Asmodena von Urbet
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Asmodena Horanthe von Urbet, ehedem von Urbet-Marvinko, ist eine Seeoffizierin aus dem Haus Urbet, die als Mitglied der zweiten Harika-Expedition von dieser getrennt wurde und im Güldenland strandete, bevor ihr auf eigene Faust die Rückkehr nach Aventurien gelang. Die durch ihre Erfahrungen (sowohl im Güldenland als auch bei ihrer Rückkehr ins vom Thronfolgekrieg erschütterte Horasreich) desillusionierte ehemalige Adjutantin Rubec von Chetobas verdingt sich heute als Kapitänin in wechselnden Diensten.
Werdegang
Asmodena, einer unbedeutenden Nebenlinie der Urbets entstammend, hatte von Geburt an keine Aussicht auf ein nennenswertes Erbe. Daher trat sie früh den Dienst im Militär des Horasreiches an - und zwar, gegen den Willen der Eltern, dafür ihrer eigenen Liebe zum Meer folgend, in der Flotte. Auf ihre mit Bravour abgeschlossene Ausbildung zur Seeoffizierin in Methumis und Grangor folgte eine steile Karriere, bis sie als Adjutantin dem Kapitän und späteren Konteradmiral Rubec von Chetoba zugeordnet wurde, dem sie stets treu ergeben war.
Reise zum Horizont
Widerspruchslos begleitete sie ihn nach seinen Eskapaden auf den Olportsteinen ab Phex 1023 BF auch auf seiner Reise ins Güldenland - als Teil der zweiten Harika-Expedition. Kurz nach ihrer Ankunft in Myranor (im Ingerimm 1023 BF) wurde sie mit Rubec und der König Tolman allerdings von der bekannten Entdeckerin auf der Prinzessin Lamea getrennt. Die anschließende Irrfahrt durch den Archipel von Shindrabar endete für sie wie für die übrige Besatzung der König Tolman auf einem Sklavenmarkt in Eshbathmar, bevor die einzelnen Besatzungsmitglieder an verschiedene Käufer veräußert und in alle Winde zerstreut wurden.
In kerrishitischer Sklaverei gebar Asmodena ihren in der letzten gemeinsamen Nacht mit dem verehrten Konteradmiral empfangenen Sohn Aventurion Rubec und schien sich bereits mit dem Leben als exotische Sklavin auf einem abgelegenen Herrensitz im Archipel von Talaminas abgefunden zu haben, als Piraten diesen überfielen und die Sklaven erneut verschleppten. In einem Kapergefecht in der See des Schweigens gerieten die Seeräuber jedoch selbst mit einem Schiff aneinander, das Asmodena überraschend vertraut schien: Es war eine aventurische Karavelle, die infolge einer früheren Güldenlandfahrt offensichtlich in die Hände der Piraten gelangt war.
Diese schicksalhafte Gelegenheit beim Schopfe packend, zettelte Asmodena unter den Verschleppten eine Revolte an, die der fremden Besatzung den Sieg und ihr die Aufnahme in deren Mannschaft brachte. Ihre Erfahrung mit dem aventurischen Schiff spielte sie geschickt aus, um binnen weniger Monate selbst wieder zur Kapitänin aufzusteigen. Auf der Suche nach aventurischen Schiffswracks - für notwendige Reparaturen sowie das Austauschen bereits zuvor verbauter myranischer Hölzer - und anderen versklavten Expeditionsmitgliedern kreuzte sie danach im Thalassion, bevor sie die Rückfahrt nach Aventurien in Angriff nahm. Von der Prinzessin Lamea hatte sie in der Zwischenzeit keine Kunde mehr erhalten.
Rückkehr nach Aventurien
Im frühen Travia 1029 BF erreichte sie endlich - mit nur noch zwölfköpfiger Besatzung - das Askanische Meer und damit wieder aventurische Gestade. Erste Kunde vom tobenden Thronfolgekrieg erhielt sie bereits auf ihrem Kurs nordwärts und entschied sich schließlich, das ihr als relativ ruhig empfohlene Belhanka anzulaufen. Dieses befand sich im Zuge des Toricumer Weinkonflikts jedoch ausgerechnet während ihrer Ankunft am 2. Boron im Krieg mit ihrem Haus: Valvassor Traviano von Urbet hatte die Republik Belhanka zwei Tage zuvor in der Schlacht von Tolkram geschlagen. Als die Belhankaner den Namen der Kapitänin erfuhren, die soeben in ihrem Hafen Güldenlandwaren entlud, wollten sie sich da an ihr rächen, doch gelang dieser unter Zurücklassung eines Großteils der Ladung noch gerade die Flucht.
Verfolgt von zwei belhankanischen Schivonen rettete Asmodena sich auf ihrer schwer mitgenommenen Karavelle noch bis an die südterubische Küste, von wo aus sie sich zunächst bis zu ihrer Familie nach Urbasi durchschlagen konnte.
In efferdischen Diensten
Gerüchten zufolge hat sich Asmodena im Verlauf des Jahres 1032 BF für befristete Zeit von einem Handelsherrn aus Efferdas anwerben lassen, um eine Expedition ins Südmeer anzuführen ...
Quellen
- Reise zum Horizont, S. 82