Bibractus von Schreyen

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Das Wappen des Hauses Schreyen.

Bibractus von Schreyen (*962 BF) ist der Patriarch des Hauses Schreyen, einem eng mit den Ardariten verbundenen, einflussreichen Adelsgeschlecht der Gerondrata und Yaquiriens. Er harrt seit dem Sternenfall zusammen mit seinem Leibdiener in Arivor aus, wurde jedoch vom Familienrat seines Hauses entmachtet.

Wie Bibractus Patriarch wurde...

Die Auswirkungen des Sternenfalls von Arivor im Rahja 1039 BF waren für das ehrwürdige Haus Schreyen verheerend. Viele Familienmitglieder, darunter die Herrin auf Schreyen und langjährige Patriarchin, Ardare von Schreyen, fanden in Arivor den Tod. Ein erheblicher Teil des Besitzes des Hauses in der Residenzstadt des Erzherrschers wurde vernichtet, die Aufzeichnungen des Dichterkomturs Morguno von Schreyen im Theater zu Arivor gelten als verschollen. Wie durch ein Wunder wurde das Stadthaus der Familie, die Villa Grida, von der Katastrophe verschont.

Da die Matriarchin mitsamt ihrer Kinder und Enkel beim Sternenfall den Tod gefunden hatte, wurde der älteste überlebende Bruder Ardares, Bibractus von Schreyen, de lege zum neuen Patriarchen des Hauses. Bibractus hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks eher zufällig in der Villa Grida aufgehalten – und niemand war von dieser Entwicklung mehr überrascht als der neue Patriarch selbst.

Denn der unverheiratete Bibractus ist eines der wenigen Mitglieder des Hauses Schreyen, das nie ein Amt im Ardaritenorden oder in der Erzherrschaft ausübte und zu allem Überfluss auch dem Waffengang eher abgeneigt ist. Sein Leben hatte er als Lebemann an verschiedenen Fürstenhöfen verbracht, wo er sich stets als glühender horasischer Patriot hervortat. Ansonsten hatte er sich vor allem den rahjanischen Tugenden gewidmet: In jungen Jahren gutaussehenden Damen und auch Herren, im Alter schließlich dem Wein. Dies brachte Bibractus den Ruf als einem der besten Connaisseure Yaquiriens, wenn nicht des ganzen des Lieblichen Feldes ein.

Insgesamt beförderte dieser Lebenswandel jedoch nicht Bibractus' Ansehen innerhalb der eher Rondra und Hesinde zugewandten Familie Schreyen. So kam es, dass der Familienrat des Hauses Schreyen, der am 1. Rondra 1040 BF auf dem Stammsitz der Familie, Burg Schreyen in der gleichnamigen Herrschaft, zusammentrat. Bibractus, der mit den Jahren einen gewissen Altersstarrsinn entwickelt hatte, erschien nicht.

Die Entmachtung Bibractus' durch den Familienrat

So verwundert es wenig, dass der Familienrat Bibractus zwar nicht von seiner schweren Bürde als Patriarch befreite – so ein Schritt wäre bei den konservativen Schreyens kaum denkbar –, sondern nur faktisch entmachtete, indem das alte Amt des Convocatus familiae wiederbelebt wurde, das seinerzeit von Morguno von Schreyen geschaffen worden war: Morguno hatte, als er Schwert der Schwerter geworden war, seiner Tochter alle Vorrechte und Pflichten eines liebfeldschen Familienoberhaupts zu überlassen, um sich ganz seinem Kirchenamt im fernen Perricum widmen zu können.

Zum neuen Convocatus familiae wurde im Rondra 1040 BF einstimmig der nächste in der "Erbfolge" gewählt, Cavalliero Festo von Schreyen, ältestes Kind der jüngsten Schwester von Ardare und Bibractus, die in der Schlacht von Westfar den Heldentod gefunden hatte. Bibractus wurde der einstimmige Entscheid schriftlich mitgeteilt, er widersprach dem Beschluss nicht.

Seinen Aufenthalt in der Villa Grida gerade zum Zeitpunkt des Sternenfalls – der einer Weinprobe am Hofe des Erzherrschers geschuldet war – betrachtet Bibractus als Fingerzeig der Götter. Seither sieht er es als seine Pflicht gegenüber seiner Familie und den Zwölfen, in Arivor die Stellung zu halten. So lebt der Patriarch des Hauses Schreyen, von seinen Verwandten als verschrobenes Kuriosum betrachtet, mit seinem getreuen Leibdiener – und durch eine recht knappe Apanage der Familie versorgt – weiter in Arivor und trotzt der Wirklichkeit der von der Katastrophe vernichteten Stadt.

Quellen

  • Unheil über Arivor – Der Tag danach, Seite 11–12