Briefspiel:Vespa crabro/Der Knappe und der Condottiere: Unterschied zwischen den Versionen
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‚Was war hier los‘, schoss es Dartan durch den Kopf, warum wurde er in der [[Burg Wulfenblut|Burg seiner Ahnen]] attackiert und wie kam die Person hier überhaupt herein. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, da der verletzte Angreifer wieder zum Angriff überging.<br> | ‚Was war hier los‘, schoss es Dartan durch den Kopf, warum wurde er in der [[Burg Wulfenblut|Burg seiner Ahnen]] attackiert und wie kam die Person hier überhaupt herein. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, da der verletzte Angreifer wieder zum Angriff überging.<br> | ||
Die Attacke war nicht sonderlich elegant geführt, daher ahnte Dartan, wo die Klinge hingehen würde. Er duckte sich nach links und unterlief die Klinge. Dabei stieß er mit seiner Rechten nach vorne. Erneut spürte er Widerstand, es folgte ein dumpfer Schrei und sein Gegner sackte in sich zusammen.<br> | Die Attacke war nicht sonderlich elegant geführt, daher ahnte Dartan, wo die Klinge hingehen würde. Er duckte sich nach links und unterlief die Klinge. Dabei stieß er mit seiner Rechten nach vorne. Erneut spürte er Widerstand, es folgte ein dumpfer Schrei und sein Gegner sackte in sich zusammen.<br> | ||
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| + | Irritiert blieb Calvert auf der Treppe stehen. Was rumpelte denn im Flur der Herrschaft? Das erste Zimmer war das von Dartan, dahinter schlossen die von seinem Schwertvater und dessen Familie an. Nun drang ein unterdrückter Schrei aus dem Zimmer des Condottiere. Calverts Nackenhaare stellten sich auf. Als nächstes erklang aus einem Zimmer weiter hinten das laute Bellen von Lorians Hunden und ein spitzer Schreckensschrei von [[Salkya Larissa di Salsavûr|Salkya]]. Calvert ließ alles außer seinem Schwert fallen und sprintete los. Seine Schritte wurden von einem lauten PING! PING! PING!, das aus dem Hof heraufschall untermalt oder war es sein hörbar gewordener Herzschlag? <br> | ||
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| + | Salkya musste sich das Zimmer mit ihrem Bruder [[Hlûthar Malvolio di Salsavûr|Hlûthar]] teilen und war darüber wenig glücklich gewesen, denn wo der kleine Junge war, da waren auch die Hunde.<br> | ||
| + | Calvert stürmte in den Raum und rannte beinahe in einen bulligen Kerl, der sich Fang und Argus vom Hals hielt. Salkya hielt Hlûthar fest und hatte sich in eine Ecke geflüchtet, vor den beiden Kindern stand, mit hochgezogenen Lefzen und böse knurrend Calwen. Die Hündin blutete bereits an der Schulter. <br> | ||
| + | Ohne groß nachzudenken hob Calvert seinen Schwertarm und stieß dem Eindringling den Knauf mit voller Wucht zwischen die Schulterblätter. Der hatte das nicht kommen sehen und taumelte aus dem Gleichgewicht gebracht vorwärts, was Fang ausnutzte und sich in sein Handgelenk verbiss. Der Mörder schrie auf und stach mit seinem Parierdolch nach dem Hund. Fang jaulte vor Schmerz und ließ los. ''„Fang, Argus, hierher”'', rief Hlûthar aus der Ecke, man hörte die Angst des Jungen um die Hunde in der Stimme.<br> | ||
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| + | Calvert stand zum ersten Mal keinem Übungsgegner entgegen. In den Augen des Söldlings blitzte Mordlust und ohne Vorwarnung führte er einen schnellen Oberhau gegen den Kopf des Knappen. Wie er es unzählige Male geübt hatte, riss Calvert sein Schwert hoch und blockte den Hieb ab. Das Klirren von Stahl auf Stahl holte ihn aus seiner Starre und Calvert antwortete mit einer Finte. Er wollte den Gegner abdrängen, damit er zwischen ihn und die Kinder treten konnte. Der Söldner schluckte den Köder und nicht nur das, Calvert bekam auch die Chance ihn an der Flanke zu treffen. <br> | ||
| + | “Du elender Wicht”, fluchte der Mann daraufhin und attackierte zornig. In schneller Folge musste Calvert parieren und wurde dabei auf Salkya und Hlûthar zugedrängt. Ein schneller Vorstoß von Fang gegen die Beine des Söldlings beendete den Ausfall. Wieder fand Calvert eine Lücke in dessen Deckung und dieses Mal fuhr sein Schwert tief in den Bauch des Mannes. Überraschung und Unglaube breitete sich auf dessen Gesicht aus. ''„Du… hast…“'', keuchte er, dann musste er husten und Blut quoll ihm aus dem Mundwinkel.<br> | ||
| + | Calvert vergaß, seine Waffe zurückzuziehen. Er konnte den Blick nicht vom Gesicht des sterbenden Söldners wenden. Gleichermaßen fasziniert und entsetzt beobachtete Calvert, wie das Leben in den Augen des Mannes erlosch und sie glasig und leer wurden. Erst als der Mann begann zusammenzusacken und sein Gewicht an der Klinge zog, riss der Knappe diese zurück. Schließlich lag sein erster getöteter Feind vor ihm auf dem Boden. <br> | ||
| + | Calvert atmete tief durch. Müsste er jetzt nicht Triumph verspüre? Er tat es nicht. Der junge Malachis war sich nicht sicher, was er fühlte, er wollte das jetzt auch nicht durchdenken. Stattdessen drehte er sich zu den Kindern um: ''„Salkya? Hlûthar? Geht es euch gut? Seid ihr verletzt?”''<br> | ||
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| + | ''„Nein”'', Salkya schüttelte den Kopf. Sie rang sichtlich um Fassung. ''„Aber Calwen, sie hat sich vor mich geworfen und den Schwerthieb abbekommen. Was ist denn los?”''<br> | ||
| + | ''„Ich habe keine Ahnung, aber es sind noch mehr Bewaffnete in die Burg eingedrungen. Kommt mit mir, wir suchen eure Eltern”'', antwortete Calvert. Der kleine Hlûtar war ebenfalls unverletzt. Er klammerte sich an die Hand seiner Schwester und schniefte. Draußen auf dem Flur wurden Schritte laut, Calvert fuhr mit erhobenem Schwert herum. ''„Ihr bleibt hinter mir”'', befahl er. Aber durch die Tür stürmte kein weiterer Angreifer sondern die [[Ardare von Westfar|Baronin von Montarena]]. Sie trug ein blutiges Nachthemd und ein Schwert. Calvert bemerkte, dass ihre linke Schulter blutete und sie den Arm nicht gebrauchen konnte. <br> | ||
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| + | Kurz nach der [[Baron]]in stand eine weitere Person in der Tür. Voll angezogen, aber auch blutverschmiert, hatte [[Dartan di Salsavûr|Dartan]] das Zimmer seiner Nichte und seines Neffen betreten. ''„Geht es euch gut?”'', fragte er, noch während er den Raum betrat und rannte fast in seine Schwägerin. Am Boden lag eine Person, die nicht mehr zu leben schien. <br> | ||
| + | Er musterte alle Anwesenden knapp. Den Kindern ging es gut, die Frau seines Bruders war offensichtlich verletzt und den Hunden ging es auch größtenteils gut. Als Letztes musterte er Calvert. Das Gesicht des Knappen war kreidebleich und die Augen geweitet. Der [[Condottiere]] kannte diesen Ausdruck. Der Junge hatte das erste Mal ein Leben genommen.<br> | ||
| + | Er klopfte dem [[Familie ya Malachis|ya Malachis]] aufmunternd mit der Linken auf die Schulter und lächelte kurz. Dann wandte er sich an seine Schwägerin. ''„Bleibst du bei den Kindern und Calvert und ich gehen weiter?”'' Ardare nickte knapp, Schweiß stand auf ihrer Stirn. ''„Ich denke schon”, antwortete sie knapp. Sie hatte offensichtlich Schmerzen, versuchte diese aber zu unterdrücken. <br> | ||
| + | Dartan drückte Calvert seine Waffe in die Hand, trat zu einem der Betten hinüber, zerriss das Laken und verband dann ohne ein Wort die Wunde am linken Arm [[Haus Westfar|der Westfar]]. Danach nahm er dem Knappen seine Waffe wieder ab. Kurz warf er noch seiner Nichte und seinem Neffen einen Blick zu und lächelte, um ihnen die Angst ein wenig zu nehmen ''„Komm Calvert, wir haben noch was zu erledigen”'', sagte er grimmig an den jungen ya Malachis gewandt und verließ das Zimmer. <br> | ||
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Aktuelle Version vom 1. August 2025, 20:14 Uhr
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In den Obergeschossen des Gebäudes, am frühen Morgen des 11. Firun 1046 BF
Autoren: Cassian und Rondrastein
Calvert war kurz vor dem Sonnenaufgang missmutig aufgewacht. Am gestrigen Abend hatte er noch dabei geholfen für neu ankommende di Salsavûrs Quartier zu schaffen, unter anderem auch für Dartan, den älteren Bruder seines Schwertvaters, immer noch Schwertvaters. Calvert schnaufte unwillig bei diesem Gedanken.
Er hatte große Hoffnung gehabt die Kaiserjagd als frisch gebackener Ritter zu verlassen, welch größere Ehre hätte es geben können, als in diesem Rahmen den Ritterschlag zu erhalten, aber Lorian hatte anders entschieden. Er war immer noch Knappe. „Wahrscheinlich bin ich das, bis ich alt, grau und bucklig bin”, brummte Calvert in seinen nicht vorhandenen Bart. Nicht dass ihm keiner wachsen würde! Oh nein! Über mangelnden Bartwuchs konnte er sich wahrlich nicht beklagen, aber er schabte ihn regelmäßig. Auch jetzt fuhr sich der Neunzehnjährige übers Kinn und beschloß es würde gut tun, sich zu kultivieren, bevor er seinen Dienst antrat.
Calvert schnappte sich frische Kleidung und ein Leintuch, er würde ins Waschhaus gehen. Auf dem Weg zur Tür blieb sein Blick an seinem Schwertgehänge haften. Dartan hatte ihm Waffenübungen versprochen für heute morgen. Der Condottiere hatte gestern lachend gesagt: „Ritterlich kämpfen ist ja schön und gut, aber das tun Söldner nicht. Sie kämpfen, um zu überleben, kennst du denn deren Tricks? Weißt du damit umzugehen?” Nachdem Calvert verneint hatte, kam das Angebot einer Übungsstunde. In Gedanken an diese Szene griff sich der junge Mann auch noch sein Schwertgehänge, „Allzeit bereit… heißt es doch”, murmelte er und verließ sein Zimmer. Er ging den Gang entlang und die Treppe zum ersten Stock hinunter, das Waschhaus war im Erdgeschoß.
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Dartan fluchte kurz. Der Stundenkerze auf seinem Nachttisch nach, hatte er verschlafen. Von Timor und seinem Bruder würde er sich deswegen wohl einige Sprüche anhören dürfen. Schnell sprang er auf, streifte sich seine Kleider über, schnappte sich sein Waffengehänge und stürmte zur Tür.
Als er diese öffnete, starrte er in ein Gesicht, das er nicht kannte. Lange Zeit, um diese Überraschung zu verdauen, hatte er nicht, nur seine jahrelang geübten Reflexe retteten ihm vermutlich das Leben. Er hatte instinktiv seine Linke mit dem Waffengehänge darin erhoben, als er die Klinge ansausen sah. Dumpf traf diese auf die Scheide seiner Waffe.
Der Condottiere reagierte umgehend, in dem er den Schlag ablenkte und zurückwich, um Platz zu haben, seinen Kusliker Säbel zu ziehen. Er warf das Waffengehänge nach dem Angreifer, als er die Waffe in der Rechten hielt und griff direkt danach an.
Sein Gegenüber hatte offensichtlich nicht mit dieser schnellen Reaktion gerechnet und wurde überrascht. Der Salsavûr merkte, wie seine Klinge auf Widerstand traf. Die Reaktion seines Gegners folgte in Form eines Schmerzlautes.
‚Was war hier los‘, schoss es Dartan durch den Kopf, warum wurde er in der Burg seiner Ahnen attackiert und wie kam die Person hier überhaupt herein. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, da der verletzte Angreifer wieder zum Angriff überging.
Die Attacke war nicht sonderlich elegant geführt, daher ahnte Dartan, wo die Klinge hingehen würde. Er duckte sich nach links und unterlief die Klinge. Dabei stieß er mit seiner Rechten nach vorne. Erneut spürte er Widerstand, es folgte ein dumpfer Schrei und sein Gegner sackte in sich zusammen.
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Irritiert blieb Calvert auf der Treppe stehen. Was rumpelte denn im Flur der Herrschaft? Das erste Zimmer war das von Dartan, dahinter schlossen die von seinem Schwertvater und dessen Familie an. Nun drang ein unterdrückter Schrei aus dem Zimmer des Condottiere. Calverts Nackenhaare stellten sich auf. Als nächstes erklang aus einem Zimmer weiter hinten das laute Bellen von Lorians Hunden und ein spitzer Schreckensschrei von Salkya. Calvert ließ alles außer seinem Schwert fallen und sprintete los. Seine Schritte wurden von einem lauten PING! PING! PING!, das aus dem Hof heraufschall untermalt oder war es sein hörbar gewordener Herzschlag?
Salkya musste sich das Zimmer mit ihrem Bruder Hlûthar teilen und war darüber wenig glücklich gewesen, denn wo der kleine Junge war, da waren auch die Hunde.
Calvert stürmte in den Raum und rannte beinahe in einen bulligen Kerl, der sich Fang und Argus vom Hals hielt. Salkya hielt Hlûthar fest und hatte sich in eine Ecke geflüchtet, vor den beiden Kindern stand, mit hochgezogenen Lefzen und böse knurrend Calwen. Die Hündin blutete bereits an der Schulter.
Ohne groß nachzudenken hob Calvert seinen Schwertarm und stieß dem Eindringling den Knauf mit voller Wucht zwischen die Schulterblätter. Der hatte das nicht kommen sehen und taumelte aus dem Gleichgewicht gebracht vorwärts, was Fang ausnutzte und sich in sein Handgelenk verbiss. Der Mörder schrie auf und stach mit seinem Parierdolch nach dem Hund. Fang jaulte vor Schmerz und ließ los. „Fang, Argus, hierher”, rief Hlûthar aus der Ecke, man hörte die Angst des Jungen um die Hunde in der Stimme.
Calvert stand zum ersten Mal keinem Übungsgegner entgegen. In den Augen des Söldlings blitzte Mordlust und ohne Vorwarnung führte er einen schnellen Oberhau gegen den Kopf des Knappen. Wie er es unzählige Male geübt hatte, riss Calvert sein Schwert hoch und blockte den Hieb ab. Das Klirren von Stahl auf Stahl holte ihn aus seiner Starre und Calvert antwortete mit einer Finte. Er wollte den Gegner abdrängen, damit er zwischen ihn und die Kinder treten konnte. Der Söldner schluckte den Köder und nicht nur das, Calvert bekam auch die Chance ihn an der Flanke zu treffen.
“Du elender Wicht”, fluchte der Mann daraufhin und attackierte zornig. In schneller Folge musste Calvert parieren und wurde dabei auf Salkya und Hlûthar zugedrängt. Ein schneller Vorstoß von Fang gegen die Beine des Söldlings beendete den Ausfall. Wieder fand Calvert eine Lücke in dessen Deckung und dieses Mal fuhr sein Schwert tief in den Bauch des Mannes. Überraschung und Unglaube breitete sich auf dessen Gesicht aus. „Du… hast…“, keuchte er, dann musste er husten und Blut quoll ihm aus dem Mundwinkel.
Calvert vergaß, seine Waffe zurückzuziehen. Er konnte den Blick nicht vom Gesicht des sterbenden Söldners wenden. Gleichermaßen fasziniert und entsetzt beobachtete Calvert, wie das Leben in den Augen des Mannes erlosch und sie glasig und leer wurden. Erst als der Mann begann zusammenzusacken und sein Gewicht an der Klinge zog, riss der Knappe diese zurück. Schließlich lag sein erster getöteter Feind vor ihm auf dem Boden.
Calvert atmete tief durch. Müsste er jetzt nicht Triumph verspüre? Er tat es nicht. Der junge Malachis war sich nicht sicher, was er fühlte, er wollte das jetzt auch nicht durchdenken. Stattdessen drehte er sich zu den Kindern um: „Salkya? Hlûthar? Geht es euch gut? Seid ihr verletzt?”
„Nein”, Salkya schüttelte den Kopf. Sie rang sichtlich um Fassung. „Aber Calwen, sie hat sich vor mich geworfen und den Schwerthieb abbekommen. Was ist denn los?”
„Ich habe keine Ahnung, aber es sind noch mehr Bewaffnete in die Burg eingedrungen. Kommt mit mir, wir suchen eure Eltern”, antwortete Calvert. Der kleine Hlûtar war ebenfalls unverletzt. Er klammerte sich an die Hand seiner Schwester und schniefte. Draußen auf dem Flur wurden Schritte laut, Calvert fuhr mit erhobenem Schwert herum. „Ihr bleibt hinter mir”, befahl er. Aber durch die Tür stürmte kein weiterer Angreifer sondern die Baronin von Montarena. Sie trug ein blutiges Nachthemd und ein Schwert. Calvert bemerkte, dass ihre linke Schulter blutete und sie den Arm nicht gebrauchen konnte.
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Kurz nach der Baronin stand eine weitere Person in der Tür. Voll angezogen, aber auch blutverschmiert, hatte Dartan das Zimmer seiner Nichte und seines Neffen betreten. „Geht es euch gut?”, fragte er, noch während er den Raum betrat und rannte fast in seine Schwägerin. Am Boden lag eine Person, die nicht mehr zu leben schien.
Er musterte alle Anwesenden knapp. Den Kindern ging es gut, die Frau seines Bruders war offensichtlich verletzt und den Hunden ging es auch größtenteils gut. Als Letztes musterte er Calvert. Das Gesicht des Knappen war kreidebleich und die Augen geweitet. Der Condottiere kannte diesen Ausdruck. Der Junge hatte das erste Mal ein Leben genommen.
Er klopfte dem ya Malachis aufmunternd mit der Linken auf die Schulter und lächelte kurz. Dann wandte er sich an seine Schwägerin. „Bleibst du bei den Kindern und Calvert und ich gehen weiter?” Ardare nickte knapp, Schweiß stand auf ihrer Stirn. „Ich denke schon”, antwortete sie knapp. Sie hatte offensichtlich Schmerzen, versuchte diese aber zu unterdrücken.
Dartan drückte Calvert seine Waffe in die Hand, trat zu einem der Betten hinüber, zerriss das Laken und verband dann ohne ein Wort die Wunde am linken Arm der Westfar. Danach nahm er dem Knappen seine Waffe wieder ab. Kurz warf er noch seiner Nichte und seinem Neffen einen Blick zu und lächelte, um ihnen die Angst ein wenig zu nehmen „Komm Calvert, wir haben noch was zu erledigen”, sagte er grimmig an den jungen ya Malachis gewandt und verließ das Zimmer.