Palazzo Aurelio

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Der Wohn- und Geschäftssitz der Familie van Kacheleen liegt in der Oberstadt im Übergang zum Hafenviertel von Alt-Sewamund.

Das Grundstück der van Kacheleens in der Sewamunder Altstadt

Im Konzept des Palazzo Aurelio sind auf vorbildliche Weise beide Aufgaben eines Palazzos vereinigt:

Die Nutzung als repräsentativer Ort des Vergnügens und der Erholung für die Auftraggeber und deren Gäste als auch als kommerzielles, durchdachtes, möglichst wirtschaftlich organisiertes Zentrum für eine ertragreiche Nutzung der Bank- und Handelsgeschäfte.

Der im Grundriss rechteckige Palazzo mit einem seitlichen Anbau besitzt auf der Vorderseite eine vorspringende Doppelloggia mit Säulen aus Sandstein, die mit einem Dreiecksgiebel abgeschlossen ist.
Die Baumasse auf der den Silagenspeichern zugewandten Seite gliedert sich in drei Teile, die in einer Reihe symmetrisch um den Seitenflügel als herausragender Mittelrisalit angeordnet sind. Der Seitenflügel tritt deutlich hervor und hat eine Fassade mit vier zyklopäischen Pilastern in Kolossalordnung sowie einen Giebel mit Skulpturen.

Beachtenswert ist insbesondere die Fassade. Diese wurde aus einem elfenbeinfarbenen Kalkstein aus den Hohen Eternen erbaut, der durch seine helle und durchscheinende Wirkung die auf Transparenz angelegte Architektur unterstreicht. Der dreigeschossige Bau ist in sechs Joche untergliedert. Vier Reliefs mit Trophäen rahmen die drei Arkaden-Portale ein, die jeweils mit kunstvollen Delphinen als Schlusssteine der Bögen verziert sind. Die Reliefs stammen von einem unbekannten Künstler. Der Bau wird gekrönt durch eine Balustrade mit Vasen und vier allegorischen Figuren über dem Mittelrisalit, die Macht, Wohlstand, Fruchtbarkeit und Gerechtigkeit verkörpern.

Die Fenster der zur Handelshalle und Börse hin ausgerichteten Fassade wurden zudem mit Dekorationen eines bekannten Bildhauers der Septimana verziert.

Das ganze untere Geschoss des Hauptgebäudes ist dem Handel vorbehalten und dient als wirtschaftliche und finanzielle Grundlage. Hier können vor den Portalen Fuhrwerke be- und entladen und Waren unmittelbar in den angrenzenden Räumen und Magazinen eingelagert werden.

Piano nobile

Das erste Obergeschoss zeichnet sich dadurch aus, dass es vom kalten Grund des Erdgeschosses und dem Geschehen der Straße entfernt, der Zugang aber über ein sehr repräsentatives Treppenhaus leicht möglich ist.

So hat das erste Obergeschoss die höchsten Räume. Innen ist es sehr aufwändig durchgestaltet, zum Beispiel durch Stuckverzierungen an den Decken.

Das erste Obergeschoss, das Piano nobile, ist der Familie van Kacheleen vorbehalten. Hier gibt es den großen Saal, den Belemansaal, der in der Mitte die ganze Tiefe des Hauses einnimmt. Dieser Mitteltrakt ist zu beiden Seiten von kleineren Räumen umgeben.

Das Innere des Palazzo Aurelio und der Festsaal (piano nobile) sind im grangorischen Stil gehalten. Der Saal wurde mit Spiegeln und Fresken ausgestattet.

Die weiteren Repräsentationsräume im Mittelbau und die Wohnräume sind ebenfalls reich verziert und mit Fresken ausgestattet. Einige davon nehmen – eingebettet in Scheinarchitektur – in illusionistischer Weise Bezug auf die umgebende Landschaft. Weitere Darstellungen beziehen sich unter anderem auf klassische Tugenden und die derische Götterwelt, aber auch auf das idealisierte Alltagsleben im Palazzo.


Saal der Winde

Aus den frühen Jahren stammen der Saal der Winde und das Zimmer der Zyklopen. Der Saal der Winde ist ein quadratischer Raum, deren Decke von Säulen und Spitzbögen getragen wird. Auf jeder der vier Seiten gibt es eine Tür. Eine davon führt in das Zimmer der Zyklopen. Die Wände sind mit Marmor getäfelt und oberhalb einer Leiste mit Mosaiken bedeckt. Die Mosaiken stellen Bäume und Tiere dar, die sich symmetrisch gegenüberstehen. Außerdem sind eine anschauliche Meerlandschaft sowie ein Schiff in höchster Not abgebildet.


Zimmer der Zyklopen

Das Zimmer der Zyklopen hat ein Kreuzgewölbe, das ebenfalls mit Mosaiken bedeckt ist. Hier sind kämpfende wie schmiedende Zyklopen abgebildet.

Das ausgebaute Dachgeschoss ist den Hausangestellten sowie der Küche vorbehalten.

Der Seitenflügel zeichnet sich durch das stark betonte Portal in Blickrichtung des Phex-Tempels und der Grangorer Darlehensbank aus. Es wird durch kräftige, an den Seiten schräggestellte Konsole hervorgehoben und von einem dekorativen Balkon gekrönt. Der Mittelteil des Balkons springt in einer harmonisch ausgewogenen Kurve vor und setzt sich nach beiden Seiten in schrägen Geraden fort, die ein Stück über die Konsolen hinausgehen.

Sein Bewegungsrhythmus setzt sich in der Giebelbekrönung der Fassade und in den kleinen Balkonen über dem Portal fort. In diesem befinden sich die Geschäfträume, in denen das Bankgeschäft getätigt wird.

Geldwechsel-Kollegiums

Der Audienzsaal des Geldwechsel-Kollegiums gehört zu den schönsten Innenräumen. Er liegt im ersten Obergeschoss des Seitenflügels. Zu einer großen Handelsstadt wie Sewamund gehört nun einmal eine Möglichkeit, die verschiedenen Währungen gegeneinander auszutauschen, die hier aufeinander treffen. Die vorhandenen Wand- und Deckenmalereien zeigen die sieben Tugenden. Die Reliefe ergeben zusammen die Siebenzahl und zeigen in allegorische Szenarien Weisheit oder Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube, Hoffnung und Liebe

Handelskollegium

Im obersten Geschoss befinden sich das Handelskollegium, das mit einer gewöhnlichen Holzverkleidung der Wände und der Decke aufwartet. Hier werden die Geschäftsabschlüsse diskret besprochen und verhandelt.


Kauf des Neu-Hovenhaus

Die Tinte unter dem Kaufvertrag des Nachbarhauses der Familie van Hoven war noch nicht ganz trocken, da fuhren schon die ersten Handwerker vor, um dieses schmucke Anwesen ganz nach dem Willen und Vorstellungen der Familie van Kacheleen umzubauen.

Im unteren Bereich wurde ein Durchbruch zum Palazzo Aurelio hergestellt und der Handelsbereich des Hauptgebäudes entsprechend um Magazine und Lagermöglichkeiten erweitert. Der Sohn Gereon van Hoven erhielt eine Anstellung bei den van Kacheleen.

Der erste Stock dient ausschließlich der Familie von Kacheleen zum Wohnen. Weitläufige Arbeits- und Studierzimmer befinden sich dagegen unter dem Dach.

Logenturm mit einem Schrein der St. Illumnestra

Der 4-stöckige Turm, der direkt an den Palazzo Aurelio anschließt, wurde als Logenturm ausgebaut. Hier möchte Aurelio eine Loge oder auch Bund unterbringen. Planungen laufen bereits, aber noch ist der phexische Mantel der Verschwiegenheit über das Unterfangen gelegt. Im Zimmer unter der Turmspitze wurde ein Schrein der St. Illumnestra untergebracht. Von der Turmspitze weht die Fahne der Familie.

Gleichzeitig wurde eine "ewige Flamme" unter einer Glaskonstruktion feierlich vom hiesigen Ingerimm-Geweihten eingeweiht und soll die Tradition und Demut der Familie van Kacheleen mit dem Feuer und dem Seehandel bekunden. Denn nur ein sicheres Licht in der Nacht, leitet ein Schiff in den sicheren Hafen.