Briefspiel:Ein Sommer in Rethis/Lysia

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Stadt Efferdas.png Briefspiel in Efferdas Stadt Efferdas.png
Datiert auf: beginnt Phex 1040 BF Schauplatz: Landgut Trequerce (Sewamund), Rethis, Efferdas Entstehungszeitraum: ab Sept. 2019
Protagonisten: Karianna Degano, Amene Degano, Alesia Degano, Aerelaos Lysandros Autoren/Beteiligte: Familie Lysandros.png Lysandros
Zyklus: Übersicht · Prolog · Auftakt · Niedlich · Lysia · Moussaka · Heimweh

Übersicht   Prolog   Auftakt   Niedlich   Lysia   Moussaka   Heimweh    

Zyklopensee, Sommer 1042 BF

Nachdem die Ruderer die Lysia aus dem Hafen von Rethis manövriert hatten, ließ man sich vom Wind weiter auf die Zyklopensee vor Rethis, zwischen Hylailos, Baltrea und Hylpia treiben. Sonderlich schnell war die Bireme dabei nicht. Sie verfügte, wie bei solchen Schiffen üblich, lediglich über ein Rah-Segel. Zudem war der Wind nicht sonderlich stark. Die Aufsicht über das Segel hatte Laertes der Degano übertragen. Er wollte sehen, was sie konnte. Erst einmal bei etwas Bekanntem. Irgendwann ließ er das Segel einholen. Auch dieses Mal überließ er das der Degano zusammen mit den anderen Matrosen.

„Und was machen wir jetzt, Signora Degano?“, wollte er anschließend mit lauter Stimme wissen.

„Rudern, Signore“, antwortete sie ihm und nickte energisch, „Rudern.“

„Ihr horasischer Akzent ist wirklich niedlich“, sagte er da mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen an seinem Bruder Aerelaos gewandt. Dieser nickte dem Familienoberhaupt verschmitzt zu. „So wie Ihr das sagt, Signora“, führte er nun weiter aus, „So weich und zaghaft. Das klingt ganz so als wollten wir mit der Lysia in den nächsten Rahja-Tempel gehen.“

„Nun, wenn das hier so üblich ist, will ich dem nicht im Weges stehe“, meinte sie da nur schulterzuckend, wobei ein feines Lächeln ihre Lippen zierte.

„Ihr geht wirklich in den Rahja-Tempel um dort zu reden?“, entfuhr es dem Zyklopäer fassungslos, „Ich habe schon gehört, dass ihr Festländer seltsam sein sollt, aber das?“

„Ähm“, macht Alesia da und ließ ihren Blick etwas verunsichert zur Seite gleiten, wobei sie sich eine Strähne ihres braunes Haares aus dem Gesicht strich, „Abgesehen davon habe ich bisher nichts gesehen, was ich irgendwie als bemerkenswert bezeichnen könnte.“

„Sprecht Ihr von der Lysia oder von euren Gesprächen im Rahja-Tempel?“

„Nichts“, fügte sie mit einer gespielt abwertende Handbewegung, „was nicht jede schnöde Karavelle auch könnte. Und das sogar deutlich schneller.“

„Aber Signora Degano“, erwiderte er ihr da schmunzelnd, „geht Ihr denn etwa bereits im Rahjagewand in den Rahja-Tempel oder geht ihr eher dorthin und entledigt euch erst dort Eurer Kleidung?“

„Wenn sie doch nur in den Tempel geht um zu reden?“, mischte sich einer der Ruderer ein, was unter Besatzung der Lysia für großes Gelächter sorgte. „Sie soll zum Widdergehörten gehen“, meinte da eine anderer, „Da wird sie schneller ihr Kleider los als sie Rethisina sagen kann.“ Wieder Gelächter, wobei mehrfach das Wort „Rethisina“ aus unterschiedlichen Kehlen erklang.

Die Degano konnte da nur seufzen, mit den Augen rollen uns leise murmeln: „Ich mag ihn nicht, diesen Rethisina. Was findet ihr Zyklopäer nur daran?“

„Was?“, entfuhr es Aerelaos da mit gespielter Fassungslosigkeit, wobei er neben sie trat, ihr eine Hand auf die Schulter legte, in ihre Augen blickt und in einem zu vertraulichen Tonfall zu ihr sagte: „Das müssen wir dringend ändern. Komm heute Abend zu mir. Ich werde dir das zyklopäische Lebensgefühl schon noch beibringen...“

Dann meldete sich Laertes wieder zu Wort: „Bisher, Signora Degano, haben wir doch noch gar nicht angefangen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir unserer Besucherin vom Festland das ein oder andere Manöver zeigen, auf dass jede schnöder Karavelle sich wünscht augenblicklich in Efferds Reich für immer zu verweilen.“ Zustimmendes Gegröle der Ruderer setzte ein. Genussvoll wartete er ab, bis es verklungen war. Erst dann gab er das Kommando an die Ruderer.

Am Abend, nachdem auch Alesia sich an den Riemen verausgabt hatte, fiel diese erschöpft ins Bett. Für etwas guten Wein hätte sie sich gewiss aufgerafft, aber für diesen Rethisina ganz sicher nicht. Und bei dem Angebot, das hinter dem ganzen lag, da war sie sich nicht sicher, ob sie darauf eingehen sollte, ob sie bereits jetzt darauf eingehen sollte...