Archiv:Erneute Unruhen in Sewamund (Con 2007)
Nur kurz hielt der trügerische Frieden nach der Befreiung der Stadt am Sewak vom Joch des Signore di Nupercanti. Jetzt floss wieder Blut: Der Herr di Punta, von dem Willen beseelt, der Aushungerungstaktik seiner ehemaligen Verbündeten ein Ende zu machen, hatte ein Kornschiff nach Sewamund befohlen, um seine Truppen zu versorgen. Der Herr von Streitebeck wollte dieses im Hafen aber nicht ohne den angemessenen Zoll passieren lassen. Da ergab ein Wort zwischen den Offizieren der Verbündeten das andere, die Säbel und Schwerter wurden gezückt – und der über Monde hinweg angestaute Zorn entlud sich in einem erneuten Blutsturz.
Leidtragend aber war vor allem das Volk der Stadt. Ihr Zorn wuchs ins Unermessliche, als einer ihrer Edelsten – der alte Cortesinio, Sprecher der Patrizier und Führer des alten Handelshauses, unter ungeklärten Umständen zu Tode kam. Die Edelleute indes fanden darob kein ehrliches Wort des Bedauerns sondern bezichtigten sich weiterhin nur gegenseitig der Verantwortung für diese scheußliche Bluttat. Den guten Bürgern riss nun der Faden der Geduld – sie sandten ein Boten an den Hof des Herzogs, mit der innigen Bitte, die guten alten Rechte der Stadt wieder aufzurichten und so der unruhigen und blutigen Adelsherrschaft ein Ende zu machen.
Dennis Schmidt
