Nemekath

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Auge-grau.pngWABuch.png Der Boron-Priester Nemekath (532-479 v. BF) ist der meist umstrittene Heilige der zwölf Kirchen. Er gilt als höchster Heiliger im Al'Anfaner Ritus, da er die Abspaltung vom Mutterkult zu Wege brachte und seine Jünger den Kult in den Süden trugen.

Nemekath stammte aus ärmlichen Verhältnissen und wurde schon als Kind dem Boron-Kult anvertraut. Er gründete in den Dunklen Zeiten als einer der wenigen Geweihten in Bosparan den Todeskult des Allgegenwärtigen Raben und predigte den erlösenden Tod als Weg zum Seelenheil. Berüchtigt ist der von ihm ausgelöste Massenselbstmord vor dem Boron-Tempel in Cuslicum im Jahre 502 v. BF, bei dem sich über 400 seiner Jünger selbst umbrachten. Hernach führte er einen Pilgerzug durch das Land an und verkündete seine Lehren, wobei er mit vielen Rauschkrautorgien und Todesfeiern seine Spuren hinterließ. Die Rondra-Geweihten in Arivor hielten ihn davon ab, die Stadt zu betreten. Es kam zu Handgreiflichkeiten, bis sich Nemekaths Jünger in die Schwerter der Rondrianer warfen. Die größtenteils machtlosen Wahrer der Ordnung erklärten Nemekath zum Ketzer. Verfolgt von Rondra-Geweihten und Puniner Boronis, aber umgeben von einer großen Schar Jünger, rief Nemekath 500 v. BF schließlich in Bosparan Boron zum höchsten der Götter aus, versinnbildlicht im Zeichen des golden gekrönten Raben. Die Wahrer der Ordnung überzeugten Olruk-Horas II. von der Gefährlichkeit der Nemekathäer und drängten ihn zu handeln. Nemekath jedoch griff nach dem Horas-Thron und versuchte den Putsch. Die Sonnenlegion trat auf den Plan, es kam zu heftigen Kämpfen. Von Olruk II. daraufhin gefangen genommen, aber 495 v. BF nur auf Pailos in Palakar am Fuße des Vulkans Amran Nemoras verbannt, brachte Nemekath seine Gläubigen durch intensiven Rauschkrautgebrauch ohne lange Weihestudien schnell Boron näher. Der Thalassokrat Zesrad von Rethis zählte zu seinen Sympathisanten. Palakar erkor er sich zur Residenz und nannte sie die Stadt des Allgegenwärtigen Raben. Lange nach seinem Tod zog sein Kult über Mengbilla nach Al'Anfa und leitete so die Spaltung der Boron-Kirche ein, die sich 385 v. BF als Reaktion auf den Kult der Nemekathäer erst gruppiert hatte.

Körperteile des angeblich mumifizierten Leichnams Nemekaths gelten in vielen Tempeln des Kultes als wunderwirksame Reliquien. Darstellungen zeigen den Heiligen mumifiziert mit überkreuzten Armen, in den Händen hält er Rabenstab und Lotosblume. Amira Honak lässt nach dem prophezeiten Erbe Nemekaths suchen, ein Kind von außergewöhnlicher Macht.

Quellen

  • Aventurischer Bote Nr. 115 Seite 23
  • Das Land des Schwarzen Auges Seite 12
  • In den Dschungeln Meridianas Seite 22
  • Golgaris Ruf Seite 42
  • Götter, Kulte, Mythen Seite 18, 50
  • Herz des Reiches Seite 210
  • Lexikon Seite 177-178
  • Wege der Götter Seite 17, 79
  • Zyklopenfeuer Seite 36, 58