Haus di Camaro eines zu Efferdas. Zu der Exadaktÿlos kamen alsbald weitere kampffähige Schiffe hinzu und der Ruhm der Familie fußte bald darauf, mit eben jenen Schiffen die großen Convois der Efferdischen Händler zu begleiten und vor allerlei Pirat zu schützen. So sprach man bald von der "Camarino", wenn es darum ging, im Hafen für Sicherheit zu sorgen und bald schon folgten wichtige Magistratenämter. Als die drei Schiffe kurz nach dem Galahanistenaufstand ein Schiff mit Galahanistischen Flüchtlingen aufmischte, bedankte sich das Haus Firdayon zudem, in dem es den di Camaros zwei ehemalige galahanistische Güter nördlich von Efferdas vermachte, die Vogtei Callaneo und die Herrschaft Saliceria. Als sich in Efferdas 1029 BF der Senat ein erstes mal zusammen kam, wurde Esteban die Camaro zu einem seiner ersten Senatoren. Auch dass Efferdobal di Camaro zum Tempelvorsteher des Tempels zum güldenen Dreizack aufstieg, festigte den Status der Familie in der Stadt nur um so mehr.

Doch so erfolgreich der Weg für die di Camaros auch in Efferdas lies, ihr Oberhaupt Esteban blieb bodenständig und stellte das Glück der Familie über ihr Wohl. Politisch war es nicht immer von Vorteil, mit Isaura di Camaro eine Frau aus Mengbilla zu haben, vor allem bei der Seeschlacht von Phrygaios litten die di Camaros unter großem politischen Druck. Doch da stellte er das Ansehen der Familie für seine geliebte Frau zurück. So liebte er auch seine Kinder innig und versuchte stets, ihre Wünsche zu respektieren. Gerade in der Heiratspolitik macht sich das bemerkbar. Er selbst hatte eine Liebesheirat, sein ältester Sohn Croënar di Camaro fand seine Frau Cassiopeia Trenti über eine aufwendige Brautschau, bei der die Liebe letztendlich der ausschlaggebende Faktor war, auch Tochter Simona di Camaro wurde schweren Herzens für die Liebe zu irem Veciano della Turani sogar ins Urbasische ziehen gelassen. Tochter Phelippa di Camaro überließ man es selbst, wann sie heiratete, wodurch die Lebefrau noch heute unverheiratet ist. Auf der anderen Seite erwiesen sich arrangierte Hochzeiten immer als Katastrophe. Die versuchte Hochzeit von Dartan di Camaro mit Terantina ya Pirras musste auf Initiative gleich beider Betroffenen diverse male verschoben werden und endete letztendlich damit, dass Terantina einem Tag vor der Hochzeit aus der Stadt flüchtete und der Rahjakirche beitrat. Dass sich die beiden über diese Episoden bekämpfter Heiratsversprechen sogar ein wenig ineinander verliebten, zeigte sich dabei noch als Treppenwitz der Geschichte und es ist denkbar, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Richtig Pech hatte Amaryll di Camaro, die gleich dreimal als Heiratskandidatin vermittelt und noch vor Eheschließung fallen gelassen wurde. Sie wurde dann bei der Brautschau ihres Bruders Croënar auch noch von der Piratin Kusminela Nestefan entführt. So ist sie inzwischen mitte zwanzig und wenngleich scheinbar in Freiheit, genießt sie nun eben jenige irgendwo auf den Zyklopeninseln. Gerüchten nach soll sie eine freiheitsliebende Magierin geworden sein, welche dort mit Westwinddrachen um die Wette fliegt. Aber wer glaubt schon solchen Seemannsgarn.

Nichtsdestotrotz sagt man den Camaros seitdem nach, verflucht zu sein, es wäre offensichtlich, dass eine Ehe bei den di Camaros nur dann funktioniert, wenn sie aus Liebe geschlossen würde. Auch das ist sicher Seemannsgarn, aber insgeheim schmeichelt Esteban diese Aussage. Für das einfache Volk und deren Wohl hatte er eh immer viel übrig. Ob Kulturfeste oder Delphinocco, das Oberhaupt der Familie versuchte den Leuten, denen er seine Heimat verdankte immer dafür etwas zurück zu geben. Für Abenteurer und Entdecker hat er ebenso immer ein offenes Ohr. Eben solchen Glücksrittern verdankt die Familie noch ein ganz anderes Standbein in der Region. Diese fanden auf ihrem Gut in Saliceria ein uraltes Grabmal aus den dunklen Zeiten Fran-Horas. Neben dem historischen Wissensschatz scheinen dort auch unzählige Kriegerstatuen aus Bronze gefunden worden zu sein. Die Ausgrabungen leitet seit vielen Jahren Evelia di Camaro. Doch die Besichtigung des Grabmals wurde bisher nur sehr ausgewählten Personen gestattet. Und wenn, dann will scheinbar kaum jemand darüber berichten. Zuletzt war wohl der Schreiberling Thalio Trenti dort zu Besuch, doch seine Berichte darüber scheinen meist erstaunlich kurz und unpräzise gehalten. Vermutlich wird eine Begegnung mit Isaura di Camaro Grund dafür sein, die im Volksmund als gefährlich angesehene Frau scheint dieses Areal sehr protektiv zu behandeln. Und niemand will, dass Isaura zum Fischessen einlädt. Das überleben nur die wenigsten.

Nach 1042 BF

Mit dem großen Beben vom 27. Phex 1043 BF begann für die politischen Interessen des Haus di Camaro ein neues Zeitalter. Zuvor war man meist als eher neutrale, liberale Familie in Erscheinung getreten, die versuchte, großen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Gerne sahen sie sich als Vermitler, wissend, dass sie in der freien Stadt allein durch den Hochgeweihten Efferdobal di Camaro ein hohes Ansehen in der Stadt genossen. Doch Machtpolitisch unterschied man sich nicht großartig von den Ambitionen anderer Stadtadeliger.

Wichtig waren der Familie drei Punkte. Ein liebender Umgang und Zusammenhalt innerhalb der Familie, Schutz der Marine und die Wahrung von Tradition und Kultur innerhalb der Stadtbevölkerung. So waren beteiligungen an Festen oder Delphinoccomeisterschaften für die Di Camaros stets eine selbstverständlichkeit.

Doch das Jahr nach dem großen Beben wurde auch für das Haus di Camaro zur Zerreißprobe. Esteban di Camaro zog sich aus dem Senat und fast allen Stadtgeschäften zurück aufs Land, Efferdobal zerbrach unter der Last des Leidens seines Volkes, der Entführung seiner Tochter Amaryll und vor allem den Intrigen von Serafinos Thirindar und die Rondrikan-Löwen unter Giacomo d'Oro taten alles erdenkliche, um Efferdas all den Glanz zu nehmen, den es ausmachte.

Mit der großen Intrige zum Reinigungsfest 1044 BF erkannte Croënar di Camaro, dass die bisherige politische Ausrichtung so nicht lange überleben konnte. Es war offensichtlich, dass Haridiyon Thaliyin in seiner Position als neuer Seekönig der Zyklopeninseln seinen Machtbereich ausbreiten wollte und dazu ein Auge auf das nahe Efferdas gelegt hatte. Zwar war das Grundsätzlich nicht schlimm, da all dies mehr Handel bedeutete, doch der Angriff des Hauses Thirindar auf die Verfassung von Efferdas ließ nichts gutes erahnen.

So machte es sich Croënar nun zur Aufgabe, die Zyklopäischen Einflüsse in der Stadt in Grenzen zu halten. Als die Zyklopäische Familie der Lysandros in Neolea eine neue Werft aufbauten und nach Zyklopäischem Baustile baute, machte er sich zum Beispiel dafür stark, eine zweite Werftfamilie zu suchen, die in Efferdas siedeln und die alten Werften der Familie Slin würde aufbauen und übernehmen können.