Briefspiel:Erster Fünfundsiebzigster/Erlans Abschied

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Reichswappen.png Städteübergreifendes Briefspiel Stadt Sewamund transparent.png
Datiert auf: 20./21. Praios 1048 BF, zum Teil davor und danach Schauplatz: vor allem Sewamund Entstehungszeitraum: Sommer 2025
Protagonisten: Cusimo Garlischgrötz, Dimiona della Carenio u.w. Autoren/Beteiligte: Familie della Carenio.png Carenio, Reichswappen.png Dajin, Haus Sirensteen.png Erlan, Haus Urbet.png Gonfaloniere
Zyklus: Übersicht · Nach der Einladung · Dimionas Begrüßung · Alter Sack · Müde Füße · Erlans Abschied · In Sachen Akademieleitung


Erlan Sirensteens Abschied von Sewamund

Autor: Erlan

Am Hafen von Sewamund, früh am Morgen nach den Feierlichkeiten. Die Sonne steht noch tief, ein leichter Dunst liegt über dem Wasser. Gareno steht am Kai, die Hände auf dem Rücken verschränkt, als sich Schritte nähern.

Gareno Sirensteen Erlan Sirensteen Sewamund.png

Erlan: „Du blickst, als hättest Du etwas verloren – dabei geht die Sonne doch gerade auf. Ich weiß, das Herz mag’s anders sehen, wenn man mehr gehofft hatte…“

Gareno: „Was meinst Du? Erlan, worauf spielst Du an ...?“

Erlan: „Sie haben die Auswahl getroffen. Und … Du bist nicht unter den sechs, die sie für den Aufbau der magischen Fakultät berufen haben.“

Gareno: „Was? Das … das kann doch nicht sein. Ich habe keine Nachricht erhalten. Kein Schreiben. Kein Bote. Und … es hat auch niemand mit mir gesprochen. Gar nichts. Ich hatte gedacht, man würde wenigstens … mit mir reden. Das Gespräch suchen.“

Erlan: „Das hätte ich auch erwartet. Das hätte man machen müssen. Aber offenbar ... hat man das nicht für nötig gehalten.“

Gareno: „Und Du? Was hast Du denn gesagt? Was hat Dein Wort für Gewicht gehabt in dieser Sache?“

Erlan: „Man hat mich gar nicht befragt. Kein einziges Wort, keine Rückfrage. Ich hätte gerne für Dich gesprochen – aber ich wurde gar nicht zugelassen. Die einzige, mit der ich drüber sprach ... nun das Wort von Gräfin Bellatrix dürfte hier eh nicht mehr so viel Wert sein.“

Gareno: „Das ist doch eine Farce. Man lädt zur Bewerbung – und dann spricht man nicht mit den Bewerbern? Nicht mit denen, die sie kennen? Was ist das für ein Verfahren?“

Erlan: [tritt näher, legt ihm die Hand auf die Schulter] „Ich verstehe Deinen Zorn. Und Du hast recht, Gareno. Es ist nicht nur unfair – es ist unklug. Nach dem, was mir zugetragen wurde … nun ja, man wollte offenbar nicht zu viel Bethana. Und Du warst einer der wenigen mit offenem Blick, mit eigenem Stil. Einer Grangorerin im Gremium soll das als … flatterhaft gegolten haben. Was immer sie damit meinte.“

Gareno: „Ich danke Dir, dass Du mir’s ehrlich sagst.“

Erlan: „Du verdienst Ehrlichkeit. Und Du verdienst Besseres. Ich bin mir sicher – irgendwo wartet eine Aufgabe, die Deinem Können gerecht wird. Vielleicht nicht in Sewamund. Vielleicht auch besser so.“

Gareno: „Und was nun?“

Erlan: „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Manchmal an unerwarteter Stelle. Und wer weiß… vielleicht fragt sich dieser Herzog in ein paar Monden, was er da eigentlich begonnen hat.“
[leiser] „Zwischen uns: Ich bin mir nicht sicher, ob diese Fakultät überhaupt je so zustande kommt, wie er sich das vorstellt. Ich glaube, er hat sich übernommen – und weiß es nur noch nicht.“

Gareno: „Dann sehen wir wohl beide klarer als das Auswahlgremium.“

Erlan: „Das wäre nicht das erste Mal. Komm. Die Sonne ist längst aufgegangen. Zeit, dass wir’s uns auch aufmachen.“


Stilisierte Darstellung von Erlan Sirensteen und Leonardo Casron auf der Stolz des Yaquir

Die beiden Männer verlassen den Kai und schlendern langsam die Uferstraße entlang, vorbei an Lagerhäusern und duftenden Fischständen. Im fernen Morgenlicht sieht man den Palazzo Phecadien.

Gareno: „Sag mal, Erlan … was ist eigentlich aus der Regatta geworden? Ich hab da nur Gerüchte aufgeschnappt – und kein einziges klang erfreulich.“

Erlan: [verzieht das Gesicht leicht] „Nun … anfangs hielten wir uns gar nicht schlecht. Trotz wandernder Klippen, wechselnden Strömungen und – ich schwöre – einer Möwe mit ungesunder Aggression gegen unseren Ausguck. Aber am Ende ...“ [seufzt leise] „…hat das Schiff gewonnen, das offenbar die Gunst der Götter genoss.“

Gareno: [grinst schräg, mit gespieltem Erstaunen] „Mehr Gunst der Götter als ein Schiff mit dem Oberhaupt des Hauses Sirensteen an Bord? Du, der so traviagefällig unterwegs ist, dass man meinen könnte, Du bietest sogar bei der Regatta jedem Bedürftigen noch ein Plätzchen unterm Deck?“

Erlan: [lacht leise, schüttelt den Kopf] „Du spottest – aber nicht ganz zu Unrecht. Doch wenn ein Schiff von Geweihten des Praios und der Rahja zugleich gelenkt wird, dann ... was soll man da machen? Da ist die Gunst der Zwölfe klar.“ [grinst dann, mit einem Hauch Erleichterung] „Und zwischen uns: Ich bin eigentlich froh, dass der Kelch mit der Akademieleitung an mir vorüberging. Dafür hätte ich wirklich keine Zeit gehabt.“